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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192202140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220214
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-14
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
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Ei» lustiges Souzert Berelnsangelegenhetten Öffentliche Veranstaltungen gelsttg Aus der Filmwelt (Einsendungen der Lichtbildtheater.) hüten sollte. „Ich bin einmal so" sagt der zornige, der sich wegen jeder Geringfügigkeit Kriminalpolizei gelang « jedoch, den Räubern die Sour in kommen. Die Seiden Dirn«, einer der Männer wurden bereit» verhaftet, zweite, ein gewisser Walter Krafft, wird noch ' S Kinder ourch eine« Sprengkörper a Zwischen der Sürltt Friedland der Baustelle de» Ostpreussen». Kinder ein«, Sprengkörper gefunden, an dem sich zu schaffen machten, so daß eine Explosion ihrer Männerbegleitung. Da mit Gewalt nicht« zu ! erreichen war, fakte der Handler einen entsetzlichen Entschluss. Er forderte seine Frau »um Tanze auf und stiess ihr, während sie sich im Tanze drehten, sein Messer in den Hals. Die untreue Frau wurde sterbend in das Krankenbaus gebracht. ' Schweres Lawiuen-Unglück in Japan. Nach einer Havas-Meldung aus Tokio hat eine Lawine, die auf den Bahnhof Jtoigawa niedergegangen ist, einen Zua völlig verschüttet. 110 Personen wurden getötet, eine grobe Anzahl verletzt. " Entdeck mg von Kohlenlagern in Südbayern. Zwilchen Wörishosen und Stockbeimwurden um fangreiche Kohlenlager entdeckt. Die Flöze sind bis 50 Meter tief, und in tieferen Lagen finden sich ebenfalls Kohlen vor. Die Qualität soll vorzüglich sein. Die Anlagen sollen in nächster Zeit errichtet recht geräuschvolle Chinesischs Hosball-Quadrille und eine ergötzliche Automaten-Salonszene mit Kindergeschrei und böhmischen Dorfmustkanten bildeten den vergnügten Abschluß des fidelen Kon zerts, das für den folgenden Ball die richtige Stimmung beschaffen hatte. Der wackeren Kapelle mit ihrem Leiter herzlichen Dank für den gemüt- ltchen Abend. Ueber das Ende des Balles soll nicht berichtet werden, nur darüber, daß man gestern im Stadtpark den Kalender korrigierte: Die längste Nacht war die zum heutigen Morgen, aus diesem Grunde konnte der Ball nicht „früher" zu Ende gehen... K. Lgt. Flottenbnnd deutscher Frane«. Moraen Mitt» woch abend» 8 Uhr im Schillergarten Mitglieder« Versammlung. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung, die u. a. über Auslösen oder Wetter» bestehen zu beraten vorfieht, ist allseitige« Erscheinen dringend erwünscht. Wenn dann bei ruhiger lleberlegung die Reue über Kränkungen anderer Personen kommt, dann . versucht «r cs gut zu Machen mit der Redensart: „Ich bin einmal so". Gewiß, unsre Zeit fordert starke Nerven und eine ruhige Geduld die doch Mitunter zu End« zu gehen scheint. Aber man gebe sich einmal di« Mühe, alle Dinge, die rin Laufe des Tages an den Einzelnen herantreten, mit Ruh« und Ueberlegüng zu betrachten und man wird finden, dah die meisten Aufregungen und und Streitereien daheim Und im öffentlichen Le ben nur daher kommen, weil die Mehrzahl der Menschen „nun einmal so ist". Wenn das nervöse Hasten und Zagen des Alltags und seiner Men schen einmal der ruhigen Besonnenheit Platz ge mocht hat, wenn wir alle weniger Sklaven dieser werden. * Furchtbare» Martyrium eine» Kindes. Eine unglaublich« Roürit liess sich ein Ehepaar au« Hänselbch bei Kronach zuschulden kommen. Der elfjährige Stiefsohn hatte vor vierzehn Tagen kein Schwesterchen im Schlitten ausgefahren. Al« die Kinder heimkehrten, stellte sich heraus, daß da« Mädchen seinen Schlitten verloren halte. Der Jung« wurde nun von der Stiefmutter fortgelckickt, den Schlitten zu suchen, wobei die Drohung fiel: „Dein Vater schlägt dich tot, wenn du ohne Schlitten heimlommst." Der Junae blieb daun vier Tage verschwunden, ohne daß sich jemand um ihn kümmerte. Kirchgänger fanden ihn in einer Scheune versteckt. Da der Junge nicht laufen konnte, stellte sich heraus, daß beide Führ erfroren und bereits schwarz waren. Die Rabeneltern hielten dann das Kind noch etwa zehn Tage »u Hause, ohne ihm irgendwelche Hilfe angedeihen zu lassen. Endlich bequemten sie sich, wenigstens eine Frostsalbe zu besorgen. Alo diele auf die Füße aufgelegt werden sollte, stellt« sich heraus, daß das Fleisch bereits in Verwesung übsgeaangen war. Nun kam der Junae ins Kronach« Dik-riltskanbm- hsu», wo beim Vaden sich da« Fleisch der Füsse von den Knochen löste. Wie der „Fränkische Wald" berichtet, mussten dem Jungen beide Füsse amoutiert werden. ' Holde Jungfrau. Der Kritiker F. hatte über die letzte Aufführung der Jungfrau von Orleans geschrieben und las die Korrektur seines Referats. Da stand u. a: „Die Darstellerin der Jungfrau war leider nicht so ideal, wie wir wünschten", und diese Zeile erschien durch ein Versehen des Setzers in dicker Druckschrift. Folglich machte der Kritiker an den Rand den Korrekturoermerk: „nicht so fett". Am nächsten Morgen stand in der Zeitung : „Die Darstellerin der Jungfrau war leider nicht so fett, wie wir wünschten." ' ' Im dunkelsten Berlin. Ueber einen nächt lichen Ueberfall wird aus Neukölln berichtet: Ein Handler» der betrunken war, wurde von zwei Prostituierten in eine abgelegene Strasse verschleppt. Dort fielen mehrere Manner über ihn her und be- arbetteten ihn mit Schlagringen, bi» er zusammen- brach. Man raubte dem Wehrlosen die Brieftalche mit 4000 Mark und ergriff damit die Flucht. Der Pap« dal dem Eybischof von München-Freising, zur UnteEtzuna lungenkrank« deutsch« Studenten 400000 Lire gektistet. ' Eln Steuervorschlag au» alt« Zett wird wieder in Erinnerung gebracht: Besteuert die Verleumdungszung en Und schlechte Lügenmäuler mtt; Da» höchste Ziel ist dann errungen. Gedeckt wird lebe« Defizit. Zwei Zehn« nur Mr jede Lüge Und drei für jede Klatsch««, Was solche Sleu« wohl betrüge? Gewiss, wir wären steuerfrei l wenn so etwas zur alltäglichen Erscheinung Da gäbe es in allen Strassen andauernd Nacht- bezw. Morgenkonzerte. Ob das allerdings immer so nett abgehen würde wie gestern abend, ist eine andere Frage. Ans jeden Kall waren alle An wesenden für die Vermittlung dieser interessanten Bekanntschaft recht dankbar. Humoristische Varia tionen über da« Volkslied „Lott ist tot" eine t «n lustig«, Konzert, da» ist doch mal war andere» l Kein Wunder, dass der Stadtparffaal dazu am Montag abend knüppeldick« voll war. W»f der Bühne fass uns«« unermüdliche Garni- sonkapelke, über die Obermusikmeister Kaiser mit gewohntem Schneid feinen unfehlbaren Stab schwang. Die dramatische Kunst war vertreten durch „Othello, oder der Mord war nicht nötig", Verzeihung: „Der Moor von Venedig", d« in höchsteigener Person dar Orchester bediente. Die Sache fing sehr vergnügt an und endete noch viel vergnügter! Ein humoristischer Böttchermarsch, in dem «in richtiggehende» Bierfass so elne Art Haupt- tnstrument war, bildete die verheissungsvolle Em- s M« neue, sächsische* Hei« der Deutsche« Gesellschaft für Kaufmann». Erholungsheime (Ferienheime) für Handel und Industrie). Da» Hotel Röb« in BSrenburg-Kip»dorf ist von oben» genannt« Gesellschaft angrkaust worden und wird nach größeren Jnstandsetzungsarbeven voraussichttich Ende Mai d. I. den Mitgliedern d« Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Kipsdorf, der be kannte Höhenluftkurort im Erzgebirge, eignet sich wegen lein« -waldreichen Umgebung und sein« guten Eisenbahnverbindungen vorzüglich »um Sitz eines Ferienheime«. Die Gesellschaft, deren Friedrich- August Heim kn Bad Eist« zahlreichen kaufmännischen und technischen Angestellten schon bekannt ist, hat sich zur Gründung dieses zweiten sächsischen Heime» entschlossen, weil der Besuch ihrer Heime au« Sachsen im letzten Jahre ausserordentlich zugenommen hat. f Der Winter vor 200 Jahren. Der Winter, der uns in diesem Jahre nicht mit weichen Pföt chen berührt, weckt die Erinnerung an den Winter von 1732, der gerade das Gegenteil von diesem Minter war. Der Winter von 1722 war, wie eine Chronik schreibt, überaus mild, wie er außerordent lich selten erlebt wird. Während der ganzen Wintermonate schneite es ein einziges Mal, und zwar in der Nacht des 7. März, also schon gegen Ausgang der Winterzeit zu. Statt Schnee bedeckte Staub die Strassen. Von winterlicher Temperatur konnte nicht im geringsten die Rede sein. Die Fluren hatten den zarten grünen Schimmer des Winter- getreides, das nicht den geringsten Schaden erlitt, obwohl ihm doch die übliche sorgfältige Schnee decke fehlte. ssek. Kinder ohne Elternhaus. Wer selbst eine freundliche und treu behütete Kindheit erlebt hat, wird es kaum ermessen können, was es für Kinder bedeutet, wenn sie ohne Elternhaus oder ohne ein richtiges aufwachsen müssen. Abu sie werden gewiss kn sich gerade darum die Pflicht fühlen, solchen zu Helsen, die in diesem schmerzlichen Entbebren stehen. Das kann geschehen, indem man ein solches armes Kind zu sich nimmt, zuerst vielleicht gastweise auf Probe, um zu sehen, ob beide Teile sich füreinander eignen, dann ab«, wenn dieses geht, um solch ein Kind dauernd zu beheimaten und u. U. auch als eigenes anzunehmen, d. b. zu adoptieren. Wenn solcher Liebesdienst gewiss jetzt auch schwieriger «scheint als früh«, so kann die «barmende Liebe doch nicht rasten und es darf die grosse Not, um die es sich hi« handelt, nicht unbehoben bleiben. Wo «kn Wille ist, da ist auch ein Weg. Diesen Willen und diesen Weg zu zeigen, bemüht sich schon seit beinahe 17 Jahren die Zentrale für Jugend fürsorge in Dresden, Bihthumstrasse 7. Anfragen von auswärts ist ein Freiumschlag beizufügen. Sonst ist die Vermittlung völlig kostenlos. Doppelt Hilst, w« schnell Hilst. — Leipzig. Vor kurzem hat sich in unserer Stadt ein seltsamer Vorfall ereignet. Eine 2Siäh- rige, geistig gesunde Dame wurde auf Antrag ihrer Eltern und auf Grund eines Atteste» eines praktischen ^„^erSänger. Wennschon »eitere und frohe Stunden zugesagt . kann dies Versprechen als voll und ganz einaelöst gelten. Ernst und Humor reichten sich die Hand in den dezenten vielseitigen Dar bietungen. Quartette, Eimelgesänge, humoristisch« Vorträge, auch zwei urkomische Gefamtspiele folgten in bunter Reihe, und ost tönten wahre Lachsalven durch den Saal. Der starke Beifall nach jedem Stück bewies, dass sich die Alten Leipziger Sanger in die Herzen der Zuhörer hineingesungen hatten und wohl niemand ist unbefriedigt von ihnen nach Sause gegangen. Der Besuch am Sonnabend war schwach, am Sonntag gut. Der Ma»ke«ball tm Kaisersaal morgen abend verspricht manch* Ueberraschungen. Die Vorberei tungen sür ein heiteres Fest sind getroffen, niemand wird unbefriedigt nach Hause gehen. Darum: „Strömt herbei ihr Völkerscharen!" Die Rede „ich bin einmal so" klingt eknem kM gewöhnlichen Leben ^«cht ost an die Ohren. Nimmt man sich einmal di« Müh«, die Menschen näher zu betrachten die diese Rede ständig im Munde führen, so kommt man bald zu der Er kenntnis. dah dies Wort in der Mehrzahl die Entschuldigung für irgend eine Unsitte oder un- vd«r jener Leidenschaft und mehr Herr Wer un seren Willen sind, dann wird auch die gedanken lose Redensart „ich bin einmal so" verpönt sein, .. ! - ! ! ' , t ! Süterannahme Die Annahme von Gütern aller Art nach sächsischen Stationen ist wieder frei, »et Sendungen nach anbersachsischen Orten einvfkehlt sich eine vorherige Erkundigung bei der hiesigen Eüterannahme. f Seminarschule. Morgen Mittwoch beginnt der Unterricht in der Seminarschule. s Goldene Hochzeit. Vorigen Sonntaafekerte Herr Heinrich Paul Ziegler mit seiner Ehefrau Christiane Marla geb. Gunther in Hausdorf im Kreise ihrer zahlreichen Familienglieder bis zur vierten Generation und beschenkt und geehrt mit vieler Anteilnahme aus der Gemeinde da» Fest der goldenen Hochzeit. Wie wertgeschätzt das Jubelpaar ist, zeigte am Nachmittag Lie Begrüssung durch den Mannergesangverein mit weihevollen Liedern. Im Anschluss .daran segnete Herr Ober pfarrer Ehmer in Gegenwart der Angehörigen das Ehepaar em und Herr Gemeindeoorstand Fischer übermittelte mit einer Festgabe die Glückwünsche des Kirchenvorstandes und der Ortsgemeinde. Möge den beiden würdigen Alten durch Gottes Güte auch das Fest der diamantenen Hochzeit beschieden sein. <, s Die sächsische Polizeischule kn Meissen. Ver änderungen in den Standorten der Reichswehr und die dadurch erreichte. Uebergabe der Kaserne in Mechen an die Zivilverwaltuna hat dem sächsi schen Ministerium ^es Innern die Ausführung eines schon lange kn Aussicht genommenen Plane» ermöglicht, nämlich all« Anwärter für den Poltzci- dienft gemeinsam für ihren künftigen Beruf voyu- beretten. Ain 16. Februar wird in Meißen der erste Anwärterkursu», beginnen, dem am 1. April weitere Kurse folgen werden. Wie wir hören, ist zum Leiter der Polizribeamtenanwärtenurse der Poltzeioberinspektor Junker aus Limbach t. Sa. bestellt worden. Die künftigen Polizeibeamten werden nur für den Polizeidienst ausgebildet ««den. Die körperliche Ausbildung und die Aus bildung im Gebrauch der Waffe wird nur so wett — Hainichen. Der „Hainichener Anzeiger" gibt bekannt: „Infolge Kohlen,nangels — hauptsächlich verursacht wegen zu geringer Zuweisung durch die Ortskohlenstelle — sehen wir uns gezwungen, bis auf weiteres unseren Druckereibetrieb Dienstag» und Donnerstags zu schliessen. Wir bitten unsere Leser, das Ausbleiben des „Hainichener Anzeigers" an diesen Tagen zu entschuldigen. Wir werden alles aufbieten, um sobald als möglich wieder einen geregelten Betrieb aufrecht zu erhalten." — Auch ein Zeichen der besonderen Zeitungsnöte! — Mittweida. Ein achtjähriges Mädchen, das mit seiner Mutter beim Wäschemangeln weilte, geriet mit dem linken Arm in die elektrisch betrie bene Wäschemangel, wobei ihm der Arm zerquetscht wurde. Das arme Kind ist an den Verletzungen gestorben. — »«chholz. Die Ortsgruppe des Reichsschutz verbandes für Handel und Gewerbe, Sitz Braun schweig (Zweigstelle Chemnitz), hielt im Deutschen Haus eine Versammlung d« selbständigen Steuer- zahler ab, in der Verbandsdirektor Friedrich Kohl, Chemnitz, gegen die einseitige Belastung und Be- arinstigungswilllür sprach. Es waren etwa 200 Teilnehmer anwesend, die nach eingehenden Aus» sührungen des Vortragenden einstimmig eine Ent schliessung an den Reichstag annahmen, die sich gegen die sächsische Steu«gesetzgebung, insbesondere aber gegen jede Begünstigung der Umsatzsteuer, aussprack. Diese Entschliessung besagt u. a.: 8 164 der Neichsverfassung. den Schutz d« wirtschaftlichen Mittelschichten betreffend, werde von den berufenen Stellen gröblich missachtet. Streiks und Konjunk turen sowie fortgesetzte steuerliche Enteignung be rauben die selbständigen Untemehm« immer mehr »er Lebensfähigkeit. DemgegenübuMüsstenschliesslich »i« Betroffenen zur Selbsthilfe greifen und durch Steuerverweigerung die Mittel zurückhalten, die ür Einrichtungen und Personen verwendet werden, »«en Tätigkeit dem 8 164 a. a. O. zuwiderläuft. Bei der Unsicherhett der Finanzlage de« Reiche» könne von den selbständigen Unternehmern auch nicht die Zahlung höher« Steuern »«langt werden, al» dies« angegeben haben, solange das Einspruch«- verfahren nicht abgeschlossen sei. Wie die vorschuss weise, so wird auch di« rückwirkend«, die Betrieb»* mittel raubende Steuerzahlung abaelehnt. D« Reichsschutzverband, al« Emheitsverband d« ge- ährdet«, Selbständigen, wurde mtt allen au» diesem Beschluss sich «gebenden Massnahmen beauftragt. Apollo-Lichtspiele. Von Dienstag bi» Donners« ,, _ tag ein Svielplan, von welchem ganz Frankenberg Vermischtes - sprechen wird Mtt Margit Barnay, der wunder- . . vollen Tragödin, in der Titelrolle geht da» ge- "Wahrend de» Tanzes erstochen. In Lübeck wattige sech,avige Drama „Au» den Akten einer spielte sich ein blutiges Ehedrama ab. Dort traf anständigen Frau" in Szene. „In Sachen Mord en Händler seine auf Abwege geratene Frau in Prozess Erdmann wider Ingeborg Andersen" lautet: einem Tan,lokal mit andere» Mannern. Der Ehe- dessen Untertitel. Hedwig Hard« „Tagebuch einer """" ""'«r-! anständigen Frau" hat Fran, Hofer mtt gutem Geschmack zur Verfilmung erwählt. Eiue Handlung von gerader logischer Linie, dabei nicht ohne sozial ethischen Einschlag. Franz Hofers Nams hat in der Filmwelt einen guten Klang, allein dieser bürgt für aussergewöhnlich hervorragenden Aufbau, der Sujets, Margit Barnay und neben ihr Fred Immler sind zwei Künstler, an welchen jedermann seine Freude hat. — Im gleichen Spiclplan hat man Gelegenheit, ein weitere» Künftlerpaar, Ernst Dernburg und Grete Weirler, zu begrüßen. Sie produzieren sich in dem ausgezeichneten Sketch „Jim,ny Weller, der Mann, der alle Welt be stiehlt". Eine spannende Krtminalgeschichte mit teils humoristischem Einschlag in vier Ästen. ^öne vor der mm, sich doch 2?. hüten sollte. «ÄH bin einmal^' sagt derJäh- Protestes und der Einsprü^e ihres Bräutigam» zornige, der sich wegen jeder GermgsüSlgkelt auf- und Stiefbruder» sechs Tage mit Geisteskranken zn- regt und damit zur Geissel seiner Umgebung wird, sammenleben mußte. Die junge Dame, die geistig — ... L -- " * ' völlig gesund ist, hatte mit einem in der Scheidung gatte forderte seine Frau zum Verlassen des Lokals befindlichen Ehemann ein Verhältnis, welches die auf, diele jedoch weigerte sich unter dem Schutze Eltern nicht dulden wollten. Sie wurde auf Grund " - - ' " " - eines ärztlichen Zeugnisses von derr Eltern zwangs weise in die Anstalt gebracht, aus der sie, wie er wähnt, von ihrem Bräutigam und Stiefbruder nach sechs Tagen befreit wurde. Die Angelegenheit dürste noch ein gerichtliche» Nachspiel haben. — Chemnitz. Ein bedauerlicher Vorfall ereignete sich am Sonnabend vormittag in einem Hause in der Vorstadt Mendorf. Eine dort wohnhafte Ehe frau badete ihr drei Wochen altes Kind, wobei sie eine»» Sckwächeanfall erlitt und bewußtlos auf die Dielung fiel. Weil die Frau mit dem Kinde allein in der Wohnung war, ist das Kind mittlerweile im Badewasser ertrunken. anwärterkursen besetzt sind, werden Meldungen zur i Teilnahme durch die fiichPche Landespoltzet-Ver- waltung Dre»den-A., Schloß, rntgegengenommen. faffung ein. Da» AnttellungrverhLltni» der »ürg«- meister und Rakmitglied« wurde gar nicht ein gehend behandelt, jedoch kam wenigsten» der Ein- wruch der besoldeten Ratsmitalieder zu Worte, dass d« Entwurf deren Wohlerworbene Rechte nicht au» dem Wege räumen dürfe. Ueber da« Verhältnis von Stadt und Land herrschte große Meinungsverschiedenheit. Seeger von den Unab hängigen trat sür die Schaffung kleiiwr Verkehr» verbände ein. Ueber den Plan, Gesamtgemeinben zu schaffen, setzte sich da» Urteil durch, diese Gesamt- gemeinden seien in der Fassung de» Plane» viel zu gross, sie könnten dann nur von Juristen ge leitet werden. Diese aber einzustellen könnten sie nicht wohl gezwungen werden. Sehr lebhaft war der .Wunsch dass die Gemeindevertreter, die bei der Kürze der Zett noch keine genauere Prüfung hatten vornehmen können, noch einmal zu den einzelnen Bestimmungen und Paragraphen zu hören seien, ehe der Gesetzentwurf überhaupt eine entzültige Fassung erhalle. Siichfischer Philologeuveretn - Am 29. Januar fand eine außerordentliche Ver- lreterverfammlung des über 2400 Mitglieder zählen den Sächsischen Philologenvereins stellt, an der Ab- geordnete aller Landestelle und aller höheren Schul gattungen teilnahmen. Die Versammlung nahm «ine Entschließung über die Beibehaltung des Rek toramtes an Höheren Schulen an, die wir im Wort laut schon mitgeteilt haben. Im Anschluss an den Geschäftsbericht, den der Vorsitzende Studienrat Prof. Dr. Thomsen erstattete, wurde in eindringlichen Worten Widerspruch er hoben gegen unbegründete Vorwürfe, die von Gegnern der Höheren Schulen im Landtag aus- gesprochen worden find. Zugleich verwahrte sich die Versammlung energisch gegen allgemein g«. haltene Verdächtigungen, die gegen die höhere Lehrerschaft in der^Presse wegen ihrer angeblich reaktionären Gesinnung ausgesprochen worden sind. Die Vertreter legten Wert auf die Feststellung, daß die höhere Lehrerschaft jede Parteipolitik aus dem Schulbetrieb ausgeschaltet wissen will. — Ferner wurde die Wiederholung der akademischen Kurse, di« im Vorjahr in Leipzig stattfanden, für die erste Woche de« Juni in Dresden beschlossen. Die Ver sammlung befasste sich auch mit der Berufsberatung in der Schule und trat dafür ein, dass die Berufs kunde kn allen Schulfächern mehr in Erscheinung tritt. Da» System der Beobachtung«- und Be gabungsbogen ist damit zu verbinden. Ms Heimat und Vaterland Frankenberg, den 14. Februar 1922. „Ich bin einmal so" lettuna. Dann folgte «ine ergötzliche Parodie zur Tannhäuser Ouvertüre, in der u.a. da» erschütternde Thema „Wenn die Kinder artig sind, dann sind Ne alle froh" für die erforderliche Rührung sorgte. In der Waltherschen Variation für alle Orchester- instrumente über den „Karneval von Venedig" be- mühten sich die sämtlichen Klangfarben der Kapelle ihr Licht im besten Glanze leuchten zu lassen, ange- fangen von der schmeichelnden Violine und der lockenden Flöt« bis zur Vaßtuba und Pauke. Die Wirkung war einfach erschütternd und suchte sich einen Ausweg in herzhaften Lachsalven und geradezu donnerndem Beifall Dann gab es wieder etwas mehr musikalischen Sekt: Harfe und Spiel- uhr, Intermezzo von Braun das gewissermaßen die Ouvertüre zu der nun folgenden humoristischen Katzensinfonie von Kling bot. Aus der behaglichen Abendstimmung schälte sich in musikalischem Ge wände der Mondaufgang mit einem fteinerweichen- den Froschquartett und über verschiedene nächtliche Stimmungsbilder hinweg ein Katzenkonzert, das. in einer regelrechten Katzenkeilerei seinen unrühm lichen Ausklang fand. Und das Ende von dem 2m E-j-I ,»«-» »m Md LLim mK«A <L »"E - w"" "v"! dinenpredigt von Kundell ein. Heiliger Strohsack, Erden Io ke wenn so etwas zur alltäglichen Lrschemung würde ! A,», .«na-löst Welt-Theater. Heute beginnt d« bereit» mit groß« Spannung «wartete zweite und letzte Teik des grossen sechsaktigen Abenteurer- und Siüenfilm» „Jagd auf Schurken <Das Achtaroschenmädey, der den ersten an Spannung noch bedeutend übertreffen soll. Edith Porca spielt auch hi« als Madge Henway den weiblichen Detektiv mtt kühnem Mut und großer Unerschrockenheit. Wied« handelt e» sich hier um Verhinderung geplant« Einbrüche und Entlarvung der Verbrecher und wird man auch hi« wieder diesem mutigen Mädchen mit groß« Freude zusehen. Wir wollen den weiteren Inhalt des Films nicht verraten, um den Besuch« der Spannung nicht zu buauben. Ein neue» drei- aktiges Leo Peukert-Lustspiel wird wird« große Heiterkeit Hervorrufen, ist der beliebte Künstler doch von vornherein stets seines Erfolges sicher. — Aus d« Kleinkunstbühne gastiert von heute bi» Donn««» tag einer unserer besten sächsischen Komik«, Hermann, Gebhardt, der in seinen urkomischen Typen guadezl» zwerchfellerschütternd wirkt. Wer sich also wieder einen angenehmen Abend verschaffen will, d« ver-i säume nicht die Gelegenheit, da eine Verlängerung des Gastspieles leid« nicht möglich ist. Kunst und Wissenschaft — Das Prager Ständstheater wieder deutsch^ Aus Prag wird gemeldet: Die Nachrichten, da« das Ständetheater, welches im November 1920 durch eine tschechische demonstrierende Volkmeng« besetzt wurde und rn dem seitdem tschechisch« Vor stellungen gegeben werden, den Deutschen zurück gegeben werden soll, werden nunmehr offiziell b«-! stätigt. Bis zur endgültigen Regelung werden! noch tschcchische Aufführungen in dem Stände^ theater staiifindrn, doch dürften diefe nur eine kurz« Zeitdauer haben. — Ein unbekanntes Grillvar,er-Eplaramm gegen die Deutschen. In du „Neuen freien Pressel veröffentlicht August Sau« au» Grillparzer» Nachj lass einige bishu unveröffentlichte Manuskriptes darunt« auch diese» sehr bissige Epigramm gegen die Deutschen au» dem Jahre 1850: Ihr preist Euch selbst im höchsten JubrligN Al» eine ausserordentliche Nation? Ihr ward sonst ordentlich. Seid jetzt ausserordentlich; Doch außer der Ordnung, ich mein Ist nicht ausserordentlich fein.
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