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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192202140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19220214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19220214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-14
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
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4 V0 'i daran denkt, zi« einem! neuen ,«> :si der Ui .(Nvtjeyung jolgi.) ten Tage gc Streik zu drängen, "i Lügen gestraft — stützte sich doch die Mantel note vom 29. Marz 1919 euch auf die Eisnerschen Enibüllungcn, um Deutschlands Schuld am Kriegs ausbruch darzutun. Z Ar treten den L geord gatim «ine t toram laut s Jr Borst, wurd, Es ist richtig, daß der erweiterte Vor stand der Neichsgewerkschaft zusammenbemfen wird. Wie die Tel«graphen-Union aber er fährt, ist der Antrag hierzu von den Mit gliedern erfolgt und zwar mit der sachlichen Ten. denz, elne Neuwahl dieses Vorstandes durchgu- sehen. Es ist auch vollkommen abwegig, zu be- deutsche Bevölkerung zu dezimieren, so wird man dort recht vergeblich darauf warten müssen, daß die Bedingungen des Ultimatums erfüllt werden. Das einzige Mittel gegen die drohende Ge- Leipzig, 14. 2. Die Stimmung der Leipziger Eisenbahner hat ihren Niederschlag in folgender, Maßnahmen zwingt. > Die Versammlung ist entschlossen, bis glich der letzte Gemaßregelte wieder eingestellt ist, geschlossen wieder in den Kampf zu treten." Im Gegensatz zu den beiden vorstehenden Mel dungen steht folgender Bericht aus Berlin: Kestr« Streikueigung be« der ReichsgewerWast? Berlin, 13. 3. Wie ein Berliner Abendblatt meldete, hat die Reichsgewerkschaft zu Donners tag ihren erweiterten Vorstand zu einer Sitzung zusammenberufen, angeblich um einen erneuten Streikbeschluß herbeizusühren, falls die.Regierung nicht von weiteren Maßregelungen absehen werde. fafsun meifte nicht der,L Kürze Hatter einzel hören entzü «md Royinaterialieii jür die Entente leisten. Diese schneidet sich also in das eigene Fleisch. Wenn D 1M g« Nimm näher Mund kennt« Entsch schöne hüten zornig regt u Wenn über : . versuä ..Ich starke Mitun gebe , Laufe mltR wird und L den n Menst Hast« schen «nacht »der j seren Ne A halten Lehre r««ttl Die S die Hk Schul wurd, die in Woch lamml in de« künde tritt. gabun Verhi Mein hängt verba »u sch gemei Herzensstürme Roman von. M. Hellmuth (Nachdruck verboten) Di« lächs , Sendr 1 - Kreise vierten vieler NU durch Lieder pfarrei Ehepa überm de« 5 Möge Güte beschiel s S änderr und di in Me schen ! eines l ermögi dienst > bereitei erste A weitere zum 1 Polizei bestellt werden werden dildum Der Kampf Bayeras geM »le Schaldlilze München, 13. 2. Der Derfassungsausschuß des bayrischen Landtages nahm heute einen Antrag an, wonach die bayrische Regierung bei der Reichs leitung dahin wirken soll, daß im In- und Aus lände, insbesondere den EntentereaieruNgen, das authentische Material verbreitet wird, das die im Re»re Kampfansage derReichsgeweiEfchaft inan es wirklich' von Paris aus fertig bringt, die Diszipkmieruag der Streikende» s» SachM Der widerlegte Eisuer Neue Dokumente zur Kriegsschuld Der vom bayrischen Landtag mit der Er- forichung, Sammlung und Bearbeitung der bay rischen Dokontente zum Kriegsausbruch beauftragte Vorsitzende der demokratischen Landlagefraktion, Staatsarchivar Dr. Dirr, hat die Sammlung der Dokumente beendigt. Den Ausgangspunkt der Feststellungen bilden die Enthüllungen, welche der frühere bayrische Ministerpräsident Eisner am am 23. November 1918 durch die offiziöse „Korre ¬ spondenz Hoffmann" verbreiten ließ. Der Dirrichs Bericht stellt Eisners Auszug aus dem bayrischen Gesandtschafisbericht die Originckle gegenüber und beleuchtet dann die Auswirkungen de« Auszuges auf das Versailler Friedensdittat. Die Gegen- Überstellung ergibt, daß die Auslassungen und Streichungen, welche Eisner vorgenommen hat, den Zusammenhang und den Sinn der Doku mente wesentlich entstellen und Deutschland ein seitig belasten. Eisner glaubte — wie Dr. Dirr erklärt — durch eine rückhaltlose Dolumentieruna der moralischen Schuld Deutschlands eine Ver ständigung mit den bisherigen Gegnern herbei- ruführen. Das Versailler Diktat hat dann diesen politischen Optimismus grausam Verbilligte Lebensmittel Der Verband der Landwirte im Erzgebirge chreibt uns: Durch gelegentliche Mitteilungen unserer Herren Vertrauensmänner ergab es sich, daß auch die Landwirte de» Erzgebirge» Lebensmittel, insbe sondere Kartoffeln, zu verbilligten Preisen abgegeben haben. Wir veröffentlichen hier die uns bekannt gewordenen Zahlen und erhalten folgende» Bild: Aus etwa 100 Ortschaften wurden abgegeben an Kartoffeln: unentgeltlich L 25 Mk. d 3« Mk. ü 35 Mk. Zum Gemeiu-eor-uungseutwurf Zu den verschiedenen Mitteilungen über die Beratungen am Sonnabend im Ministerium des Innern über den Gemeindeordnungsentwurf der Regierung erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Besprechung zwischen der Regierung und Vertretern de» sächsischen Gemeindetages datierte am Sonnabend von früh 9 Uhr bis nachmittags gegen 3 Uhr. Etwa 60 Personen nahmen daran teil und vertraten so vtele von einander, in erster Linie aber von der Regierungsauffassung ab weichende Anfichten, daß von der Richtigkeit der regierungsamtlichen Auslassung über das Ergebnis der Besprechung in keiner Weise geredet werden kann. Als sehr wesentlich verdient hervorgehoben zu werden, daß die Vertreter des Gemeindetages für die Forderung eintraten, den Städte«« «nii Ratsverfassung müsse die Wahl gelassen werden, ob sie diese beibehalten oder zum Einkammersystem übergehen wollen. Auch die mehrheitssozialistilchen ' Redner traten für die Beibehaltung der Raisver- Der deutsche Schiffsbau Das unlängst erschienene »Register of Shipping" von Lloyds enthält zum ersten Male nach 1913 auch Zahlenangaben über den deutschen Schiffsbau im abgelaufenen Jahre. Ob sie stimmig sind, kann mangels einer zuverlässigen deutschen Statistik nicht nachaeprüft werden. Nach Lloyds sind 1921 m Deutschland 242 Schiffe mit 509064 Tonnen vom Stapel gelaufen. Das wären 44000 Tonnen mehr als im Jahre 1913. Deutschland würde damit 18 Prozent der Gesamttonnage produziert haben, die außerhalb England» 1921 vom Stapel oelaufen ist. Die 212 abgelaufenen deutschen Schiffe setzen sich zusammen au» 201 Stahldampfern mit 467443 Tonnen, 22 Stahlmotorschiffen mit 33333 Tonnen und 19 Stahlfeglern oder Leichtern mit 8288 Tonnen. NaL Lloyds sind ferner von den insgesamt 242 zu Wasser gebrachten Schiffen 17 größere seegehende mit zusammen 72777 Tonnen mit Dampfturbinen und 7 andere mit 28839 Tonnen mit Oelmotoren ausgerüstet. Vergleichsweise sei hierzu bemerkt: Bei einer englischen schiffbaulichen Gesamtproduktion von 1,54 Millionen Tonnen waren 70 größere Schiffe über 12000 Tonnen mit einem Gesamtdeplacement von 625000 Tonnen mit Dampfturbinen, 28 Schiffe mit 102356 Tonnen mit Oelmotoren ausgestattet. Dresden, 14. 2. In Verfolg der von der Reichsregierung aufgestellten Ri äst lacken für die Disziplinierung der am Streik kn hervorragender Weise tätig gewesenen Beamten sind auch im Bereich der Generaldirektton Dresden der Reichs, eisenbahn entsprechende Maßnahmen getroffen bezw. eingeleitet worden. In einer Anzahl von Fällen ist bereits die Entlassung von solchen Angestellten erfolgt, bei denen es auf Grund de« Anstellungsverhällnlsses möglich war. Gegen eine Anzahl unkündbarer angestellter Beamter Ist das Verfahren auf Entlassung im Gang, in einzelnen Fällen ist bereits Suspendierung von« Amte er folgt. Die gleichen Maßnahmen sind auch gegen eine Anzahl der am ersten Eisenbahnerftreik Be- teiligten eingeleitet bezw. schon durchgeführt worden. ' ' ! Die Stimmung in LheiMl'tz. Chemnitz, 14. 2. Ain Sonntag sand kn Zwei- nigers Battsaal eine von etwa 1500 Eisenbahnern besuchte Versammlung statt, di«, wie die hiesige „Volksstimme" meldet, nachstehende Entschließung einstimmig annahm: „Die Versammelten erklären, daß sie Wohl den« Rus ihrer Gewerkschaft zur Wiederauf nahme des Dienstes gefolgt sind; sie legen auf Grund der ungenügenden Zugeständnisse der Negierung anläßlich des Streikes dm schärfsten Protest ein, sie stehen nach wie vor geschlossen kampfbereit und werden sich mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln gegen jede Maß regelung wenden, gleichviel, ob Arbeiter oder Beamter. Sie beauftragen den ADGB. und die drei sozialistischen Partei-n, in dresem Sinne zu wirken." l i , Leipzig will den Kampf wieder ausnchmen. , Er weigerte sich — er habe seine Geige nicht da.: — Die wolle man holen. — Schließlich wendete er ein, sein Vater höre es nicht gern. — Da ent-' schlüpften ein paar junge Mädchen und kehrten' triumphierend zurück: Ter Herr Pastor habe ae« sag«, er mögs nur so viel spielen, wie er wollet »Wohl in rosiger Weinlaune," dachte Georg bitter. Dann wurde ein Diener beauftragt, das Instrument zu holen. Die Zwischenzeit füllte Lili* daniit uns, die Gäste an die Tische zu führen,^ welche unter den Bäumen gedeckt standen und mit den auserlesensten Erfrischunge» beseht waren. 4 Alle schiene«« voll ausgelassener Fröhlichkeit zu sein; aller Auge«« blitzten in Zugendlust. Vom. Hause her ertönte Slimmcugcsurr, ost unterbrochen von lauten, Jubel und Gläserklang; die alte» Zeche« ließen es sich wohl sei». 4 Nur Lili konnte heute nicht so recht froh i sein: wie ei» Truck lag «S auf sh«m Herzen. Eie Gott sei Dank, man konnte endlich aufstehcn! Die Jugend eilte ins Freie, während die älteren Herrschaften sich in zwanglosen Gruppen in den Nebenzimmern znm gemütlichen Plaudern nieder- ließen, und der Rest alter Herren, welche „ordent lich etwas leisten konnten", noch in lauter Unter- Haltung hinter den Weinflaschen sitzen blieben. Herr von Wöller behauptete mit großer Be harrlichkeit seinen Platz au Lilis Seile. Man promenierte langsam in den im ersten Frühliuqs- schmuck prangenden Anlagen des sich iveit aiis- dehncndeu Parkes umher, um das erhitzte Blut zu beruhigen. Lili jedoch schenkte seiner Unterhaltung jetzt wenig Aufmerksamkeit, unanfhöilich kreiste der eine Gedanke in ihren Kops: „Mas sagte Georg — warum hatte er sie so finster angesehen?" MU großer Bereitwilligkeit aina sie deshalb ging mit Interesse auf seine Bemerkungen ein. Er wußte sehr gut zu sprechen, erzählte ihr in geistreicher Weise von semen vielen Reisen, die er unternommen, ehe er sich auf eigener Scholle festgesetzt, und erreichte dadurch, daß ihr die Stunden an der Tafel viel schneller vergingen, als sie gedacht. Eben wurde wieder ein Toast ansgebracht, ein brausendes Hock erfüllte den Saal. Lili stieß kachelnd rechts und lmks an, doch sie beachtete kaum, wer ihr sein Glas zureichte; denn in dem allgemeinen Trubel hatte sich Georg plötzlich über den Tisch vorgeneigt, ein paar Worte hervorge- stoßen, die sie aber nicht verstanden, und sie mit finsterem Blick bedeutungsvoll angestarrt. Er schrocken schaute sie zu ihm auf. „Georg!" stammelte sie leise, doch schou hatte er sich wieder seiner Danie zugewandt, deren leises, melodisches Lachen in diesen« Augenblick wie Hohn in Lilis Ohren klang. Es schoß heiß in ihre Augen — hastig mit / dem Taschentuch darüber hiusahrend, wendete sie - sich zur Seite. „Die Hitze im Saal sei unerträg- , lich," erklärte sie auf die besorgte Frage des Herrn i vor« Wöller, ob sie sich nicht wohl fühle. >' hätte stch am liebsten davongeschttchen und in irgend einem Winkel ausgeweint. — Nun kam die Geige, und still wurde cs in den« Kreise. Lili stand an einen Baum gelehnt und scharitc unverwandt zu Georg hinüber. Es war das erste Mal seit seiner Rückkehr, daß sie ihn hören würde, und eifersüchtiger Regung sagte sie sich, daß er nun für alle spielen wolle; bis dahin hatte er nnr ihr allein sein Können gezeigt! Jetzt trat Georg vor, nur wenige Schritte von Lili blieb er stehen. Seine leuchtenden Augen flogen über die ganze Runde und blieben dann mit beredtem Ausdruck auf ihrem, vor Erregung blassen Gesichtchen hasten. Ihre Blicke senkten stch für einige Sekunden.ineinander, und wie sonst, verstand sie ihn. „Ich spiele ja doch nur für Dich!" las st« darin, und mit einem seligen Aufleuchten in den Zügen schloß sie die Augen. Nichts wollte sie sehen, nur ihn hören! Und nun schlugen die herrlichen Töne an ihr Ohr. — Erst war es eine einfache Melodie: „Ich wollt', meine Liebe ergösse sich all in ein einzig Wort—", und ein Beben ging durch ihre Gestalt. Das waren andere Töne, als die, welche sie einst von ihm gehört! — Störte anfangs auch noch eill Laut das Spiel, so trat doch nach wenigen Minuten eine Stille ein, daß man das Fallen eines Blattes hätte hören können. Alles verließ die Säle und nur die, welche sich wohl nicht mehr von ihren Sitzen erheben konnten, blieben drinnen. Selbst die Dienerschaft stand lauschend im Kreise. Nach dem Liede ging er in eine andere Weise über. Wie leises Flehen, so sanft und süß erzitterten die Tone; immer lauter, leidenschaft licher, wie in stürmischer Glut rauschte«» dann die Melodien, bald ersterbend rvie herzbrechendes Weine»,, um endlich in einem jubelnden Jauchzen zu enden. — Der Spieler ließ dc» Boge» finken, doch seine dunsten, strahlenden Augen waren mit einem weltentrückte«« Ausdruck in die Ferne ge richtet, er schien seine Umgebung ganz vergessen zu haben. Noch lag der Zauber des herrliche«« Spiels auf dei« Gemüter«« der Zuhörer, lautlose Still« herrschte für eine kleine Weile; dam, aber brach ein nicht endenwollcnder Beifallssturm los. Lili versuchte, ihre» Strauß aus dem Gürtel zu löse««, doch ihre Finger zitterte» so heftig, daß es ihr erst nrit einiger Mühe gelang. Und als sie nun die Ange» hob, sah sie, wie eben die schöne Wally ei«« paar prachtvolle Rose» Georg ansteckte. „Sie sind ja ein gottbegnadeter Künstler, Herr Hartwich," sagt« sie mit ihrer etwas tiefe» Stimme, i» welcher noch eine leis« Bewegung zitterte. »Wie danken wir Ihnen für dies«» Genuß!" LiliS Snb wurzelt« qm Boden, Ei« jqtz, uns. sich Georg' lächelnd vor ihr verneigte. — Natür lich! — Die schöne Wally verstand eS besser als sic, die wußte gleich die rechten Worte zu finden. Sie selbst war ja auch stets so töricht befangen, sie hatte die Kunst noch nicht erlernt, den Menschen im richtigen Augenblick etwas Liebes sage» zn können! Wie Zorn gegen sich selbst sneg es «n ihrem Herzen auf. — Er hatte ja auch schon Blumen, nun brauchte er die ihrigen nicht mehr! Mit einer ungestümen Bewegung schleuderte sie ihr Sträußchen weit vor« sich und wendete sich ab. Sie umdrängten ihn ja alle, da vermißte er sie, die dumme, steine Lil«, auch weiter nicht! Lili sah nicht mehr, wie ein Blick voll schmerz- lichen Staunens aus seine«« Augen zu ihr hinüber- flog. — Sie sah auch nicht, wie Herr von Wöller den fortgeworfenen Strauß aufhov und, nachdem er ihn verstohlen an die Lippen geführt sorgfältig in seine Tasche barg. Hastig strebte sie dem Hause zu — nur auf kurze Zeit allein sein, um dem gepreßten Herzen Lust zu machen. Doch überall begegneten ihr Menschen, lächelnde, schwatzende, erhitzte Gesichter — «wie albern!" dachte sie in ihrer Erbittern?«" — Aber da hinten die ' ar cs gewiß einsam! Si- ' ,, olieb je ¬ doch erschrocken ^«e., .. „ »ergründe des Zimmers waren mehrere Personen um eine«« Herrn beschäftigt, der, offenbar krank, ans cur ' Sosa gebettet worden. Auch Madernoiselle und der Onkel umstanden das Lager. Mit großen Auge,« starrte Lili darauf hin,' — jetzt trat der Onkel etrvas zur Seite, und nun erkannte sie-ihren Vater, der bleich, mit geschlosse ne«« Augen, regungslos dalag. « Mit einem Ansschrei stürzte sie vorwärts. „Papa! Liebster Papa! Was fehlt Dir?" Sie kniete an seiner Seite, ergriff 'die schlaff herab- hängende Hand, angstvoll in da» bleiche Gesicht blickend. Er öffnete mühsam die Auge» und ver suchte ihr zuzulachrln. , Jetzt beugte sich der Freiherr zu ibr nieder. „Kind," sagt« er, vergeblich bemüht, seine Be wegung zu verbergen, „wie kommst Du hierher? Aengstige Dich nicht, eS ist keine Gefahr. — Eine' Ohnmacht — die Hitze im Saal — auch wohl' 'n bißchen viel gesprochen —, ua aber nun ist «S ja wieder gut. Nur noch Schwäche sagt de» Doktor." Er Hoh sie empor. „Du sMest es' gar nicht erfahren, arme» Ting. Nun ist Drin Vergnüg«,« wohl gestört?" — c Lili hört« kaum aus die beruhigenden Worte/ sie beugte stch über den Vater, und während nun die solange znrückg«drängten Tränen unaufhaltsam strömten, rief st« ihn leise mit den zärtlichste«» Namen. Versailler Vertrage aufgestellte der Schuld Deutschlands am . vermag. Der Bertrater der Regierttng fü au», daß stch die bayrische Regierung und de Landtag deren» seit langem bemühen, die Reichs reaierung zu einer aktiven Abwehr gegen di SchukdMge zu veranlassen. Die bayrische Regi« runa sei auch mit anderen Landesregierungen ft Verbindung getreten und habe die Zustimmum dei Württemberg, Sachsen, Kessen und Bramv schweig gefunden. Die Reichsregleruna habe;« gestimmt, aber den Zeitpunkt für eine aktiv, Abwehr noch nicht für gekommen erachtet. ? bayrische Regierung ftehi Standpunve, daß zur Z< ein entschiedene» Handeln haltlose Veröffentlichung Forderung der Eerechtial >eren Erfüllung Deutsch!. »ürfe. Bayern beabsichtige, auch weiterhin Nachdruck in dieser Richtung tätig zu sein. fahr der wochicnden körperlichen und geistigen - Verelendung in Deutschland ist'tatkräftige Selbst- Hilse. Die Landwirtschaft hat schon auszerordent. lich viel getan in der Erweiterung des Landbaues und in der Hebung der Viehzucht, und diese An strengungen sotten von seht ab, wie bekannt ist, vervielfältigt werden. Atte Landkeute motten di« Hände rühren, und alle übrigen Volksgenossen, die über einen Fleck Landes verfügen, sollen es tun. Und die Erhöhung dieser Leistungen mUß in Permanenz erklärt, von Jahr zu Jahr dauernd gesteigert werden. Deutschland must in der Er nährung selbständig werden, nicht nur, um den Magen zu füllen, weil Hunger weh tut, sondern weil darin vie Sicherung für unsere Arbeit und unseren Welthandel zu erblicken ist. Aus fette Jahre nach diesen mageren sieben Jahren werden wir noch lange warten können. Wir wollen schon mit «tn«r erträglichen Zukunft zufrieden sein und uns bemühen, vast «vir diese erreichen. 3076 Ztr. 2171 Ztr. 7185 Ztr. 4743 Ztr. im ganzen demnach 17175 Zentner. Mit besonderer Genugtuung müssen wir fest stellen, daß stch auch die kleinen Landwirte der oberen Amtshauptmannschaften unseres Bezirkes nicht von vielem Hilfswerk ausgeschlossen haben, io wurde an Bedürftige in der Amtshauptmann- schaft Annaberg 466 Ztr., Marienberg 2670 Zir. und Schwarzenberg 1038 Ztr. verbilligte Kartoffeln abgegeben. Nicht zu vergessen sind auch die an läßlich des Weihnachtsfestes zur Verfügung gestellten Mengen Backmehl», Butter» Milch und anderer Lebensmittel. in einer Versammlung in Leipzig am Sonntag haupten, daß die Rsichsgewerkschaft einen neuen einstimmig angenommenen Entschließung gesunden: Streik beschließen werde, da die Reichsgewerkschaft „Die an« 12. Februar km Zoologischen nach den Erfahrungen der letzten Tage gar nicht Garten in Leipzig von stark 6000 Kollegen daran denkt, zu einem neuen Streik zu drängen, der Rei'chsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeam- vielmehr bemüht ist, im Gegenteil mästigend auf len und deren Anwärter, Deutscher Eisenbahner ihre Mitglieder einzuwirken. Nach vielem Lin- und Herreden war man ich auf „Fang schon" einig geworden. Unter ' jubelndem Gelächter wurden die eifrigen Vcmü- ... j Hungen der Herren beobachtet, die Dame zu Nun wandt« sie sich in liebenswürdiger ^Haschen, wie es die Spielregel erforderte. Oft Weise ihm zu, begann heiter zu plaudern und : konnte man auch bemerken, wie auffällig sich ° ' ' "" ' manche Dame einem der Herren zuwendete, um ihn« das Fangen zu erleichtern, und noch lauter wurde gejubelt, wenn der andere doch den Sieg davontrug. Jetzt sta,«d Georg Hartwich vor der Reihe, Lili und Wöller waren das letzte Paar. Wie eine Feder flog die zierliche Mädcheiigcstalt über den Nasen, wie es schien, gerade in Georgs Arme. Da schnellt« Herr von Wöller Hera««, saft gleich, zeitig streckten beide Herren die Hände aus, doch Wöller hatte ihr Kleid zuerst ersaßt und zog die saft Widerstrebende cm sich. Georg warf den Kopf in den Nacken. „Ich habe heute entschiede» Pech!" sagte er, «vie leicht hin, doch Lili hörte eine geiviffe Gereiztheit her aus. Sie hätte ihn« so gern ein gutes Wort ge sagt, doch vor den« ganzen Kreise wollte ihr nichts Passendes eiufallen. c Tas Spiel nahm noch eine Weile seinen Fort» > gank dann erklärte Lil«, es sei doch sehr er«! ! müdend. Was nun? — Kahnfahren? — Must« ! zieren? — Ja! O ja! Herr Hartwich müsse ciumZ ! zum besten geben! Man bestürmte ihn mit Bitten." ! aus ven Vorschlag einlger jungen Damen ei», Spiele zu arrangieren, zum Tanzen sei es doch ! noch zu heiß. Dabei würde sie nun wohl eher ! Gelegenheit, finden, mit ihm zusammenzutreffen, , ! um unbeobachtet mit ihm sprechen zu können. 19 (Nachdruck verboten) z Seitwärts vom Schloß war ein großer freier ' Mlt einem Seufzer wandte sie sich ab. Da ' Rasenplatz, dorthin zog die junge, heitere Schar, begegnete sie den Augen Herrn von WöllerS, si« i Sie hatten Lili in die Mitte genommen und waren vorwurfsvoll, fast traurig auf sie gerichtet. ! schwatzten und lackte«« durcheinander, so daß ihr Ein« leichte Röte stieg in ihr Gesicht, sie sühlt« , zerstreutes Wesen nicht aufsiel. stch beschämt. W»e hatte sie bisher die vorge- !, Nach vielem Lin- und Herreden war man schrieben« Artigkeit verletzt, als Tochter deS ! endlich auf „Fang schon" einig geworden. Unter Hause», welche sie doch vorstellen sollte! Kaum ' «m«n Mick hatte sie ihrem Nachbar gegönnt! Nun wandt« sie sich in liebenswürdig Verband und Allgemeines«Ysttdahner-Berband besuchte Versammlung echevt flammenden Pro. test gegen di« Maßregelungen, die int Bezirk der Direkiion Halle und im Bereich der General- direktton Dresden vorgenommen sind und noch vorgenommen werden. , !' i Sieh«: Entlassungen, — .Einstellung' Unter eintägiger Kündigungsfrist,- — Telegramm Nr. 778 von« 10. Februar 22 Dresden, wonach die Bediensteten, die gestreift haben, kernen ihnen zu stehenden Urlaub erhalten sotten. Dl« Versammlung von Groß-Leipzig erblickt in diesen Maßnahmen vielmehr einen Wortbruch der ae- gebenen Zusicherungen des Reichskanzlers; sie fordert die Vertreter, welche mir dem Reichs- Kanzler verhandeln, auf, als erste Bedingung die nicht zu Recht bestehenden Maßregelungen zurückzuzleyen und erwartet, daß der Reichs kanzler sein gegebenes Wort einlöst und die Bi amten- und Arbeiterschaft nicht zu unbesonnenen
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