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I Wilsdruffer Ta-edlatt I 2. Blatt Nr. 213. Freitag, den 11. September 1936. I Lagesspruch Wer nicht verzweifelt, nicht verzagt, Der weiß sich in den schwersten Tagen, Da ihn das Wetterleuchten jagt, Durch Sturm und Wirbelwind zu schlagen. Fr. Fischer-Friesenhausen. Letzte Warnung Politik ist keine Prophetie. Aber dennoch ist die Politik die einzig richtige, die in klarer Voraussicht das tut, was die Entwicklung der Dinge erfordert. Auf dem Reichsparteitag im vergange nen Jahr wurde dem Bolschewismus die Maske vom Gesicht gerissen. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne die Dinge zu beschönige«, wurde die drohende Gefahr des Bolschewismus der Welt vor Augen geführt, eine Gefahr, der der Nationalsozialis mus in Deutschland rechtzeitig ein starkes Bollwerk «ent gegengesetzt hat, die aber für andere Staaten die Kata strophe bedeute, wenn nicht auch sie in klarer Erkenntnis der Sachlage täten, was sie zum Schutz von Staat und Volk zu tun verpflichtet seien. Vor einem Jahr hat man wohl hier und da im Aus land leicht gelächelt über die Warnungen von Nürnberg, hat sie als Schwarzseherei oder gar als propagandistische Mache bezeichnet und ist mit einem Achselzucken über sie zur Tagesordnung übergegangen. Wir haben im Lause der zurückliegenden Monate bei jeder Gelegenheit die Warnungen von Nürnberg wiederholt, die ohnedies durch Tatsachen ihre Rechtfertigung fanden. Jetzt schauen wir zurück auf das Ge schehen des hinter uns liegenden Jahres. Wir brauchen hente nicht mehr zu warnen. Wir können Tatsachen zum Beweise heranziehen. Blutige, brutale Wirklichkeit hat die Richtigkeit des deutschen Standpunktes erwiesen. Die kommunistischen Wühlereien in allen Staaten der Welt, die brennenden Kirchen, der Blut terror eines Untermenschentums in Spanien, die freche Fratze des Kommunismus in Frankreich, das alles sind die Belege für die Berechtigung der deutschen Warnung. Was hat die Welt gezetert vor einem Jahr, als in den Nürnberger Reden die Verbindung des Juden tums mit dem Bolschewismus gezeigt wurde. Die internationale Judenclique hat gespien vor Wut und Haß, sie hat diese Entlarvung des nationalsozialistischen Deutschland beantwortet. Wir haben das ertragen, wir haben all den Schmutz, mit dem man uns bewarf, abge-* schüttelt. Der jüdische Geifer war uns Beweis dafür, daß wir ins Schwarze getroffen hatten. Und wir wußten: Die Wahrheit setzt sich durch. Wir brauchen nichts zu scheuen. Wir haben getan, was wir tun mußten, und haben die Juden auf den Platz verwiesen, der ihnen im nationalsozialistischen Staate zukommt. Das international versippte Judentum hat inzwischen weiter den Machthabern in Moskau die Bälle zugespielt, hat sich in Negierungen gedrängt und hat dort das Werk Moskaus besorgt. Ueberallhin sandte Moskau seine jüdischen Agenten und Spitzel, überall wühlten sie und unterminierten den Boden, um auf ein Zeichen Moskaus zuzupacken. Dr. Goebbels hat in seiner Rede auf dem Parteikongreß alle genannt, den Herschel-Jehuda, den Chef der GPU., den Lazarus-Mosessohn, den Finkel- stein-Litwinoff und alle die anderen Ghettojuden. Juden sind die Diktatoren in Moskau. Juden siegen überall im großen Sowjetreich an den verantwortlichen Stellen. Juden powern das Volk aus, knebeln und knech ten Arbeiter und Bauern. Juden lassen Menschen morden. Juden schicken verhungerte und verzweifelte Bauern nach Sibirien. Juden schänden die Frauen und lassen die Kinder verwahrlosen. Juden mästen sich auf Kosten des Volkes und weiden sich in dem ihnen arteigenen Sadismus an der Verzweiflung und der Not der Menschen. Bolschewismus und Judentum sind ein Begriff. Mögen sie speien und Rache schwören. Wir schreien es, wie Dr. Goebbels es in Nürnberg tat, hinaus: Die Juden sind schuld, die Juden sind schuldI Wir haben sie entlarvt. Wir werden sie uns vom Leibe zu halten wissen. Gegen ihre dunklen Machen schaften haben wir ein geeintes Volk öAE, eme starkeWehrmachl schützt unsere Grenzen. Wrr suhlen uns sicher und geschützt. Wir stehen zu dem Mann, den die Geschichte einmal den Retter der Welt vor dem Chaos und dem Untergang nennen wird. Adolf Hitler ist uns Unterpfand der Zukunft und des Sieges. Wir haben eine Mission in der Welt zu erfüllen. Wir kennen unser Ziel und unseren Weg dahin. Mag man es uns immer als Ueberheblichkeit oder sonst etwas aus legen: Wir halten fest an unserem Kampf gegen den Bol schewismus. WirhaltenesfürunserePflicht, die Welt immer wieder auf die furchtbaren Gefahren der bolschewistischen Weltrevo lution aufmerksam zu machen. Wir hämmern es der Welt ein, wir hämmern und warnen unentwegt, weil wir wissen, daß die Vernunft siegen wird und daß die Welt einmal erwachen wird aus ihren Träumen, er wachen muß, wenn nicht das alte Europa im Chaos ver sinken soll. Darum hat Dr. Goebbels in Nürnberg wieder ein offenes Wort gesprochen, hat die Dinge beim rechten Ramen genannt. Uns Deutschen hat er das Gedächtnis aufgefrischt, der Welt hat er eine letzte, dringende Warnung gegeben. Italienische Gäste auf dem Parteitag Am Donnerstagvormittag trafen auf dem Nürnberger Flughafen der Leiter der Auslandsorganisa- lion der Faschistischen Partei, Exzellenz Piero Parini, und sein Stellvertreter, Graf Thaon diRevel, ein, die als Ehrengäste des Führers am Parteitag teil nehmen und am Freitag auch die Weihestunde der Aus landsorganisation besuchen werden. Auf dem Flughafen hatte sich der Leiter der Auslandsorganisation der Partei, Gauleiter Bohle, eingefunden, der die italienischen Gäste im Namen der NSDAP, auf das herzlichste in Nürnberg begrüßt«. 5m Zeichen nm SM nnd Aehre. 43 000 Arbeitsmänner marschierten in Nürnberg am Führer vorbei — 10000 KdF.-Fahrer als Zuschauer — Hitler: „Der Spaten wurde das Symbol der neuen Gemeinschaft!" Der dritte Tag des „Parteitages der Ehre" stand im Zeichen des Reichsarbcitsdienstes. Die Männer des Spatens marschierten vor dem Führer auf der neugestalte ten Zeppelinwiese auf. 43 ÜÜO Arbeitsmänner in ihrer erdbraunen Uniform legten ihr Treugelöbnis zum Führer ab und nahmen seine Parole entgegen. Eine er- hebende Weihestunde war cs, ein Wendepunkt in dem Leben dieser jungen Deutschen, die Deutschlands Zukunft in sich tragen und durch die Arbeit des Spatens ein Stück der großen deutschen Friedensarbeit leisten, die unserem Volle Freiheit und Ehre sichert. '' Kurz nach 10 Uhr klang von fern herüber Jubel der begeisterten Menge, stets das untrügliche Zeichen für die Ankunft des Führers. Der Reichsarbeitsführer Hierl erstattete Meldung, der Führer begrüßte die Arveitsgau- führer und die Amtschefs der Neichsleitung. „Linser ganzes Leben soll ein großer Arbeits dienst für Deutschland sein!" Dann trat der Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl vor den Führer und sagte u. a.: Mein Führer! Als wir im vorigen Jahr auf diesem Platze zum Reichsappell vor Ihnen aufmarschierten, war das Gesetz zur Einführung der allgemeinen Arbeitsdienst pflicht noch nicht zur Auswirkung gelangt. Heute sind zum ersten Male in Abordnungen aus allen deutschen Arbeitsgauen Männer angetreten, die das Gesetz zum Dienst mit dem Spaten berufen hat. Mein Führer! Sie haben das Bekenntnis und Ge ¬ löbnis dieser Männer vernommen. Sie haben beim Vor beimarsch in ihren Augen gelesen. Sie wissen, mein Führer, Ihre Arbeitsmänner sind keine gedrück ten, mißmutigen Zwangsarbeiter, sondern frische, frohe, selbstbewußte Soldaten der Arbeit, die stolz und freudig dem Rufe der Pflicht gefolgt sind, um ihrem Volke Dienst zu leisten mit ihrer Arbeit am deutschen Boden und ihrer Arbeit an sich selbst. Diese Männer haben in der engen Lagergemeinschaft den Bruder aus dem Volke, der ihrem Lebenskreis bis dahin fernstand, als Arbeitskameraden kennen und achten ge lernt. Sie haben den wahren Sozialismus erlebt: die durch Pflicht, Zucht und Kameradschaft zusammen geschweißte Gemeinschaft! Sie werden bei ihrem Scheiden die im Arbeitsdienst eingelebte Einsatzbereitschaft zum Dienst am Volke mitnehmen. Ueber ihrem künftigen Leben wird das Gelöbnis stehen, das ihre Kameradschaft hier auf diesem Felde für sie alle abgelegt haben, das Gelöbnis: „Unser ganzes Leben soll ein großer Arbeitsdienst für Deutschland sein.' Es ist wohl kein Zufall, daß die Besucher aus dem Auslande gerade im Arbeitsdienst eines der wesentlichsten Merkmale des von Ihnen geschaffenen neuen Deutschlands der Arbeit, Zucht und Volksgemeinschaft erblicken. Wo immer Arbeitsmänner oder Arbeitsmaiden singend zur Arbeit ziehen, und wo sie sich nach getaner Arbeit zur Feierstunde versammeln, Ihr Name und Ihr Geist, mein Führer, ist es, der sie dabei leitet. So ist es, und so soll es bleiben für alle Zukunft! „Wir glauben an euch!" Der Führer an die braunen Werksoldaten. Hierauf trat der Führer an die Rednerkanzel und wandte sich an die jungen Arbeitsmänner vor ihm und im ganzen Deutschen Reich. Meine Arbeitsmänner! Als wir in Deutschland, so sagte der Führer, das Gesetz des Nationalsozialismus verkündeten, war uns klar, daß man nicht auf dem Wege papierener Proklamationen oder Anordnungen einen ge gebenen Zustand würde beseitigen und einen neuen schaf fen können. Wir wußten, daß ein wahrhafter So zialismus nicht entstehen kann auf dem Wege einer Aende>mg des staatlichen Firmenschildes, einer Namens änderung der Staatsform oder Gesellschaftsordnung, son dern daß der Mensch es ist, der diesen Formen den inneren Gehalt gibt und damit ihr Wesen wirklich be stimmt Wir wollten nicht eine Klaffe überwinden, um eine andere an ihre Stelle zu setzen, sondern wir wollten als Nationalnalsozialistcn unser Volk zu einer neuen Gemeinschaftsauffafsung erziehen. Dieser Arbeit dienen alle die Maßnahmen, die wir seitdem getroffen haben und die - wer will das bestreiten? - nicht das äußere Antlitz, sondern das innere Wesen unseres Volkes zu ändern im Begriffe sind. Das, was sich hier in einem kleinen Ausschnitt ergibt und was uns die Herzen so übervoll werden läßt, das ist die Fanfare eines neuen Deutschland, das sich hier an- tündigt! Ein neues Volk wird geboren! Als wir die Macht in Deutschland übernommen hat ten und zum erstenmal unsere Absicht bekundeten, einen Reichsarbeitsdienst zu gründen, da glaubten viele der oberflächlichen Beurteiler unserer Bewegung, daß wir da mit nur das Ziel verfolgten, unsere damals arbeitslosen Volksgenossen und unsere ohne Arbeit Heranwachsende Jugend von den Landstraßen wegzunehmen, um sie in „Zwangslager" zu stecken. Wir wissen, daß es sicher besser ist, wenn die deutsche Jugend statt sinn- und zwecklos herumzustreunen, für die Gemeinschaft eine ersprießliche Arbeit leistet. Allein nicht in dem Sinne einer bloßen Beschäftigung von Erwerbs losen. Wir wollten eine neue Hochschule nationalsozialisti scher Erziehung gründen. Wir wissen, daß eine wahre Volksgemeinschaft nicht entstehen kann, wenn nicht gewisse Vorurteile all mählich, aber sicher, aus unserem Volk entfernt werden. Ohne daß wir uns dieses Wandels von heute auf morgen schon bewußt zu werden vermögen, ist dieser Wandel doch gekommen! Was Unzähligen unserer sogenannten gebil deten Schichten früher als etwas Zweitwertiges erschien, ist heute aufgewertet worden. Der Spaten wurde zum Symbol einer neuen Gemein schaft. (Stürmische Zustimmung.) Indem Generation um Generation gezwungen ist, diesen Spaten zu tragen, indem jeder Deutsche verpflichtet ist, ihn ohne Ansehen seiner Person oder seiner Herkunft auf seine Schulter zu nehmen, wer den sich allmählich diese Generationen vor dem Spaten verbeugen. Sie werden den g r o ß e n Wert ermessen, der in dieser Gemeinschaftserziehung durch Gemeinschaftsarbeit liegt, und alle werden sie mit einer inneren Bewegung an die Zeit zurückdenken, in der sie als junge Männer unseres Volkes gemeinsam denselben Dienst taten, ein Kleid trugen, eine Arbeits waffe ihr eigen nannten. Sie werden sich zurückbesinnen aber auch an die große Kameradschaft, die daraus erwächst. Es wird ihnen das Kleine, Nebensächlich- und auch das Schwere aus dem Gedächtnis entschwinden — aber bleiben wird die Rückerinnerung an die große Zeit einer stolzen gemeinsamen Leistung für unsere Volks gemeinschaft. Wenn ich euch so sehe, dann wird es mir schwer, zu sprechen. Uns allen geht das Herz über vor Freude über euch. Ihr wißt gar nicht, wie das deutsche Volk euch lieb gewonnen hat! (Stürmischer Jubel.) Ihr seid in wenigen Jahren zu einem Teil unseres nationalen Lebens geworden, den wir uns gar nicht mehr wegdenken können. Ueber unsere Jugend, über die Arbeit der Parteiorganisation, über die SA., SS. usw. hinaus seid ihr ein weiterer Be standteil in der großen Erziehungsarbeit unseres Polkes und seid die Brücke zum Abschluß dieser Ausbildung des jungen Mannes im Heere. Ihr werdet es selbst empfinden, daß das, was wir in Deutschland geschaffen haben, schöner ist als das. Der Vorbeimarsch des Reichsarbeitsdienstes vor dem Führer ans der Zeppelinwiese. (Weltbild — M.),