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war Morris wieder der Beste, da er 14,10 Meier bezwang. Schwacher war sein Rivale Clark, der nur auf 12,68 Meter kam. Auf dem 3. Platz behauptete sich Parker mit 13,42 Metern. Der Finne Järvinen rückte durch seine Leistung von 13,53 Meiern vom 8. auf den 4. Platz vor, Huber-Deutschland konnte seinen Platz nicht halten, da 12,70 Meter sein bester Wurf war. Bonnet schloß zu ihm auf, da er mit einer guten Leistung aufwarten konnte. 13,50 Meter weit stieß er die Kugel. Der Zehnkampf am ersten Tag. Nach Abschluß der ersten fünf Uebungen des Zehn- lampfes lagen drei Amerikaner in Front, und zwar Clarkmit 4194 Punkten vor dem Weltrekordmann Morris mit 4192 und Parkermit 3888 Punkten. Die beiden Deutschen Huber und Bonnet lagen mit je 3574 Punkten auf dem 10. und 11. Platz. In der fünften Uebung, dem 400-Meter-Lauf, war Morris mit 49,4 Se kunden der Veste vor Clark mit 50 Sekunden. Williams (WA.) gewann die 400 Meter. Das letzte große Nennen der Sprinter war der 400- Meter-Endlauf, zu dem sechs hervorragende Spitzenkönner antraten. .Wie gewohnt, brachte Millers Ruhe das nervöse Feld bald am Start in Ordnung, und als der Startschuß knallte, kam das Feld in Linie ab. Die Spitze sicherte sich zunächst der Weltrekordmann Williams (USA.), der in rasendem Lauf seine Gegner überspurtete und mit klarer Führung in die Zielgerade kam. Ver zweifelt versuchte sein Landsmann Lu Valle zu ihm auf zuschließen. Da spurtete auf den letzten Metern der her vorragende Engländer Brown heran und durchjagte unter dem ohrenbetäubenden Lärm der begeisterten Massen das Ziel. Er war Zweiter geworden und hatte für Eng land eine kostbare silberne Medaille gerettet. Lu Valle mußte sich mit dem dritten Platz begnügen. Ergebnis der 400 Meter. l. Williams (USA.) 46,5 Sekunden, 2. Brown (England) 46,7 „ 3. Lu Valle (USA.) 46,8 ' 4. Roberts (England) 46,8 „ 5. Fritz (Kanada) 47,8 : „ 6. Loaring (Kanada) 48,2 „ Deutschlands Ringer liegen vorn. Jetzt beherrschen die Ringer griechisch-rö mischen Stils die Deutschlandhalle, in der sie mit 110 Mann aus 23 Nationen kämpfen. Die deutschen Rin ger kamen zum Teil noch nicht recht in Schwung, während die Schweden und Finnen sich ihren Gegnern als über legen zeigten. So mußte Seelenbinder im Halb schwergewicht eine unerwartete Niederlage einstecken. In der zweiten Runde machten die deutschen Ringer dann schon erheblich bessere Figur. Im Bantamgewicht siegte Brendel, und im Federgewicht errang unser Europa meister Hering einen Blitzsieg, indem er den Engländer Morell schon nach 40 Sekunden durch einen Kopfzug auf die Schultern legte. Auch im Weltergewicht gab es einen deutschen Sieg, den unser Altmeister Schäfer über den Belgier De Feu errang. Lediglich im Leichtgewicht verlor der Deutsche Nettesheim nach Punkten gegen den Esten Vali. Deutschland in Basketball geschlagen. Mit dem feierlichen Aufmarsch der 22 beteiligten Nationen begann das olympische Basketballtur nier. Die ersten Spiele bestritten Frankreich-Estland, Chile—Türkei und D e u t s ch l a n d — S ch W e i z. Im Baskstballturnier mußte Deutschlandgegen Lie Schweiz antreten und sich mit 18:25 ge schlagen bekennen. In den weiteren Spielen feierte C Hile einen 30 :16 - Sieg über dieTürkei, und E st - land schlug Frankreich mit 34 :29 Punkten. Selt samerweise verloren in diesen beiden Spielen die Mann schaften, die noch bei Halbzeit geführt hatten. Schwedischer Sieg im Scheibenpistolenschießen Das olympische Scheibenpistolenschießen auf den Schießständen in Berlin-Wannfee gewann der Schwede Torsten Ullmann, der 559 Ringe von 600 möglichen mit 60 Schuß stehend freihändig auf die Zehn ringscheibe in 50 Meter Entfernung schoß, ein Ergebnis, das seinen eigenen Weltrekord um 12 Ringe verbessert. Mit einer deutschen Waffe und deutscher Munition er oberte er sich die goldene Medaille. Der Deutsche Erich Krempel, der sich als Werkzeugmacher in Suhl seine Waffe selbst hergestellt hat und der jüngste Schütze ist, er zielte 544 Ringe und bekam die silberne Medaille, während die Bronzemedaille an Lew'»'Franzosen Charles de Jamonieres fiel. Der Deutsche Erich Krempel mußte im olympi schen Scheibenpistolenschießen seine führende Stellung an den Weltmeister Torsten Ullman- Schweden abgeben, der mit 559 Ringen einen neuen olym pischen Rekord und Weltrekord aufstellte, der aber vor aussichtlich keine Anerkennung finden wird, da die Inter nationale Schützenunion nur in Weltmeisterschaftskämpfen erzielte Höchstleistungen verzeichnet. Auf dem dritten Platz lag hinter dem Deutschen Erich Krempel der Finne Tapia Vertiovaara mit 537 Ringen, als die letzte Rotte begann. Das Programm des Tages. Sonntag, 9. August. Olympia-Stadion: 15 Uhr: Marathon-Lauf, Start; Hochsprung (Frauen) Entscheidung. — 15.15 Uhr: 4Xl00-Meter-Staffel - Entscheidung. — 15.30 Uhr: 4X1OO-Meter-Staffel (Frauen) Entscheidung. — 15.45: Uhr: 4X400-Meter- Stassel — Entscheidung. — 16.10 Uhr: Turnvorführung: Deutschland. — 17.30 Uhr: Marathon-Lauf, Ankunft. Tennisplatz: 9.00 Uhr: Degenfechten (Einzel) Ausscheidung. — 16.00 Uhr: Basketball, Ausscheidungsspiel. — 20.00 Uhr: Degenfechten (Einzel) Ausscheidung. Schwimmstadion: S Uhr: 200-Meter-Bruststil (Frauen) Zwischenläufe; Wasserballspiele. — 15.00 Uhr: 100 Meter Freistil (Frauen) Zwischenlauf; 100 Meter Freistil, Endlauf; Wasserballspiele. In Kiel: 9.30 Uhr: Segeln. Deutschlandhalle: 10.00 Uhr: Ringen (griechisch-römisch) Entscheidun gen: Bantamgewicht, Federgewicht, Leichtgewicht. — 19.00 Uhr: Ringen (griechisch-römisch) Entscheidungen. Hockcystadion: 16.30 Uhr: Hockey-Ausscheidungsspiele: Ungarn gegen U. S. A., Indien gegen Japan. 20.30 Deutschlandhalle: 15.00 Uhr: Boxen-Ausscheidungskämpfe. Uhr: Boxen-Ausscheidungskämpse. Olympiastadion: 16.00 Uhr: Fußballspiel. Berliner Sportplätze. Handball-Ausscheidungsspiele. Hockeystadion: 16.30 Uhr: Hockey-Ausscheidungsspiele. Montag, 40. August. Dictrich-Eckart-Bühnc. 7.00 Uhr: Turnen. — 14.00 Uhr: Turnen. Avus: 8.00 Uhr: Radrennen: 100 Kilometer Straßen — Start und Ziel. Schwimmstadion: 9.00 Uhr: Kunstspringen — Entscheidung; 4X200- Meter-Staffel, Vorläufe; Wasserballspiele. — 15.00 Uhr: 100 Meter Freistil (Frauen) Endlaus; 400 Meter Frei- 9.00 Uhr: Degenfechten (Einzel) Ausscheidung. — 15.00 Uhr: Degenfechten (Einzel) Ausscheidung. — 16.00 Uhr: Basketball-Ausscheidungsspiele. — 20.00 Uhr: Degenfechten (Einzel) Ausscheidung. In Kiel: 9.30 Uhr: Segeln. VARN ilMtNüEc/Mc/E EM »Mt/W cVE »VttLEN. (70. Fortsetzung.) ^Jedenfalls ist die Flucht ein neuer Beweis für die Richtigkeit Mserer Vermutungen. Wenn er ein gutes Gewissen hätte, würde er nicht durchgebrannt sein." Während die beiden noch über die Depesche debattier ten, kam ein telephonischer Anruf, daß Mister Redstone, der Chef der Presseabteilung, in die Gewalt des Mannes im Havelock geraten sei. „Nanu!" rief der Präsident und reichte den Hörer vn Friend weiter. „Hören Sie sich das einmal an, Mister Friend! Ich gebe Ihnen hernach die nötigen Auf klärungen." „Hallo, was ist los?" sprach Joe Friend in di« Muschel. „Von wo reden Sie?" Das Gespräch kam von einer fliegenden Telephon- vbteilung. Sie war der Polizeistreife angegliedert, die zwischen Lesson Town und Doxton Land den Zugang zum „Lager" auskundschaften sollte. Man hatte gegen Mittag den Anfang des geheimen Weges gefunden, und als man eben weiter vordringen wollte, war Oberinspektor Redstone gekommen und hatte sich eigenmächtig die Führung angemaßt. Um über die Regelung der Zuständigkeiisfrage keine Zeit zu ver lieren, hatte man den Oberinspektor gewähren lassen. Dann erwischte man einen Komplicen des Mannes im Havelock, Redstone nahm den Mann als Führer mit und drang, begleitet von zehn Beamten, in LenMeheim- gang vor. Eine Zeit später kamen die Leute ohne Red stone zurück und berichteten bestürzt, daß plötzlich eine Falltür niedergesaust sei und den Oberinspektor, der mit hem. Gefangenen vorausgegangen, .von -er übrigen Mannschaft abgeschnitten habe. Alle Bemühungen, die Falltür zu öffnen, seien erfolglos geblieben. Joe Friend gab Anweisung, man möge auf sein Kom men warten und hängte ein. „Was soll das nun wieder bedeuten?!" rief er wütend. „Wie kommt Redstone dazu, seine Nase da hineinzu stecken?" Macferald lachte. „Er wollte uns beweisen, daß wir seine hervorragenden Fähigkeiten nicht genügend zu würdigen verstehen. Auf Sie ist er besonders schlecht zu sprechen. — Heute vormittag kam er zu mir und faselte davon, daß es nur an der Dummheit gewisser Be amten liege, wenn der Mann im Havelock immer noch nicht gefunden sei. Ich sollte ihn bevollmächtigen, den Fall in die Hand zu nehmen, dann würde er den Mann im Havelock noch heute zur Stelle schaffen." „Und Sie haben ?" „Ich habe ihn natürlich an seinen Schreibtisch zurück geschickt und m aller Freundschaft darauf hingewiesen, daß er in feinem eigenen Ressort ausreichende Bc- tätigungsmöglichkeit habe. — Aber — wie Sie sehen, war die Mahnung erfolglos. Eigentlich gönne ich's ihm, daß er nun in der Tinte sitzt!" Friend rieb sich die Hände. „Es wird mir einen be sonderen Spaß bereiten, ihn Herauszuholen!" rief er vergnügt und verabschiedete sich von Macferald. * ch * Es dauerte eine Zeit, bis es ihm gelang, einige Tech- niker und einen Schweißapparat zur Verfügung zu be- kommen. Schließlich war auch ein Dienstwagen zur Stelle. In rasender Fahrt ging es durch die Straßen^ der Stadt auf Lesson Town zu. Dieser einfältige Redstone! dachte Friend. Es geschah Sem Kritisierer ganz recht, wenn er sich ein wenig das Fell ansengte. Friend wurde bereits ungeduldig erwartet. Er sprang aus dem Auto, .zwei Mann nahmen den Schweißapparat auf die Schultern, und dann folgte Lie kleine Kolonne dem schmalen Pfad, der zum Felsenloch führte,. König von Bulgarien bei Minister präsident Göring zu Gast. Zu Ehren Seiner Majestät des Königs vonBul- garien gab Ministerpräsident Generaloberst Göring am Freitag in seinem Haus ein Frühstück. König Boris war begleitet von General Lazaroff, dem Militärattache Oberstleutnant Sirakow mit ihren Damen und seinem Privatsekretär Dr. Handjeff. An dem Früh stück nahmen ferner teil: Reichsbankpräsident Dr. Schacht und Frau, Staatssekretär Körner, Staatssekretär General der Flieger Milch und Frau, Staatssekretär Dr. Land fried, Staatssekretär v. Keudell und Frau, Oberprasident Prinz Philipp von Hessen und Prinzessin von Hessen, Fran Kerrl, General der Flieger Kaupitsch, Generalleut nant Kesselring, Generalmajor Stumpfs, Botschaftsrat Fürst Bismarck, Staatsrat Gründgens mit ihren Damen, Oberst Udet sowie die in Berlin weilenden Verwandten und die Herren der persönlichen Umgebung des Minister präsidenten Generaloberst Göring. Eine Ehrenkompanie des Regiments General Göring mit Spielmannszug, Musikkorps und der Fahne war in Paradeaufstellung zum Empfang Seiner Majestät des Königs von Bulgarien angetreten. „Freude und Arbeit". Erste Sitzung des Internationalen ZentralbüroL Am Freitag fand in Berlin unter dem Vorsitz des Reichsleiters Dr. Ley und in Anwesenheit des Präsidenten des Internationalen Beratungskomitees, Mister Town Gustavus Kirbvs. Neuyork, die erste feierliche Sitzung des durch einen Beschluß des Hamburger „Weltkongresses für Freizeit und Erholung" ins Leben gerufenen Internatio nalen Zentralbüros „Freude und Arbeit" statt. Der un vergleichlichen Tiefenwirkung des olympischen Gedankens stellte Dr. Ley die Sehnsucht der Menschen nach Freizeit und Erholung, nach den Kraftquellen des Schönen und der Freude an die Seite. Das neugeschaffene Internatio nale Zentralbüro „Freude und Arbeit" sei sich seiner ver antwortungsvollen Mission für die Schaffenden aller Na tionen bewußt und habe seine Arbeiten deshalb auch so fort nach der Hamburger Beschlußfassung ausgenommen. Als Vertreter Dr. Leys werde in der Leitung des In ternationalen Zentralbüros Amtsleiter Dreßler-Andres tätig sein und als Geschäftsführer des Büros Parteige nosse Walter Rentmeister. Präsident Kirbys erklärte sein Einverständnis mit den Darlegungen Dr. Leys und allen bisher von Dr. Lev getroffenen Maßnahmen. Präsident Kirbys stellte den außerordentlichen Erfolg des Hamburger „Weltkongresses für Freizeit und Erholung" fest: „Ich bin stolz darauf, sagen zu können, in den 40 Jahren meiner Arbeit für den Freizeitgedanken noch nie an einer Veranstaltung teilge- uommen zu haben, die die Glücklichmachung der arbeiten den Menschen, die Verbesserung ihres Alltags fo umfassend und ziclbewußt angepackt hat wie der Hamburger Welt kongreß. Die Ergebnisse dieses Hamburger Kongresses sollen nun in ständig sortwirkende Energien umgeschmolzen werden. Dafür ist das Internationale Zentralbüro „Freude und Arbeit" aeschaffen worden." Z7 rvvesopser i>cs englischen Grubenunglücks. 33 Tote geborgen. — Schwierige Bergung der übrige« Opfer. Nach den Meldungen aus London sind bei der Explosion in der Kohlengrube Wharn- cliffe Woodmoor nunmehr 57Bergleute »ms Leben gekommen. 33 Tote konnten geborgen wer den. Nur ein einziger Mann der Belegschaft konnte ge rettet werden, der mit schweren Verletzungen im Kranken haus liegt. Die Schule des Ortes ist in eine Totenhalle verwandelt worden. Die Feststellung der Toten gestaltet sich außerordentlich schwierig, da die meisten Leichen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt sind. Die Hoffnung, daß sich noch Lebende im Schacht befinden, mußte leider auf gegeben werden. Es wird wohl noch eine Woche dauern, bis die letzten Leichen ans Tageslicht gebracht werden können. Der Abstieg ins Tal und der Weg durch den Fels- ftollen verlief ohne Störung. Dann stand man vor der Falltür. Friend trat vor und untersuchte sie. „Solide Arbeit!" stellte er fest und rief die Leute mit dem Schweißapparat heran. Wenige Augenblicke später zischte das blaue Licht der Stichflamme auf und fraß sich in das Eisen. Für Friends Ungeduld dauerte es eine Ewigkeit, bis endlich ein Stück der Tür dnrchgeschmolzen war und eine genügend große Oeffnung freigab, daß man — wenn auch mit einiger Anstrengung — Hindurchkriegen konnte. Dann standen die Beamten in der riesigen, dämme- rigen Halle, deren gigantische Architektonik ihnen laute Ausrufe des Erstaunens entlockte. Doch die Halle war leer, kein Mensch war zu sehen. Friend trat bis zur Felsplatte vor und entdeckte dort, daß von der Platte eine Strickleiter in den Abgrund führte. Sogleich wurden einige Leute beauftragt, in der angedeuteten Richtung weiterzuforschen. Friend erriet, daß diese gewaltige Höhle der Hafen des geheimnisvollen Flugzeuges war, dessen man nie hatte habhaft werden können. Großartig, wie Golgin sich all dies eingerichtet und seinen Zwecken nutzbar ge macht hatte. Die Beamten begannen mit der Durchsuchung der Stollen, die von mehreren Seiten in die Höhle mün deten. Eine Halbs Stunde später kam ein Bote von draußen und überbrachte Joe Friend eine Meldung. „Das ist der trefflichste Spaß, Len ich je erlebte!" lachte Friend und teilte seinen Leuten mit, daß die Arbeit hier beendet sei. Seine Augen glänzten vor Schaden- freude. 20. In der Tat, nicht nur Friend, sondern ganz London hatte seinen Spaß an Mister Redstones Blamage. Die Abendpresse brachte spaltenlange Berichte, und am anderen Tag hatten sich schon Lie Witzblätter des dank baren Stoffes bemächtigt. (Fortsetzung folgt.))