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WMMNgMatt Nr. 184 — 95. Jahrgang Sonnabentz, den 8. August 1936 Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt, rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar Wilsdrufser Tageblatt" erschein! werktags nachm -Uhr Bezugspr. monall 2RM frei Haus, bei Postbestellung ».80 RM zuziigl. Bestellgeld Einzelnummer lü Npi Alle Postanstaltsn, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeil Be» . stellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger BetrtebSftörun. 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Zu Beginn des Abend begrüßte Reichsminister Ge neraloberst Göring die in- und ausländischen Gäste. In diesen Tagen, die im Rahmen der Olympischen Spiele in Berlin Abgesandte aller Völker und aller Nationen vereinen, ist es, so führte er u. a. aus, für die deutsche Neichsregierung als Dolmetsch des deutschen Volkes eine Selbstverständlichkeit, den Fremden und Ausländern echte deutsche Gastfreundschaft zu bieten. Reichsminister Göring wies daraus hin, daß dieser Abend die führenden Männer aller Nationen, die zu den Olympischen Spielen in Ber lin weilen, mit ihren Damen zn einem geselligen Bei sammensein Vereinen solle, um sich gegenseitig kennenzu lernen, alte Beziehungen aufzufrischen und neue anzu- Inüpfen. Die ausländischen Gäste möchten den besten Ein druck von Deutschland mit nach Hanse nehmen: Den Ein druck eines Volkes, das in offener und ehrlicher Freundschaft allen anderen Völkern die Hand bietet. Nach einer kurzen Pause und nachdem die Rede des preußischen Ministerpräsidenten auf englisch und fran zösisch wiedergegeben worden war, ergriff Reichsminister Dr. Goebbels zu einer kurzen Begrüßungsansprache das Wort. Der Minister sagte, es falle ihm schwer, zu den vielen ausländischen Gästen zu sprechen, weil er wisse, daß manche Zeitungen des Auslandes in allem, was gerade er zu sagen habe, eine Propagandamöglichkeit für das nationalsozialistische Deutschland sehen möchten. „Ich möchte mich daher darauf beschränken, zu betonen", so fuhr Dr. Goebbels fort, „daß es in einer Zeit, in der viele Länder Europas von den schwersten wirtschaftlichen und politischen Krisen heimgesucht sind, in Deutschland möglich ist, nach einer dreieinhalb- jährigen Aufbauarbeit des nationalsozialistischen Staates ein wirkliches Fest der Freude und des Frie dens zu feiern, ein Fest, zu dem wir alle Nationen der Welt ein geladen haben und zu dem alle Nationen der Welt erschie nen sind. Ich habe den Eindruck, daß dieses Fest vielleicht wichtiger ist als manche Konferenz, die in der Nachkriegs zeit abgehalten worden ist. Hier ist für die verantwortlichen Männer der Na tionen die Möglichkeit gegeben, sich kennen und schätzen zu lernen. Dieses aber ist die Voraussetzung für eine wahre und echte Verständigung, die Europa nottut und die von allen Völkern in Europa ersehnt und erhofft wird. So gesehen, har dieses olympische Fest weit über seinen rein sportlichen Charakter hinaus einen politischen Sinn, und zwar einen politischen Sinn auf einer Höheren Ebene als der der Tagespolitik: Wir wollen uns kennen und schätzen lernen nnd da durch eine Brücke bauen, auf der die Völker Europas sich verständigen können." In diesem Sinne hieß Reichsminister Dr. Goebbels die ausländischen Gäste im Namen des Führers und der Reichsregierung im Deutschen Reich, das wieder ein Reich der Ordnung und der Ehre geworden sei, auf das Herz lichste willkommen. Nachdem die feierlichen Klänge der „Olympiahymne" verhallt waren, dankte im Namen des Internationalen Olympischen Komitees dessen Präsident GrafBaillet- Latour der Neichsregierung für die tatkräftige Unter stützung, mit der sie die Vorbereitungsarbeiten des I. O. K. und des O. K. gefördert habe. Die ausländischen Gäste hätten einen überaus herzlichen Empfang in Deutschland gefunden. In dieser herzlichen Feststimmung konnten die Olympischen Spiele 1936 in einem grandiosen Nahmen und in einer Atmosphäre allgemeiner Sympathie, die dnrch keine poliitschen Schwierig keiten getrübt wurde, stattfinden. Graf Baillet-Latour würdigte insbesondere die monumentalen Bauten und Einrichtungen, die Deutschland für die Olympischen Spiele geschaffen habe, und erklärte, daß die deutsche Re gierung damit der deutschen Jugend einen außerordentlich großen Dienst erwiesen habe, denn die junge deutsche Ge neration könne nun in Zukunft all diese Einrichtungen für ihre sportliche Betätigung und körperliche Ausbildung benutzen. Nach den Festansprachen begann das reiche künst lerische Programm, das sich aus gesanglichen Darbietun gen unserer ersten Kräfte und Tanzvorsührungen des Balletts der Staatoper zusammensetzte und den An wesenden ungetrübte Stunden der Freude und eines hohen künstlerischen Genusses bot. Im Staffettenlauf haben Berliner die heilige Flamme des olhmpischen Feuers vom Reichssportfeld quer durch die Reichshauptstadt nach den Müggelbergen gebracht, wo das Feuer nun während der Grünauer Regatta brennen wird, die am Freitagnachmittag begann. Die Grünauer Tage begannen mit Ruder- und Kanu kämpfen. Der erste Kampf war ein deutscher Sieg. Als erstes Rennen wurde der Kajak-Zweier gestartet. Eine hoch- gestimmte vieltausendköpfige Menschenmenge verfolgte vom Ufer aus den harten Kampf der Mannschaften über die IO 000 Meter lange Strecke. Das deutsche Meisterpaar Festabend der Wehrmacht. Am Freitagabend gab die Wehrmacht im Zeichen ihrer engen Verbundenheit niit den Olympischen Spielen im Haus der Flieger einen Festabend. Der Reichskriegs- ministcr lind Oberbefehlshaber der Wehrmacht, General feldmarschall von Blomberg, konnte eine große Zahl vor allem unserer ausländischen Gäste begrüßen. Die Uniformen aus aller Herren Länder überwogen und ergaben ein prachtvolles buntes Bild. Inmitten der bohen Offiziere und der namhaften Ehrengäste saßen voll zählig auch die nicht zum Offiziersstand gehörenden mili tärischen Olympiakämpfer aller Sportarten von fast fünf zig Rationen. Der Gasigeber, der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, widmete seinen Gästen herzliche Worte der Begrüßung. Generalfeldmarschall von Blomberg führte u. a. aus: „Zwei Dinge zeichneten den Soldaten aller Länder und Völker von jeher ans: Kampfgeist und Kamerad schaft. Der sportliche Wettkampf verbindet diese beiden Eigenschaften in der glücklichsten Weise. Er stählt und er hält den Kampfgeist und er fördert zugleich die Kamerad schaft aller derer, die ihre Kräfte in einem solchen Kampfe messen. Sie wissen, meine Herren, daß der deutsche Soldat zu allen Zeiten verstanden hat. zu kämpsen. Mögen Sie ans dem Olympischen Dorf, das Ihnen die deutsche Wehr- , macht baute, und von dem heutigen Abend die Ueber- zeugnng mitnchmen, daß er nicht minder versteht, ein guter und aufrichtiger Kamerad zu sein. Freudig heißen wir Sie im Geist dieser Kameradschaft willkommen. Dastkbar gedenken wir der Arbeit derer, die mit den olympischen Gedanken zugleich den Frieden und die Freundschaft aller Völker fordern. Der Wunschnach guter Kameradschaft sei der Sinn des heutigen Abends." Der Präsident des Internationalen Organisations komitees Graf Baillet-Latour dankte im Namen der Gäste für den herzlichen Empfang und für den autzerge- gewöhnlichen Anteil, den die Wehrmacht an der Durch führung der XI. Olympischen Spiele habe. Der Geist der soldatischen Erziehung sei der gleiche, der dem ritterlichen sportlichen Kampf — den der Olympischen Spiele — be herrsche. Wewers-Landen ging sofort in Führung, ließ keinen Gegner mehr nahe kommen und sicherte mit guthundert MeterVorsprung Deutschland den Sieg vor Oester reich und Schweden. Ergebnis im Zweier-Kajak. 1. Deutschland (Landen-Wevers) 41:45, 2. Oesterreich 42 :05,4, 3. Schweden 43:0,6,1. Auch im Liner-Kajal eine „Goldene". Die zweite goldene Metzaille erfocht am Freitag für Deutschland der deutsche Meister Ernst Krebs, München, im Langstreckenkampf im Einer- Kajak. Schon bald nach dem Start zeigte es sich, daß Krebs in diesem Rennen Sonderklasse darstellte. Stets lag er, ohne besonders hart werden zu müssen, mit etwa 20 Metern Vorsprung in Front und landete den sicheren Sieg. Hinter ihm kam der Oesterreicher Landertin- ger ein, der den Dritten, den Amerikaner Riedel, nm fast 200 Meter hinter sich ließ. . < Ergebnis im Kajak-Einer. 1. Krebs (Deutschland) 46 : k" ' 2. Oesterreich 46 :14,7, 3. USA. 47 :23,9, 4. Holland 47 :31, 5. Finnland 47 :35,5, 6. Tschechoslowakei 47 :36,8. Roch eine silberne Medaille. Im Rennen der Zweier-Faltboote über die 10 000-Meter-Strecke entspann sich ein überaus harter Kampf zwischen den Mannschaften von Deutschland, Schweden und Oesterreich. Etwa 2000 Meter vor dem Ziel glaubte alles schon an den Sieg der mehrfachen deutschen Europameister Horn-Hanisch. Doch die Schweden setzten zu einem gewaltigen Endspurt an und siegten mit einer knappen viertel Länge. Die Deutschen mutzten sich mit der silbernen Medaille begnügen, während Holland sich vor Oesterreich noch den 3. Platz eroberte. Ergebnis der Zweier-Faltboote: 1. Schweden (Johansson-Bladström) 45:48,9, 2. Deutschland (Horn-Hanisch) 45:49,2, 3. Holland 46:12,4,- 4. Oesterreich 46:26,1. und der Volksgenosse Tketh feige von kommunistischen Horden erschossen. Die blutigen Wirren des Bürgerkrieges in Spanien haben sieben deutsche Menschenleben gefordert. Die kleine siebenjährige Tieferschüttert trauert das ganze deutsche Volk diesseits und jenseits der Grenzen um diese jungen Menschen, die sterben mußten, nur weil sie Deutsche waren. Der infernalische Haß des völkerzerstörenden Bolschewismus, der nicht einmal vor Kindern haltmachte, brachte diesen jungen Deutschen den Tod. Während in Berlin die Olympia-Glocke die Iugend der Welt zum friedlichen Kampf ruft und eine ganze Nation die Völker der Erde gastlich empfängt, wütet in dem befreundeten Spanien der rote Terror. Während im Dritten Reich Friede und Ordnung herrscht und Menschen aus allen Erdteilen in festlicher Stimmung sich zur Abhaltung der Olympischchen Spiele zusammengefunden haben, ereilte in Spanien sieben deutsche Menschen ein grausames Schicksal. Das Gastrecht des Landes, das sie niemals verletzten, konnte sie nicht schützen. , Wir auslandsdeutschen Nationalsozialisten senken unsere Fahne vor diesen Toten. Dier Parteigenossen, Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers unter ihren deutschen Kameraden, sind aus den Reihen der Auslands-Organisation gerissen worden. In diesen schweren Stunden gedenken wir in stummer Trauer der Angehörigen, denen der Bolschewismus ihre Liebsten nahm. Im Geiste Wilhelm Gustloffs tragen wir auslandsdeutschen Nationalsozialisten die Fahne weiterl 8rnft 2)ilhelm Vahle« Gauleiter der Auslands-Organisation der NSDAP. Johanna Immhof fiel in Santander einem vorsätzlichen Attentat zum Opfer. Heinz Vob aus Hamburg erlag seinen durch Schießereien im kommunistischen Stadtteil von Gijon erlittenen Verletzungen. Parte genösse HUNS HahNkk fiel beim Transport Verwundeter in Barcelona einer Kugel zum Opfer. In Barcelona wurden die Parteigenossen und Arbeitsfrontkameraden Wilhelm Gaetie Hellmuth Hofmeister Günther SwalmiuS-Dato Jie erstell deWen Siege in Wm.