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Das Rettungswerl der deutschen Marine in Spanien. 9300 Flüchtlinge, davon 4550 deutsche, sind unter dem Schutz der deutschen Kriegs schisse aus dem spanischen Bürgerkriegsgebiet in Si cherheit gebracht worden. — Unser Bild zeigt ein Boot des Panzerschiffs „Deutsch land", das aus der Reede von Valencia Gerettete über nahm, die nur das Not- wendigste retten konnten. Das Panzerschiff brachte die Flüchtlinge nach Barcelona, wo sie von dem KdF.- Dampfer „Monte Sar miento" in weitere Obhut genommen wurden. «Heinrich Hofsmann.) 2400, 2501—2660; Donnerstag 2701—2^0, Z801—825O; Freitag 2851-2900, 2601—3000; Sonnabend 3401 bis 3500. Zentral - Theater. Montag, 31. August 20.15 Uhr: Ab schiedsvorstellung für die R'vels. — Dienstag, 1. September: Geschlossen wegen Bonbereitunaen zum „Tropenerpreß" — Mittwoch, 2. September, 20.15 Uhr: Zum ersten Male: Prof. Doorlays Non-stop Revue „Tropenerpreß". — Donnerstag 3. September, bis 30. September, täglich 20.15, Sonntags auch 16.15 Uhr: „Trovenerpreß". Albert-Theater. Geschlossen. * Revue in Dresden. Nach vieljähriger Pause erhält jetzt Dresden wiederum eine Revue von großer Form. Vom 2. S. ab bringt das Centraltheater die große Schau „Tropenexpretz" in der Inszenierung von Prof. W. Doorlay. Prof. Doorlay hat soeben in München, der Hauptstadt der Bewegung, anläß lich des Schach-Olympia im Auftrag des Oberbürgermeisters Fiehler das große Festspiel „Schach der Rationen" inszeniert. Seine Revue' „Tropenexpreß" erlebte gleichzeitig in München die 3000. Weltaufführüng. Die Revue hat bereits Indien, Java, Aegypten und Amerika bereist. Sie wird dargestellt von 91 Artisten aus 16 verschiedenen Rationen, bringt 800 Kostüme und zeigt 101 Bilder im Blitztempo von 180 Minuten. Vörk. SMdsl. WirWÄt. Das sächsische ASKK Inhaber des Gletscher-Pokals Das Ergebnis der Internationalen Alpen fahrt liegt jetzt vor. Die aus vielen Sportveranstaltun gen bekannten Fahrer der Motorbrigade Sachsen, die als Mannschaften in diesem Jahr jeden Wettstreit, ob es die Drei-Tage-Mittelgebirgsfahrt war oder ob es durch Ost preußens schwieriges Gelände ging, mit einer Goldplakette beendeten, mußten bei der Internationalen Alpenfahrt diesmal als Einzelfahrer starten, weil als Mannschaften nur Fabrikfahrer zugelassen waren. Alle sechs Fah rer, Brigadeführer Lein mit Staffelführer Rüh ling, Standartenführer Meurich mit Sturmhaupt führer Sieger, Obersturmführer Lindner mit Oberscharführer Hanzig, haben die Strecke straf punkt f r e i hinter sich gebracht und die höchste Auszeich nung der Fahrt, den Internationalen Gletscher-Pokal, er rungen. Es mußten 2400 Kilometer gefahren und 33 der höchsten Schweizer Alpenpässe überwunden werden. Von den Fabrikmannschaften erreichte nur DKW strafpunktfrei das Ziel. SvSelvlan der Dresdner Theater. 30. August bis mit 6. September 1936. Opernhaus. Bis mit 5. September geschloffen. Sonntag (6.) Z48 Ähr: Der Freischütz (NSKG. 10401—10500, 12101 bis 12200, 12301—12400, 15851—15600, 21051—-21100), Sckauspielhaus. Montag 8 Uhr: Peter spielt mit dem Feuer (NSKG. 1001—1300, 15101—15150); Dienstag 8 Uhr Peter spielt mit dem Feuer (1301—1500, 15151—15200, 21001—21050); Mittwoch 8 Uhr: Wallensteins Lager — Die Piccolomini (1501—1700, 15201—15250); Donnerstag 8 Uhr Towarisch (3001—3200, 16251—1-3300); Freitag 8 Uhr: Pe ter spielt mit dem Feuer (1801—2000, 15251—15300); Sonn abend 8 Uhr: Wallensteins Lager — Die Piccolomini (1701 bis 1800, 2201—2300, 15451—15500); Sonntag (6.) 148 Uhr Eine Frau ohne Bedeutung (2401—2500, 2601—2700, 15-351 bis 15400). Komödienhaus. Bis Montag geschloffen; Dienstag bis mit Sonntag (6.) 20.15 Uhr: Ein großer Mann. Vorstellungen für die NSKG. Dienstag 2301—2350; Mittwoch 2351 bis AWMW der LMcslmmMt 6Mm. Getreidewirtschaft. Durch die Feldarbeiten kommen nur geringe Mengen Roggen an den Markt. In Weizen blieb das Angebot geringer als die Nachfrage. Futtergerste stark begehrt. In Futterhafer gehen die Anlieferungen stockend vor sich und in Futterweizen hält der Bedarf an. Braugerste und Jndu- striegerste werden infolge Zeitmangels wegen der Ernteärbeiten nur gering angeboten. 2n Roggenmehl herrschte ruhiges Be- barfsgeschäft, für Weizenmehl zum Teil große Rachfrage. Unver ändert stark ist Roggenkleie gefragt, Weizenkleie ausreichend vorhanden. Rauhfutter kam reichlich an den Markt, fand aber nur geringe Beachtung. In eiweißhaltigen Futtermitteln kann die lebhafte Nachfrage nicht befriedigt werden. Melassefutter- mittel finden nur wenig Beachtung, Nachfrage besteht lediglich für vollwertige Zuckerschnitzel bei sofortiger Lieferung, während Trockenschnitzel für spätere Zeit gefragt sind. Viehwirtschast. Die Austriebe von Rindern gingen etwas zurück; der Bedarf konnte unter Zuhilfenahme von Zuweisun gen der Hauptvereinigung gedeckt werden. Die Kälbermärkte wiesen übliche Beschickung auf. Der erhöhte Bedarf brachte Preiserhöhungen in Dresden in der oberen Klasse bis 9 RM, mit sich. Die Märkte wurden überall geräumt. Die Schafmärkte hatten erhöhte Zufuhren an guten Tieren aufzu weisen. Bei lebhaftem Geschäftsgang stiegen die Preise; die Märkte wurden geräumt. Auf den Schweinemärkten machte sich ein Rückgang der Zahl der aufgetriebenen Tiere bemerkbar. Die angebotenen Schweine entstammten in der Hauptsache den mitt leren Gewichtsklassen. Milchwirtschaft. Die Milchanlieferuna bleibt rückgängig; dagegen begann der Frischmilchabsatz zu steigen. Der Sahne- absatz war geringfügig gestiegen. Die Erzeugung der sächsischen Molkereien lag im Zusammenhang mit dem höheren Frischmilch absatz etwas niedriger als in der Vorwoche. Für Hartkäse hielt die starke Nachfrage an; reger Umsatz für deutschen Weichkäse. Preise unverändert. Kartosselwirtschaft. Der Speisekartoffelmarkt in Sachsen liegt ruhig. Der Absatz entwickelte sich schleppend bei starken Zu fuhren, trotzdem die Klein- und Großhandelspreise zurückgingen. Eierwirtschast. Im Vergleich zur Vorwoche gingen die Zu teilungen ausländischer Frischware etwas zurück. Der Bedarf konnte überall gedeckt werden. Deutsche Frischware und Eier nordischer Herkunft immer noch gefragt. Garten- und Weinbauwirtschast. Birnen wurden sehr reich lich geliefert. Für Aepfel entwickelte sich der Absatz zufrieden stellend. Fallobst gelangte ebenfalls reichlich zur Anlieferung, die Verwertungsindustrie zeigte sich hiersür gut aufnahmefähig. Pflaumen kamen reichlich auf den Markt; die Preise mußten vielfach nachgeben. Mirabellen standen >n bescheidenen Mengen zur Verfügung. Pfirsiche konnten zufriedenstellend abgesetzt werden. Die Restposten von Sauerkirschen, Johannisbeeren und Brombeeren fanden bei erhöhtem Preis gute Aufnahme. — Am Eemüsemarkt hemmten die reichlichen Obstanlieserungen den Absatz von Salat, Salatgurken und Kopfkohl. Blumenkohl ließ in der Güte zu wünschen übrig. Gurken fanden wenig Käu fer; ebenso Bohnen bei sehr reichlichem Angebot, weil die Ver arbeitungsindustrie nur geringe Mengen aufnahm. Kohlrabi und Karotten wiesen Ueberstände auf. Die Anlieferungen von Tomaten vergrößerten sich von Tag zu Tag; auch hier mußten die Preise nächgeben. Dresdner Getreideqroßmarkl vom 2-8. August 1936. Weizen, Mühlenhandelspreis 193—195 (193—195), Fest preis W 5 185 (185), W 7 187 (187), W 8 188 (188), W 9 189 (189). — Roggen, Mühlen-Handelspreis 133 bis 1W, Festpreis R 8 152, R 12 153, R 14 158, R 15 159. — Wintergerste, vierzeilig 173—178 —178); do. zweizeilig 184—190 (184—190). Futtergerste, Festpreis G 7 157 (157); G 9 132 (162). Futterhafer H 7 148 (148), H 11 153 (153). Weizenmehl W 4, 5 westl. 28,25 (28,25), M 5 östl. 7, 8, 9 28.50. Roggenmehl R 8 21.90 (21.90), R 12 22.35 (22.35), R 14 22.60, R 15 22.70 (22.70), R 16 22.95 (22,95). Meizenkleie, W. 4 11,25 (11,25), W. 5 11,30 (11,30/, W. 7 11,40 (11,40), W. 8 11,50 (11,50), W. 9 11,55 (1t,55). Noggenkleie, N. 8 10,10 (10,10), N. 12 10,40 (10,4V). R 14 10.50, R 15 10.55 (10.55). — Malzkeime, ab Fabrik 13.00 bis 13.40. Trockenfch-nitzel ab Fabrik 9.76 (9.76). Zuckerschnitzel ab Fabrik 11.96 (11.96); Kartoffel- fchnitzel 23.00 bis 23.50 (23.00 bis 23.50). — Erb- sen zur Saal 33—42 (33—42). Peluschken zur Saat 35 bis 38 (35—38). Lupinen, gelbe 34—36 (34—36), blaue 25—27 (26—27). Wicken 32—35 (32—35). Zottelwicken, deutsche 68 bis 72 (38—72). Rotklee, Siebenbürg., neuer 146—152 (146 bis 152), Inkarnatklee, ungarischer zur Saat 70—72 (70—72). Weizen- und Rog-gen-D-rahtpreßstro-h 2.40—2.60 (2.40 bis 2.60). -Gerste-DrahtpreUtroh, neu 2.40 (2.40). Hafer-Draht- und Bindfadenpreßstroh 2.40—2.60 (2.40—2.60), dergleichen Weizen- und Roggen 2.40—2.60 —2.60). Gerste-Bind- fadenpreßstroh, neu 2.40 (2.40). Heu, gut, gesund, trocken, neuer Ernte- K.10—5.50 (5.1-0—5.50), dergleichen gesund, trocken, neuer Ernte 4.80—5.10 (4.80—5.10). * Nossener Produktenbörse vom 28. August 1936. Weizen, 76/77 Kilo, effektiv, Festpreis 9.45; Roggen, 71/73 kg, effekt. Aug.-Festpreis 7.95; Sommergerste 9.50—10; Wintergerste, zweizeilig 8.75; do. vierzeilig 59/60 kg 8.10; Hafer, 48/49 Kilo, Aug.-Festpreis 7.65; Raps trocken 13.00; Mais, verzollt 12.00; Maisschrot 12.80; Wie'senheu 2.00 bis 2.50; Stroh (Weizen- u. Roggen-) 0.70; Preß- 0.75; Auszug Type 405 0/40A, Asche 0,420 mit 20?L Kleberweizen 18,77)4; Weizenmehl. Type 790, Asche 0.790 15,70; Rog genmehl, Type 997, 0,75A, Asche 0,997 12,40; Roggenmehl Type 815, 0,70?L, Asche 0,815 —,—; Roggenkleie 5,85 bis 6,15; RoggenvoMeie —,—; Weizenkleie 6,65; Vvllkleie 6.90; Speisekartoffeln, neue weiße und rote 2.30 bis 2.55; bo. neue gelbe 2.60—2.85; Landbutter ab Hof für ff.kg-Stück 0.76. Kartoffeln neu 5 kg 0.4-0—0.50; Wiefenheu neu 50 kg 3.25—3.50; Gebundstroh 1.70; Preßstroh 1.75; Eier, Stück 0.10; frische Landbutter ^/»-ka-Stück 0.70—0.76. Stimmung: Ruhig. Feinste Ware über Notiz. (36. Fortsetzung.) „Frieren Sie noch, Franzl?" Sie fuhr ihm durch das dichte Haar und ließ ihre Finger für eine Weile darin ruhen. „Sie bleiben heute nacht auf Ilm. Der Veit weiß schon Bescheid. Sorgt sich niemand, wenn Sie nicht nach Hause kommen?" Er wagte kaum den Kopf zu -schütteln, aus Furcht, ihre Hand könnte dann abgleiten. Das blaue Samtkleid mit den Hellen Spitzen, es war dasselbe, das sie damals trug, als Hohmann sie auf der Treppe stehen gesehen, strömte den süßen Duft verblühender Linden aus. Er sog ihn ein und wagte kaum auszuatmen. Nur seine Nasenflügel blähte er weit, um nichts von diesem Duft su verlieren. Ruths Gedanken waren bei Thims Brief und sie er wog, was noch alles kommen würde. Dabei streichelten ihre Finger immerzu. Sie verspürte plötzlich das Zit tern des jungen Menschen und erwachte aus ihrem Grübeln. Aber ihre Vermutung ging in falscher Rich tung. Er friert, stellte sie fest. Man mußte sehen, daß er sich durchwärmte. Mre Hand glitt herab. Ruth trat an den Ecktisch, auf dem ein elektrischer Silberkessel stand. Aus einer Flasche, die sie vom Büfett holte, goß sie Rotwein in den Behälter und warf Gewürz und Zucker dazu. Das ganze große Zimmer wurde von einem geheim nisvollen Hauch durchtränkt. Franzl Hornacher saß mit halbverschleierten Augen da. Ruths Parfüm und der Duft, der von dem summenden Kessel herüberströmte, wirkten auf ihn wie ein Narkotikum. Und in dem Nebel, Ler vor ihm auf und nieder schwebte, stand sie, die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Die weiße Perlenschnur an ihrem Halse schillerte bei jedem Schritt. ELdachte^JckTlWb'.äs^ Rockärmel und mein Hemd ist geflickt. Ach, und er wäre in dieser Stunde so gern der schönste Mann der Welt gewesen, wie sie die schönste Frau der Erde war! Eiumal wandte sie sich von dem summenden Kessel nach ihm um und nickte ihm zu. Er bemerkte gerade mit Schrecken, daß seine Stiefel nasse Ränder auf den großen Teppich machten. Langsam erhob er sich. Sie fragte, wohin er wolle, und als er schweigend auf den Schaden deutete, den seine Grobgenagetten an gerichtet hatten, lächelte sie nur. „Das macht nichts, Franzl." Ihre Stimme lullte ihn wieder in halbe Bewußtlosig keit, die ihn abermals in den Ledersessel zurücksinken ließ. Er batte zu gerne zn ihr gesprochen, nur um immer diese Stimme zn hören, aber er getraute sich nicht. So schwiegen sie wieder. Sie trug ihm ein Glas dampfenden Punsch zum Tisch und winkte ihm, herüberzukommen. Er saß ihr gegen über und starrte verwundert auf das Gebäck in der Silberschale, die sie ihm zufchob. Noch nie hatte er der artiges gegessen. Dann mit einem Male — es war nur ein Blick ge wesen — kam Ruth eine Ahnung, was in der Seele dieses Naturmenschen vorgehen mochte. Für Sekunden lange erschien ein tiefes Rot auf ihren Wangen. War das nun Gnade oder Verhängnis, von allen geliebt zu werden? Da waren die vielen, vielen, die gar nicht zählten! Da war Thim Fossil! Und nun auch dieser unbeholfene, blonde Mensch, der seine Gefühle so offen zur Schau trug, weil er es nicht gelernt hatte, Ver stellung zu heucheln, wie die anderen. Sie holte ihm eine Zigarre vom Rauchtisch herüber und schnitt eigenhändig die Spitze ab. Als sich der blaue Rauch zur Decke kräuselte, fragte sie: „Wie alt sind Sie denn, Franzl?" „Sechsunozwanzig." Sie hatte ihn jünger geschätzt, „Macht es Ihnen Spaß, Holzknecht zu sein?" Einen Augenblick war er erstaunt, so etwas gefragt zu werden. Dann schüttelte er den Kopf. „Ist ein un sicheres Brot, das. Die Hälfte vom Jahr nix zu tun. Und im Winter ein Spiel mit Lem Leben." .Er wußte selbst nicht, woher er auf einmal den Mut nahm, ihr von seiner Kindheit zu erzählen, den Knabenjahren, dem Verkauf der Heimat, weil der älteste Bruder alles ver soffen und verspielt hatte. „Und ist so ein schönes Heimatl gwesen! Gleich oberhalb dem Latschenhof! Dreißig Tagwerk Gruno. Und ein schönes Viehzeug beisammen. Und alles hat er durchbracht, der Mrch, sagte er schweratmend und legte Lie erloschene Zigarre beiseite. Ruth hatte erst kaum hingehört. Allmählich aber ge wann ihr seine Erzählung doch Interesse ab. Es war alles so offen und so voll Vertrauen dargelegt. „Aber fort möchten Sie doch nicht, wie, Franzl? Ich meine, wenn sich Ihnen Gelegenheit bieten würde, Ihre Lags zu verbessern. Möchten Sie dann zugreifen?" „Wohl, wohl," sagte er nachdenklich. „Lieber heut, wis morgen. Aber es is nix zu kriegen jetzt." „Ich will mich für Sie umsehen, Franzl." Und das Aufstrahlen seiner Augen gewahrend, erzählte sie von ihrem Besitz in Kalifornien, wie fchön es dort sei und was es alles zu sehen gäbe. „Und die vielen schönen Mädchen," schloß sie lächelnd. „Da ist sicher eine Labei, die für Sie geboren ist." Er erwiderte nichts. Aber während sie gesprochen, batten seine Angen unverwandt an ihr gehangen, um dann wieder verlegen abzugleiten. Du heilige Unschuld, dachte sie. Er will's nicht merken lassen und es sieht ihm doch aus allen Knopflöchern, wie verliebt er ist. Er tat ihr furchtbar leid. Was konnte man ihm denn noch Gutes tun? Sie hatte erst den Auftrag gegeben, ihm eines der Giebelzimmer für die Nacht anzuweisen. Nun lächelte sie vor sich hin. Er sollte einmal schlafen wie ein rich tiger Herrensohn. So schön und weich, wie er nicht ein mal in seinem „Heimatl" geschlafen hatte. Die Bärbel war nicht wenig erstaunt, als die junge Gnädige mit dem Holzknecht durch den langen, läufer- bedeckten Gang schritt, um ihm dann über die Treppe voranzugehen. ,,Schlafen Sie recht gut, Franzls" fagte sie und öffnete ihm eines der Gastzimmer, die auf dem Korridor des ersten Stockwerkes lagen. „In den Schub fächern finden Sie alles: Nachthemden und was Sie sonst brauchen." Fortsetzung folgt-