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Lagesspruch Gönnt nur der jungen Brust ihr Wogen Von Leid und Lust, von Lust in Pein! Tränen der Lieb' und froher Hoffnung Schein, Das gibt des Lebens schönsten Regenbogen. Erhöhung der Körperschastssteuer Für 1936 um ein Viertel, ab 1937 um die Hälfte. Die Reichsregierung hat ein Gesetz verabschie det, wonach die Körperschastssteuer für das Jahr 1936 um ein Viertel und ab 1937 um die Hälfte der bisherigen Sätze erhöht wird. Um die Vorauszahlungen, die noch in diesem Jahr zu entrichten sind, der voraus sichtlich endgültigen Jahressteuerschuld für 1936 anzu passen, erhöhen sich die a m 10. September 1 936 und am 10. Dezember 1 936 fällig werdenden Voraus zahlungen je um die Hälfte. Mit Rücksicht auf die kurze Frist, die zwischen der Veröffentlichung des Gesetzes und dem Vorauszahlungszeitpunkt vom 10. September 1936 liegt, wird ein Säumniszuschlag nicht erhoben, wenn der Betrag, um den die Vorauszahlung auf den 10. Septem ber 1936 durch das neue Gesetz erhöht ist, bis zum 24. Sep tember 1936 entrichtet wird. Die Vergünstigung gilt nicht für den Teil des Vorauszahlungsbetrags, der nach den bisherigen gesetzlichen Vorschriften bis zum 10. Septem ber 1936 zu entrichten gewesen wäre. Die Erhöhung der Körperschaftssteuer ist fiskalisch bedingt, allgemeinpolitisch notwendig und steuerpolitisch gerechtfertigt. Das Steueraufkommen hat sich in den letzten drei Jahren in Verbindung mit den um fassenden Arbeitsbeschafsungsmaßnahmen der Reichs regierung und der starken Wirtschaftsbelebung durchaus günstig entwickelt. Die laufenden Steuereinnahmen haben den Voranschlag überstiegen. Die Ausgaben des Reichs zur Abdeckung von Fehlbeträgen früherer Jahre, zur Ab deckung der Vorbelastungen aus den verschiedenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und zur Durchführung der großen nationalpolitischen Aufgaben, die durch das Lebensrecht der Nation bedingt sind, erfordern jedoch große Mittel. Das finanzpolitische Ziel der Reichsregie rung ist, die Deckung dieser Ausgaben aufeinevöllig gesicherte Grundlage zu stellen. Diesem erstrebten Ziel, die laufenden Ausgaben zu decken und sicherzustellen, das in den vergangenen Jahren für die Etats der Län der und Gemeinden bereits in weitestem Umfang erreicht worden ist, dient in Verbindung mit der allgemeinen Ent wicklung des Steueraufkommens die jetzt beschlossene Steuererhöhung. Kragen der Saus- und Grundbesitze- Von der Tagung des Zentralverbandes in Kiel. Am ersten Hauptarbeitstag versammelt sich, nachdem eine feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal der Stadt Kiel erfolgt war, der Reichsausschuß des Zentralver bandes der Deutschen Haus- und Grundbesitzervereine im Großen Sitzungssaal des Kieler Rathauses. Hier hielt der Präsident des Verbandes Tribius eine Ansprache, in der er u. a. darauf verwies, daß gerade angesichts der Bestrebungen des Bolschewismus der Haus- und Grund besitz sich verpflichtet fühle, sich zu Führer und Volk zu bekennen. Anschließend sprach der Oberbürger, meister von Kiel die Hofsnung aus, daß aus dem Boden nationalsozialistischer Verständigung und Gerechtigkeit auch die beiden wichtigen Fragen Schaffung von Wohn räumen und Mietrecht gelöst werden möchten. Auf der Arbeitstagung behandelte Ministerial rat Dr. Blümich vom Neichsfinanzministerium Steucr- fragen des Hausbesitzes. Ministerialrat Dr. Paetzold vom Reichsjustizministerium sprach über die nationalsozia listische Zinssenkungsgesetzgebung; und schließlich hielt Winisteralrat Dr. Knoll einen Vortrag über Gegen wartsaufgaben der Wohnungs- und Baupolitik. Er legte dar, daß eine restlose Subventionswirtschaft aus öffent lichen Mitteln ebenso zu verwerfen fei, wie eine Durch führung der notwendigen Bauten lediglich mit den Mitteln der Privatwirtschaft bei der derzeitigen Lage der Preise und Löhne nicht möglich ist. Gerade die volks- polltisch wichtigen Bauten würden ohne eine gewisse Unterstützung der Allgemeinheit nicht zu erstellen sein. Aufgabe der Wohnungs- und Siedlungspolitik sei es, da für zu sorgen, daß diese Unterstützung das rechte Aus maß erhalte und daß dabei die Gefahren vermieden wür den, welche ein unterstützendes Eingreifen der öffentlichen Hand nn Bauwesen leicht mit sich bringt. ElbelchMahrt unäHuhenhanckel Zum Elbeschiffahrtstag in Dresden kamen mehr als auseud Männer aus Schiffahrt, Wirtschaft und Verkehr grumter der sächsische Finanzminister Kamps, zusammen, am sich über die Frage der Zusammenarbeit der Verkehrs mittel, insbesondere der Binnenschiffahrt und der Reichs bahn. auseinanderznsetzen. Die Bedeutung dieser Frage wurde hauvtsächlich unter dem Gesichtspunkt der För derung der Ausfuhr behandelt, wobei darauf hingewie- scn wurde, daß gerade bei der Elbe, die durch eines der wichtigsten Gebiete der deutschen Ausfuhrindustrie — Sachsen — führt, und an deren Mündung der größte deutsche Seehafen liegt, die Perkehrspolitik die Verpflich tung eines ausgleichenden Wechselspieles der Verkehrs mittel zu erfüllen habe. Mit großem Nachdruck wurde auch di- Notwendigkeit, den Bau des Staubeckens in Pirna unverzüglich in Angriff zu nehmen, betont, weil sonst das sächsische Elbegebiet zu verkümmern drohe und das Land Sachsen erheblichen Wettbewerbsschaden zu befürchten habe. Durch das Fortschreiten des Baues des Mittellandkanals werde die Elbe bereits in eineinhalb Jahren vor ganz neue Wettbewerbsbedingungen gestellt werden. Auf der Arbeitstagung im Hygiene-Museum über mittelte Wirtschaftsminister Lenk als Schirmherr des Elbcschifsahrtstages die Wünsche der Sächsischen Regierung für einen erfolgreichen Verlauf der Tagung. Er freue sich, daß die engen Beziehungen zwischen Sachsen und Hamburg und die Bedeutung der sächsischen Wirtschaft für den Elbeverkehr und den Hamburger Ueberseeverkehr da zu geführt hätten, diese Tagung in Dresden abzuhalten. Fast ein Viertel der gesamten deutschen Uebersee- ausfuhr stamme aus Sachsen und mehr als zwei Drittel davon benützten den Elbeweg. Wie im Straßenbau habe Sachsen auch bei dem Ausbau und der Pflege der Elbe Mustergültiges geleistet. Der Minister setzte sich mit aller Entschiedenheit für die sofortige Inangriffnahme des Staubeckens bei Pirna ein. Die Pläne hierzu seien als durchaus baureif anzu sprechen. Der Bau des Staubeckens bei Pirna sei der ein zige Weg, den augenblicklichen Schwierigkeiten in der Elbe schiffahrt zu begegnen. Die Bestrebungen Sachsens, die Ausfuhr durch Wert arbeit und unermüdliche Werbung zu fördern, würden durch die Bestrebungen auf Schaffung einer leistungs fähigen Elbeschiffahrt unterstützt. Mit der Bitte, auch bei dieser Tagung alle Bestrebungen dem Gesichtspunkt des allgemeinen Wohles unterzuordnen, erklärte der Minister den Elbeschiffahrtstag 1936 für eröffnet. Nach den Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden des Vereins zur Wahrung der Elbeschiffahrt, I. B. Lassalle (Hamburg), des Oberbürgermeisters Zörner und des Leiters der Reichsbetriebsgemeinschaft Verkehr und öffent liche Betriebe, Pg. Körner, behandelte Privatdozent Dr. Schulz-Kiesow (Hamburg) die Zusammenarbeit der Verkehrsmittel im mitteldeutschen Wirtschaftsgebiet im Dienst der Ausfuhrförderung. Der Redner wies auf den außerordentlich starken Rückgang des Elbeverkehrs gegen über der Vorkriegszeit hin, während auf allen übrigen deutschen Strömen eine Anfwärtsbewegung festzustellen sei; dabei habe die Elbeschiffahrt auch heute noch für den Außenhandel große Aufgaben zu erfüllen. An der ungün stigen Entwicklung trügen nicht nur die schlechten und un beständigen Wafserverhältnisse schuld sondern auch die See hasenausnahmetarife der Reichsbahn, die für die Elbe schiffahrt eine schwere Belastung bedeuteten. Angesichts der schwierigen Verhältnisse im Not standsgebiet Sachsen mit seiner Arbeitslosigkeit von 80 bis 100 Prozent über dem Reichsdurchschnitt komme dem Bau des Staubeckens bei Pirna eine be sondere Bedeutung zu. Nur dann sei auch eine ersprießliche Zusammenarbeit der Elbehäfen möglich. Schließlich würde es die Elbeschiffahrt dankbar begrüßen, wenn die Tschechoslowakei sich entschlie ßen könne, ihren großzügigen Elbeausbauplan früher als ursprünglich vorgesehen dnrchzuführen. Die Seehafenausnahmetarife hätten sich vielfach gegen die Binnenschiffahrt ausgewirkt. Die Elbeschiffahrt fordere daher die verstärkte Gewährung von Umschlagtarifen in den Häfen. Ein unerwarteter Bundesgenosse sei der Elbe schiffahrt im Lastkraftwagen erwachsen. Bedauerlich sei nur. daß der heftige Wettbewerb der Umschlaghäfen unter einander einen planmäßigen Kraftverkehr mit dem Hafen hinterland verhindere. Das Vorhandensein des Elbe kartells mache die Elbeschiffahrt zu einem geeigneten Ver tragspartner der Reichsbahn. Die Voranssetzungcn für einen Aufschwung der Elbeschiffahrt seien gegeben; es bedürfe nur noch des guten Willens, um eine Gesundung dieses siw die deutsche Ausfuhr so wichtigen Verkehr«- Renstes zu verwirklichen. In der Aussprache wurden schnellster Ausbau der Elbe und der Bau des Staubeckens bei Pirna, Neuregelung der Ausnahmetarife der Reichsbahn und grundsätzliche Verständigung mit der Reichsbahn gefordert. Präsident Dr. Zimmermann vertrat eindring. lich die Forderungen der sächsischen Wirtschaft, deren Aus fuhr mit der Elbeschiffahrt besonders eng verbunden fei Man übertreibe nicht, wenn man sage, daß es der Elbeschiffahrt gutgehe, wenn Sachsen genügend ausführen könne. Die Elbe müsse so billig, so günstig und so zuverlässig wie möglich nutzbar gemacht werden, um ihre ausfuhrfördern den Aufgaben erfüllen zu können. Der Anspruch auf eiNLN Ausgleich der Seehafenausnahmetarife durch Binnenum schlagtarife, die die niedrigen Ausnahmetarife auch für die Zn- und Ablaufstrecke zur Elbe gewähren, fei nur als eine billige Forderung der Binnenschiffahrt und zu gleich auch als eine Aufgabe der Ausfuhrförderung zu betrachten; die Wirtschaft brauche eine leistungsfähig« Binnenschiffahrt genau so wie eine leistungsfähige Eisen bahn. Dr. Fiedler aus Prag erklärte, daß allen Forde rungen des Wasserhaushaltes in Böhmen am besten durch den zielbewußten Ausbau großräumiger Speicher im Moldau-Elbe-Gebiet entsprochen werden könne. Die in Böhmen zu bauen möglichen Staubecken seien vorzüg lich geeignet, die Niedrigwasserregelung und die anderen geplanten Maßnahmen vorteilhaft zu ergänzen und die Elbe zu einer leistungsfähigen Wasserstraße zu gestalten. Das Elbestromnetz sei als ein unteilbares Ganzes anzu sehen, dessen Wasserwirtschaft von beiden Elbcuferstaaten nach oesund-m Grundsäben aereo-sst werden müsse. Der Eweschtssayrtstag sandte an den RcichsverkehrS- Minister nachstehendes Telegramm: „Die auf dem Elbe schiffahrtstag 1936 in Dresden versammelten Vertreter der Schiffahrt und der Wirtschaft grüßen und bitten um nachdrücklichste Förderung des begonnenen Elbeausbaues und um beschleunigte Ausführung des Pirnaer Beckens, da mit der Strom der Mitte den großen Aufgaben der Zukunft gerecht werden kann.* * Vertreter des Elbeschiffahrtstages beim Rcichsstatthalter Unter Führung des Vorsitzenden Lassalle begab sich eine Abordnung von Vertretern des Elbeschisfahrtstages zum Reichsstatthalter Mutschmann, um ihm im Beisein des Wirtschaftsministers Lenk Bericht über den Ta gungsverlauf zu erstatten. Der Reichsstatthalter stellte seine Hilfe und seine Unterstützung für den Ausbau der Elbe in Aussicht, weil Sachsens Wirtschaft daran sehr stark be teiligt sei. Gebuttenreiche Völker haben da- Recht auf ein Reich Eine Rede des italienischen Duce. Mussolini hat bei einem Besuch in der geourten- reichsten Gegend Italiens, in der Hauptstadt der Provinz Lucania, Potenza, in Süditalien, den Kinderreichtum als die „geburtenpolitische und damit historische Recht fertigung des Imperiums* bezeichnet. Völker, deren Wiegen leerständen, könnten kein Reich erobern, und wenn sie bereits ein Reich besäßen, dann werde einmal der Tag kommen, wo es ihnen außerordentlich schwerfallen werde, es zu wahren und zu verteidigen. Die geburten reichen Völker hätten das Recht auf ein Reich, Völker, ohr den stolzen Willen hätten, ihre Rasse über das Antlitz der Erde zu verbreiten. Der Führer in Bayreuth Der Führer traf Freitag in Bayreuth ein und Wohnte am Nachmittag der „Lohengrin"-Auffüh- rung im Festspielhause bei. In seiner Begleitung be fanden sich Reichspressechef Dr. Dietrich und Brigade führer Schaub. „Llnierseebootsflottille Saltzwedel" Der Führer und Reichskanzler hat befohlen, daß die demnächst zu bildende 2. Unterseebootsflottille zum ehren den Gedächtnis des am 2. Dezember 1917 gefallenen U-Bootskommandanten Oberleutnannt zur See Saltz- Wedel den Namen „Unter^ecbootsflottille „Saltzwedel* erhält. Saltzwedel führte erfolgreiche Minenunternehmun gen im Kanal durch und versenkte über 180 000 Tonne» feindlichen Schiffsraum. Das Reichschrcnmal der deutschen Fcldartillerie. Am 30. August wird in Köln dieses nach einem Entwurf des Berliner Professors Dammann geschallene Reichschrcnmal der deutschen Fcldartillerie geweiht werden, («cherl Bilderdienst — Aufn. Linlhorft — M.) Leistungen im Ausland". Die feierliche Eröffnung des „Ehrenmals der deutschen Reichsstatthalter Murr vor dem Auslandsinstitut in Stutt ¬ gart, der „Stadt der Ausländsdeutschen", während seiner Weiherede des „Ehrenmals der deutschen Leistungen im Aus land", (Scherl Bilderdienst — M.)