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MsdrufferTaMatt I Zwang-Vergleich -rlilchl leder Anspruch -u, Nachlaß. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks durch Fernrus übermit- Fernlvreckisr' Airit Baisse.»» Für die Rtchiigkeil der men wir kein« Gewähr. -2 1 r c Us k r. «MI Lullsorusf 206 lellen Anzeigen überneh. ' — Bei Konkurs und Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauvtmannsckaft Meiden nnN raw zu Wi,-druff dehärdiicherseii- d°s''mm.e B.-^-n» enihM. Bedang «mwg«r?ch.-'LÄU d^ Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da- „Wilsdruffer Tageblatt' erschein! werktags nachm. 4 Uhr DezugSpr. monatl LRM frei HauS, bei Postbestellung I.8U RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be^ .. ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt ober Wochenblatt fÜk Wilsdruff U. UlNsiesikNd sonstiger Betriebsstörun gen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zei- rung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur. wenn Rückporto beilieg!. Nr. 204 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 1. September 1936 Volksgut UN- KulturkraK Siebeneinhalb Millionen Teilnehmer zählt der deutsche Rundfunk, was auf eine Gesamtzahl von etwa 30 Millionen Hörern in Deutschland schließen läßt. Wie die Zeitung, mit der sich der Rundfunk wechselseitig er gänzt, bildet er ein Bindemittel für den häuslichen Kreis. An bedeutsamen Tagen, wenn der Führer spricht, bald diese, bald jene deutsche Stadt Brennpunkt vaterländischen Erlebens wird, stehen hinter den Scharen der unmittel baren Teilnehmer lauschend und mitempfindend die un zähligen fernen Hörer, empfangen als weite unsichtbare Gemeinschaft begeisternde und wegweisende Botschaft mit. In den Betrieben, Behörden, Wohnungen gliedern sie sich ebenso kameradschaftlich wie die Gruppen, die an Ort und Stelle aufmarschiereu. Der Gemeinschaftszug des deutschen Rund funks offenbart sich auch darin, daß er durch die verschie denen Sender, die ihre Programme heimatlich abstimmen und häufig einander angeschlossen werden, die deutschen Gaue seelisch nähert, Stadt und Land ebenso verknüpft. Dieses jedem zugängliche Volksgut bewirkt mit verhält nismäßig geringem Aufwand unschätzbare Leistungen. Es läßt als eine der wichtigsten Verbreitungsmittel alle Volksgenossen an den Wertschöpfungen der Nation und an edlem Wettstreit mit anderen Völkern teilhaben. Nicht möchte allerdings, was zum einen Ohr hinekn- geht, durch das andere wieder spurlos verfliegen. Auch die heitere Zerstreuung, die leichte Ablenkung, die der Rundfunk bringt, hat ihr Recht. Aber wenn mahnend und aufklärend die Stimmen Berufener pder die Schöp fungen großer Meister auf den Luftwellen zu uns dringen, wollen sie mit besinnlicher Sammlung ausgenommen wer den. Auch die Erwachsenen erzieht der Rundfunk zum achtsamen Hören, zur Selbstzucht und Bescheidung. Mecke rer haben hier gar nichts zu melden; denn niemand ver nimmt ihre geistreichen Zwischenrufe. Mit Recht ist ein wesentlicher Nutzen der Motori sierung darin erblickt worden, daß sie die Entfernungen zu abgelegenen Orten oder Landgemeinden schnell überbrückt. Nach der ständigen Vervollkommnung des anderen techni schen Wunders, des unsichtbaren Leitungsnetzes tönen die Schallwellen bis hinauf zu einsamen Berghäusern und an den Strand des Fischerdorfes. Auch ihre Bewohner ver nehmen durch die Stille der Natur als Erlebnis der Ge meinschaft, was gegenwärtig das ganze Volk bewegt, von altem Erbgut des Heimat- und Nachbargaues in Brauch und Lied, Erlebtem und Gedichtetem wiederaufklingt und wie reich zu allen Zeiten Deutschland an schöpferischem Geist und Gemüt gewesen ist. Der Strom der Naturkraft, eingefangen von erfinderischem Vermögen, wirkt so überallhin als ein K r a f t st r o m k u l 1 u r e l l e r Be reicherung und lauterer Gefühlswerte. Noch steht das Land gegenüber der Stadt in der Nutzung dieses Volksgutes zurück. Aber bäuerliche Be rater haben eindringlich darauf hmgewlesen, wieviel An regendes und Unterhaltsames der Rundfunk für den dörf lichen Feierabend bringt und wie auch für dgs ^.agewerk von Mann und Frau sich mancherlei Belehrung, dieser und jener Wink schöpfen läßt, der ihrer Wirtschaft frommt. So wird die bäuerliche Hörerschaft immer mehr verstärkt. Im Rundfunk gibt es la heute keine einseitige Bevorzugung großstädtischer Ansprüche und Standpunkte mehr. Dors, kleine und größere Stadl sind auch hier nicht nur technisch, sondern vor allem bluts- verwandtschaftlich qleichgeschaltet. Indem der Rundfunl aus Meisterwerkstätten einer Kreisstadt, der Landgewin nung des Arbeitsdienstes zu neuen Dorfschaften ebenso lebendig zu erzählen weiß wie vom Pulsschlage der Hauptstadt, trägt er dazu bei, daß in unserem Vaterlande einer das Wirken des anderen verstehen und würdigen lernt Es kommt ja allen zugute, was in Stichproben deutschen Schaffens bald von hier, bald von dort uns _ Deutsche wohnen nicht nur im Reich, auch in fernen Landern spricht, denkt und fühlt man deutsch. Diesen Deutschen auf ferner Erde senden Kurzwellen und Richt- strahler die Gruße der Heimat, bestärken im Festhalten an deutscher Ari, Sprache und Sitte unabhängiger von Raum und Entfernung und unablässiger, als dies srüher je möglich war. Auch Angehörige fremder Nationen kön nen unverfälschter als auf anderen Wegen erfahren, was das deutsche Volk und seine Führung will, wie es auf würdige und freudige Lebensgestaltung zielt. So dient die Sprache des Aethers dem Frieden der Völker. Eine so beflügelte Leistung in die Weite und Tiefe begnügt sich nicht mit dem schon Erreichten, wie es jetzt °ie Berliner Ausstellung ihren Besucherscharen vielseitia Zeigt. Dem Fernhören wird sich mit entsprechenden Mitteln allmählich das Fernsehen zugesellcn, so, wie umge kehrt der stumme Film sich zum Tonfilm wandelte. Aucb rn dieser Ergänzung kulturerzeugender Leistungsfähig- keu steht Deutschland mit an der Spitze der Nationen ^eder technische Fortschritt soll immer wieder dem Volke, den Menschen zum gemeinsamen Besten dienen, und allc Mitarbeiter des deutschen Funkwesens werden weiterhin als verantwortliche Betreuer eines allumfassenden Volks gutes und kulturellen Kraftstromes diese» Leitstern folgen Pioniere des Volkstumr m Anslande. Dr. Goebbels Abschied von Venedig. Reichsminister Dr. Goebbelsist von seinem Besuch in Venedig wieder zurückgekehrt. Dr. Goebbels, der Gast des italienischen Propagandaministers Alfieri war, ver abschiedete sich vor Antritt seines Rückfluges mit seiner Gatlin herzlichst von seinem Gastgeber, der ihn auf den Flugplatz begleitete. Vor seiner Rückreise empfing Minister Dr. Goeb- bels eine Abordnung der deutschen Kolonie und richtete an die auslandsdeutschen Volksgenossen einige Worte. Dr. Goebbels gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß sein privater Besuch in Venedig dazu beigetragen habe, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch land und Italien noch enger zu gestalten. Diese Tatsache sei gerade für die in Italien lebenden Reichsdeutschen von großer Bedeutung, da die freund schaftliche Verbundenheit beider Länder ihren Aufenthalt im Vergleich zu einigen anderen Ländern so angenehm gestalte. Der Ausländsdeutsche, so fuhr Dr. Goebbels fort, mutz sich auf vorgeschobenem Posten als Pionier seines Volkstum es bewähren. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht in Ländern, mit denen das Heimatland Gegensätze hat. Dr. Goebbels kam dann aus den Wandel zu sprechen, der sich in der Einstellung der Heimat den Volksgenoffen im Auslande gegenüber vollzogen habe. Die Geschichte habe bewiesen, daß die Weltvölker nicht zuletzt dadurch groß und stark geworden seien, weil sie jeden einzelnen ihrer Angehörigen, ob hoch oder niedrig, arm oder reich, als zum Volkstum gehörig und daher äußerst wertvoll für ihr Volk betrachteten. Dieses Gefühl habe früher in Deutschland sowohl in der Heimat als auch bei den Deut schen im Auslands gefehlt. Reichsminister Dr. Goebbels wies die Ausländs deutschen darauf hin, datz gerade in diesen Tagen durch Entsendung deutscher Kriegsschiffe nach Spanien zum Schutze der Reichs- angehörigen dieser gewaltige Wandel aller Welt sicht- bar znm Ausdruck gekommen sei. Was wäre wohl aus unseren braven Landsleuten geworden, so ries Dr. Goebbels aus, wenn wir sie dem roten Mob schutzlos preisgegeben und nicht einen Teil der deutschen Kriegsslotle an die spanische Küste geworfen hätten mit dem für alle Welt deutlichen Befehl, Leben, Ehre und Eigentum der Deutschen zu schützen? Diese Sprache hat die ganze Welt verstanden. Der Reichsminister schlotz mit dem Appell an die Ausländsdeutschen, sich stets als die von der Heimat be treuten unvergessenen Angehörigen des wiedererstarkten deutschen Volkes zu fühlen. Beim Passieren der italienischen Grenze sandte Dr. Goebbels an den italienischen Staatschef Musso lini und an den italienischen Propagandaminister Alfieri Funktelegramme, in denen er für den herzlichen Empfang in Italien dankte. In dem Telegramm an Mussolini heißt es n. a.: „Ich bin von dem so herzlichen Empfang in Venedig durch Behörden und Bevölkerung tief gerührt und spreche mit meiner Frau dafür Euer Exzellenz meine herzlichste Dankbarkeit aus. Ich fühle mich glücklich, mit meinem Kollegen Alfieri die so wohltuende Ueberein stimmung unserer Gedanken festgestellt z« haben." * Kanalsest zu Ehren von Vr. Goebbels Am letzten Abend seines Aufenthalts in Venedig warteten die italienischen Gastgeber für Reichsminister Dr. Goebbels und seine Frau mit. einer ganz besonde ren Ueberraschung auf. Als außergewöhnliche Ehrung für den deutschen Gast war das zweimal jährlich stattfindende traditionelle Große Kanalfest angesetzt worden. Reichsminister Dr. Goebbels war mit seiner Begleitung im Hause des Grafen Volp i, des Präsidenten der Bien nale Zeuge dieses echt venezianische« Festes, das in seiner erhabenen Schönheit nur in der Jnselstadt der Kanäle und Paläste möglich ist. Unmittelbar vor seiner Heimreise stattete Reichs minister . Dr. G o e b b el s dem Sitz der Bezirks- und Ortsleitung Venedig der Faschistischen Partei gemeinsam mit Propagandaminister Alfieri einen Besuch ab. Dr. Goebbels ließ sich besonders über das System des Kartei- wesens und der Gliederung der Faschistischen Partei unter richten und fand Worte ehrlicher Anerkennung für die klare und praktische Organisation der Parteiarbeit. Dr. Goebbels in Venedig. (Scherl Bilderdienst — M) MW MM NM MMk verlegt Die Madrider Regierunq versagte ausreichenden Schutz. Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem die Angehöri gen der deutschen Kolonie in Madrid, deren Sicherheit durch die Entwicklung der dortigen Zustände auf das schwerste bedroht war, während der letzten Woche nach der Heimat zuriickbcfördert worden sind, ist nunmehr auch die Deutsche Botschaft von Madrid verlegt und bis auf weiteres in der Küstenstadl Alicante ein- gerichtet worden. Diese Maßnahme hat sich als notwendig erwiesen, da die Madrider Regierung trotz wiederholter Vorstellung des deutschen Geschäftsträgers der Botschaft den ausreichenden Schutz versagt hat. * Die Verlegung der deutschen Botschaft aus Madrid war durch die Entwicklung der Dinge bedingt. Der rote Terror in der spanischen Hauptstadt nimmt mit jedem,Tag weiter zu. Der Anarchismus regiert, und die Madrider Regierung ist nicht mehr Herr der La^e. Nachdem also die Madrider deutsche Kolonie in Sicherhen ist, bestand für die Botschaft kein Grund mehr, länger in der roten Hölle zu bleiben. Die Regierung hat den ausreichenden SLutz versaat. Di« resuläten Volirei- truppen, die früher den Schutz der Botschaft aüs- übten, sind zurückgezogen und durch rote Miliz ersetzt worden. Und diese rote Truppe bietet nicht die Gewähr der Sicherheit, einmal weil sie nicht ordnungsmäßig be waffnet ist und weil sie schließlich auch kaum ein persön liches Interesse daran hat, die deutsche Botschaft vor etwaigen Angriffen ihrer roten Kumpane zu schützen. Die Verlegung der Botschaft nach Alicante entsprang also einer Zwangslage. Im übrigen hat eine ganze Reihe von Staaten ihre diplomatischen Vertretungen aus Madrid Furück- gezogen. Die englische, französische und die argenti nische Botschaft z. B. befinden sich seit Beginn der Revolte in der französischen Grenzstadt Hendaye und ver- spüren auch keine Lust, sich nach Madrid zu begeben. Die Wahl von Alicante als Sitz der deutschen Botschaft ist wohl damit zu erklären, daß die deutsche diplomatische Vertretung durch die dort liegenden deutschen Kriegsschiffe einen sicheren Schutz findet. Dw noch in Madrid zurückgebliebenen Deutschen haben dqs. auf eiLene.V_erantttvLtct^na getan. Sie sind