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graben und sie uns den Stufen einer Kirche ausgestellt. Die Unterschrift „UV Jahre nach Gova: Spanien 1936" erinnert an den grasten spanischen Kirchenmaler und will die Welt öffentlichkeit an die ungeheure Wandlung in Spanien mahnen. (Wagenborg — M.) Parade der Elitelruppen der Mililärparlei in Burgos. In Burgos, dem Sitz der Regierung der nationalen Erhebung, fand vor einigen Tagen eine Parade der Elitetruppen der Mi litärpartei statt. Die Truppen haben in der Zwischenzeit erfolg reich in die Kämpfe an der Guadarramafront bei den Kämp fen um Madrid eingegriffen. (Scherl Bilderdienst — M.) So wüten Moskaus Anhänger in Spanien! Ter französischen Zeitschrift „^'Illustration" entnehmen wir diese grauenvollen Bilder, die von dem furchtbaren Wüten der Anhänger Moskaus im spanischen Bürgerkrieg berichten: in Barcelona hat man die Gebeine von Karmeliterinnen ausge- V»IN deutschen Märehen. Von Bernhard Hansen. Das große Volksfest, das am 6. 9. 1966 in der Kreisstadt Meißen veranstaltet wird, ist völlig auf das Märchen abge- ftellt. Nicht nur der Straßenschmuck stellt Märchenfiguren dar, sondern auch der Festzug und die Spiele am Nachmittag sollen ebenso wie die Abendveranstaltungen auf dem Markt, auf der Burg und auf der Elbe vertraute Märchen lebendig machen. Denn wenn das Märchen sich auch zuerst an das Kind wendet, so spricht es ebenso das Kind im Erwachsenen an. All denen, die im Herzen jung geblieben sind, hat es auch heute noch etwas zu sagen, es bringt Saiten des Gemüts zum Klingen, die lange stumm dalagen, weckt Erinnerungen an die Kinderzeit und damit an die Mutter. Denn diese ist es doch, die in den meisten Familien das Märchen weitergibt, und de ren Erzählung tiefer haftet als die im Schulbuch oder im Märchenheft. Sv scheint sich eine lange Kette von Müttern zu bilden, die ihren Kindern in der Dämmerung die lieben deut schen Märchen erzählten, von unseren Tagen bis hinauf in die graue Vorzeit. So scheint es! Aber die Wirklichkeit ist auch hier nicht so schön gewesen, die zarten Gebilde der Volkspoesie wären heu te wohl zum großen Heil verschwunden, wenn nicht zwei deut sche Universitätsprofessoren, die Gebrüder Grimm, die Mär chen vor reichlich 100 Jahren gesammelt hätten. Ihrem Fleiße rind ihrer tiefen Liebe zum deutschen Volke verdanken wir die wichtigste Sammlung, der dann eine große Reihe anderer Bücher gefolgt ist, so daß heute die Märchenliteratur riesen groß ist. Es ist daher nur ein Akt der Dankbarkeit, daß in dem Meißener Märchenzuge auch Iakob und Wilhelm Grimm erscheinen und mit ihnen die Frau Viehmann, die Witwe eines Schneiders aus der Nähe von Kassel. Denn diese Frau hat gerade die schönsten Stücke den sammelnden Gelehrten erzählt- Auf dem Wege vom Volksmund über die schriftliche Aufzeich nung zum Druck haben die Märchen nun Wandlungen erfah ren, einmal in ihrem Inhalt, dann in der Form. Denn die oft recht hart und derb erzählten Volksmärchen wurden von den Brüdern geformt und ihrem Märchenstil angepaßt, so daß wir noch heute, wenn wir ein solches Märchen unseren Kin dern erzählen, mit den Worten Grimms sprechen. Diese Wand lungen lassen sich aus den Niederschriften und den verschiede nen Auflagen deutlich verfolgen. Daher wahren die mundart lichen Märchen den Volkston am klarsten. Dabei verfuhren die Brüder sehr behutsam und mit tiefem Gefühl für den poeti schen Gehalt, sie wahrten auch die uns vertrauten Anfänge (es war einmal — — — vor alten Zeiten — -) und Schlüsse (und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute wer es nicht glaubt, bezahlt einen Taler).. Schwieriger war sür die Herausgeber die inhaltliche Frage. Denn für jedes Märchen gibt es eine Anzahl von Varianten. Im Rotkäppchen z. B. werden dem bösen Wolf vom Jäger Steine in den Bauch gelegt, genau so wie von der Mutter der sieben Geißlein. An diesen Steinen stirbt der Wolf beim Aufstehen sofort, bei den sieben Geißlein eilt er dunstig zum Brunnen, in den ihn die schwere Last hineinzieht. Im Rapun zel beansprucht die Zauberin das erwartete Kind des Ehe paares für die Erlaubnis im Garten Rapunzel zu pflücken. Im Rumpelstilzchen fordert das kleine Männchen das erste Kind der Müllerstochter; oder: Die Geschichte von der bös willigen Ziege, die dem Vater immer' von der angeblichen Faulheit seiner drei Söhne erzählt, hat mit dem Märchen des geheimnisvollen Speisetisches, des kostbaren Esels und des wackeren Knüppels garnichts zu tun, das Motiv ist dann auch völlig vergessen, nur am Schlüsse wird das Tiermärchen zu Ende erzählt, das früher sicher einmal selbständig war. Häu fig ist das Motiv der bösen Stiefmutter ebenso wie das der neidischen Schwestern, das geheimnisvolle Zimmer, dessen Be treten verboten ist, gehört ebenso wie das unheimliche Wald haus zu beliebten Motiven, deren Reihe sich noch lange fort setzen ließe. Es ist bisher kaum gelungen, die Parallelen zu er klären oder zeitlich fcstzulegen. Denn wenn auch das Volk die Märchen weitergab, es war doch immer eine Persönlichkeit, die aus den einzelnen Bausteinen das Märchen schuf, ein Künstler, der die ost vielgestaltigen Gebilde zusammensetzte. Dabei wird auch die Frage nach den Wurzeln des Mär chens behandelt, die Frage, wie der Mensch eigentlich dazu kam, Märchen zu ersinnen, aus welchen Anschauungen und Gedanken heraus er sich diese spielerische Welt des Wunders schuf. Sicher sind einige Märchen aus dem „Wunsch" ent standen (Siebenmeilenstiefel, Schlaraffenland), andere aus Angstträumen (unlösbare Arbeiten oder Fragen), wieder an dere aus alten religiösen Anschauungen (Seelen- oder Toten- glaube). Auch bei diesen psychologischen Untersuchungen wird es darauf ankommen, die Züge der deutschen Seele, aus der die Märchen flossen, herauszusuchen, alles Arbeiten, die trotz der vielen Sammlungen noch geraume Zeit beanspruchen werden. Bei diesen Arbeiten aber wird nicht nur der Forscher und der Volkstumswart sich betätigen können, sondern jeder Volksgenosse wird durch Beobachtungen und Aufzeichnungen Mitarbeiten können. So ist das Märchenfest am 6. September in Meißen keine Sache der Kinder, sondern stellt auch die Er wachsenen vor neue Ausgaben. Auszeichnung für die 14. Division. Vorführungen auf dem Reichsparteitag Die zweitägige Herbstübung der 14. Division, Leipzig, im Gebiet Wischroda — Eckartsberga — (Nötznitz ging jetzt zu Ende. Im Anschluß an die Schlußbesprechung brachte Ge neralleutnant Frhr. Kreß von Kressen st ein seinen Dank und seine Anerkennung an Führung und Truppe für das im vergangenen Jahr Geleistete zum Ausdruck. General der Infanterie List, Kommandierender Gene ral des IV. AK. sprach seine Freude und Genugtuung über die Frische und Lebendigkeit aus, von der die Truppe an beiden Tagen Zeugnis abgelet habe. Es sei im vergan genen Jahr ein befriedigender Ausbildungszustand er reicht worden dank dem Fleiß und der Hingabe derer, die mit den Truppen zu tun gehabt hätten. Der Komman dierende General dankte Führung, Unterführung und Truppe der 14. Division in anerkennenden Worten und erwähnte in diesem Zusammenhang, daß große Teile der Division die ehrenvolle Aufgabe haben, das Heer auf dem Reichsparteilag zu vertreten. Tie Truppenteile würden ihren ganzen Stolz darein setzen, diese Probe zu bestehen. Er erwarte, daß die Truppe die Anerkennung ihrer höch sten Vorgesetzten finden werde. General List stattete allen denen seinen Dank ab, die in diesem Iahr-us dem Korps ausscheiden, vor allem dem j Kommandeur der 14. Division, Generalleutnant Frhr. i Kreß von Kressenstein, dessen reiche Erfahrung in der Vor- § kriegszeit, in der Kriegs- und Nachkriegszeit hervorzuheben sei; sein Anteil am Aufbau der IV. ÄK habe ein großes Ausmaß erreicht. Ter Kommandierende General über mittelte ihm die herzlichsten Glückwünsche für die Zukunft. VSHe. SmSel, Wirtschaft. LhemniHer Getreidegroßmarkk vom 27. August 1936. Weizen, Handelspreis 189—193, Festpreis 185—189; Roggen, Handelspreis 161 bis 165, Festpreis 157 bis 161; Industriegerste, 4zeilig 172—176; do. 2zeilig 180—184. Futtergeiste, Handelspreis 163, Festpreis 162; Hafer, Han delspreis 157 bis 160, Festpreis 153 bis 156. Weizenmehl 28.25 bis 28.50; Roggenmehl 21.90 bis 22.95; Weizenkleie 11.35 bis 11.55; Roggenkleie 10.10 bis 10.70; Wiesenheu, alt 6,40 bis 7,00; neu 5,20 bis 6,80. Getreidestroh, drahtge- preßt 2.70 bis 3.00. Amtliche Berliner Notierungen vom 27. August. (Sämtliche Ncktierungen ohne Gewähr.) Berliner Wertpapierbörse. Die Aufwärtsbewegung an der Aktienbörse machte keine weiteren Fortschritte. Es kam auf säst allen Gebieten zu Abschwächungen, die 1 bis 3 v. H. bb» trugen. Der Renienmarkt setzte ziemlich ruhig ein. — Auf den ausländischen Devisenmärkten waren die Veränderungen ziemlich belanglos. Der Privatdiskont wurde aus 3 v. H. erhöht. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,695 (0,6d9); Belgien 42,02 (42,10); Dänemark 55,88 (56,00); Danzig 46,80 (46,90); England 12,515 (12,545); Estland 67,93 (68,07); Finnland 5,519 (5,531); Frankreich 16,375 (16,415); Griechenland 2,353 (2,357); Holland 168,90 (169,24); Italien 19,57 (19,61); Jugoslawien 5,654 (5,666); Lettland 80,92 (81,08); Litauen 41,94 (42,02); Norwegen 62,90 (63,02); Oester- reich 48,95 (49,05); Polen 46,80 (46,90); Schweden 64,53 (64,65); Schweiz 81,07 (81,23); Spanien 30,87 (30,93); Tschechoslowakei 10,27 (10,29); Vereinigte Staaten von Amerika 2,488 (2,492). Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten HauplschrisMiter Hermann Lässig, Wilsdruff, zugleich ver- anlworUich für den gewannen Textleil einschUeblich Bilderdienst. Veranlwortlicher Anzeigcnleiler: Erich Reiche, Wilsdruff. i Druck und Verlag: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Wilsdniff. ' D.A. VII. lSM: 1464. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 6 gültig. Einquartierung. Sowohl für die Einquartierung vom 5. bis 7. Sep tember als auch vom 15. bis 17. September 1936 werden noch Quartiere benötigt. Familien, die noch Quartiere zur Verfügung stellen können, wollen ihre Meldungen umgehend im Verwaltungsgebäude, Zim mer 8, abgebcn. Wilsdruff, am 28. August 1936. Der Bürgermeister. 8ekieImIl8iMIe XIkEedönbki'g Voranrvjxe! Sonntag, cksn 6. September Erntefest mit AbsnZssssn 10 Minuten vom Bahnhof Triebilchtal. Herrliche Aussicht, Altgotiiche Weinschänke' P'sxlick Llimmunxsuiusilc Eig. Weinbergen. Kelterei, erv.i. IS.Jabrh. Kinderbelustigungcn — Pfauen — Affen Kleintierzoologie, Eselrein n — Tel. 2725 G r o ß e r b e w a ch t e r Parkplatz! VEk" Haltestelle der Kraftpostlmie Wilsdruff—Meißen -ME MännerchorWilsdruff Sonntag, den 30. August 1936 Ausflug «sch dn Dresdner HM Abs. 8«4 uyr Bahnh. Wilsdruff (Sonntagsrückfahrk.) Freunde des deutschen Liedes willkommen! 6281k ok tieldi^äorf cien 29. Hugust Orsker 8ckn!1terd2ll woru ckie I.anckjugenck I v Uerrogswglcke herr lichst einlackek Der Ortsjuxenllvsrt. MV!!V!!!VVV «UM« kür 1. Oktober 1936 LU blöderes in cier Oescköktsst. ck 81. k*k1auniva ?kck.16?sZ. Monist«« ?kck. 10 ?kZ. 8tek 35?fß Kreuer, koMSteM Wir drucken alles! — Und wir drucken alles so, daß Sie zufrieden sind. Jeder Drucksache widmen wir peinlichste Sorgfalt, gleich, ob es sich um einige Besuchs karten oder um größte Druckarbeiten, Kataloge, Prospekte, Preislisten oder um Drucksachen des täglichen Bedarfs handelt. Buchdruckerei Arthur Zschunke, Wilsdruff