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gen, daß man hier eine Verbindung suchen mutz. Die Tschechoslowakei ist sowjetrussische Vorpostenstellung. Die Bevölkerung der betroffenen Gebiete in der Tschechoslowakei ist höchst beunruhigt. Hierzu tragen vor allem die Begleitumstände bei, unter denen sich die Arbei ten vollziehen. Die Vermessungsarbeiten für eine geplante viergleisige Eiscnbahnstrecke von Mohilew in Sowjet rußland über Tschernowitz in Rumänien nach Sighit in der Tschechoslowakei werden von einer Kommission geleitet, bei der sich s o w j e t r u s s i s ch e O ff i z i e r e i n Uniform befinden. Es handelt sich hierbei um die Ab sicht, Rußland und die Tschechoslowakei ohne Berührung Polens über rumänisches Gebiet durch eine neue groß zügige Bahnlinie zu verbinden. Auch die Hilfsflug - Plätze, die im Walde versteckt in immer größerer Zahl angelegt und von der Bevölkerung oft nur durch Zufall entdeckt werden, tragen zur allgemeinen Beunruhi gung bei. Maginot-Linie — kein Geheimnis für die Sowjets Unter der Ueberschrift „Die Maginot-Linie hat kein Geheimnis für die Sowjets" berichtet die französische Zeitung „Jour", daß die Direktion des französischen Festungsbauwesens durch einen vertraulichen Befehl des Kriegsministers angewiesen worden sei, einem der beiden sowjetrussischen Generale, die in Paris eingetroffen sind, alleO st befestigungenzugänglichzumachen und ihm auch einen Besuch der bisher mit strengstem Ge heimnis umgebenen Werke, wie z. B. des Werkes Fer- mont, zu dem bisher noch niemand der Zutritt erlaubt worden sei, zu gestatten. Das Blatt fügt hinzu, daß dieser Befehl größte Empörung unter den mit seiner Durchfüh rung beauftragten französischen Offizieren erregt habe. Französische Lustfahrtabordnungen in Moskau Nachdem sich eine Abordnung bekannter französischer Flugzeugindustrieller und -konstrukteure mehrere Tage be reits in Moskau aufhält, ist jetzt noch eine neue franzö sische Luftfahrtabordnung mit einer dreimotorigen Devoi- 1in-Maschine auf dem Moskauer Zentralflughafen gelandet. Diese zweite Abordnung wird von dem Vorsitzenden des Luftsahrtausschusses der französischen Kammer, dem be kannten Flieger Bossoutrot, geführt. Auf dem Flug platz wurde die Anordnung von dem Chef der Hauptver waltung der sowjetrussischen Zivilluftflotte, Korps- kommandant Tkatschow, von dem Leiter des Zentralrats der Wehrorganisation Ossoaviachim, Eide- Die Pressestelle des nationalen Verteidi gungskomitees in Burgos veröffentlicht einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Verschiedene ausländische Zeitungen fahren fort, die Millionen Spanier, die sich in Waffen gegen die Madrider Regierung erhoben haben, als Rebellen oder Insurgenten zu bezeichnen. Eine derartige Benennung ist ungerecht, ungenau und beleidigend für jene Millionen Spanier, die vereint und ohne Unterschied der parteipolitischen Zugehörigkeit gegen die Tyrannei der sogenannten Regierung kämpfen, die unter einer gesetzlichen Maske die ungeheuerlichsten Verbrechen begeht und einen verächtlichen Despotismus durchführt." Nach einem Hinweis aus die Unterdrückung der Presse durch die spanische Links regierung Wird in dem Aufruf von den Tausenden von Spaniern ge sprochen, die wegen ihrer politischen Ideen und weil sie Parteien angehörten, die die Gerichte der Nation als ge- fetzlich anerkannten, eingekerkert worden seien. Es genüge, oaran zu erinnern, daß jene Regierung die Veröffent lichung der entsprechenden Urteile des Obersten Gerichts hofes verboten habe. „Und schließlich", so heißt es in dem Aufruf weiter, „war es die Regierung selbst, die, um die gesetzliche Opposition zum Schweigen zu bringen, mittels ihrer uniformierten Polizei und in einem Wagen der staatlichen Polizei ohne gerichtlichen Haftbefehl den Chef der Opposition des Parlaments aus seiner Wohnung hat entführen und ohne Prozeß hat ermorden lassen. Andererseits hat diese sogenannte Regierung zu ihrer Verteidigung die Verbrecher bewaffnet, die zu diesem Zweck aus den Gefängnissen und Zuchthäusern ganz Spaniens hcrausgelafscn worden waren. Dis Zahl unerhörtester Verbrechen, die von jenen Horden begangen worden sind, ist gewaltig. Wir sind im Begriff, eine Broschüre mit einwandfreien Unter lagen herauszugeben und diese dem Weltgewissen vorzu legen." MMiärgarntson in Malaga erhob sich gegen Madrid. Die Lage der Roten in Gijon ist, wie der Rundfunksender von La Coruna bekanntgab, verzweifelt geworden. Die Marxisten in Gijon haben an die Regie rung in Madrid einen neuen Hilferuf gesandt. Derselbe Sender hat mitgeteilt, daß in M a l a g a sich die Militär garnison gegen die Madrider Regierung er hoben habe und daß in mehreren Teilen der Stadt heftige Straßenkämpfe entbrannt seien. Nach weiteren Meldungen aus Spanien ist der Stab der nationalen Nordarmee von Burgos nachVallado- lid, das nur 100 Kilometer von Madrid entfernt liegt, verlegt worden. In Bilbao stünden die Roten vor ihrer Uebergabe. In Salamanca wären nationale Stoßtrupps für den Angriff auf Madrid bereit. Französische Flugzeuge werfen Bomben ab Ein Vertreter der Regierung von Bur gos hat der portugiesischen Negierung und den ausländi schen diplomatischen Vertretungen solgende Note zugestellt: An der Guadarramafront hat ein Geschwader von 15 Flugzeugen die Stellung der nationalen Truppen angegriffen. Bei mehreren dieser Flugzeuge wurden ein wandfrei französische Abzeichen festgestellt. Bei Tolosa und anderen Orten der San-Sebastian-Front haben Mugzeuge französischen Typs Bomben auf die nationalen Truppen abgeworfen. Daraufhin kehrten sie zu ihrer Basis nach Frankreich zurück. Die Burgos-Negie rung stellt sich den auswärtigen Regierungen zur Nach prüfung der Richtigkeit dieser Feststellungen zur Ver- füauna. mann, von dem Vertreter oer Weflaorenung des ÄUgen- komissariats, Weinberg, und von den Mitgliedern der französischen Botschaft empfangen. Schamlose Kampfmethoden -es internationalen Marxismus Einmischung in die inneren Angelegenheiten fremder Länder. Die unehrlichen und schamlosenKampfmetho- den des internationalen Marxismus wer den in dem Jahresbericht des englischen Gewerk schaftskongresses in höchst bemerkenswerter Weise bloßgestellt. Beinahe in demselben Atemzug, in dem der Gewerkschaftskongreß seine Anhänger zur Unterstützung der „rechtmäßigen" Madrider Regierung auffordert, be richtet er über seine unterirdischen Wühlmaß nahmen gegen die Regierungen von Deutschland und Oesterreich und über den Boykottfeldzug gegen deutsche Waren und Dienstleistungen in allen Teilen der Welt. Aus dem Kapitel, das die Ueberschrift „Kampf gegen den Faschismus" trägt, geht hervor, daß sich die Führer der Gewerkschaftsbewegung seit längerer Zeit aktiv in die inneren Angelegenheiten anderer Länder eingemifcht haben, deren politische Systeme ihnen nicht züsagen. Der Bericht enthält schließlich eine Anerkennung des Moskauer Bolschewismus, knüpft jedoch daran die bemerkenswerte Forderung, daß die englische Arbeiterbewegung dasselbe Recht wie Moskau habe, von einer ausländischen Ein mischung und organisierten Zersetzung verschont zu blei ben, und daß Moskau sich nicht in britische Angelegen heiten einmischen solle. Es hätte dieses Eingeständnisses des englischen Ge werkschaftskongresses kaum bedurft. Man weiß dieses in Deutschland und den betroffenen Ländern schon lange und legt den roten Wühlmäusen ihr schändliches Treiben. In der breitesten englischen Oefsentlichkeit hat der Bericht stärkste Ablehnung erfahren, und man fragt sich, welche Stellung die englische Regierung ihm gegenüber einzunehmen gedenkt. Gewiß, die englischen Gewerk schaften spielen in England nicht die Rolle wie in den anderen Ländern. Trotzdem ist es für ein Land keine Ehre, wenn Staatsangehörige sich offen rühmen können, daß sie in fremden Ländern gegen die rechtmäßigen Re gierungen komplottieren und intrigieren. Was wird die englische Regierung dagegen tun? Marxistenkreuzer „Liberta-" bedroht türkisches Handelsschiff Wie aus Cadiz berichtet wird, hat der durch den Zwischenfall mit dem deutschen Dampfer „Kamerun" be reits unrühmlichst bekanntgewordene Marxistenkreuzer „Libertad" versucht, ein türkisches Handelsschiff zwecks Untersuchung anzuhalten. Das rote Piratenschifj konnte sein Vorhaben allerdings nicht ausführen, da die nationalistischen Küstenbatterien das Feuer eröffneten und der Kreuzer unter diesen Umständen es vorzog, die Fluch: zu ergreifen. Fliegerbomben auf Ma-ri- Nach einer Meldung aus Sevilla wurde Madrid am Sonnabend von einer Fliegerstaffel aus Tablada bombardiert. Ueber den Stadtteilen, in denen sich die Kasernen sowie Unterkünfte der Milizen befinden, seien zahlreiche Bomben abgeworfen worden. Radio Sevilla erklärt dazu, die Bombenwürfe auf Madrid seien als Vergeltung für die Beschießung und Bombardierung offener Städte durch die Regierungsstreitkräfte aufzu fassen. Geldspende -es französischen Botschafters in Madrid für die spanische Volksfront! Die „Action Fran?aise" teilt am Kopf des Blattes mit, daß die Direktion der halbamtlichen französischen Nachrichtenagentur Havas die Mweisung bekommen habe, nicht von den 500 Peseten zu sprechen, die der fra n- zösische Botschafter in Madrid, Herbetle, der spanischen Volksfront gestiftet hat. Aber, so bemerkt das Blatt, die Sozialanarchisten der Volksfront hätten sich selbst dieser unerwarteten Hochherzigkeit des französischen Botschafters gerühmt. Madrid sperrt die diplomatische Lausbahn Dienstentlassung zahlreicher Offiziere. — Bildung einet Propagandabüros. Auf Grund einer Verordnung des fpanischen Außenministers ist die diplomatische Lauf bahn mit sofortiger Wirkung gesperrt worden. Das Diplomatische Korps soll, wie es in dem Erlaß heißt, „im Sinne der demokratischen Republik" von Grund auf neu organisiert werden. Durch einen weiteren Regierungserlaß sind wiederum 33 Oberstleutnants, 10 Majore und 15 Hauptleute dienst entlassen worden. Eine Verordnung des Ministerpräsi denten sicht die Bildung eines Propaganda büros für Presse, Rundfunk und Kino vor. Die Tätig keit dieses Büros soll sich auch auf das Ausland erstrecken. Die neue Propagandastelle soll gleichzeitig Zentralstelle für das Nachrichtenwesen sein, über die zukünftig auch das Material, Meldungen und Artikel der ausländischen Pressevertreter zu laufen haben. Das Büro befindet sich im Palast des Ministerpräsidenten, Englischer Dampfer angehalten und durchsucht. Entgegen der ausdrücklichen Versicherung der Madrider Linksregierung, daß sie nicht das Recht zur Durchsuchung englischer Handelsschiffe jenseits der spanischen Hoheitsgrcnze für ihre Kriegsschiffe in An spruch nehme, hat nach einer Meldung aus amtlicher ^uelle ein rotes Krie-is'-df einen enolifch-" Dampfer aus hoher See zwischen Gibraltar und der marokkanischen Küste angehalten und durch sucht. Es handelt sich um den Dampfer „Gib el Zcrjo n", der den Passagier- und Frachtverkehr zwischen Gibraltar und Marokko versteht. Mit diesem neuen Uebergriff, der in seiner Art an das widerrechtliche Vorgehen gegen den deutschen Dampfer „Kameru n" erinnert, wird die erwähnte Versicherung der spanischen Regierung, englische Schiffe nicht auf hoher See durchsuchen zu wollen, wertlos. Ueber den Aufent halt des englischen Dampfers „Gibel Zerjon" ist man noch völlig im ungewissen. Gerüchtweise verlautet, daß die „Gibel Zerjon" beschlagnahmt und von dem roten Kriegsschiff nach Malaga abgeschleppt wor den sei. Zwei Generale und fünf Bischöfe von Anarchisten erschossen. Der roten Presse von San Sebastian entnehmen wir die Meldung von der in Madrid erfolgten Erschießung der Generale Leopoldo Saro und Gir aldo Gallego durch die Anarchisten. Saro war Mitglied der Diktaturregierung Primo de Riveras. Bei den Verfolgungen der katholischen Geist lichkeit in Spanien durch die roten Mordbanden wurden bis jetzt fünf Bischöfe ermordet. Es sind die Bischöfe von Jaen, Lerida, Segovia, Siguenza und Barbastro. Der Bischof von Siguenza wurde bet lebendigem Leibe verbrannt. Ueber den Verbleib des Bischofs von Barcelona fehlt jede Nachricht. Paolino lebt Der von der gesamten Weltpresse totgesagte Boxer Paolino Uzcudun ist noch am Leben. Dem Boxer gelang es mit Hilfe von Freunden, aus dem Gefängnis zu ent fliehen und in der Verkleidung eines Landmannes nach einem Marsch von 80 Kilometer über die Berge Gebiet zu erreichen, das in der Hand der Militärgruppe ist. Neubesetzung des Marineministeriums Der spanische Ministerpräsident Giral, der bisher auch das Marineministerium leitete, hat dieses Ministerium dem bisherigen Unterstaatssekretär Franciscs Matssanchez übertragen. In Barcelona herrscht die Unterwelt In den Häfen der französischen Südküste kommen un unterbrochen Flüchtlinge aus Spanien an. Darunter be finden sich in den letzten Tagen in zunehmendem Maße Flüchtlinge der bürgerlichen und republikanischen Links parteien. Einer der Flüchtlinge, ein Großkaufmann, erklärte, daß er feit 40 Jahren entschiedener Anhänger und Vorkämpfer der Republik fei. Er habe aber feinen Wohn ort Barcelona jetzt verlassen müssen, da weder die Gene ralität, noch die republikanischen Linksparteien oder selbst die Sozialisten irgendwelche Macht besäßen. Man muss« seststellen, daß auch die Leiter der anarchistischen Bewegung nichts mehr zu sagen hätten. Es herrsche die ausge sprochene Unterwelt der bewaffneten Plünderer, die sich als Republikaner bezeichnen, um ihren finstere« Zielen nachgehen zu können. * Da laßt sich nichts beschönigen Unwahre Behauptungen des spanischen Ministerpräsiden ten über den Zwischenfall mit dem Dampfer „Kamerun-. Der spanische Ministerpräsident Giral erklärte in einer Unterredung mit dem spanischen Berichterstatter des „Daily Telegraph", daß eine Maßnahme der Madrider Regierung hinsichtlich des Zwischenfalles mit dem deut schen Dampfer „Kamerun" nicht erforderlich sei. Der Ministerpräsident behauptete, daß das Schiff in spa nischen Gewässern aufgehalten worden sei und man ge funden habe, daß es Benzin nach Cadiz beförderte. Da die Einfuhr von Benzin verboten sei, habe man das deutsche Schiff aufgesordert, umzukehren und wegzu fahren. * Diese Behauptung des spanischen Ministerpräsidenten steht in Widerspruch zu der einwandfreien Feststellung, daß sich der deutsche Dampfer „Kame run", als er von fpanischen Kriegsschiffen angehalten wurde, 7 V- Meilen von der Küste entfernt, also außerhalb des spanischen Hoheitsgebietes, befand. Sie steht außerdem in Widerspruch zu der Tatsache, daß die „Kamerun" keinerlei Kriegsmaterial an Bord führte. Aus Merer Heimat. Wilsdruff, am 34. August 1336 Spruch des Tages Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens und das treue Beharren in der Pflicht ent scheidet über den Wert des Menschenlebens. Moltke. Jubiläen und Gedenktage 25. August. 1744 Der Dichter Gottfried von Herder geboren. 1758 Sieg Friedrichs des Großen über die Russen bet Zorndorf. 1845 König Ludwig II. von Bayern geboren. 1840 Der Dichter Karl Jmmermann gestorben. 1900 Der Philosoph Friedrich Nietzsche gestorben. 1921 Friedensvertrag von Berlin zwischen Deutschland und Amerika. Sonne und Mond. 25. August: S.-A. 4.58, S.-U. 19.05; M.-A. 14.17, M.-U. 21^3 Blühende Heide Das Heidekraut blüht, ein Zeichen, daß der Sommer sich seinem Ende nähert. Aber er nimmt in Schönheit von uns Abschied. Weite rötliche Blütenteppiche in kaum be rührter Ursprünglichkeit, in dem Frieden und der Stille welliger immergrüner Waldlandschaft, das ist die deutsche Heide. Inmitten alten Kulturlandes ist sie wie ein Stück märchenschöner Urwelt, in der die Wacholder wie ver wunschene Menschlein stehen und gewaltige Findlinge mit Brombeeraeranke Denkmäler einer sagenhaften Vergangen- MMMMWMenaMSiem aa das WelUNfsen