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lo - ppel- )ber< die, er- Hluß Lnd- mpo ebie. ielen aner iden, ilen. sitze. ein dem an, ließ- lien, der Fta- in mbe ,ren ipia Sni ¬ der neu ihr: mg, lffek ?or- drei Sen t — ihr: Jas Pciitek der 2»W. Ein/Blick hinter die Kulissen der Dietrich-Eckart-Biihne. 93 Meter vom Orchester bis zur letzten Zuschaucrreihe. Sieben Lautsprecheranlagen mit 35 Mikrophonanlagen. Der, Tomnixer hat eine schwere Aufgabe. — Fernmcldc- - anlagcn sichern das Zusammenarbeiten. Berlin 10. August 1936. Weit und gewaltig wie die Bauten des Neichsspprt- -feldes ist auch die Dietriche Eckart-Bühne, die ihren Namen nach dem 1923 verstorbenen Dichter und Freunde Adolf Hitlers, Dietrich Eckart, erhielt, der das neue Deutschland in seherischer Weise in seinen Dich- rungen gestaltet hat. Unvergeßlich bleibt jedem Besucher der Eindruck dieses ersten nationalen Freilichttheaters, das hineingebam ist in die seltsame Schönheit märkischer Landschaft, die eine wundersame Mischung von Lieblich keit und Herbheit ist. Das weite, ungeheure Rund wirkt wie die klassischen Stätten griechischer Theaterkunst. Feierliche Weihe liegt über diesem Naturtheater, und sie soll nicht gestört werden; deswegen wird dieses Theater stets nur Kultstätte, nicht Belusti- gungsort. sein. Im Halbkreis angeordnet, liegen die 20 000 Sitz plätze für die Zuschauer. In drei Rängen sind sie an geordnet. Zu Füßen des mittleren Ringes liegt die Ehrentribüne. Um einen Begriff von der Größe dieses THeaterraumes zu gewinnen, muß man sich vergegenwär- Ügen, daß die Enlscruung vom Mittelpunkt der „Orchestra", der Bühne, bis zur äußersten Peripherie 93 Meter ist. 79 Meter hohe Treppen führen in das ge waltige Rund hinab. Unter der Loge der Ehrengäste ist der mit Fenstern versehene Stand für den Regisseur, den Beleuchter und den „Tonmixer". Der Tonmixer ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten dieser Bühne, denn ohne ihn und die hervorragende Lautsprecheranlage würden die Stimmen der Schauspieler und Sänger Gefahr laufen, in dem weiten Raum zu zerflaitern und verschallen. Vier große Aufgaben hat die gewaltige Schaltanlage der Dietrich-Eckart-Bühne zu erfüllen: An allen 20 000 Plätzen des Zuschauerrunds mutz sie jedes auf der Bühne ge sprochene Wort verständlich machen. Von möglichst vielen Stellen der Bühne her muß sie die Sprache übertragen können, damit das Spiel in seiner Beweglichkeit nicht be hindert wird. Höchstmögliche Natürlichkeit im Klang und in der Schallrichtung muß sie stcherstellen und schließlich Musik und Geräusche jeder Art übertragen. Hierzu dienen sieben in den Bühnenaufbau eingelassene Lautsprecheranlagen und 35 Mikrö st h o n a n s ch l ü s s e, die auf alle Stufen der Bühne ver teilt sind. Eine am Fuß des Mikrophonstabes angebrachte Lampe zeigt dem Schauspieler, ob das Mikrophon, vor dem er steht, eingeschaltet ist. Der Tonmixer oder Ton meister regelt die Lautstärke der einzelnen Mikrophone. Die Verwendung der Schallanlage beim Spiel erfordert ein enges Zusammenarbeiten des Spielleiters mit dem Techniker. Der Tonmeister sitzt in der Regiezentrale, in der ihm ein Schaubild den jeweiligen Schaltungsstand der gesamten Anlage zeigt. Sobald ein Mikrophon oder ein Lautsprecher eingeschaltet wird, leuchtet ein entsprechendes Lämpchen auf. Genau nach den Regieanweisungen sind hier die jeweils benötigten Mikrophone und Lautsprecher einzuschalten und ihre Lautstärke zu regeln. Gegebenen falls wird von hier aus auch Lautuntermalung mit Hilfe von Schallplatten eingesetzt. Unmittelbar hinter dem Regieraum, der einen freien Ausblick auf das Spiel feld hat, ist der Verstärkerraum. Für die Lösung der für die Dietrich-Eckart-Bühne gestellten schalltechni schen Aufgaben mußten die Erfahrungen weiterentwickelt werden, die bereits im Vorjahr bei der Schallanlage der Feierstätte Heiliger Berg bei Heidelberg gewonnen wur den. Die Dietrich-Eckart-Bühne stellt, was die Größe und Vielseitigkeit ihrer Schallanlage betrifft, ein in der Welt einzigartiges Beispiel des Einsatzes der Elektroakustik im Dienst neuzeitlicher Bühncnkunst dar. Die einzigartige Größe und die Laae der Freilicht bühne in dem Tal des Murellenberges stellte auch an die Beleuchtungsanlage der Spielfläche ganz besondere Anforderungen. Sollten doch durch diese An lage die vorhandene Naturschönheit, die Ausblicke in das linke und rechte Seitental, sowie auch der Blick nach dem im Rücken der Zuschauerplätze liegenden Olympia- Glockenturm möglichst nicht gestört werden. Gelöst wurde diese schwierige Aufgabe durch den Einbau der er forderlichen Scheinw-rfer auf zwei B e 1 e v cst 1 n n n s - türmen, von welchen einer auf der Ost- und der andere auf der Westseite der Bühne zur Aufstellung gekommen ist. Die Kaschierung des Ostturmes konnte durch die vor handenen und noch hinzukommenden Baumgruppen ver hältnismäßig gut vorgenommen werden. Auf der West seite mußte, wegen Fehlens von Bäumen, ein gemauerter Turm aufgestellt werden. Von den technischen Einrichtungen der Dietrich-Eckart- Freilichtbühne fällt den Fernmeldeanlagen die wichtige Aufgabe zu, das richtige Zusammenarbeiten der über das Bühnengelände verteilten, an der Aufführung beteiligten Stellen sicherzustellen. Zu diesem Zweck wur den insgesamt drei Fernsprech- und eine Lichtzeichenanlage eingebaut. Zwei der Fernsprechanlagen dienen dazu, zwischen den Anschlußstellen für die Mikrophone und Laut sprecher sowie der Verstärkerzentrale und dem Regieraum jederzeitige Verständigung zu ermöglichen. Bei den Appa raten sind die Anrufwecker durch Lichtzeichen ersetzt, so daß kein Geräusch verursacht wird. Eine dritte Fernsprech anlage dient dazu, vom Regieraum aus die Beleuchter auf den drei Beleuchtungstürmen anzurufen. Auf den Türmen sind lautsprechende Telephone benutzt, damit die Beleuchter ihre Hände zum Bedienen der Scheinwerfer usw. frei haben. Die Lichtzeichenanlage dient da zu, den Darstellern den Zeitpunkt ihres Auftretens anzu kündigen. Sie besteht aus mehreren, auf der Bühne und in dem angrenzenden Waldgelände verteilten Signal lampen. Diese werden vom Regieraum aus eingeschaltet, wobei eine Ueberwachungslampe anzeigt, daß die Signal lampe wirklich leuchtet. Verabredet ist dabei, daß das Ein schalten der Lampe als Aufmerkzeichen gilt, während das Ausschalten das Zeichen zum Auftritt ist. Es ist gewiß nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß auf dieser neuen gewaltigen Bühne die Technik Triumphe feiert. Klang- und Lichteffekte mannigfaltigster Art birgt diese Bühne, — die Rahmen und Vorbedingung für die monumentale Kunst ist, die in diesen Tagen des Olympischen Festes aus den drei Reichen von Musik, Schauspiel und Tanz sich entfaltet. Vierte Internationale FilmkuniyHau in Venedig eröffnet. In Venedig wurde die 4. Internationale F i l m k u n st s ch a u eröffnet. Deutschland ist durch den Präsidenten der Internationalen Filmkammer und der Reichsfilmkamzner, Staatsminister Prof. Dr. Lehnich, ferner durch d^n Direktor der Reichsfilmkammer, Dr. Karl Melzer, sowie durch den Generaldirektor v. Menden von der Tobis vertreten. GrasVolpi, der Präsident der Veranstaltung, hob in seiner Eröffnungsansprache die große Bedeutung der Ausstellung für das Filmwesen hervor und widmete vor allem Prof. Dr. Lehnich herzliche Worte des Dankes für die tatkräftige Mitarbeit am Zustandekommen der Schari. Pros. Dr. Lehnich betonte in seiner Ansprache, daß durch die Veranstaltung die Völker zu Höchstleistungen und zu dauernden Verbesserungen ihres Filmschaffens an gespornt würden. Die auf der Schau zur Vorführung kommenden deutschen künstlerischen, dokumentarischen und kultuerellen Filme zeigten einen Ausschnitt aus dem Ent wicklungsstand der deutschen Filmkunst. Italiens Kronprinz in Salzburg. Kronprinz Umberto von Italien unternahm von Salzburg aus in Begleitung des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg, des Vizekanzlers Baar-Barenfels, des Staatssekretärs für Aeußeres Schmidt und des Lan deshauptmanns Dr. Rehrl eine Fahrt auf der Groß glockner-Hochalpenstraße. nes ere. Ne- Be- enn llte, 'am isch, erte !am :tes ssen in NN- del- ge- cken nen hne hre um >ohl irttz cht<! nd« 'er* eld, München. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Italien richtete aus München an den Führer und Reichskanzler folgendes Abschiedstelegramm: Ich verlasse Deutschland mit einer doppelten dankbaren Erinnerung: einmal an die machtvolle und einzigartige olympische Kundgebung und ebenso auch an die so außerordentlich liebenswürdige Aufnahme, die mir Eure Exzellenz und die Neichsregierung in erlesenster Weise bereitet haben. Ich drücke Eurer Exzellenz und der deutschen Reichsregierung meine Bewunderung und meinen herzlichen und tief- gefühlten Dank aus. Umberto di Savoia." Iialienische Helbenehrung. Wimpel und Standarte der „Schnellen Kolonne" — neues Wahrzeichen des italienischen Faschismus. > Der faschistische Parteisekretär Starcas ist vom italienischen Regierungschef empfangen worden. Er übergab Mussolini Wimpel und Standarte der „Schnel len Kolonne", mit der der Parteisekretär im April d. I. in Richtung auf den Tanasee vorstieß und später das Godnham-Gebiet eroberte. Auf Weisung Mussolinis werden beide Wahrzeichen dauernd im Sitz der faschisti schen Partei aufbcwahrt und künftig bei nationalen Fest lichkeiten die Parleistandarte begleiten. Verschwörung zur Ermordung des japanischen Kriegsministers aufgedeckt. Die japanische Nachrichtenagentur Domei berichtet» daß ein Plan zur Ermordung des Kriegs- Ministers Terauchi und des früheren Gouver neurs von Korea, Ugaki, aufgedeckt wurde. Im Zu sammenhang damit wurde in Fukuoka der 26jährige radi kale Nationalist Kuroda verhaftet. Er ist ein Schüler Okawas, des Führers der berüchtigten Blutsbrüderver schwörung vom Jahre 1932. Kuroda faßte den Mordplan nach der Verurteilung jener Offiziere, die in den Aufstand vom 26. Februar verwickelt gewesen waren, und nach den von Terauchi durchgeführten weitreichenden Personalver änderungen im japanischen Offizierskorps. Die Untersuchung stellte Verbindungen Kurodas mit zahlreichen radikalen nationalistischen Per sönlichkeiten fest. Die Untersuchung zur Aufdeckung weiterer Verbindungen ist noch im Gange. Reichssendee Leipzig. Mittwoch, 12. August. Reichssender Leipzig: Welle 382,2 Meter. Nebensender Dresden: Welle 233,5 Meter. 6.00: Olympische Fanfaren. Anschließend 7.50: Musik in der Frühe. Dazwischen 6.30 bis 6.45: Frühgymnastik. — 7.00 bis 7.15: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 7.50: 12. Tag der XI. Olympischen Spiele. Programmdurchsage. — 8.45: Nur für den Deutschlandsender: Seewetterbericht. — 9.00: Unterhaltungsmusik. Die Kapellen Franz Hauck und WM Stanke. Dazwischen: Schwimmen: Kunstspringen-Frauen-Ent- scheidung, 100-Metcr-Rücken-Vorläufe, 4X100-Meter-Staffel- Frauen-Vorläufe, Wasserballspiele. Rudern: Vorläufe. — 12.00 bis 13.45: Musik am Mittag. Das Unterhaltungsorchester deS Deutschlandsenders. — Dazwischen: Olympische Siegertafel 1896—1936. — 12.55 bis 13.00: Nur für den Deutschlandsender: Zeitzeichen. — 13.45: Neueste Nachrichten. — 14.00: Buntes Konzert. — Dazwischen: Hörberichte. Rudern — Vorläusr. Turnen: Frauen. Boxen: 2. Serie Fechten: Säbel-Mann schaft-Ausscheidung. Schwimmen: Vorführung im Kunstsprin gen — Frauen — durch die drei Siegerinnen, 400-Meter-Frei- stil-Endlauf, 100-Meter-Rücken-Frauen-Zwischenläufe, Wasser ballspiele. Handballspiele: Vorschlußrunde. Basketball: Aus scheidungsspiele. Hockey: Ausscheidungsspiele. — 18.00: Sym phonische Musik. — 18.45 bis 18.55: Nur für den Reichssender Hamburg: Meldungen des Safendienstes. — 19.00: Olympia- Echo: 12. Tag. — 19.30: Aus dem Olympiastadion: Große Dressurprüfung. — 20.00: Aus dem Olympiastadion: Baseball. Vorführungen. — 20.30: Kurznachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 20.45: Ballettmusiken. Der Kammerchor des Deutschlandsenders. Das Orchester des Deutschlandsenders. — 22.00: Wetter- und Tagesnachrichten — 22.15: Olympia-Echo. — 22.45—23.00: Nur für den Deutschlandsender: Seewetter bericht. — 22.45: Tanz- und Unterhaltungsmusik. Das Mün chener Tanzsunkorchester und das Kammersextett Krepela. 0.50 bis 0.55: Ausklang. Das kannst du ja," sagte er »ruhig. Er sab dabei über sie hinweg nach den Bergriesen, ».uhex die sich die ersten AchMen senkten. IirÄcsmü „Ich möchte kierbleiben/ Er staunte mcht einmal. -iuU 2°*"' .Statt einer Anttvort erhob sich das Mädchen, kam zu -NL. neigte sich über ihre Stirn und küßte sie. ,Zch danke dir, Mama. Nun bin ich erst ganz zu Hause/ Gustav hatte bisher schweigend dagesessen. Nun lachte er: „Sind wir nicht eine wirklich komische Familie?" Die Baronin erhob wie abwehrend die Hände. Auch der Dok tor warf einen mißbilligenden Buck nach dem Bruder. Gustav sah beides, aber das Lachen schwand nicht aus seinem Gesicht. „Ich muß nun schon sagen wie Ruth: laßt mich erst fertig sprechen. Wir sind drei Geschwister. Davon haben zwei ein und denselben Vater, und zwei ein und dieselbe Mutter. Ist das nicht ulkig?" ,Hch finde wahrhaftig nichts Ulkiges dabei!" entgeg- riete Hohmann ruhig. „Die Hauptsache ist, daß man sich versteht." „Das finde ich auch," pflichtete ihm Ruth bei. „Und da Lie Mama mir so ohne weiteres alle Kindesrechte billigt, möchte ich nun auch die einer Schwester haben. Sind Sie einverstanden, Markus?" Und da sie noch nicht wieder zu ihrem Stuhl zurückgekehrt war, sondern noch immer hinter dem der Mutter stand, trat sie einen Schritt zur Seite und legte von rückwärts die Arme um Hohmanns Schultern und drückte ihre Wange gegen die seine. Er wandte sich um und umschloß ihr schmales Gesicht. So muß die Wellenfrau küssen, dachte er, als er ihre Lip pen auf den seinen fülE'e. Und während draußen die Sturzbäche eine zwecke Sintflut zu entfesseln schienen, saßen vier Menschen um den hcllbeleuchtcten Tisch. Seils Ewigkeiten durch das Geschick einander zugehörig. s » -tz l8. Fortsetzung.) Als Hohmann das erste Mal mit seiner schönen Schwe. ster auf den Bergbauernhöfen auftauchte, wurde Ruth gebührlich bestaunt. Der Bäuerin, bei der er mit ihr Besuch machte, blieb der Mund offen, und das kleine Mädchen, das eben die ersten Gehversuche machte, streckte die Hände nach der Fremden aus. Niemals hatte ihr Doktor etwas von einer Schwester erwähnt. Nun war sie ungläubig. „Wird wohl seine Braut sein," mutmaßte sie. Er erklärte lachend, wie alles zusammenhing. Seine Mutter hatte man ja gekannt und seinen Vater noch besser. Und daß die Frau Doktor als Witwe einen Baron Spielhagen geheiratet hatte, wuM man auch. Nun, und das schöne Mädchen war ihre Stief tochter. Man begriff allmählich und glaubte restlos. „Wie ein Edelweiß," sagte der Bauer, „so rar und so sein im Geblüh." Ruth hatte etwas Naschwerk für den Aufstieg mitgenommen und teilte an die Kinder aus. Hohmann hatte der alten Großmutter der Bäuerin einen Besuch zu machen, und während seine Stimme durch das kleine Fenster drang, saß Ruth auf der Bank vor dem Hanse und sah mit geweitetem Blick nach den Gletschern der Tanern, die sich als schneeige Felder über die Hänge hindehnten. Sie hatte Großartigeres gesehen: die Grate und Firnen Nordamerikas, die schneebedeckten Häupter der Anden und hatte in Indien in Busch und Dschungel gelegen. Aber nichts hatte ihr Gemüt so sehr erhoben, als diese schweigende Einsamkeit fern allen Menschengetriebes. Von den Almen herab und herauf läuteten die Glocken. Einen Steinwnrf unter sich sah sie ein schindelgedecktes Dach, das sich dicht an den Hang legte. Sie hörte ein Jodeln in die blaue Luft klingen und vernahm die jauchzende Antwort». Die Hände im Schoß verschränkt, blickte sie in die Stille. Plötzlich fühlte sie, wie jemand den Arm auf ihre Schulter legte und den Hauch eines Atems siber ihr Haar streifte. „Hast du dich vereinsamt gefühlt, Rnth?" Sie schüttelte den Kops. „Ich habe eben etwas ganz Tolles gedacht, Markus/ „Ja?" „Glaubst du, daß mir einer der Bergbauern hier seinen Hof verkauft?" „Nein." „Nicht?" „Gewiß nicht." Er sah ihren Mund, in dem jetzt etwas wie Hochmut eingegraben stand und versuchte, ihr sein „Nein" zu erklären. „Sieh, Ruth, sie sind alle arm, und wenn du eben gesehen hättest, wie kärglich das Mahl ist, das die Bäuerin den Ihren auf den Tisch stellte, wür- dest du es nicht für möglich halten, daß man damit zu frieden sein und satt werden kann. Aber sie sind es von Jugend auf nicht anders gewöhnt. Sie sind mehr als genügsam. Und eher stürzen die Felsen der Berge.ein, als daß sie ihre Heimat veräußern." „Ich würde sie gut bezahlen." „Davon bin ich überzeugt, Ruth. Aber ich möchte dir eine Absage ersparen. Wenn du so gerne hier bist — — genügt dir denn mein Hans nicht? Ich habe dir schon einmal angeboten, du möchtest es als das deine be trachten." Sie erwiderte nichts und trank die letzte Sonne, welche über die Grate leuchtete, in sich hinein. Die Schneefeldep glänzten in zarter Tönung. Von den Hängen liefen blauschwarze Schatten ins Tal und gaben diesem ein düsteres Gepräge. Zwei Knechte, jeder ein schweres Heu bündel auf den Schultern, kamen bergauf gestiegen und grüßten Hohmann. Alle kannten ihn und keiner ging vorüber, der ihm nicht ein vertrauliches „Grüß Got/ entgegengebracht hätte. Die Herdenglocken läuteten melodisch, und aus Le« Almhütten kräuselte weißer Rauch in den Abend. „Wol len wir nach Hause?" fragte Hohmann. Ruth erhob sich langsam und sah nach den kleinen Fenstern des Almhofes zurück. Hinter einer der Schei ben lugte ein Kindergesichtchen nach ihr aus. „Warte einen Augenblick, Markus." Ehe er noch etwas sagen konnte, war sie schon in dem dämmrigen Flur verschwunden. Als sie zurückkam, stanö ein dunkles Rot in ihrem Gesicht. „Bist du gekränkt wor den?" fragte er besorgt. L Nein." "Ich dachte nur," erklärte er. „Die Bergler sagen »st etwas und meinen nichts Vöses dabei." .(Fortsetzung folgte