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M bestei Ar« der Welt im Die Dietrich-Eckart-Bühne als Kampfstätte — Die Finnen zeigten ihr ganz großes Können. Wohl noch niemals Hai ein Wettkampf der Turner auf einer so herrlich gelegenen Kampfstätte stattgefunden wie bei diesen Olympischen Spielen. Die Dietrich- Eckart-Büyne, die den Vorteil hat, nicht nur den Turnerkämpfen einen idealen Rahmen zu geben, sondern die auch gleichzeitig 20 000 begeisterten Anhängern der Turnkunst die Möglichkeit gibt, die besten Turner der Welt im olympischen Wettstreit zu sehen, war fast restlos ge füllt. als am Montagvormittag die Gruppe mit den Pflichtübungen begann. Man hatte sich hier auf einen spannenden Kampf zwischen Finnland und Ungarn gefaßt gemacht, in den vielleicht noch die USA. und Oesterreich eingreifen sollten. Aber die Finnen setzten ihre überlegene Klasse von vornherein durch. Rach Ablauf der Pflichtübungen war der Stand in dieser Gruppe: Finnland 483,069 Punkte vor Jugoslawien (463,001), Japan (443,2281, Ungarn (427,462), USA. (420,967). Oesterreich (402,6051 und Bul garien (290,167). Gleich zu Beginn hatten die Finnen die Führung übernommen. Am besten schnitten sie am Neck ab. Hier erhielten alle finnischen Turner 9 Punkte für ihre Uebung. Zur Erklärung sei gesagt, daß das beste Urteil für jede Uebung 10 Punkte lautet. Etwas überraschend kam der zweite Platz der Jugoslawen, den sie sich durch ihren guten Mannschaftsdurchschnitt eroberten. Die hochveran lagten Japaner haben noch nicht genügend Schulung, um sich besser durchzusetzen. Ungarns Klasse ist zurück gegangen, und ihr berühmter Vertreter Dr. Pelle, der in Los Angeles Olympiasieger im Pferdespringen und in den Freiübungen war, brachte vielen eine Enttäuschung Oesterreich fiel besonders durch das Versagen an den ruhig hängenden Ringen ab. Auch die Amerikaner, die vor vier Jahren noch den Mannschaftssieg errungen hatten, kommen für die Entscheidung nicht in Betracht. Oie erste Goldmedaille im Kunstturnen. In der zweiten Abteilung traten Frankreich, Italien, Luxemburg, Rumänien, die Schweiz, die Tschechoslowakei und Deutsch land an. Schon nach der ersten Uebung ergab sich, daß die Entscheidung zwischen Deutschland, der Schweiz und Italien liegen würde. Die Tschechoslowaken schnitten be sonders gut in den Freiübungen ab. Als bester Barren turner erwies sich der Schweizer Mack. An den Ringen zog sich der italienische Olympiasieger Neri einen Muskelriß zu und mußte aufgeben. Durch diese Aufgabe kann leider Italien seine führende Rolle nicht mehr weiterspielen, so daß der Wettstreit der Turner sich zu einem Duell zwischen Deutschland und der Schweiz zu spitzte. Die deutsche Mannschaft vollbrachte am Reck wahre Meisterleistungen. Alfred Schwarzmann und Konrad Frey erhielten mit je 9,7 Punkten die höchste Wertung des Tages. Schon nach diesem ersten Gerät war Deutsch land in Führung gegangen. Schwarzmann zeigte auch am langgestellten Pferd die besten Pflicht- und Kürübun- gen. Konrad Frey gefiel besonders mit seiner Pflicht übung am quergestellten Pferd, Der Unteroffizier Schwarzmann gewann schließlich das Pfcrdespringen und sicherte Deutschland damit die erste Goldmedaille im Kunstturnen. Olympia-Sternsiieger an der Nordsee. Am Sonntagvormittag sind auf dem Flughafen Rangsdorf bei Berl 1 n acht Flieger zum zweiten Touristikslug des Aeroklubs von Deutschlands ge startet, die Qesterreicher Graf Arco Zinneberg und Dr. Simmer, drei ungarische, zwei polnische und eine jugoslawische Maschine. Die Fliegerin du Manoir- Frankreich hat sich in Bielefeld weiterhin diesem Touristik flug angeschloffen. Die Teilnehmer waren nach Uebernach- tung in Bielefeld Montag früh nach Bremen weitergeflogen. Am Abend fand dort nach einem Empfang durch den Bürgermeister und den bremischen Stadtrat derEhrentrunk und ein Abendessen im Fest saal des Bremer Rathauses aus Einladung des Bremer Senats statt. Der Präsident des Aeroklubs von Deutschland, Wolf gang von Gronau, hatte sich mit seinem Flugzeug Montag mittag ebenfalls nach Bremen begeben. Nach der Besichtigung des Dampfers „Bremen" und der Hafen anlagen am Montag sind die Teilnehmer vor dem Rück flug nach Berlin am Dienstag dort in einem Nordseebad zu Gast. Kußball: Peru und Norwegen ausgesOieden. ' Im Fußball gab es am Montag eine unerfreu- Rche Sensation. Oe st erreich, das am Sonnabend gegen Peru mit 2 :4 Toren verloren hatte, hatte mit Erfolg einen Protest eingebracht. Die Entscheidung lautete dahin, daß das Spiel am Montag noch einmal, allerdings ohne Zu schauer, wiederholt werden müßte. Da die Peruaner mit dieser Entscheidung nicht einverstanden waren und nicht antraten, wurde Oesterreich zum Sieger erklärt und hat nun anStellePerus gegen Polen die Vor schlußrunde zu bestreiten. Die zweite Entscheidung des Tages ging vor den vollbesetzten Rängen des Olympia- Stadions vor sich. Italien und Norwegen liefer ten sich einen Kampf auf Biegen und Brechen, aus dem schließlich erst nach Verlängerung die Italiener mit 2:1 Toren als Sieger hervorgingen. Sie hatten bei der Halb zeit bereits mit 1:0 geführt, mußten dann aber Norwegen gleichziehen lassen. Nun entbrannte ein hitziger Kampf, bei dem mit letztem Kräfteeinsatz auf beiden Seiten gespielt wurde. Bis zum normalen Schluß konnte keine Entscheidung erzielt werden. In der Verlängerung könnt eJ t alten dann ein Tor erzielen, das dann auch rum Sieae langte. Vaslewall: Deutschland ausgeschieden. Deutschlands Mannschaft ist nun endgültig aus dem Basketballturnier ausgeschieden. Unsere Spieler haben noch zu wenig Erfahrung, um sich gegen die starken Mannschaften anderer Länder durchzusetzen. Die letzte Hoffnung auf weitere Teilnahme ging durch erne 9 :20-Niederlage gegen die Tschechoslowakei verloren. Polen besiegte Lettland mit 28 :23, China verlor gegen Brasilien mit 14 :32 und schließlich schaltete Mexiko Aegypten mit 32:10 Toren aus. Handball: Zweistelliger Sieg über Llngarn. Auch im Handball wurden am Montag zwei Spiele ausgetragen. Um den fünften und sechsten Platz standen sich Rumänien und Amerika gegenüber. Die Rumänen gewannen mit 10:3 (4:0- Toren und haben damit die Mannschaft der USA. auf den letzten Platz ver wiesen. Den Auftakt der Endrunde bildete dann das Spiel Deutschland gegen Ungarn. Diesem Kamps wohnte der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, bei. Deutschland hatte lediglich in der ersten Hälfte des Spiels Mühe mit dem großen Gegner, doch bei Halb zeit stand es immerhin schon 11 :3 für Deutschland. Der Torregen ging weiter und schließlich gewannen die deut schen Spieler den Kampf mit 19:6Toren, einem Er gebnis, das sich würdig neben die der deutschen Vor spiele stellt. Eins der schönsten Spiele des ganzen Turniers lieferten sich Oesterreich und die Schweiz. Nach wechselvollem Spiel siegten schließlich die Oesterreicher mit 11 : 6 (7 : 3). Dieses Resultat ist eigentlich recht schmeichel haft für die Oesterreicher. Wasserball: And nun in Zwischenrunde. Am Wochenanfang beendeten die Wasserballer ihre Vorrunden. Uruguay erzwang gegen Holland ein 1 :1, während Belgien nach wenig schönem Kampf die USA. knapp mit 4:3 schlug. Malta stand gegen Jugoslawien auf verlorenem Posten und mutzte eine eindeutige 0:7-Niederlage einstecken. Dagegen landete Deutsch ' and gegen Japan einen hohen 13 :1-Sieg. Trotz aller Schnelligkeit konnten die kleinen Japaner nie mals den Sieg unserer Mannschaft, die nicht einmal in stärkster Aufstellung spielte, gefährden. Ungeschlagen und mit dem hohen Torverhältnis von 27 :3 geht Deutsch land in die Spiele der Zwischenrunde, zu der außerdem noch Belgien, Holland, Ungarn, England, Schweden, Oesterreich und Frankreich gehören. Schweden konnte die Schweiz mit 6:0 ausschalten, und Oesterreich fertigte mit demselben Ergebnis die I s l ä n d e r ab. Da gegen konnte Frankreich nur knapp mit 3:2 über die Tschechoslowakei die Oberhand behalten Aus Merke SeitM Wilsdruff, am 11. August 1936 ZubNäen und Gedenktage. Die Jugend wächst nicht auf in der Meinung einer Wichtigkeit der Stände, Klassen, Berufe usw., sondern im Glauben an eine einige deutsche Nation. Adolf Hitler. Spruch des Tages: 12. August. 1894 Der deutsche Freiheitskämpfer Albert Leo Schlageter geboren. 1917 Beginn der Abwehrschlacht bei Verdun. Sonne und Mond. 12. August: S.-A. 4.36, S.-U. 19.32; M.-A. —, M.-U. 16.37 Olympische Dichtung und Wahrheit. Frau Fama hat im Lande ausgesprengt, Berlin sei überfüllt, wer sich ahnungslos hinwage, gerate in Gefahr, kein Plätzchen zu finden, sein müdes Haupt darauf zu legen. Vielleicht hat sie es aus Böswilligkeit getan, vielleicht auch nur aus reiner Geschwätzigkeit, vielleicht endlich auch, weil die alte Dame in dem Gedränge auf dem Reichssportfeld, aus den Feststraßen oder in den Gaststätten ein wenig kribbelig geworden sein mag. Aber ob böswillig oder nicht, falsch ist das Gerede auf jeden Fall. Gewiß, Berlin hat vollauf zu tun, um die Hunderttausende seiner Be sucher zu betreuen, aber es kann immer noch mehr an seine breite Brust drücken. Und wenn wirklich einmal ein Gast in einem Hotel oder Fremdenheim abgewiesen werden muß, so stehen ihm dafür Privatquartiere im Ueberflutz zur Verfügung. Das olympische Wohnungsamt hat gut vorgesorgt. Es nimmt auch in Kauf, daß nun Frau Leh mann murrt, weil Schulzes und Müllers schon ihre Gäste haben und Meyers von „ihren Japanern" sogar schon zur nächsten Olympiade nach dem Fernen Osten eingeladen worden sind; und inihrer guten Stube welkt der Will- kommensgruß, weil noch niemand gekommen ist, sich daran zu erfreuen. Ja, da ist nun nichts zu machen, besser zuviel als zuwenig. Es ist ja auch noch nichtaller olym pischer Tage Abend. Allerdings so hoch wie im Rausch der Eröffnungs feierlichkeiten nicht mehr. Selbstverständlich ist der erste Begeisterungssturm abgeflaut, denn Windstärke zwölf ist kein Dauerzustand. Was geblieben ist, ist eine würdige schöne Feststimmung, die den Ton angibt, ohne die Symphonie derArbeit verstummen zu lassen. Diese Mischung ist die rechte Begleitung zu den Wett kämpfen auf dem Sportfeld, in denen sich Spiel und harter Ernst vereinigen, und sie ist ja auch der ungezwungene Ausdruck der deutschen Volksseele im neuen Reich. Darum macht sie auch auf die ausländischen Gäste allgemein einen tiefen Eindruck. Diese Lebensführung, die sich offen und rückbaltlos der bockigen Be^eiOeruna binaibt. Feste feiert. Wie sie fallen, sich aber ebenso selbstverständlich und willig zu den nüchternen Pflichten des Alltags zurückfindet, im poniert; sie läßt die Kraft spüren, die Deutschland wieder groß gemacht hat, und die Wunder begreifen, die ein ge nialer Führerwille mit seinem Volk vollbringt. Immer klingt das Staunen und Begreifen durch, wenn man mit Ausländern, seien es Angelsachsen oder Romanen oder Angehörige anderer Völker, spricht und sie nach ihren Ein drücken fragt. Immer hört man auch Worte bewundern der Anerkennung für die Ordnung und Sauberkeit, für die Fürsorge und Gastfreundschaft dieser schönen Stadt. Endlich wieder Sommerwetter! Schon hatte man alle Hoffnung verloren, daß der Sommer sich noch wirklich als sol cher zeigen würde. Der dauernde Regen, das kühle Weller, der meist wolkenverhangene Himmel, das war nicht mehr -Mle Erwartungen übertroffen." Empfang der Nordischen Verbindungsstelle zu Ehren des schwedische» Königshauses und des schwedischen Olym pischen Komitees. Die Nordische Verbindungsstelle, Berlin, veranstaltete am Montag zu Ehren Ihrer Königlichen Hoheiten des Erbprinzen und der Erbprinzessin Gustav Adolf von Schweden und der Mitglieder des schwedischen Olympischen Komitees ein Frühstück. Rach einer kurzen herzlichen Begrüßung durch den Präsidenten der Nordischen Verbindungsstelle. Dr. Draeger, nahm Reichsleiter Rosenberg das Wort, Er führte u. a. aus: „Zu derselben Zeit, in des in Berlin die Jugend aller Länder im Dienste der olympischen Idee versammelt ist, sind wir Zeugen zuckender Blitze in an deren Gegenden der Welt. Dies beweist, daß das große Ringen um Frieden und Wiederaufbau noch nicht über all sieghaft beendet ist. Die Gründe für diefes Geschehen sind nicht von ungefähr, sie liegen tiefer in den weltpoli tischen Umwälzungen der letzten Jahrzehnte begründet. Uns allen erwächst daraus die innere Verpflichtung, es nicht mit den 14 Tagen sportlicher Wettkämpfe bewen den zu lassen. Das deutsche Volk hat seinerseits die Ver pflichtung empfunden, die ausländischen Gäste mit dem Schicksal und dem Wollen des deutschen Volkes bekannt zu machen. Die deutsche Sehnsucht nach neuem Lebens inhalt, die über alles Politische hinweg durch das ganze Erleben unserer Tage hinweggeht, erstreckt sich auch auf! die um den Ostseeraum sich gruppierende geistig- kulturelle Schicksalsgemeinschaft. Wir begrüßen es daher, daß in den letzten Jahren beider seitige Versuche unternommen wurden, die Beziehun gen enger zu gestalten. In diesem Sinn darf ich meiner ganz besonderen Freude Ausdruck geben, daß! Ihre Königlichen Hoheiten und die Mitglieder des schwe dischen Olympischen Komitees der heutigen Einladung, gefolgt sind." Erbprinz GustavAdolfvonSchwe d e n dankte in einer Erwiderung für den überaus herzlichen Empfang der Nordischen Verbindungsstelle und fuhr dann fort: „Die mustergültige Organisation der Olympischen Spiele in Berlin hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Der ritterliche Kampfgeist, der diesen bisher schärfsten und großartigsten aller sportlichen Wettbewerbe unferer Zeit ausgezeichnet hat, wird für uns ein unvergeßliches Er lebnis bleiben. Seien Sie versichert, daß wir die besten Eindrücke nach Schweden mitnehmen von diesen Spielen, die die sportliche Kameradschaft zwischen unseren beiden Völkern und zwischen allen Nationen neu bestätigt und gestärkt haben." schön. Nur die großen Optimisten hatten noch Sommerhoff-- nung. Da hat sich das Wetter nun doch zum Besseren gewen det. Scch's am Sonntag in der Frühe auch recht neblig aus^ so kam dann doch die Sonne hinter dem großen Wolkenvor-, Hang hervor. Und gestern leuchtete sie noch stärker und so rich tig sommerlich warm. Und wenn der heutige Tag so bleibt,, dann ists ein richtiger Sonnentag. Wundervoll ist jetzt eine- Wanderung durch den Wald, wo die Pilze herausschießen und-, die ^Beeren reifen, schön ist's auch im Schwimmbade, wo man, sich wieder in Lust und Master wvhlfühtt. ^Endlich ists wieder- Sommer und der Bauer kann daran denken, das körnerschwere Getreide in die Scheuern zu fahren. Endlich ist's wieder- Sommer und alle FeriengSste atmen auf. Hoffentlich bleibt das eine Reihe von Tagen so! Bilder vom Marathonlauf, von der 4X400 Meterstaffeß der Männer, vom Frauenhvchsprung und vom 'Freistilschwim men stellen wir -heute im Schaufenster unserer Geschäftsstelle aus. Schlossermeister Otto Legler f. Heute früh >2 4 Uhr ist im hiesigen Krankenhaufe schnell und unerwartet Schlosser- meister Otto Legler im Wer von 84 Jahren still in die Ewigkeit hinübergeschlummert. Noch Ende der vergangenen Woche konnte man ihn auf der Straße sehen. Die Erschwe rungen des zunehmenden Alters wurden größer und gestern abend schaffte man ihn ins Krankenhaus, das ihm allerdings wenige Stunden nur als Aufenthalt dienen sollte. Vater Leg ler war ein geborener Wilsdruffer, sein Vater war Kirchner und Besitzer einer Landwirtschaft mit Schankkonzession (jetzt Forsthaus). Als alter Soldat gehörte er viele Jahrzehnte der Kriegerkameradschoft an, als Freund des deutschen Liedes dem Männerchor, der ihn vor Jahren schon zum Ehrenmitglied er nannte. Viele Jahre war er Spritzenmeister der Städt. Pflicht feuerwehr und diente als solcher der Allgemeinheit. Er war allgemein beliebt und sein Hinscheiden wird bedauert von allen, die ihn kannten. Er ruhe in Frieden! Mit seinem Mokorrade an einen Baum gefahren ist gestern! abend in der 11. Stunde in der zweiten sog. Kaufbacher Delle ein 53 Jahre alter in Wilsdruff beschäftigter Melker. Er will von einem ihm entgegenkommenden Auto, das nicht abgeblen det war, geblendet worden fein. Er erlitt einen Schlüstelbein- bruch und Hautabschürfungen und wurde ins hiesige Kranken haus gebracht. Zum Raubmord im Eriilenburger Wald teilt die Krimf- nalabteilung Freiberg mit, daß neben der Leiche des ermorde ten Privatmannes Oswald Neustadt zwei Patronenhülsen Kal. 7,95 Millimeter gefunden wurden. Die zur Tatausfüh rung benutzte Schußwaffe fehlt. Des weiteren fehlt eine noch gut erhaltene, braune, glatte Brieftasche mit einer Zulassungs- bescheinigung auf das Kraftrad kV — 60056, einem Perso nalausweis mit Lichtbild des Neustadt, sowie ein Geldbetrag in mutmaßlicher Höhe von 200 Mark. Alle diejenigen, die sich am Sonntag Nachmittag im Grillenburger Wald aufgehalten und irgendwelche Beobachtungen gemacht haben, werden ge beten, ihre Wahrnehmungen umgehend der nächsten Polizei dienststelle mitzuteilen. Vor allem ist es von Wichtigkeit fest zustellen, wer das Kraftdreirad des Neustadt an der Staats straße durch den Grillenburger Wald am Eingang zur Wald schneise Nr. 13 hat stehen sehen, und wer etwa jemand be merkt hat, der sich in auffälliger oder eiliger Weise im dorti gen Walde bewegte. Kurzschrift und Maschineschreiben sind Pflichtfächer in der Kaufmannsgehilfenprüfung. Die Industrie- und Handels kammer Dresden weist darauf hin, daß in der Kaufmannsge hilfenprüfung Ostern 1937 Kurzschrift und Maschineschreiben! Pflichtfächer sind. Verkannt wird eine Sckreibgeschwindigkeit von 80 Silben und 150 AnMägen (Zehn-Finger Systems in der Minute. Alle kaufmännischen Lehrlinge, die Ostern 1937 die Kaufmannsgehilfenorüfung abzulegen haben, werden hier aus besonders aufmerksam gemacht.