Volltext Seite (XML)
veklage zum „Wilsdruffer Tageblatt". Die japanische« Schrvimmwunder. Japan schwamm 2mal Weltrekord — Dramatischer Kamps Maqehata-Genenger. 163,57 Punkte 159,56 Punkte t. Dick Degener (USA.) L Marshall Wayne (USA.) Die Japaner, denen das Glück bisher nicht sonder lich hold war, holen jetzt gewaltig auf. Die japani schen Schwimmwunder zeigen trotz der Ent täuschung, die sie im ersten Kampf erlebten, datz die aus sie gesetzten Erwartungen nicht ungerechtfertigt waren. Ob Männer, ob Frauen, alle holen sie das Letzte ans sich heraus, um den großen Ruf, der ihnen voraus ging, zu rechtfertigen. Der Endlsuf in der 4-mal-200-Meter-S1affel wurde ein großartiger Sieg der Japaner, die mit 8:51,5 einen neuen Weltrekord aufstellten. Ein großartiges Rennen sah die bestem Kraulschwimmer der Welt im Kampf. Schon der erste Mann der japanischen Staffel, Dusa, holte einen Vorsprung heraus, der sich nach dem Wechsel weiter vergrößerte. An zweiter Stelle folateu USA., dann Ungarn und Deutschland. Auf dem dritten Streckenabschnitt kämpften sich Abay-Nemes (Ungarn) und Heidel (Deutschland) in einem großartigen Zwischen spurt an die Amerikaner heran. Nach dem letzten Wechsel jedoch konnte sich Amerika wieder srei machen, während um den dritten Platz ein erbitterter Kampf zwischen Un garn, Deutschland und Frankreich entbrannte. Vergeblich kämpfte Helmuth Fischer gegen den Ungarn Ferenc Csik an, der jedoch unschlagbar war. Mit einer halben Bahn länge Vorsprung ging Japan vor USA. und Un garn durchs Ziel. Frankreichs Mersterschwimmer Taris errang in einem glänzenden Endspurt für sein Land den dritten Platz vor Deutschland, England, Kanada und Schweden. Auch das 2 0 0 - Meter - Brustschwimmen für Frauensah Japan in Front. Nach einem dramatischen Kampf konnte die Japanerin Mayehata unsere deutsche MarthaGenenger niederringen und mit 3 :03,6 als Siegerin anschlagen. Die Deutsche, nur um Handschlag zurück, brachte 3 :04,2 Minuten und errang damit eine „Silberne". Auf dem dritten Platz endete die kleine elf jährige Dänin Inge Lörensen, damit wohl die jung st e Olympiasiegerin. Vierte wurde unftre zweite Deutsche Anni Hölzner, die in «: 09,5 die gleiche Zen wrc. die Fünfte, die Holländerin Waalberg, schwamm. Die Zeit der Japanerin von 3:03,6 stellt nicht nur «inen neuen olympischen, sondern auch einen neuen Weltrekord dar. Auch die Zeit der Deutschen (3:04,2) blieb ebenfalls beträchtlich unter dem 1932 aufgestellten Olympiarekord der Australierin Dennis (3:06,3) zuruck Amerikas überragendes Können im Kunstspringen. Drei USA.-Lcutc holten sich die Medaillen. ^^„„^-'"""L^ion fiel mit der Kür die Ent- iA " stspringen, die die amerika- klar in Front sah. Drei Vertreter ^-o^ner belegten die ersten drei Plätze, Dick Degener Wayne und Al Greene. Die drei deut schen Teilnehmer, Werß, Esser und Mayraun, endeten auf dem fünften, sechsten und siebenten Platz. 18 000 Zuschauer waren hingerissen von der über ragenden Klasse, besonders von Dick Degeners Spitzen leistung. Sem Sieg stand bereits nach dem ersten Kür sprung fest. Seme beiden Landsleute reichten an den Träger der Goldmedaille nicht heran. Sie waren kaum besser als der Japaner Shibahara und der Deutsche Weiß. Wie überragend die Leistung Degeners besonders in der Kür war, ergibt sich aus der Tatsache, daß man auf der Pressetribüne sich wunderte, daß die sieben Kampf richter dem Amerikaner für seine unübertrefflichen Leistungen nicht die Höchstpunktzahl 10 zubilligten, wie man eigentlich erwartet hätte. Degener war unbedingt eine Klasse besser als das gesamte übrige Feld mit 24 Springern. Die drei Deutschen haben recht gut abgeschnitten, und ihre Leistung zeigte, daß die Technik und die Eleganz der deutschen Sprünge sich außerordentlich gegenüber den Vor jahren verbessert haben. Das Ergebms im Kunstspringen. 3. Al Greene sllSA.) 4. Tsuneo Shibahara (Japan) 5. Erhardt Weiß (Deutschland) 6. LeoEsser (Deutschland) 7. Winfried Mahraun (Deutschland) 8. Koyanaga (Japan) 146,29 Punkte 144,92 Punkte 141,24 Punkte 137,99 Punkte 134,61 Punkte 133,07 Punkte LMA ASA-Japan Lm 400-Mier-Kraul. Im Anschluß an das Kunstspringen wurden die Zwischenläufe über 400 Meter Kraul schwimmen ausgetragen, die sich zu einem Duell zwischen Amerika und Japan zuspitzten. Im ersten Lauf siegte der Japaner Uto in 4:48,4. Auf dem 2. Platz endete der Amerikaner Flan ad an knapp vor dem zweiten Japaner Negami. Der Deutsche Freese schwamm eine für seine Verhältnisse ausgezeichnete Zeit, konnte aber nur den 5. Platz belegen. Im zweiten Zwischenlauf trafen der amerikanische Weltrekordler Medica und der Japaner Makino zusammen, die sich einen erbitterten Zweikampf lieferten und in der gleichen Zeit von 4 :48,2 anschlugen. Auf dem 3. Platz endete der frühere Meister dieser Strecke, der Franzose Taris vor dem Engländer L r i v t s. — In die Entscheidung am 12. August kommen also die drei Javaner Uto, Negami und Makino, die Amerikaner Flanagan und Medica, der Franzose Taris und schließlich Leivis-Groß- britannien. Reuer olympischer Rekord im 100-Mter- Rüüenschwimmen der Frauen. Dann erschienen die Teilnehmerinnen im 100-Meter- Rückenschwimmen für Frauen am Start, die in drei Vor läufen sich für den Zwischenlauf qualifizierten. Im ersten Zwischenlauf gelang es der Holländerin Senff mit 1 :16,6 eine neue olympische Rekordzeit zu er reichen. Auf den nächsten Plätzen endeten Brunstroom (Dänemark), Frampton (England) und Anny Stolte (Deutschland), die ebenfalls in den Zwischenlauf am 12. August gelangen. Den zweiten Vorlauf sicherte sich die Amerikanerin Bridges vor der Holländerin K e rk- mester, der Engländerin Harding und der Austra lierin N 0 rt 0 n. Auch der letzte Vorlauf wurde eine Beute Amerikas. Unangefochten siegte die Amerikanerin Mor - tridge vor der Olympiasiegerin des Vortages, Mastenbroek (Holland), Hanoock (England) und Nielsen (Dänemark). Alle genannten Schwimmerinnen kommen in den Zwischenlauf. Keltsest der Ruderer in Griinau. 24 Nationen im Wettkampf. — Siege der Deutschen in den VorlSufen. Bei herrlichem Wetter begannen kn Grünau die Wettkämpfe der Ruderer, die sich über vier Tage erstrecken. In Flaggengala leuchteten alle Bootshäuser am Langen See und auf der Bismarck-Warte loderte das olympische Feuer, als 24 Nationen den Kampf in der olympi schen Ruderregatta aufnahmen. Vier Tage steht Grünau im Blickfeld der Ruderer. Tausende umsäumten schon am ersten Tage auf den Tribünen die 2000 Meter lange Regattastrecke. Schon am ersten Tage erlebten sie herrliche Kampfbilder, dre immer wieder stürmischen Beifall hervorriefen. Ganz besonders konnte das deutsche Publikum auf der Landsette und auf der Wassertribüne, die immer wieder die rückhaltslose Be wunderung unserer ausländischen Gäste hervorrief, mit dem Auftakt zufrieden sein. Unser deutsches Ruderaufgebot schlug sich ganz hervorragend gegen seine internationale Konkurrenz und eröffnet uns gute Aussichten für die Ent scheidungen der nächsten Tage. Im ersten Vorlaus der „Vierer mit" schlug Holland Brasilien vor dem dichtauf folgenden Feld. Dann erschien Deutschlands Vierer mit Steuermann am Start zu sammen mit Frankreich, Amerika, Jugoslawien, Polen. Zu nächst führte Frankreich, aber bei 1000 Meter lag Deutsch land mit dem französischen Vierer auf gleicher Höhe, und 200 Meter weiter hatten die Deutschen bereits eine ganze 2. Blatt Nr. 187 — Mittwoch, den 12. August 1936 Länge Vorsprung herausgerudert. Immer klarer wurde Deutschlands Führung, und mit einer guten Länge Vor sprung ging die deutsche Mann sch ast, der Vierer der Ludwigshafener „Amicitia", vor Frankreich durchs Ziel. Dann wurde der Zweier ohne Steuermann ans gefahren. Im ersten Vorlauf gewann sehr sicher das polnische Paar vor der Schweiz und Belgien. Der zweite Vorlauf brachte einen harten Bord-an-Bord- Kamps zwischen Ungarn und Dänemark, den die Ungarn nur mit einer zehntel Sekunde für sich entschie den. Im dritten Vorlauf erschien Deutschlands Zweier am Start und konnte bei 1000 Meiern klar in Front gehen. Mit vier Längen Vorsprung siegten die Dentschen vom Mannheimer Rudererklub vor Argen tinien, England und Oesterreich. Die Deut schen holten mit 7:12,6 die beste Zeit in allen drei Vor läufen heraus. Der dritte Vorlauf stand im Zeichen der Ueberlegen- heit der Schweiz, die vom Start weg in Führung ge- gangen war und mit drei Längen Vorsprung vor Ita lien und Ungarn siegte. * Favoritensiege im Einer. Ein außerordentlich starkes Feld ging in der Einer- Regatta an den Start. Den ersten Vorlauf gewann Polen mit dem vorjährigen Europameister Verey sehr sicher vor Brasilien und Estland. Im zweiten Vorlauf trafen die Besten aus Uebersee, aus Kanada, Australien und USA., und die Vertreter Deutschlands und Oesterreichs aufeinander. Der deutsche Meister Schäfer zeigte sich seinen Konkurrenten weit überlegen, führte be reits bei 100 Metern und siegte überaus sicher mit etwa vier Längen Vorsprung vor Oe st erreich, Kanada, Australien und USA. Der favorisierte Pearce endete nur auf dem vierten Platz. Auch in den restlichen zwei Vorläufen siegten die Favoriten. Rusli (Schweiz) gewann mit 20 Sekunden Vorsprung vor Frankrei<ch. Der letzte Kampf sah ein erbittertes Ringen zwischen England und Italien, aus dem schließlich der Eng länder Warren siegreich hervorging. So endete schon der erste Tag der Ruderkämpfe in Grünau für Deutschland recht ausstchtsvoll, indem sich alle deutschen Ruderer die Teilnahme an den Endläufen er kämpft haben. Ein großer Erfolg für den deutschen Rudersport. Großbritannien erhält die Goldene Medaille. Die Wettfahrtleitung der Olympischen Segelregatten entschied, daß in der 6-Meter-R.-Klasse, in der ein Ein spruch vorlag, die Schweiz an allen sieben Wettfahrttagen 0 Punkte erhält. Im Gesamtergebnis entfällt auf Groß britannien di« Goldene, auf Norwegen die Silberne und auf Schweden die Bronzene Medaille. Damit stehen die Sieger in drei von vier Segelwettbewerben fest. Um die Einsprüche in der 8-Meter-R.-Klasse zu er ledigen, forderte die Wettfahrtleitung die Filmaufnahmen aus Berlin an, die Leni Riefenstahls Kameramänner aus dem Fesselballon anfertigten. Oh noch einmal gesegelt werden muß oder ob die Wettfahrtleitung auf Grund der Filmaufnahmen sofort eine endgültige Entscheidung über die Sieger trifft, kann noch nicht gesagt werden. * Oesterreich und ILEen die FußbaKendspielgegner. In der Vorschlußrunde des olympischen Fußballtur niers standen sich Polen und Oesterreich vor fast 100 000 Zuschauern im Stadion des Reichssportfeldes gegenüber. Durch einen hohen Weitschuß glückte es dem Halblinken Kainberger das Führungstor für Oester reich in der 17. Minute zu schießen. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. 8 Minuten nach Wiederbeginn konnte Oesterreichs Rechtsaußen, Werginz, den Vor sprung auf 2 :0 erhöhen. Eine Viertelstunde vor Schluß konnte Polen auf 2 :1 herankommen, aber in der letzten Minute vor dem Abpfiff konnte der Mittelstürmer Mandl den alten Abstand wiederherstellen. Mit 3:1 konnte Oesterreichs Mannschaft das Spielfeld verlaffen. Im Fußballendspiel werden sich nun also Oesterreich und Italien gegenüberstehen. Japans Wunderschwimmer siegten in Weltrekordzeit. Im Endlauf der 4X200-Meter-Staffel holten sich die Japaner (von links) Gugiura, Arai, Hufa und Taguchi in der neuen Weltrekordzeit von 8:51,5 die goldene Medaille. (Schirner — M.) Bild links: Der Auftakt zu den olympisch. Ruderwettbewerben m Grunau. Ein Kebersichtsbild über die Regattabahn und die Tribünen am ersten Tage der olympischen Ruderrvettiämpfe.