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Großer TriWh der deutschen Turner Deutschlands Turner eroberten: 5 Goldene, 2 Silberne, 4 Bronzene. Im olympischen Wettkampf der Turner haben sich Deutschlands Vertreter an die Spitze der besten Turner der Welt gesetzt. In einem heißen Zweikampf zwischen Deutschland und der Schweiz haben sich die deutschen Turner schließlich als die Besseren er wiesen. Erst in der letzten Uebung, am Reck, fielen die Entscheidungen zugunsten Deutschlands. Neben der Gold medaille im LSndcrkampf errang der Wilnsdorfer Unter offizier Schwarzmann im Zwölfkampf und am Löngspferd zwei goldene Medaillen, und ebenso er kämpfte Konrad Frey zwei der höchstestn Auszeichnun gen. Außerdem erhielt der deutsche Meisterturner noch die silberne Medaille am Reck und zwei bronzene Me daillen im Zwölfkampf und in den Freiübungen. Eine zweite silberne Medaille erwarb der Deutsche Volz für seine Ningeübung, und schließlich eroberte Schwarz mann an dem gleichen Gerät und am Reck zwei bron zene Medaillen. So haben Deutschlands Turner einen wahren Medaillensegen für uns erkämpft. TuMMeikampf Deutschland-Schweiz. Das Ringen um acht goldene Medaillen. Die große Kraftprobe der besten Künst ln r n e r aus 14 Nationen ist beendet. Auf der zu einem idealen Turnplatz hergerichteten Dietrich-Eckart-Bühne auf dem Reichssportfeld rangen die Besten der Welt zwei Tage lang um den olympischen Sieg. Um acht Gold medaillen ging es: im Länderkampf, Zwölfkampf, im Reck-, Längspferd-, Seitenpferd-, Barren- und Ringe turnen sowie in den Freiübungen. Als beste Riegen schälten sich in den Freiübungen und im Längspferd Deutschland und die Schweiz, Finnland und die Tschechoslowakei heraus, die dann zum End kampf des olympischen Zwölfkampfes antraten. Die übrigen zehn Nationen turnten in zwei Abteilungen ihre Kür. In der ersten Gruppe siegte Jugoslawien, in der zweiten nach einem harten Zweikampf Italien vor Ungarn. Beim Entscheidungskampf der vier besten Nationen erlebten die 20 000 sachverständigen Turner und Turnerin nen, die die Zuschauerränge füllten, einen hinreißenden Zweikampf zwischen Deutschland und der Schweiz. Deutschland war mit einem kleinen Punktvor sprung in den Endkampf gegangen und die Schweiz ver suchte nun mit dem Einsatz des ganzen reichen Könnens ihrer erfahrenen Kämpfer, diesen Vorsprung auszugleichen. Bald standen die ersten Einzelsieger an den Geräten fest. Nachdem Unteroffizier Schwarzmann bereits die goldene Medaille am Längspferd errungen hatte, sicherte sich der Kreuznacher Freh den olympischen Sieg am Seiten pferd und am Barren. Großer Jubel brauste über die Kampfstätte, als feststand, daß der sich selbst übertreffende Kreuznacher bei den Freiübungen hinter dem Schweizer Weltmeister Miez und dessen Landsmann Walter auch noch eine bronzene Medaille gemeinsam mit dem Schweizer Mack errungen hatte. Je näher das Ende des großen Duells kam, um so mehr wuchs die Spannung. Die Deutschen und die Eidgenossen übertrafen sich selbst. Immer wieder erscholl brausender Beifall, als eine Glanzleistung die andere ablöfte. Schwarzmann Sieger im Tmner-ZVWamps. Bei der letzten Uebung, am Reck, entspann sich ein scharfer Kampf zwischen dem Finnen Uosikkinen und dem zweifachen Olympiasieger Frey um die gol dene Medaille. Beide boten hinreißende Leistungen, und schließlich gaben die Richter dem Finnen den Sieg. Die silberne Medaille gewann Frey, während die bronzene an Schwarzmann fiel. Unter atemloser Spannung der 20 WO wurden nach Abschluß der Kämpfe dann die Sieger im Zwölf kampf verkündet. Die goldene Medaille erhielt der Deutsche S chw a r z m ann, die silberne der schweizerische Weltmeister Mack, und die bronzene Konrad Frey. Deutschland vor LlGA! Nach den Ergebnissen des 10. Wettkampftagcs der Olympischen Spiele führt Deutschland mit 18 Gold-, '18 Silber- und 24 Bronzemedaillen vor USA. Die Ver einigten Staaten errangen bisher 17 Gold-, 13 Silber- und 6 Bronzemedaillen. An dritter Stelle liegt Finnland mit je 6 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Die Auszeich nungen aus den Kunstwettbewerben sind dabei nicht mit- gercchnet. Zwischenrunde der Wasserballer. Ebenfalls am Dienstag wurde die Zwischenrunde ves olympischen Wasserballturniers begonnen. Hol land und England trennten sich unentschieden 4:4. Ungarn, eine der stärksten Mannschaften des Turniers, konnte die Belgier klar mit 3:0 distanzieren. Im Spiel Deutschland gegen Oesterreich errangen die Deutschen einen stürmisch nmjubelten 3:1-Sieg, und schließlich schlug Frankreich Schweden mit 2:1. Drei deutsche Vorsiege. Mit 24 Kämpfen nahm das olympische Dox- turnier seinen Fortgang, in dem diesmal vier deutsche Boxer im Ring standen. Sie hatten bei der Auslosung schwere Gegner bekommen. Trotzdem konnte im Welter gewicht Murach den Engländer Pack schlagen. Der Hamburger Baumgarten kam nach überlegenem Kampf gegen den Schweizer Flury zu einem hohen Punktsieg, nachdem er den Schweizer in der Schlußrunde hatte niederschlagen können. Baumgartens Landsmann Vogt siegte im Halbschwergewicht nach Punkten über B o l z a n - Italien. Die einzige deutsche Niederlage mußte der Senior der deutschen Mannschaft, der Dort munder Schmedes, einstecken. Er traf gegen den starken Philrppinen Padilla und konnte trotz seines prächtigen Endspurtes den Punktvorsprung des Philip- Pinen nicht mehr wettmachen. Feier am Berliner Lahndenkmal. Auf dem Jahn-Turnplatz in der Hasenheide fand die feierliche Neueinweihung des Jahn-Denkmals statt, das im Zusammenhang mit der Schaffung eines großen Auf marschplatzes einen erhöhten und wirkungsvolleren Stand ort auf einem Hügel am Ausgang einer Waldschneise er hielt. Die 128 Gedenksteine, die zur Einweihung im Jahr 1872 von den deutschen Turnvereinen aller Länder der Welt zusammengetragen wurden, umsäumen im Halbrund das große erzene Standbild des Turnvaters. Der Feier wohnten auch 300 deutsche und ausländische Turner und Turnerinnen bei, die zu den Olympischen Spielen in Berlin weilen, Abordnungen der Parteigliede rungen. des Reichsbundes für Leibesübungen und zahl reicher auslandsdeutscher Vereinigungen, Vertreter der Wehrmacht, der staatlichen und städtischen Behörden und der Turnerwelt. Staatskommissar Dr. Lippert schloß seine Ansprache mit dem Wunsch, daß die neugeschaffene Weihestätte allen Deuts-^-m nicht nur eine Erinnerung sondern auch eine Mabnung sein möge: „Immer war Deutschland groß, wenn es einig war!" Der Bürgermeister des Verwaltungsbezirks Neukölln verlas die vom Reichssportführer und vom Staatskommissar unterschriebene neue Denkmalsurkunde; sie bebt hervor, daß erst der Sieg des Führers über alle spaltenden und zerstörenden Kräfte dem Kampf und den Lehren des Turnvaters Jahn die gebührende geschichtliche Anerkennung verschafft habe. Reichssportführer von Tschammer und Osten hob hervor, daß Jahn der nationalsozialistischen Idee so nahe stehe, als lebte er mitten in unserer Zeit. Durch die Erziehung auf diesem Platz erschlotzJahnder Jugend seinerzeit die unversiegbaren Quellen völ kischen Lebens. Das Wiedererstehen dieses Denkmals soll nicht nur Ausdruck der Dankbarkeit und Ehrfurcht sein, die wir Jahn entgegenbringen, sondern vor allem auch davon künden, daß sein Lebenswerl heute Gemeingut un seres Volkes geworden ist. Daß dies geschehen konnte, ist das alleinige und unstreitbare geschichtliche Verdienst Adolf Hitlers Die vom Führer in seinem Buch „Mein Kampf" fest gelegten und mit der Jahnschen Idee übereinstim menden Grundsätze sind es, auf die sich die Leibes übungen im nationalsozialistischen Staat aufbauen. So gedenken wir an dieser Stätte zugleich in tiefer Ver ehrung und Dankbarkeit des Führers. „Ich verspreche, so betonte der Reichssportführer« daß das Turn- und Sport- Wesen nie und nimmer den Weg der Volksverbundenheit verlassen wird. Das soll das Gelöbnis sein, das wir in dieser Weihestunde ablegen. Die Kraft unseres wiedererstarkten Volks tums soll alle Deutschen auf dem Erdball zusam menschließen. So grüße ich auch Sie, meine Kamera den aus den deutschen Siedlungsgebieten des europäischen und des überseeischen Auslandes. Sie haben gezeigt, daß es sehr wohl möglich ist, getreuer und zuverlässiger Bür ger des Staates zu sein, in dem man eine neue Heimat gefunden hat, und die Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten zu vereinigen mit Der Erhaltung der eigenen Art und des eigenen Volkstums." Aus unferor Heimat. Wilsdruff, am 12. August 1936. Spruch des Tages: Mit sogenannten Freunden könnte man eine Kathe drale, mit wahren Freunden aber kaum ein Schilder- Haus füllen. Jubiläen und Gedenktage. 13. August. 1802 Der Dichter Nikolaus Lenau geboren. 1809 Sieg der Tiroler unter Andreas Hofer am Berge Isel. 1867 Der Dichter Rudolf G. Binding geboren. Sonne und Mond. 13. August: S.-A. 4.38, S.-U. 19.30; M.-A. 0.18. M.-U. 17.22 Sommersträuße. Nun stehen sie überall, die bunten Sommerblumensträuße. Aus allen Winkeln lachen sie uns entgegen, heben neugierig ihre Köpfchen und grüßen uns mit ihrem schweren, Men Duft. Gehn wir einmal durchs Haus. Man kann kaum noch die Va sen zählen. Und wie fröhlich sind all die Blumen geordnet, die wir eben aus dem Eartenreich entführten! In der Diele stehn auf dem allbraunen Holzsims kleine Tontöpfe, voll Hellen Wiesenkrauts, lieblich nickt jede Blüte über den Rand. Und dort im blauen Glas ein richtiger Wald warmgelber, betäubend duftender Lupinen. Wie ein Lichtschein strahlt das Gelb in dem etwas düstren Raum. Anders, graziöser und zarter, steigen im Eßzimmer die Blü ten aus dem Kelch. Feine venezianische Gläser öffnen sich we nig, eine einzige seltene Orchidee darin. Ein Traum entschwun dener Blumenmärchen wird wach, betrachtest du sie. Ist es dir nicht, als müßte heut nacht ein Figürchen aus der Blüte steigen, feengleich leicht und erdentrückt? Doch bleib nicht stehen, es gibt in diesem Haus noch so viel Blumen, reife Sommerblüten in verschwenderischer Pracht. Und jeder Strauß ist ein Bild, das sorgsam weiche Hände als Tagesfreude dir brachten. Auf dem braunglänzenden Schreib tisch eine alte Vase mit silbernem Rand, und drüber neigen sich — wie Mutter und Kind — eine Marechal-Niel und ihre halb erblühte Knospe. Da ist mir, als sähe ich jenen Gärtner, der ein Leben lang nur Rosen pflegte, durch die Reihen gehend, an jedem Strauch ein braunes Blättchen brechend, eine Blüte stützend. Und doch find's nicht allein die edlen Rosen, die Duft und Farbe, schönstes Blütenleben uns schenken. Auf jenem blan ken Tisch eine Schale, opalisierendes Glas, sie scheint heute ein Kisten roter, wildgewordener Röschen. Lachen deine Augen nicht, wenn du da hineinschaust? Bewundernde Rufe tönen aus dem Kinderzimmer. Da stehen sie alle um den Tisch Herum. Eine braune Schüssel, wie man sie in der Küche zu benutzen pflegt, ist in ein Meer von Der Doppelsieger Konrad Frey. Konrad Frey holte als bester Turner am Pferd die zweite» Goldmedaille im Turnen für Deutschland und konnte außer»' dem in den Freiübungen die bronzene Medaille gewinne». (Schirner — M.) Italiens Fechter ««erreicht. Nun hat Italien nach seinem Siege im Manrm schasts-Degenfechten auch das Einzelfechten ge-t Wonnen. Alle drei Vertreter Italiens, Riccardi Ragno und Cornaggia, erkämpften die drei Me- daillen des Degen-Einzelfechtens für ihr Land. Der schwe-- dische Europameister Drakenberg kam ans den 4. Platz« Mit diesem großartigen Sieg hat Italien das klassische- Land der Degenfechter, Frankreich, entthront. Die Fran zosen waren in den Endkämpfen nicht vertreten. Di» Niederlage in den Mannschaftskämpfen hatte ihnen jeden Mut genommen, so daß auch die Einzelfechter sich nicht durchsetzen konnten Hoher Hockeyßeg der Schmerz. Im ausverkauften Hockeystadion begegneten sich die- Mannschaften der Schweiz und Dänemarks. Nach dem die Eidgenossen bis zur Halbzeit bereits mit 4:0° in Führung gegangen waren, konnten sie schließlich mit einem hohen 5 :1-Sieg das Spielfeld verlassen. Im zweiten Spiel des Tages lieferten sich Belgien und Afghanistan einen heißen Kämest den die Af ghanen überlegen mit 4:1 siegreich beendeten. Die Spiel art der Vorderasiaten erinnerte stark an die des Werk meisters Indien. Stiefmütterchen getaucht. Eine kleine Schönheitskonkurrcnz! Violetter Samt mitten goldgetönt — blauer Taffet, weiß be- randet — schillernde braune Seide, abgestuft bis zum zartesten Beige. Wißt ihr auch, kleine Schar, daß jene drei prunkschönen Blätter die Stiefmutter und ihre beiden echten Töchter dar stellen? sind darunter, farbmatt, einfach und still liegen die Stiefkinderblättchen. Wo aber ist der Vater? Reißt einer Blüte alle Blätter aus und den grünen Stiefel, dann findet ihr ihn, ganz klein und traurig fitzt er da. Sommersträuhe, gibt es nicht noch unendlich viele andere, vielleicht schönere? Und doch sind sie im Grunde genommen alls gleich schön. In diesen Hellen Nächten ist es so lieb, durch deni Garten zu gehen, dort eine Rose zu pflücken, hier ein Stenge!« chen Laub. Auch ein kleiner Strauß. Er verwelkt so schnell wis unsere Laune, dann ist er wertlos. Anders aber ists bei jenem: Bukett wilder, dunkler Rosen, das einmal in unser Fenster flog in einer lauen Sommernacht, da wir unser erstes Ständchen; empfingen. Lachende Iungmädchenfreude, Glück und ein ganz klein wenig — erste Liebe. Gar zu schnell wird auch dieser Sommer verträumt setn und gar zu bald der Herbst seine rauhe Hand auf unsere Som merblumen legen. Und in den kleinen Astern, die dann noch- blühen, liegt ein letztes Glühen aller welken Sommerblüten, Und dann: Stell auf den Tisch die duftenden Reseden, Die letzten Astern trag herbei Und laß uns wieder von der Liebe reden. Wie einst im Moi. Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 20° T, Unsere neuen Olympiabilder, die wir im Schaufenster un serer Geschäftsstelle ausstellen, berichten von dem Kampf der Turner, vom 100° Kilometer-Straßenrennen, vom Führerbe such in Kiel und von der schnellsten Schwimmerin der Welt. Vorsicht beim Ueberschreiten der Straße. Nicht ost genug kann gewarnt werden: gebt acht beim Ueberschreiten der Straße, zumal wenn nach einer Seite der Ueberblick durch ein etwa haltendes Fahrzeug verhindert wird. Im letzten Augen blick war es 'heute vormittag einem die Zellaer Straße herein fahrenden Auwfahrer möglich, seinen Wagen durch scharfes Bremsen quer über die Straße zum Stehen zu bringen, als eine Einwohnerin hinter einem haltenden Lastauto dje Straße überschreiten wollte. Nur der Aufmerksamkeit des Fahrers ist es zu danken, daß die Frau mit dem Schrecken davonkam« Deshalb immer und immer wieder: Vorsicht, größte Vorsicht beim Ueberschreiten der Straße! i Pilzsucher, schont die Wiesen! Durch den in der letzten: Zeit gefallenen Regen schießen fast überall Pilze aus de« Erde, besonders aber auch auf den Wiesen. Es wird vielfach darüber geklagt, daß Pilzsucher keine Rücksicht auf das auf den Wiesen wachsende Vichfutter nehmen und das Futter zer treten. Für die Futter- und Weidewirtschaft geht durch sol ches Benehmen viel Futter verloren. Also — schont die Wie-, sen beim Pilzesuchrn!