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begannen. Nach dem ersten Drittel der Strecke lag der Portugiese Dias hinter dem Argentinier, gefolgt von Harper, Son und dem Amerikaner Brown. Als der Wendepunkt erreicht war, führte noch immer Zabala vor Harper und Son. Beide unternahmen zwischen dem 28. und 31. Kilometer einen Angriff auf den führenden Argentinier, der schließlich beide vorbeilassen mußte. Zäh verteidigte der kleine Japaner von nun an die Spitze, der seinen Vorsprung weiter vergrößern konnte. Auf den letzten Kilo metern begann dann der erbitterte Schlußkampf. Längst hatte der Sieger von Los Angeles aufgegeben und schon hatte sich ein zweiter Japaner auf den dritten Platz vorgearbeitet. Mit fieberhafter Spannung verfolgten die Hunderttausende zu beiden Seiten der Strecke den End kampf. Frisch und munter lief der Japaner Son seinen Lauf vor dem Engländer Harper und seinem Landsmann Nan, dem zwei Schweden folgten. Bald daraus verkün deten Fanfaren vom Marathontor, daß der erste Läufer auf dem Gelände des Reichssport feldes eingetrofscn war. Da erschien auch schon aus dem Marathontunnel der erste Läufer- Sein Dreß trug einen roten Bruststreifen mit Gelb abgesetzt und daneben den leuchtenden Sonnen ball. Es war die Nummer 382: derJapaner Son. Vollkommen frisch passierte er das Ziel und lächelnd wehrte er die Helfer ab, die ihn in Decken einhüllen woll ten. Zum ersten Male seit dem Bestehen der Olympischen Spiele hatJapandieGoldmedaillederschwer- sten leichtathletischen Prüfung der Welt erkämpft. Das Mißgeschick unserer Frauen. Unsere Weltrekord-Staffel verlor den Stal.. Ein furchtbares Mißgeschick hat unseren Frauen, die in ihrem Vorlauf am Sonnabend in der Besetzung Albus, Krautz, Dollinger, Dörffeldt in der 4X100- Meter-Stasfel in der grotzartigen Zeit von 46,4Sekun- LenWeltrekord gelaufen hatten, in der Entscheidung Sieg und Goldmedaille entrissen. Schon lagen sie weit in Front, schon winkte der olympische Sieg, als beim letzten Wechsel zwischen Dollinger und Dörffeldt der Stab verloren wurde. Jäh brach der Jubel, der aus hunderttausend Kehlen Deutschlands Frauen umbrandete, äh. Der sichere Sieg war unglücklicherweise verschenkt, so daß Amerika in 47,9 Sekunden die Frauen st asfelgewann, vor England und Kanada, die 47,8 Sekunden benötigten. Auf dem vierten Platz endete Italiens Mannschaft in 48,7 Sekunden vor Holland mit 48,8 Sekunden. Der Führer, der wieder den Kämpfen im Stadion beiwohnte, lietz im Laufe des Nachmittags die vier deutschen Läuferinnen, die über ihr Pech voll kommen erschüttert waren, zu sich bitten und sprach ihnen mit herzlichen Worten Trost zu und Aner kennung aus. Der Führer wies die deutschen Läufe rinnen darauf hin, daß, unbeschadet der Tatsache, daß sie die goldene Medaille nicht erhalten hätten, ihre Lei stung voll und ganz anerkannt würde und es sich klar erwiesen hätte, daß die deutschen Läuferinnen sich in diesem Kampfe der 4X100-Meter-Staffel als die besten erwiesen hätten. Auch die Reichsminister Generaloberst Göring Und Dr. G o eb b e ID sowie Reichssportführer v o n Dscham- merundOsten sprächen den Mädeln ihre Anerkennung aus, denen immer noch die Tränen in den Augen standen. Sechs unterboten Ompischen Rekord. Domperts großartiges Rennen im 3000 Meter-Hindernis- lansen. Zu einem der großartigsten Erlebnisse der leichtathle- kischen Woche im Olympischen Stadion gestaltete sich der 30 00-M e te r-H in d e r n i s l a u f. Nach einem wun dervollen und erbitterten Kampf konnte der Deutsche Alfred Domperl die finnische Läufergarde Iso-Hollo, Touminen und Matilainen sprengen und Deutsch land eine bronzene Medaille erkämpfen. Nach dem Startschuß hatte zunächst der Deutsche Heyn geführt, der später ganz zurückfiel. Bereits am Wasser graben — nach 300 Metern — schob sich der Finne Iso- Hollo an die Spitze, der im Laufe der Strecke seinen Vor sprung ständig vergrößerte. An feinem überlegenen Siege war nicht mehr zu zweifeln. Es konnte sich nur darum Handeln, ob dieses schwere Rennen eine rein finnische An gelegenheit fein würde. Der Deutsche Dompert hatte immer Anschluß gehalten, und nun lastete die bange Frage auf den deutschen Zuschauern, ob der Stuttgarter das scharfe Tempo durchhalten könnte. Schon war die letzte Runde geläutet worden, als in der Etnlaufskurve Dom pert zum Spurt ansetzte und 60 Meter vor dem Ziel den Finnen Matilainen niederrang, um dann nur um einen Meter hinter Touminen als Dritter durchs Ziel zu gehen. Der 22jährige Deutsche hatte das Ren nen seines Lebens gelaufen und den finnischen Laufmaschinen einen gigantischen Kampf geliefert. Völlig ^erschöpft brach er hinter dem Ziel zusammen, aber er hatte ! Deutschland eine bronzene Medaille errungen, die gerade in diesem schweren Rennen doppelt wiegt. Ein Deutscher hat sich als fast gleichwertiger Gegner der finnischen Läufer garde gegenüber erwiesen. Ausgezeichnet die Zeit dieses großartigen Laufes: Der Sieger Iso-Hollo erzielte mit 9:03,8 einen neuen olympischen Rekord (ein .. Weltrekord wird über diese Strecke nicht geführt). Auch die fünf Nächsten unterboten den bisherigen Rekord. Tou minen benötigte 9 :06,8 und Dompert 9 :07,2. Matilainen, der Amerikaner Manning und der Schwede Larsson ende ten auf den nächsten Plätzen. Gpen-e -er Südasnka-Deuifchen. Bergwerksbesitzer Dr. Merensky-Johannersburg beim Führer. Der Führerund Reichskanzler empfing den durch seine Arbeit um den Wiederaufbau des Deutschtums in Südafrika und für die Wiederherstellung guter Wirt schaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Südafrika besonders verdienten deutschen Montan-Geologen und Bergwerksbesitzer Dr. Merensky aus Johannesburg (TransvaalWtzDr. Merensky überreichte dem Führer und Reichskanzler als Zeichen des Dankes und der Verehrung, die er und die Deutschen in Südafrika für den Führer des deutschen Volkes empfinden, eine Gabe von 1000 u »r e n P l a t i m Anarchie in Barcelona. Marxistischer Gewerkschaftssekretär von Kommunisten ermordet. In Madrid, aber besonders in Katalonien und seiner Landeshauptstadt Barcelona, geraten nach den vorliegenden Berichten aus Spanien die radikalen An archisten und Bolschewisten in schärfsten Gegensatz zu den gemäßigteren Roten und Volksfrontanhängcrn. Die Zer setzung in den Gruppen der Regierungsanhänger schreitet immer weiter vorwärts. InBarcelona hat dies, wie der Sender Burgos mitteilt, dazu geführt, daß der Präsident der marristischen Gewerk schaften (U. G. T.) von Angehörigen der anarcho- syndikalistischen Gewerkschaften (C. N. T.) ermordet worden ist. Ferner berichtet man aus Burgos, daß der Bischof von Barcelona, der von den Roten ver haftet worden war und erschossen werden sollte, im letz ten Augenblick durch das Eingreifen des italienischen Konsuls gerettet und mit einem italienischen Schiff fort gebracht werden konnte. Der Sender San Sebastian verbreitete An ordnungen der marxistischen Kommissariate, wonach die Bevölkerung aufgefordcrt wird, ihren Wasserbedarf haupt sächlich aus den öffentlichen Brunnen der Stadt zu decken, um so die Wasserleitung zu entlasten. Diese Tatsache wird in Zusammenhang gebracht mit den Gerüchten, wonach es den Rationalisten gelungen sei, die Wasserzufuhr der Stadt zu beschädigen. Der Sender Sevilla meldet, daß die Truppen des Generals Franco die Stadt Merida, also die Schlüsselstellung der Provinz Badajoz, eingenommen hätten. Aus Lissabon kommen Nachrichten, die wissen wollen, daß auf dem Marsch von Katalonien nach Sara gossa befindliche marxistische Freiwilligen formationen von nationalistischen Truppen ge- fchlagen und zerstreut worden seien, wobei zahl reiche Waffen und Munition in die Hände der Sieger gefallen seien. Nach Berichten der e n g l i s ch e n P r e s s e besteht die Herrschaft der Madrider Regierung nur noch dem Namen nach. In Wirklichkeit regierten sowohl in Madrid wie in Valencia die Kommunisten, Anarchisten und Syndi kalisten. O Drei Italiener in Barcelona ermordet Protest der italienischen Botschaft in Madrid. Die italienischen Zeitungen berichten mit gerechter Empörung über die Ermordung dreier Italiener in Barcelona. Die Zeitungen ver öffentlichen ausführliche Nachrichten aus Barcelona über die näheren Umstände dieser Mordtat. Nach den wieder holten Angriffen und Gewalttätigkeiten auf italienische Staatsbürger fei die Erschießung der drei Italiener Liberalinistri, Dogliotti und Marcelli und die schwere Verwundung eines vierten Italieners, Gia - comeli, als die schwerwiegendste Tatsache zn ver zeichnen. - , '' - ' Der Jngehienr Marccüi wm am 5. Juli ist seinem Haus in Barcelona von einer bewaffneten Rc-cllcnbandc überfallen und ohne besonderen Anlaß, aus reinem Klassenhaß, auf viehische Art ermordet. Der italienische Generalkonsul in Barcelona habe sofort Schritte unternommen, und auch die italie - nis ch.e B o tschaf t in Madrid habe daraufhin bei der Madrider Regierung energischen Einspruch erhoben und sie für das Vorgesallene verantwortlich ge macht. Die italienische Presse betont, daß die Ma drider Regierung immer weniger imstande sei, irgendwie zu entscheiden oder die Lage zu beeinflussen, da sowohl in Madrid als auch in Barcelona immer mehr Kommu nisten und Anarchisten die eigentlichen Herren wären. Erfolge der Militärerhebung. General Qneipo de Llano gab im Rundfunk bekannt, daß die Truppen der Militärcrhebung in Huesca die Marxisten vernichtend geschlagen haben. Die Militärtrup pen hätten über 1000 Gefangene gemacht. In Burgos rechnet man mit der unmittelbar bevor stehenden Unterwerfung der Provinz Badajoz; auch glaubt man, demnächst mit der Einnahme Malagas und dem Fall von Almeria rechnen zu können; damit würde der Ma drider Regierung ein großer Teil der Mittelmeerküste weg genommen werden. Die Abschneidung Madrids von der levantinischen Küste, also von Valencia, soll ebenfalls nur noch eine Frage weniger Tage sein. Nach den Feststellungen des Geheimdienstes der Nord armee solle die Madrider Regierung einen großen Teil des Regierungsapparates nach Valencia verlegt haben; dort soll ein spanisches Kriegsschiff für den Notfall der Regierung zur Verfügung stehen. Die Stimmung unter den Marxisten, die an der Front kämpfen, lasse von Tag zu Tag nach. Zu dieser Veränderung im Lager der Roten habe das Verhalten der Führer sehr viel beigetragen, die sich fast nie an der Front sehen ließen und von denen das Gerücht gehe, daß sie sich große Geldsummen im Ausland sichergestellt hätten, die zum größten Teil aus den Gold beständen der Bank von Spanien stammen sollen. Marxisten in Sueses vernichtend geschlagen. Im Hauptquartier der Militärgruppe in Burgos herrscht erhöhter Optimismus, nachdem in den letzte« Tagen nicht weniger als 6000 Mann der Marokkotruppen auf dem Schiffs- und Luftwege nach Spanien hinüber geschafft werden konnten. Zahlreiche Lastwagenkolonnen frischer Truppen haben unter dem Jubel der Bevölkerung Burgos auf dem Wege zur Front passiert. AWMcheVelWonller kämpfen in Spanien. Wie aus Barcelona gemeldet wird, sind dort 200 Mitglieder der französischen Volks front eingetroffen, um in die antifaschistische Arbeiier- miliz einzutreten. Der Auswärtige Ausschuß des französischen Senats für strenge Aeutralttät. Der Auswärtige Ausschuß des franzS- fischen Senats nahm einen Bericht seines Vor sitzenden Borenger über die Besprechungen entgegen, die er mit dem französischen Außenminister über die inter nationale Lage und die Ereignisse in Spanien gehabt hat. Der Ausschuß beauftragte den Vorsitzenden, dem Außen minister mitzuteilen, daß der Ausschuß einstimmig die Auf fassung vertrete, daß Frankreich gegenüber den Ereignissen in Spanien vollkommene Neutralität bewahre« müsse. ZrmzSWe Regierung gegen Kriegsmaterial- liesermgen an Spanien Ueber den französischen Ministerrat vom Sonnabend wurde eine amtliche Verlautbarung ausg«- geben, in der es u. a. heißt: Außenminister Delbos berichtete über die außen politische Lage, wobei er besonders die Ereignisse i« Spanien behandelte. Der Minister erinnerte an die Ent scheidungen, die kürzlich hinsichtlich der Nichteinmischung getroffen wurden. Geleitet von dem Bestreben, inter nationale Verwicklungen zu verhüten, hat die franzö sische Regierung, obwohl es sich um eine gesetz mäßige Regierung einer befreundeten Nation handelt, am 25. Juli beschlossen, daß keine Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien erlaubt werden soll mit Ausnahme der etwaigen Möglichkeit, daß die Privatindustrie nicht bewaffnete Flugzeuge liefern könnte. Aus mNerer Heimat. Wilsdruff, am 10. August 1936. Spruch des Tages: Alles Vollkommene wird ««gestaunt, alles Werdende unterschätzt. Nietzsche. ZubilSen und Gedenktage. 11. August. 1778 Der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn geboren. Sonne und Mond. 11. August: S.-A. 4.3S, S.-U. 19.34; M.-A. 23.14, M.-N. 15.38 Erster Borboie -es Herbstes. Unmerklich neigt sich der Sommer feinem Ende zu. Noch hat die Zeit des Sterbens in der Natur nicht be gonnen, aber durch das tiefgrüne Laub der Wälder schim mern hier und da die ersten bunten Farbtöne, und mit gewohnter Pünktlichkeit haben die Mauerschwalben uns schon verlassen. Noch ist es weit bis zum astronomischen Herbstbeginn, doch gilt in einigen Gegenden unserer Hei mat, insbesondere in Oberschlesien, der 10. August als erster Herbsttag. Die katholische Kirche hat diesen Tag dem Andenken des heiligen Laurentius geweiht, einem Märtyrer aus der Frühzeit des Christentums, dessen Name in den Flammenzeichen einer alljährlich sich wiederholenden Naturerscheinung verewigt ist. Denn der Volksmund be zeichnet den S t e r n sch n u p p en f a ll, der um diese Jahreszeit beobachtet werden kann und am 10. August seinen Höhepunkt erreicht, als Tränen des heiligen Lau rentius. Die kirchliche Legende, die den Namen dieses Heiligen in Zusammenhang mit dem kosmischen Feuer werk bringt, berichtet, daß Laurentius während einer Christenverfolgung in Rom auf einem glühenden Rost ver brannt wurde. Während der Hinrichtung leuchtete ein Heiligenschein um das Haupt des Märtyrers, und die Funken des Brandes vermengten sich mit den Tränen des weinenden Volkes zu einem Sprühfeuer, das der Wind in den Himmel trug. Diese Schilderung läßt eine Deu- tunc^des Brauches zu, Mch welchem in früheren Zeilen am rraurenitusiage rem Feuer im Hause entzündet wer den durfte. Beim Landvolk gilt der 10. August als wich tiger Loslag, denn „Laurentius heiter und gut, Einen schönen Herbst verheißen tut." Möge der heilige Laurentius uns in diesem Jahr gutes Wetter bescheren, um den reichen Erntesegen bergen zu können; möge die Sonne freundlich allen unseren Gästen scheinen, die aus fernen Ländern zu den Olympischen Spielen nach Deutschland gekommen sind. Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 20" T. Wieder geben neue Bilder von den Olympischen Spielen in Berlin Kunde von den gewaltigen Sportkämpfen, die sich dort Tag für Tag abspielen. Im Schaufenster unserer Ge schäftsstelle haben wir ausgestellt Aufnahmen von den Ruder wettkämpfen in Grunau, von dem Start der Finnen im 5000- Meter-Lauf, von den besten Zehnkämpfern der Welt u. a. Im Silberkranze. Wie wir nachträglich erfahren, feierte dieser Tage Mechaniker Alfred Dürre mit seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit. Nachträglich entbieten wir dem Jubelpaar herzliche Wünsche für die Zukunft. Rückkehr von Kindern aus Erholungsstätten. Tie von der Bezirksfürsorge Dresden des Eisenbohnvereins Sachsen unter gebrachten Kinder kehren wie folgt zurück: Aus Bad Kreuz nach am 11. August, aus Lenggries (Obb.) am 11. August, aus Niederneukirch (Laus.) am 11. August, aus Seebad Ban sin am 11. August, aus Mittelschreibechau (Rsgeb.) am 11. 8., aus Buchwald (Rsgeb.) am 12. August; aus Schülerbrink (Ostsee) am 12- August; aus Nordholz bei Cuxhaven am 1Z. August, aus Rheinfelden (Basel) am 1-4. August; aus Bad Kosen am 14. August; aus Vogelkoje (Sylt) am 15. August. NSDAP. W. Wilsdruff Die für den 12. 8. angesetzte Besprechung mit den Be hördenvorständen und Betriebsführern findet nicht statt- Neuer Termin wird bekanntgegeben. Der Ortsgruppenleiter.