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keZ Stabes der SA., Pg. Viktor Lutze, ein Telegramm gerichtet, in dem er das Beileid der deutschen Beamten zu dem furchtbaren Verkehrsunglück bei Freudenstadt ausspricht und zur Linderung der Not der Hinterbliebe nen der toten SA.-Kameraden den Betrag von 2 5 000 Mark zur Verfügung stellt. Weiter haben der Reichsführer SS. Himmler namens der SS. und Reichsjugcndführer Baldur v. Schirach im Namen der HI. dem Stabschef der SA., Lutze, ihr Beileid zu dem furchtbaren Unglück ausgesprochen. Kurze Nachrichien. Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Den an den Olym pischen Spielen beteiligten Ausländern, die in der Zeit bis zum 15. August d. I. einschließlich nach Deutsch land einreisen, wird von der Deutschen Reichsregierung allgemein die Erlaubnis erteilt, ihre Uniformen, die sie in ihrem Hcimatsstaat zu tragen berechtigt sind, auch innerhalb des Deutschen Reichsgebiets anzulegen. München. Neichsjugendführer Baldur von Schirach stattete dem Hochlaudlager der Hitler- Jugend einen Besuch ab. In einer Ansprache vor dem Jungvolk setzte er sich mit denen auseinander, die negative und ungerechtfertigte Kritik an der Jugend üben. Kassel. Der Deutsche Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund) hat in diesen Tagen den Neubau seines Kameradschafts- und Unterkunstshauses an der Rothen burg auf dem Kyffhäuser eröffnet. Das stattliche, in OberstLindbergh bei Generaloberst Göring zu Gast Oberst Lindbergh und Frau Lindbergh waren am Dienstagmitlag gemeinsam mit dem amerikanischen Militärattache Major Smith und dem Heeresluftfahrt- Attachs Kapitän König und deren Gattinnen Gäste im Hause des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring. Der amerikanische Nationalheld Oberst Lindbergh er hielt vom Staatssekretär der Luftfahrt, General der Flie ger Milch, die Ehrennadel des Aero-Clubs von Deutschland. Lindbergh ist damit das jüngste Ehrenmitglied des AcCvD. Deutschs Kampfbahn l8tsNu.k!Ä) Die Streckenführung des olympischen Marathonlaufes. Unsere Zeichnung gibt die Streckenführung des Marathonlaufes wieder, der am Sonntag, 9. August, durchgeführt wird. (Olympia-Komitee — M.) Wovon man spricht. Gut Holz! — Treue Kämpfer vom Schicksal ereilt — Die Festzeit der Arbeit Alle Neunei Gar lieblich klingt dieser Ruf dem Ohr des Keglers. Wenn die Kugel rollt und die Kegel fallen, lacht sein Herz, und ein Zauber der Gemütlichkeit unp der echten Sportfreude erfüllt den Raum, in dem sich deutsche Männer zum frohen Spiel vereint haben. Bei dem Weltturnier der Kegler in Berlin hat Deutschland hervorragend abgeschnitten, aber die erfolgreichste Nation war Amerika. In Amerika heißt es übrigens nicht „Alle Neune!", sondern „Alle Zehne!" Auf der aus Amerika stammenden Internationalen Bahn (l-Bahn) gibt es näm lich zehn Kegel. Damit hat es folgende Bewandtnis. Die Amerikaner sind ein wettlustiges Völkchen, und als das Kegeln in Amerika eingeführt wurde, nah'men die Wetten so überhand, daß sich die Regierung gezwungen sah, das Kegeln als Glücksspiel zu verbieten. Nun war guter Rat teuer. Ein Schlauberger fand jedoch einen Ausweg, der es gestattete, den Buchstaben des Gesetzes zu erfüllen, ohne auf den geliebten Kegelsport zu verzichten. Das Gesetz verbot nämlich das „Spiel mit neun Kegeln". Man nahm nun den zehnten hinzu, und damit war dem Gesetz Ge nüge geschehen. Bald gewöhnten sich die Amerikaner auch daran, auf Wetten zu verzichten und das Kegeln als Sport zu betreiben. Ein gesunder Volkssport ist das Kegeln auch von jeher in Deutschland gewesen. Wohl geht es bei diesem Sport ganz besonders gemütlich zu, aber die Gemütlichkeit tut dem sportlichen Charakter des Kegelns keinen Abbruch. Wesen und Sinn des Kegelns bestehen nicht darin, daß möglichst viel „Lagen" gespendet oder Glimmstengel geraucht, sondern, daß alle Glieder ge lockert werden und ein gesunder körperlicher Ausgleich geschaffen wird, der besonders all denen willkommen ist, die tagsüber vom langen Sitzen im Büro abgespannt und steif geworden sind. Beim Kegeln herrscht ein ebenso gemütlicher und zwangloser Ton wie ein echt sportlicher Geist und gute Kameradschaft. Der Kegler verbindet in hervorragendem Maße die Geselligkeitspflege mit einer zweckmäßigen Leibesübung. Als echter Volkssport hat das Kegeln in Deutschland eine jahrhundertalte Vergangenheit. Das Spiel geht auf die h e i d n i s ch e Z e i t zurück, worauf u. a. die Neunzahl hinweist. Eine alte Volksüberliefe rung, in der das Kegelspiel vorkommt, findet sich auch in einem Grimmschen Märchen, in dem einer auszieht, das Gruseln zu lernen. Hier werden von Geistern Kegel aus Menschenknochen und Kugeln aus Totenköpfen geformt. In Deutschland hat in Wirklichkeit beim Kegeln noch nie mand das Gruseln erlernt, selbst wenn sich das Spiel bis zur Mitternachtsstunde ausdehnte, wohl aber Freude und Frohsinn und die Möglichkeit zu einer körperlichen Be tätigung gefunden, die in reichem Maße körperliche Ge wandtheit und sportliche Disziplin verlangt. * Ganz Deutschland steht im Geiste an der Bahre der verunglückten SA.-Männer, die ein so tragisches Ende bei einem VfNsslug in den Schwarzwald fanden. Ihr Leben war erfüllt von steter Einsatz- und Opferbereitschast für den Führer und seine Idee, denen Deutschland Einigkeit und Aufstieg verdantt. Jahrelang standen sie in der vordersten Reihe der Kämpfer für das Dritte Reich. In diesem Kampf lauerten von allen Seiten Gefahren, sie trotzten ihnen und blieben unversehrt. Nun har ein erschütterndes Schicksal es gewollt, daß sie vom Tode ereilt wurden, als sie nach langen Jahren der Kämpfe und Gefahren einmal ausspannen wollten, um tn der Stille der Natur Erholung zu finden und neue Kräfte für den Dienst am Führer und Reich zu sammeln. Einem treuen, opferwilligen, kämpferischen Leben wurde so jäh ein Ende gesetzt. Niemand steht allein, der in Deutschland sein Leben für die Volksgemeinschaft einsetzt. Das ganze deutsche Volk sendet in aufrichtigem Schmerz und tiefer Trauer seinen Gruß in die Gruft dieser treuen Kämpfer des Führers hinab und gelobt ihnen, daß ihr Leben und Sterben unvergessen bleiben wird. * Wie in Ostpreußen, so ist nun auch in Pommern die Bevölkerung aufgefordert worden, dem Landmann beim Einbringen der Ernte zu helfen. Wie in Ost preußen, so haben sich auch in Pommern bereits Beamte, Angestellte und Arbeiter in großer Anzahl hierzu ge meldet. Die Verbundenheit von Stadt und Land kann nicht bester und eindrucksvoller als in dieser freiwilligen Erntehilfe zum Ausdruck kommen. Der Städter weiß, daß er auf den Landmann angewiesen ist und daß diese Hilfe die Abtragung einer Ehrenpflicht bedeutet. „Stadt und Land — Hand in Hand": so leuchtet es am Tage des Erntedankfestes von vielen Spruchbändern herab, die sich in Städten und Dörfern über den Straßen spannen. Dieses Wort der Verpflichtung und der Verheißung gilt aber nicht nur in freudigen Festtagen, sondern ebenso sehr am grauen Alltag in der heißen Arbeitszeit, da die Hände des Landmanns nicht ausreichen, die Fülle der Arbeit zu bewältigen. Viele Städter werden sich bei der Erntehilfe bewußt werden, wie schwer die Arbeit des Landmannes ist, welche körperliche Geschicklichkeit und charakterliche Tüchtigkeit sie erfordert. Die Volksgenossen aus den Werk stätten und Büros werden erkennen, daß auch auf dem Felde die Arbeit den ganzen Menschen verlangt. Die Erntezeit, der der Städter seine Freizeit opfert, wird so im höheren Sinne des Wortes zu einer Festzeit, die jedem die Augen für den Wert der nationalen Ver bundenheit öffnet. Sa. > Italiens Streitmacht in Berlin. Im Mittelpunkt der Empfänge am Dienstag in der Reichshauptstadt stand die Begrüßung der starken italienischen Olympiamannschaft. 180 italie nische Männer und Frauen trafen auf dem Anhalter Bahn hof ein, wo sie von einer riesigen Menschenmenge empfan gen wurden. Der Präsident des Organisationskomitees, Exzellenz Lewald, begrüßte die Gäste und brachte ein dreifaches Hoch auf den König von Italien, den Duce und das siegreiche faschistische Italien aus. General Vac caro, der Führer der italienischen Olympiakämpfer, dankte in einer kurzen Ansprache, die in ein Hoch auf den Nationalsozialismus und den Führer ausklang. Im Anschluß daran begaben sich die Italiener in das Rathaus, wo sie im Auftrage des Staatskommissars Dr. Lippert vom Vizepräsidenten Steeg begrüßt wurden. Alle Teil nehmer erhielten hier Erinnerungsgaben. Nachdem am Tage zuvor schon die estnischen Olympiavertreter in Berlin begrüßt worden waren, kam jetzt auch die zweite, 65 Köpfe starke Gruppe derFinnen in Berlin an. Unter der Mannschaft, die auf dem festlich geschmückten Stettiner Bahnhof von Exzellenz LelvakH begrüßt wurde, befanden sich zahlreiche berühmte Leicht athleten Die Finnen wurden nachher gleichfalls im Rat haus vom Vizepräsidenten Steeg im Namen der Stadt Berlin empfangen Auch die Neuseeländer eingeiroffen. Die zwölf Mann starke Olympiamannschaft von Neu seeland ist am Dienstagnachmittag in Berlin ei^e- troffen. Nach der Begrüßung durch den EhrendiElst- ofsizier fuhren die Kämpfer von Neuseeland durch die fest lich geschmückten Straßen zum Rathaus, wo Vizepräsident Steeg im Namen des»Staatskommissars ihnen den Will- kommensgruß der Reichshauptstadt entbot. Französisches Bombenflugzeug abgeflürzt. In der Nähe des Flugplatzes von ChartreS (Frankreich) stürzte ein Bombenflugzeug bei einer Uebung ab. Vier der fünf Insassen sanden dabei den Tod, der fünfte konnte sich durch Fallschirmabsprung retten. tEStt-LEWr/E EM lM/w Q5E E/TM. EFE1X <83. Fortsetzung.) Er beschloß, trotz der Warnung des Alten, die Polizei zu verständigen. Hoffentlich kam sie nicht zu spät! Als er zum zweitenmal die Treppe hinunterstieg, wurde lautes Schimpfen vernehmbar. Der Mann vom Erdgeschoß regte sich über den Lärm auf. Er sagte, er sei der Hausherr und könne diese Unruhe nicht dulden. Hartfield beachtete ihn nicht und verließ das Haus. So rasch er konnte, lief er die Straße hinunter, bis er Las Schild einer Fernsprechzelle leuchten sah. Er trat ein, riß den Hörer vom Haken und verlangte das Ueber- sallkommando. Dem Beamten schilderte er in kurzen Umrissen sein Abenteuer, ohne freilich den Zwischenfall mit Kean zu erwähnen. „Miß Wilcot ist spurlos verschwunden. Sie muß aber noch im Haus sein. Vielleicht — könnte Mister Friend verständigt werden." Die Sorge um Ellen ließ ihn alle Bedenken vergessen. Wenn jemand, dann war es Joe Friend, der die Ver mißte aufzufinden vermochte. 16. Der zweifelhafte Hausherr von Waxton Road 17 wollte eben hinter sich die Haustür schließen, um sich im „Schwarzen Affen" noch ein paar Gläser Brandy hinter Lie Binde zu gießen, da sah er das Polizeiauto Lie Straße heraufrasen. Er stieß drei gellende Pfiffe aus, stürzte ins Haus un- verschloß die Tür. Friend sprang als erster vom Wagen und blickte sich um. Hartfield eilte auf ihu zu, klärte ihn mit hastigen .Worten auf und zeigte ihm das Saus, Wenige Augenblicke später tauchten die verstellbaren Scheinwerfer das Haus samt den benachbarten Gebäuden in grelles Licht. Nach mehrmaligem, heftigem Pochen näherten sich schlürfende Schritte. Die Tür wurde geöffnet, und in ihrem Nahmen stand eine Frau im Unterrock, mit offenen Haaren und nackten Armen. „Mein Gott!" heulte sie auf, als sie die enge Straße von Polizisten besetzt sah. Die Beamten drangen ins Haus, besetzten den Flur, stürmten die Treppe hinauf. Hartfield war der erste, der vor des „Quetschers" Tür stand. Er schlug mit den Fäusten gegen die Füllung. Einen Augenblick war er vor der Möglichkeit erschrocken, daß die Polizei Kean finden könnte. Nun, seinetwegen mochten sie ihn mitnehmen. Es ging um Ellen Wilcot! Hinter der Tür blieb es stnmm. Inzwischen waren die Beamten heraufgekommen, und im Zeitraum von wenigen Minuten war der Weg zu Mister Grimpers Wohnung frei. Ein muffiger Geruch, wie man ihn in den Läden der Trödler vorfindet, schlug den Eintretenden entgegen. Hartfield schritt durch den engen, mit allerlei Klein kram anaefüllten Korridor und stieß die Tür zu Grim pers Wohnzimmer auf. Entsetzt blieb er an der Schwelle stehen. Der „Quetscher" lag am Boden inmitten einer Blut lache. Sein häßliches Gesicht war verzerrt. Friend war mit seinen Leuten nachgekommen und ging auf den Toten zu. Hartfield erschrak heftig. Er hatte auf der Brust des Toten die Karte bemerkt, die ihm so bekannt war. Rasch wollte er danach greifen, aber Friend war ihm bereits zuvorgekommen. Er nahm die Karte auf und betrachtete sie. Auf Ler Rückseite standen folgende Worte: „Der „Quetscher" hat unzählige arme Menschen ins Elend gejagt, und keine Behörde hatte die Macht, ihn zu richten. Ich habe das Vermögen des Wucherers an mich genommen und werde es den jenigen zurückerstatten, Lenen es geraubt wurde," Auch Hartfield hatte die Worte gelesen, und in diesem Augenblick dachte jeder der beiden Männer das näm liche: Stand Ellen Wilcot in irgendeinem Zusammen hang mit dem Verbrechen? In der nächsten Sekunde hatte Joe Friend die Karte in die Tasche gesteckt und gab mit harter Stimme den Befehl, die Wohnung zu durchsuchen. Zu Ueberlegungen blieb später Zeit. Die Beamten suchten alle Räume durch, kehrten das Unterste zu oberst, doch ohne allen Erfolg. Hartfield kämpfte mit einem schweren Entschluß. Er hatte bei seinen Angaben das Erscheinen Keans ver schwiegen. Als er aber den Toten gesehen hatte, wußte er, daß Kean der Täter gewesen. Wenn er nicht redete, brachte er Ellen in einen fürchterlichen Verdacht, der seiner Ueberzeugung nach vollkommen unbegründet war. Ellen war doch wirklich nur zufällig in diese Geschichte hineingeraten. Er trat in einem plötzlichen Entschluß zu Friend, der sich gerade Notizen in sein Buch machte, und vervoll ständigte seinen Bericht. „Wenn ich wüßte, wie weit ich Ihnen glauben darf!" sagte der Amerikaner zweifelnd. „Warum haben Sie den Mann zuerst verschwiegen?" „Weil er einer der Unsrigen war!" gestand Hartfield mit verblüffendem Freimut. Friend trat überrascht zurück. „Na — endlich einmal ein Geständnis! Sie find also ein Komplice Les Mannes im Havelock?" „Sie wußten es doch längst, Mister Friend!" sagte Hartfield. „Es leuchtet Ihnen hoffentlich ein, daß ich Sie auf Grund dieser Aussage anstandshalber verhaften muß," entgegnete Friend. „Das leuchtet mir allerdings ein!" brummte Hartfield und begab sich in die Obhut eines Beamten. Jetzt erst dachte er darüber nach, was ihn veranlaßt hatte, dieses Geständnis KU machen. Die Hauptursache war Ellens Abweisung, die ihn tiefer getroffen hatte, als er im Augenblick zugeben wollte. Die Auffindung von Grimpers Leiche gab seiner Entschlußkraft den Rest. (Fortsetzung folgt.).