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Die ersten Olympia-Sieger. Deutschland erringt fünf goldene, fünf silberne und zwei bronzene Medaillen. TaMsspruch Die Leidenschaft wohnt in des Menschen Brust, auf daß sie ihn zu großen Taten wecke; allein nur wecken-darf sie ihn, nicht leiten, den Mut nur stählen, nicht das Werk vollbringen. „Vaier -es Daierlan-es." Zu Hindenburgs zweitem Todestag am 2. August. Am 2. August sind es zwei Jahre her, daß der Schirmherr der Deutschen in den schweren Jahren des Weltkrieges und der getreue Ekkehard des deutschen Volkes während der Riedergangsjahre der Nachkriegszeit Reichs präsident Generalfeldmarschall Paul von Benecken- dorfund Hindenburg für immer die Augen schloß. Sein Leben hatte immer seinem geliebten Vaterlande gegolten. Rastlos arbeitete er für dieses Land, auch dann, wenn es ihm manchmal nicht leichtfiel, wenn um ihn herum mancher seine Handlungen nicht verstehen zu können glaubte. Unser Feldmarschall des Weltkrieges war der richtige Mann am richtigen Platz, der, unterstützt von seinem genialen Mitarbeiter Ludendorff, die Schlach ten des Weltkrieges vier Jahre hindurch zugunsten des deutschen Volkes zu entscheiden vermochte. Und als in der Heimat der Zusammenbruch kam, da führte er das im Felde unbesiegte deutsche Heer in die Heimat zurück. Seinem geraden Charakter hätte es nicht gelegen, in den Stunden der Not seine Kameraden im Stich zu lassen. Sein Grundsatz war: „Die Treue ist das Mark der Ehre" und in diesem Geiste echter deutscher Treue steht das deutsche Volk zu seinem Hindenburg, der ihm National held für alle Zeiten ist. Es war eine historische Stunde, als Generalfeld marschall v o n Hindenburg am 21. März 1933 dem Führer des neuen Reiches, Adolf Hitler, in Pots dam die Hände entgegenstreckte und symbolisch damit die Aussöhnung zwischen dem anständigen alten Deutschland und der kraftvollen auswärtsstrebenden jungen Generation vollzog. Ein Jahr seines Lebens konnte er noch voller Freude feststellen, wie ringsum in Deutschland ein ge waltiger Aufstieg sich vollzog, wie vor allem die seelische Wandlung des deutschen Volkes zu den alten völkischen Tugenden ihm die Gewißheit gab, daß die Zukunft Deutschlands nunmehr in guten Händen gesichert lag. Ganz Deutschland trauerte, als der Vater des Vaterlan des zur großen Armee einrückte. Aber er konnte ruhig sterben, hatte er doch auf seinem Sterbebett die Gewißheit, i daß unter dem genialen Führer des Dritten Reiches, Adolf Hitler, das deutsche Volk einer besseren Zukunft > entgegenschreitet. Wie ein Vermächtnis klingt das Hindenburg-Wort: „Das Wohl der Gesamtheit steht über dem Wohl des einzelnen, das des Vaterlandes über dem des Einzelindividuums. Der Deutsche opfert sich ihm frei und edel." Das neue Deutschland lebt und kämpft in diesem Geiste. ' ZurüMveifung poMHer VrunNenvergWng. Die deutsche Gesandtschaft in Wien gibt bekannt: «Die Havas-Agentur, Wien, verbreitet die Nachricht, daß unter den Demonstranten, welche die olympische Feier zu stören versucht haben, sich auch ein „nationalsozialistischer Anführer von rcichsdeutscher Staatszugehörigkeit" be finde. Offensichtlich beabsichtigt sie damit den Eindruck zu erwecken, als ob diese Demonstration von reichsdeut scher Seite inszeniert worden sei. Dieser Brun nen- verglftung gegenüber haben wir das folgende fest- znsicllen: Unter 150 insgesamt Verhafteten befindet sich es" Reichsdeutscher, welcher in der Mariahilfer Straße, also weit vom Schauplatz der olympischen Feier entfernt, mit einigen anderen Demonstranten „Ein Volk, em Reich gerufen hatte. Nach polizeilichen Feststellungen tst dicier m Mauer bei Wien wohnhafte Reichsdeutsche politisch völlig unbekannt. Daraus ergibt sich, wie ten denziös die Feststellung ist, daß es sich um einen „reichs deutschen nationalsozialistischen Anführer" handelt." Wie die Wiener „Nene Freie Presse" meldet, wurden bei den Kundgebungen am Mittwoch 1-55 Per sonen verhaftet. Unter ihnen befindet sich keiner von den in voriger Woche amnestierten Nationalsozialisten. Bei der feierlichen Eröffnung der Olympischen Kunst ausstellung gab der Präsident des Organisationskomitees, Staatssekretär a. D. Dr. Lewald, die ersten olym pischen Sieger, und zwar in den Kunstwettbcwerben, be kannt. Mit ungeheurem Beifall nahmen die Zuhörer das außerordentlich günstige Abschneiden der deutschen Wett- kampfteilnchmcr auf, die nicht weniger als fünf goldene, fünf silberne und zwei bronzene Medaillen erringen konnten; ein wahrhaft prächtiger Auftakt der XI. Olympischen Spiele und der bisher größte deutsche Erfolg bei den olympischen Kunstwettbewerben! Das Ergebnis des Kunstwettbewerbs der XI. Olym pischen Spiele lautet wie folgt: Baukunst: Städtebauliche Entwürfe: Goldene Medaille: Deutschland für Werner March (Reichssportfeld). Silberne Medaille: Vereinigte Staaten von Nord amerika. Bronzene Medaille: Deutschland für Theo Nußbaum (Stadtplan Köln: Sportflächen im Stadt gebiet). Architektonische Entwürfe: Goldene Medaille: Oesterreich für Hermann Kutschera (Skistadion). Silberne Medaille: Deutschland für Werner March (Reichssportfeld). Bronzene Medaille: Oesterreich für Hermann Stiegl- holzer und Herbert Kastinger (Kampfstätte für Auto-, Rad- und Pferdesport in Wien). Malerei und Graphik: Gemälde in jeder Technik: Goldene Medaille: fällt aus. Silberne Medaille: Oesterreich. Bronzene Medaille: Japan. Zeichnungen und Aquarelle Goldene Medaille: fällt aus. Silberne Medaille: Italien. Bronzene Medaille: Japan. Oesterreichs Olympiamannschaft im Ehrenmal Unter den Linden Nach dem Empfang im Berliner Rathaus legte die österrei chische Olympiamannschaft im Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges einen Kranz im Ehrenmal Unter den Linden nieder. (Scherl Bilderdienst — M) Gebrauchsgraphik: Goldene Medaille: Schweiz. Silberne Medaille: Deutschland für Alfred Hierl (Plakatentwurf „Internationales Avusrennen"). Bronzene Medaille: Polen. Bildhauerkunst: Rnndplastiken: Goldene Medaille: Italien. Silberne Medaille: Deutschland für Arno Breker. Bronzene Medaille: Schweden. Reliefs: Goldene Medaille: Deutschland für Emil Tu tor (Hürdenläufer). Silberne Medaille: Polen. Plaketten: Goldene Medaille: fällt aus. Silberne Medaille: Italien. Bronzene Medaille: Belgien. Literatur: Lyrische Werke: Goldene Medaille: Deutschland für Felix Düh - nen (Der Läufer). Silberne Medaille: Italien. Bron zene Medaille: Oesterreich. Dramatische Werke: keine Medaillen. Epische Werke: Goldene Medaille: Finnland. Silberne Medaille: Deutschland für Wilhelm Ehmer (Um den Gipfel der Welt). Bronzene Medaille: Polen. MM: Kompositionen für Solo- oder Chorgcsang: Goldene Medaille: Deutschland für Paul Höf- f e r (Olympischer Schwur). Silberne Medaille: Deutsch land sür Kuri Thomas (Kantate zur Olympiade 1936). Bronzene Medaille: Deutschland für Harald Genzmer (Der Läufer). Kompositionen für Orchester: Goldene Medaille: Deutschland für Werner Egk (Olympische Festmusik). Silberne Medaille: Italien. Bronzene Medaille: Tschechoslowakei. Außerdem wurden in allen Wettbewerbsgruppen ehrenvolle Anerkennungen ausgesprochen. * Ehe noch die olympische Fackel an der Stätte der diesmaligen Spiele eingetroffen, ehe noch die olympische Glocke die Augen der Welt zum Wettstreit auf den Plan rief, fielen in der Reichshauptstadt die ersten Ent scheidungen über das olympische Kunst schaffen der Nationen. Mit Jubel nimmt das ganze deutsche Volk, nimmt das Gastland Deutschland, an der Freude der mit goldenen, silbernen und bronzenen ! Medaillen ausgezeichneten Nationen teil. Mit größerem, i verständlicherem Stolz erfüllt alle deutschen Herzen die Auszeichnung deutscher Kunstwerke der Architektur, der Skulptur, der Musik, der Literatur mit den olympischen Preisen. Erhabene Ausdrucksformen geistig-künst lerischen Schaffens haben am Vorabend der XI. Olympischen Spiele die Anerkennung der Welt ge funden. Nun mag der Wettstreit der Athleten in der Kampfbahn folgen, nicht minder edel in der Gestaltung des körperlichen Kampfes; auf daß das leuchtende Ziel er reicht werde: Körper und Geist verbunden in edler Harmonie. Gestaltung einer großen Idee durch die Kunst. Feierliche Eröffnung des olympischen Kun st Wettbewerbs durch Reichs Minister Dr. Goebbels. Auf dem Ausstellungsgelände am Kaiserdamm unter dem Berliner Funkturm wurde in feierlicher Form die Olympische Kunstausstellung, der Kunstwett- bewcrb der XI. Olympischen Spiele Berlin 1936, durch Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet. An diesen Wett kämpfen der Kunst beteiligten sich die Bildhauer, Maler, Graphiker und Architekten aus 23 Nationen mit ungefähr WO Werken. Die musikalischen Sicgcrwcrkc und die Schöpfungen der Dichter werden an anderer Stelle der Oesfentlichkeit vorgctragcn werden. Das heilige Feuer von Olympia in Deutschland. Der olympische Fackelstaffellauf überschreitet bei Hellcndorf die deutsche Reichsgrenze: der letzte tschechoslowakische Läufer ent- zündet den Altar. (Scherl Bicherdienst — M.) Der Einzug der deutschen Olympiamannschaft in das Olympisch« Dors. ü Die seierkche Flaggcnhissung beim Einzug der deutschen Olym piamannschaft in das Olympische Dorf. (Scherl Bilderd. M-)