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Weiche Seamien sind msldevMW Erfassung militärisch ausgebildeter Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge. Es sind Zweifel ausgetreten, welcheBeamtensich bei den polizeilichen Meldebehörden anzumelden haben. Meldepflichtig sind nur diejenigen Beamten, die dem aktiven oder Beurlaublenstande des früheren Heeres, der Schutztruppe, der Kaiserlichen Marine und der Reichswehr als Offiziere oder Beamte angehört haben. Unberührt hiervon bleibt selbstverständlich die Meldepflicht für alle, die seit d?m 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder der Landespolizei ausgeschieden sind usw., wenn sie einem älteren als dem Geburtsjahrgang 1913 angehören. „Soziale Arbeit und Gemeinschaft." Deutschlands Teilnahme am 3. Internationalen Kongreß für soziale Arbeit in London. Vom 12. bis 18. Juli findet in L o n d o n zum dritten Male der Internationale Kongreß für so- zialeArbeit statt, der alle vier Jahre die ersten Fach leute aus aller Welt für die öffentliche und private soziale Arbeit zum Austausch von Erfahrungen und Berichten über den Stand der Arbeit in den einzelnen Ländern ver einigt. Der Kongreß wird in diesem Jahre das Thema „Soziale Arbeit und Gemeinschaft" be handeln. Der Bedeutung des Kongresses entsprechend nimmt eine 30köpfige deutsche Abordnung unter Führung von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt teil. Weitere Reichsmittel für die Kleinsiedlung. In Würdigung der überragenden Bedeutung der Kleinsiedlung (Hetmstätlensiedlung) ist die Reichsregierung entschlossen, auch in Zukunft den Hauptanteil der Reichs- Mittel, die für die Förderung des Siedlungs- und Woh nungsbaues bereitgestellt werden, für die Weiterführung der Kleinsiedlung einzusetzen. Um den Bewilligungsbehörden und Siedlungsträgern die Möglichkeit zu geben, auf längere Sicht zu planen und die weiteren Siedlungsmaßnahmm so rechtzeitig vorzu bereiten, daß sogleich im Frühjahr 1937 mit dem Bau der im nächstjährigen Siedlungsprogramm zu errichtenden Siedlungen begonnen werden kann, hat der Reichsarbcits- minister weiter Vorsorge getroffen, daß schon jetzt übn einen gewissen Teil der Neichsmittel, die für die Klein siedlung im Haushaltsjahr 1937 kassenmäßig zur Ver fügung stehen, Klarheit geschaffen wird. Der Reichsarbeits- ministu hat weitere Neichsmittel für die Weiterführung der Kleinsiedlung zur Verfügung gestellt. Auch über diese neuen Mittel kann schon in diesem Rechnungsjahr durch Bewilligungs bescheide verfügt werden, jedoch nur mit der Maßgabe, daß st; kastenmäßig erst im Rechnungsjahr 1937 verausgabt werden dürfen. KiWriragödLe an der spanischen Küfte. Tiefe Trauer ist in einigen Fischerdörfern derkanta- brischen Küste eingezogen. In einem furchtbaren Nordoststurm gingen mehrere einer aus elf Dampfern bestehenden Fischcrflotte unter. Dabei sind, soweit bisher fest steht, 20 Seeleute ertrunken. Da jedoch noch immer von mehreren Fischdampfern jede Nach richt fehlt, befürchtet man, daß sich die Zahl der Opfer er höht. Die dem Sturm entronnenen Fischer, die in ihre Heimatorte an der kantabrischen Küste zurückgekehrt sind, gaben erschütternde Berichte über den verzweifelten Kampf mit dem aufgewühlten Meer. Die zurückgekehrten Schiffe weisen starke Beschädigungen auf. Auch haben sie einen Teil ihrer Besatzungen verloren, da mehrere Fischer durch Sturzwellen über Bord gespült worden sind. In Candas wurden nach Bekanntwerden des Un glücks sämtliche Geschäfte und Büros geschlossen und die Flagge auf dem Rathaus auf Halbmast gesetzt. In diesem Orte allein sind bis jetzt elf Fischer als ertrunken gemeldet. In anderen Dörfern wartet die gesamte Einwohnerschaft Tag und Nacht am Strand auf die Rückkehr der über fälligen Dampfer. Oer Kleinkrieg in Abessiniens Ueberfälle aus die Eisenbahn — Frische italienische Hcimattruppen im Anmarsch. Die englische Presse setzt ihre Nachrichten über den Kleinkrieg zwischen Italienern und abessinischen Frei schärlern fort. Londoner Blätter bestätigen die Mel dungen über die Unterbrech ungdesEisenbahn- verkehrs zwischen Dschibuti und Addis Abeba. So sollen mehrere italienische Züge zum Ent gleisen gebracht bzw. durch Gewehrfetter zur Umkehr ge zwungen worden sein. Die Italiener sollen von Diredaua aus vier Truppentransportzüge mit 1200 Mann und Tanks an die Ueberfallstellen entsandt haben, während von Addis Abeba aus mehrere Bataillone nach Mojjo, wo sich das erste Eisenbahnattcntat ereignete, entsandt worden sind. Außerdem sollen frische TruppenvonJtalien nach Afrika gesandt worden sein. Ebenso sei die Abreise eines Schwarzhemdenbataillons von Messina an gekündigt worden. In einer Meldung aus Karthum im Sudan bestätigt der Korrespondent des „Mailh Telegraph", daß bei dem Uebersall auf die Fliegerofsiziere 31 Mann ums Leben gekommen seien, darunter auch der Inhaber einer großen Landkonzession in Westabessinien. Oer Negus tritt im Kabarett auf. Der Negus, der in weiten englischen Kreisen große I Sympathien genießt, ist auf bestem Wege, diese zu ver lieren. Er hat sich nämlich bereit gefunden, in einem Londoner Kabarett aufzutreten und eine Rede in amh arischer Sprache zu halten. Sein Londoner Gesandter, Dr. Marlin, spielt den Dolmetscher. Man vermutet, daß sich der Negus damit entschuldigen wird, für die Weiterführung des Kampfes gegen Italien Geld verdienen zu müssen. In London gibt es aber nur ein Kopfschütteln, daß der Negus eine eines Monarchen unwürdige Haltung an den Tag lege und so offen hinter dem Gelde her sei. — 12 italienische Flieger in Abessinien ermordet. Bei dem Ueberfall auf die italienische Fliegermission in Lekemti sind, wie das italienische Nachrichtenbüro Agenzia-Stefani meldet, insgesamt 12 Angehörige der italienischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Außerdem wurden zwei Eingeborenen- Dolmetscher getötet. Bei dem Ueberfall handelt es sich, wie die italienische Zeitung „Giornale d'Italia" in einem kurzen Kommentar zu der amtlichen Meldung der Stefani noch mals betont, um einen der Zwischenfälle, die so oft bei kolonialen Eroberungen nach Abschluß des Feldzugs ein treten. In einigen ausländischen Zeitungen habe man diesen Einzelfall zu den üblichen Spekulationen benutzt. In Wirklichkeit habe es sich um eine Aktion abessinischer Räuberbanden gehandelt. Kampf um die Eisenbahn in Abessinien. Unsere Karte gibt einen Teil der Eisenbahnlinie von Addis Abeba nach Dschibuti wieder; bei Mojjo ereignete sich der Ueberfall auf die Bahn. (Hagenborg-Eisner — M.) E5// lM/c 0IE E/TM. ELSEIA (18. Fortsetzung.) >,Auf jeden Fall werde ich der Einladung Folge leisten. Geoffrey Lane — wo ist das eigentlich?" „Im Norden! Elegant kann man dieses Viertel ja nicht nennen. — Ich rate Ihnen, sich einige handfeste Sergeanten mitzunehmen." „Keinesfalls! Wenn es eine Falle ist, werde ich mich sogar darin fangen lassen. — Machen Sie kein solch entsetztes Gesicht, lieber Kollege! Sobald ich merke, daß es ans Skalpieren geht, mache ich mich aus dem Staub!" Grant wagte nichts mehr einzuwenden, aber er merkte sich die Straße und beschloß, die Augen offen zu halten. Es war am gleichen Tag kurz nach drei Uhr, als die Meldung von dem Diebstahl in der Commercial-Bank in Scotland Jard eintraf. Der abhörende Beamte hatte kaum das Wort Havelock vernommen, da legte er den Hörer weg und ließ das Gespräch in das Büro des „Amerikaners" umleiten. Joe Friend wollte gerade weggehen. Er eilte an den Schreibtisch zurück und hörte das Gespräch im Stehen an. , , „Schön! Ich komme sofort zu Ihnen, bitte erwarten Sie mich." , „Nein, so was!" brummte er. „Der Mann scheint es ja plötzlich mit der Erledigung seines Pensums sehr eilig Su haben! Sollte er nervös geworden fein? Ein gutes 3eichen!" Als er eine Viertelstunde später das Gebäude der Eommercial-Bank betrat, kam ihm der Direktor hände- swgend entgegen. „Hurton! stellte er sich vor und führte ^8 Besucher in sein Privatburo. „Ein Rätsel, Mister Friend, ein völliges Rätsel!" „Sagen Sie, Mister Hnrton, wer ist eigentlich der In haber des beraubten Safes?" „Lord Asham, einer unserer angesehensten Kunden!" Friend notierte sich den Namen. „Und wie ging der Diebstahl vor sich?" wandte er sich wieder an den Direktor. „Auf die einfachste Weise der Welt!" mußte Mister Hurton wider seinen Willen zugeben. „Heute vormittag erschien ein Herr mittleren Alters in vornehmer Klei dung an einem unserer Schalter, wies sich als Lord Ashams Sekretär aus und ersuchte, in den Tresor ge führt zu werden, da er für seinen Herrn einige Doku-., mente zu entnehmen habe. Er legte eine mit Lord Ashams Unterschrift versehene Vollmacht vor. Wir prüften die Unterschrift sorgfältig, sie war echt. Trotz dem riefen wir zur Sicherheit den Lord an. Dieser be stätigte die Angaben des Sekretärs, er sei körperlich zu wenig auf der Höhe, um selbst kommen zu können, er brauche aber die Dokumente. Ob denn die von ihm aus gestellte Vollmacht nicht genüge?" „Sehr gut!" schmunzelte Friend. „Nun trugen Sie natürlich keine Bedenken mehr, dem Wunsche des Boten zu willfahren! — Ich nehme an, daß Sie wenigstens die Vollmacht zurückbehalten haben!" „Selbstverständlich!" rief Hurton und holte ein Blatt Papier aus einem Schreibtischfach. Friend las die Vollmacht aufmerksam durch. „Und wie war es möglich, daß der Diebstahl so rasch an den Tag kam?" „Ein reiner Zufall! Vor zwei Stunden erschien Lord Asham in der Bank, um einen kleinen Betrag von seinem Konto zu beheben. Ich kam gerade in den Schalterraum, begrüßte den Lord und drückte ihm bei dieser Gelegen heit meine Freude aus, daß sich seine Unpäßlichkeit vom Vormittag so rasch behoben habe. Wie ich auf eine solche Vermutung käme, fragte er verdutzt. Ich erzählte ihm, Schreckliches ahnend, das Geschehene. Nun, es stellte sich bald heraus, daß er weder krank gewesen, noch einen Sekretär gesandt, noch eine Vollmacht geschrieben oder einen Telephonruf empfangen habe. Er untersuchte so fort den Inhalt seines Safes, es fehlten keinLick»» Wert- Generalstreik in Spanien? Der spanische Ministerrat beschäftigte sich in einer fünfstündigen Sitzung mit der Möglichkeit eines bevor stehenden Eisenbahner steiles in ganz Spanien. Wenngleich von seiten der Eisenbahnarbeiter bisher noch kein Zeitpunkt für die Niederlegung der Arbeit angekün digt worden ist, so besteht doch große Geneigtheit unter ihnen, in den Streik zu treten. Die Regierung sei fest entschlossen, mit allen gesetz lich zulässigen Mitteln den Streik zu verhindern. Das treibende Element ist der anarcho-syndikalistische Gewerk schaftsverband, dessen Agenten auch die Stillegung des ge samten F e r n l a st v e r k e h r s auf den Landstraßen planen, um einem Eisenbahnerstreik größere Wirksamkeit zu geben. Ferner wird dafür Stimmung gemacht, auch die Post - und Telegraphen arbeiter für die Nie- derlegung der Arbeit zu gewinnen. 46 Grad im Schatten, 63 in der Sonne. Massensterben im Gefolge der amerikanischen Hitzewelle. Furchtbare Heuschreckenplage. — Nothilseaktion für die Farmer. So unerträglich die Hitze in den amerikanischen Oststaaten von den Heimgesuchten empfunden wird, noch ist kein Nachlassen der Hitzewelle abzusehen. Noch immer steigt das Thermometer und mit ihm die Zahl der Opfer der Hitze. New Uork erlebte sogar den bisher heißesten Tag in seiner Geschichte. In den Abendstunden wurden 46 Grad Celsius im Schatten und 63 Grad in der Sonne gemessen, in den Wohnvierteln der ärmeren Be völkerung betrug die Temperatur nach Sonnenuntergang noch 47 Grad im Schatten. Die glühenden Straßen waren völlig verödet. Ueber eine Million Einwohner verbrachten die Nacht am Ozeanstrand auf Conney Island oder im Zentralpark, Bisher hat die Hitzekaiastrophe im ganzen Lande 300 Todesopfer gefordert. Die Zahl steigt jedoch stündlich. Die Heuschreckenplage ist neuerdings auch in den Südstaaten in verheerender Form aufgetreten. Besonders Arkansas wurde von Heuschrecken heimgesucht. Ein Mil lionenschwarm vernichtete die ganze Umgebung einer Stadt und ließ kein grünes Blatt übrig. Sogar zum Trocknen aufgehängte Wäsche wurde aufge fressen. Die Bundesbehörden haben ihre Hilfsmaß nahmen noch weiter ausgedehnt. Die Wiederansiedlungs behörde hat für sämtliche Wiederaufbauanleihen der Bundesregierung für die Farmerfamilien in den Dürregebieten ein einjähriges Moratorium erklärt. Die Eisenbahntarife für Viehtransporte wurden in bestimmten Gegenden herabgesetzt, um den Abtrans port des Viehes aus den Dürregebieten in fruchtbare Weidegegenden zu erleichtern. Außerdem hat die Regierung die Nothilfeaktion, die vorerst darin besteht, notleidende Farmer an öffent lichen Arbeitsprojekten zu beschäftigen, auch auf die von der Dürre betroffenen Südstaaten Nord- und Südkaro- lina, Tennessee, Kentucky, Virginia und Alabama ausge dehnt. Bisher wurden insgesamt 75 000 Farmer bei Dammbauten und Bauten von Bewässerungsanlagen ein gestellt. Kurze Nachrichten. Berlin. Ter Schweizer Bundesrat stellte fest, daß die acht italienischen Journalisten, die kürzlich den Zwischenfall in der Völkerbundsversammlung verursacht und deshalb mit Polizeigewalt aus dem Sitzungssaal entfernt werden mußten, die Schwei; nach ihrer Freilassung verlassen haben. Damit kann der Zwischenfall in der Hauptsache als erledigt betrachtet werden. München. Im Alter von 78 Jahren ist Geheimrat Karl von Marr, der frühere Präsident der Akademie der Bildenden Künste und Ehrenmitglied des Künstler hausvereins, gestorben. Karl von Marr war auf dem Ge- biete der Malerei erfolgreich tätig und auf vielen Aus stellungen mit bedeutenden Arbeiten vertreten. gegenstände, sondern nur ein Bündel Dokumente, über deren Verlust er jedoch außerordentlich bestürzt, ja geradezu niedergeschmettert war. Am meisten schien ihn die Karte zu erschrecken, die der Dieb zurückgelassen hatte. Sie wissen, die Karte des Mannes im Havelock." Joe Friend hatte mit gespannter Aufmerksamkeit zu gehört. „Welcher Art waren diese Dokumente?" fragte er erregt. „Darüber hat sich Lord Asham nicht geäußert!" ent gegnete achselzuckend der Direktor. „Können Sie mir beschreiben, wie der angebliche Sekretär ausgesehen hat?" „Hm, das ist schwer zu sagen. Er hatte ein Dgrch- schnittsgcsicht, war glatt rasiert und trug eine Horn brille. Soviel ich mich erinnere, hatte er schwarzes Haar, das er zurückgekämmt trug. — Richtig, jetzt fällt mir noch etwas ein. Ich bemerkte es, als er seine Mappe öffnete. An der linken Hand fehlte ein Finger." Friend machte sich eifrig Notizen. „Ein Rätsel, Herr Kommissar, ein schreckliches Rätsel!" murmelte Hur-on, als er den Beamten zur Tür be gleitete. Joe Friend rief eine Taxe an. „Wissen Sie den Weg nach Asham Castle?" Der Chauffeur grinste über das ganze Gesicht. „Na, klar, wo der verrückte Lord wohnt! Nehmen Sie sich aber 'ne Kerze mit, wenn Sie ihn besuchen wollen!" Friend verstand die Anspielung erst, als der Wagen vor der Freitreppe hielt. Nicht ein Fenster in Lem ganzen Kasten? Verdammt, Seine Lordschaft schien tat sächlich einen Sparren im Kopf zu haben! Der dumpfe Klang des Türklopfers verursachte ein ge spenstisches Echo im Innern des Hauses. Friend mußte ein Gefühl des Unbehagens überwinden. Jack Black öffnete. Er musterte den Besucher mit miß trauischen Blicken. „Sie wünschen?" fragte er steif. „Melden Sie mich Seiner Lordschaft in einer dringen den Angelegenheit!" sagte der Beamte kurz und über reichte seine Karte. Der Diener führte den Besucher in die Halle. Dann entfernte er sich in der Richtung von Lord Ashams Ge mächern. .(Fortsetzung folgt.),