Volltext Seite (XML)
po»en", WreM u. a.: Danzig hak von sich aus Yen Vor stoß zur Revision einer Lage gemacht, die bei aller for malen Fundierung schier unmögliche Komplikationen für die rechtmäßige Negierung brachte und das Prestige und Hie Autorität der Führung eines souveränen Staates immer mehr anfraß." Die bürgerlichen „Danziger Neuesten Nachrichten" schreiben u. a.: „Die Worte des Danziger Senatspräsidenten werden in Genf nicht ungehörr ver hallen können. Denn diese Forderungen, nun einmal laut und deutlich ausgesprochen, werden nicht mehr vcr-> stummen. Sie erfordern eine Antwort." Faser Rezept heißt Adolf Hitler!" Dr. Ley sprach vor 70 0VÜ in Hannover. '' Reichsorganifation Dr. Ley sprach in Han- nover in einer von mehr als 70 000 Volksgenossen be suchten Kundgebung. Deutschland, so führte er aus, sei etwas Herrliches und Einmaliges. Es gelte, dieses Volt zu hegen und zu pflegen. Auch Deutschland habe eine Opposition, aber nicht in Form einer politischen Partei, die zur Macht strebe, sondern seine Opposition sei seine Jugend, die sich gegen alles Falsche und Unzulängliche mit ihrem gesunden Jn- / stinkt wende. Auch darin liege etwas grundsätzlich Neues, daß der heutige Staat ebenso solche Achtung vor seiner neuen Jugend wie vor dem Großen der Vergangenheit habe. Das deutsche Volk glaube auf dieser Erde allein an Adolf Hitler und an fon^ keinen. (Stürmischer Beifall.) Es glaube aber auch an einen Herrgott über sich, der es segne Und ihm Kraft gebe, und daran, daß dieser Herrgott uns Deutschen Adolf Hitler gesandt habe, damit Deutschland wieder groß und frei werde. Abschluß -er deutsch-schweizerischen Wirtschastsverhandlungen. Zu dem am Montagnachmittag 5 Uhr vollzogenen Abschluß der deutsch-schweizerischen Wirt schaft s v e r h a n d l u n g e n wurde von beiden Dele- tzationen folgende Verlautbarung ausgegeben: Die deutsch- schweizerifchen Wirtschastsverhandlungen haben zur Unterzeichnung je einer Zusatzvereinbarung zum Verrech nungsabkommen vom 17. April 1932, zum Waren zahlungsabkommen vom gleichen Tage- zum Abkommen über den gegenseitigen Warenverkehr vom 5, November 1d32, eines Reiseverkehrsabkommens sowie verschiedener sonstiger Vereinbarungen geführt. Auf schweizerischer Seite wurde das Vertragswert von dem Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, Bundesrat Obrecht, und vom Delegierten des Bundesrates für den Außenhandel, Minister Dr. Stucki, auf deutscher Seite vom deutschen Gesandten in Bern, Freiherrn v. Weiz säcker, und dem Ministerialdirektor im Reichs- und preußi schen Wirtschaftsministerium, Wolthat, unterzeichnet. Giraßenkampse m Paris. Blutige Zusammenstöße in der Pariser Prachtstraße. Starke Erregung bei den Patrioten. Dis innenpolitische Gärung in Frankreich hat wieder Mmal ein Peytil gefunden. Auf der breiten Pgriser Prachtsträße, den Eham Elhsses, kam es zu Zusammen stößen, die fast Bürgerkriegcharakter äNnahmen und drei Stünden andauerten. Auf feiten der Polizei wurden H1 Mann und zwei Kommissare verletzt; bei den Kund gebern gab es neun Verletzte. Schon während der ganzen Woche sammelten sich jeden Abend, wenn die Flamme auf dem Ehrenmal neu entfacht wurde, zahlreiche Patrioten an, sangen die Marseillaise und riesen: „Frankreich den Franzosen!" und „Es lebe Oberst de la Rocque!" (Der Führer der Feuerkreuzler — Ned.) Bisher hatte sich die Polizei zurückgehalten. Als sich aber am Sonntag abend ein Zug bildete, der sich die Champs Elysses hin unter zum Concorde-Platz bewegte, so daß der Verkehr völlig stockte, stieß an einer Seitenstraße der Zug sich an einer starken Polizeiabteilung, die den Weiter- tnarsch verhindern wollte. ,Die Demonstranten warfen Steine aus die Polizisten. Don einem Cafs aus wurden Gläser, Flaschen, Unter tassen und alles, was zur Hand war, auf die Polizei ge schleudert; getroffen wurden natürlich aber auch Demon stranten. Erst als 30 Züge Mobilgarde aufmar- schierten und die Bürgersteige leerfegten, trat Ruhe ein. An einigen Straßenecken flackerten jedoch immer wieder Kämpfe auf. Die Pariser Rechtspresse ist aufs höchste empört über diese Vorgänge, weil die Polizei bei den Fabrikbesetzun gen durch die Arbeiter nicht eingreife; aber wenn sich ein mal Patrioten zu einem Zuge spontan zusammenschlössen und die Marseillaise sängen, gleich mit Gewalt vor ginge- Die radikalsoziale Zeitung „Rspublique" fragt, ob sich die Tage des 6. Februar 1934 wiederholen sollten. „Echo de Paris" führt an, daß die Amerikaner, die Paris besichtigen, ihre Führer bereits zu fragen pflegten, Um wieviel Uhr die Zusammenstöße begännen. . - - Das Erwachen aus den Moskauer Blüteniräumen. Das Erwachen aus den Moskauer Blütenträumen führt den französischen Patrioten immer neue Anhänger zu. Hinzu kommt, daß gewisse Pariser Zeitungen emsig Material zusammentragen, um die Gefahren der Bolsche- wisierung Frankreichs dem Volke vor Augen zu stellen. So schreibt z. B. das Blatt „Jour", das fast jeden Tag Ent hüllungen bringt, in den Revolutionsversuchen, die seit zwei Monaten in Frankreich durchgesührt würden, finde man stets die Leitung, die Pläne und geheime An weisung der Komintern und ihrer Agenten. In der „RSpublique" erklärt Pierre Dominique, daß die Volksfrontregierung, die für die Franzosen ein Refor mationsinstrument sei, für die Kommunisten eine Etappe auf dem Wege zum bewaffneten A u f st a n d darstelle. Der Verfasser erinnert an die Aus führungen des berüchtigten „deutschen" Moskauspitzels Pieck auf der Kominterntagung im Juli 1935 in Mos kau. Dort habe Pieck erklärt, man könne den bewaffneten Aufstand der Arbeiterklasse nur über die Volksfront er reichen. Ziel sei der Umsturz des bürgerlichen Regimes rmd Vie Aufrichtung der Sowletüerrschaft. Sparkraß im Dienst des Siaates. Der Erfolg der neuen Neichsanleihe. — Staatsschuld bei uns und bei den anderen. — Italiens Anleihckraft. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte die Zeich nung der neuen 402 p r o z e n t i g e n Neichsau- lcihe, die seit dem 29. Juni bis zum >7. Juli zur Zeich nung aufliegt, schon in den ersten Tagen einen beachtlichen Erfolg. Nicht nur die besonderen Vorrechte — Mün delsicherheit, Auslösbarkeit usw. —, mit denen die neuen Schatzanweisungen ausgestattet sind, sicherten ihr die Sym pathien der Zeichner. Vor allem ist es die günstige LagedesGeld Marktes selbst, der mit seiner starken Flüssigkeit der Zeichnungsfreudigkeit des Publikums ent gegenkommt. Wie denn überhaupt einer der Haupt gründe für die Auslegung der neuen 700-Millionen- Reichsanleihe — 200 Millionen waren bereits gleich nach der Bekanntgabe der Anleiheauflegung untergebracht — War, Geld aus dem Geldmarkt abzusaugen; denn es ist, wie der „Völkische Beobachter" in diesen Tagen schrieb, „kein Gewinn sür eine Volkswirtschaft, wenn die Verwendung derartiger freier Gelder dem Be lieben der Firmen überlassen ist". Es ist uns noch allzu sehr aus der Systemzeit her in Erinnerung, wie in Zeiten übergroßer Geldflüssigkeit diese Mittel oft genug ge braucht, um nicht zu sagen mißbraucht wurden, um ganze Werke wie eine Handelsware aufzukaufen. Durch die jetzt vorgenommene Abziehung beachtlicher Summen aus dem Geldmarkt wird allen Tendenzen der volkswirtschaftlich unerwünschten Konzernerweiterungen oder -Neuschaffungen von vornherein ein Riegel vorgeschoben. Der zweite Hauptgrund für die Anleiheausschreibung war der, Mittel zur Fortführung der Arbeits schlacht zu beschaffen. Die derzeitige Geldflüssigkeit dieser mit vordringlichsten Aufgabe der deutschen Volks wirtschaft dienstbar zu machen, ist um so selbstverständ licher, als letzten Endes die allgemeine Anreicherung der Mittel, wie sie übrigens vielleicht am deutlichsten in den steigenden Steueraufkommen zum Ausdruck kommt, aus der vom Staat angeregten und angekurbelten Arbeits- schlächt stammt. Die Summe, die seit der Machtüber nahme durch den Nationalsozialismus aus der Sparkraft der Bevölkerung und der Äufbringungsbereitschaft des deutschen Volkes in den Dienst der Staatsaufgaben gestellt werden konnte, ist um so beachtlicher, als der deutsche Kapitalvorrat noch immer begrenzt ist. Erstmalig stellten die Sparkassen im Januar 1935 einen Betrag von 500 Millionen zugunsten der Arbeitsbeschaffung zur Ver fügung, im Mai 1935 folgten die Versicherungs- u n t e r n e h m e n mit 300 Millionen, August 1935 schloß sich eine 1. Neichsanleihe in Höhe von SOO Millionen an, die in freier Zeichnung aufgebracht wurden; zu gleicher Zeit brachten die Sparkassen weitere 500 Millionen aus ihren angesammelten Sparbeträgen auf. Zu Beginn 1936 trat die Reichsbahn mit ebenfalls 500 Millionen für die Reichsautobahnen, also auch für die Arbeitsbeschaffung, an den Markt heran. Im April zeich neten die Versicherungsgesellschaften noch mals, wie im Vorjahr, 300 Millionen. Zählt man^iesen Ms Mems Mtmat. W i l s E r u f f, am 7. öuli. 193!!). Der Spruch des Tages: Der Glaube ist ein Erbteil energischer, grotztütiger, fortschreitender Naturen, der Unglaube das Eigentum schwacher, kleingesinnter, zurückschreitender, aus sich selbst beschränkter Menschen. Goethe. Jubiläen und Gedenktage. 8. Juli. 1838 Graf Zeppelin, der Begründer der Luftschisfahrt, geboren. Sonne und Mond. 8. Juli: S.-A. 3.47, S.-U. 20.23; M.-A. 21.49, M.-U. 8.26 Die Welt rings nm uns. Ist der Mensch wirklich der Glücklichere, der mit seinem vielpserdigen Wagen hinausjagen kann? Gewiß, er kennt keine Grenzen seines Hinauswollens und Hinauskönnens. In sausender Fahrt trügt ihn der Motor lasch an das Ziel seiner Wünsche, heute hierhin, morgen dorthin. Es ist etwas Schönes darum, so Herr der Entfernungen zu sein. Eines aber sollte man darüber nicht vergessen: die Freude am Kleinen, am Geringen. Auch die stille, bescheidene Weltrings umuns, in unserer unmittel barsten Nähe, ist voll heimlicher Wunder. Sie scheint uns nur so wenig beachtenswert, weil wir einen falschen Maß stab anlegen und weil wir allzugern den Blick in die blaue Ferne lenken und meinen, daß die Natur einzig und allein dort ihre strahlendsten Schätze offenbare. Gewiß, da sind die Bergriesen mit ihren schnee gekrönten Gipfeln, sind die tiefgrünen, geheimnisvollen Seen, die buntblühenden Matten und die seltenen Blumen am Steilhang, da rauscht im Norden das Meer sein ur altes Lied, da wogt im Westen der Rhetnstrom durch die grünen Redenhügel und wiegen im Osten sich Kiefern im Sommerwind. Und dann erst über die Grenzen der Heimat Deuschlands hinaus: Ueberall in der Welt Wunder über Wunder. Aber vollkommen wird das Erlebnis dieser Offen barungen der Statur erst dann sein, wenn wir gelernt haben, Freude am Kleinen und Geringen zu empfinden. Nicht alle Menschen können das, aber wer es kann, ist un endlich reich! Ihn macht der blanke Tautropfen glücklich, der im ersten Morgenglühen am schwankenden Roggenhalm glitzert, er freut sich des blauen Gottesauges im Ackergrund und der sonnentrunkenen Libellen über dem Schilf. Er folgt in Gedanken dem weißen Segel der wandernden Wolke und entdeckt im Grase immer neu die stillen, bescheidenen Blumen, von denen jede einzelne eine Welt für sich, ein Wunder ist. Es mutz etwas von innen zu dem kommen, was von außen auf den Menschen einwirkt, das ist das ganze Geheimnis der Freude am Kleinen und Geringen. Dann erkennen wir, daß das Kleine gar nicht klein ist, sondern daß es der gleichen Ehrfurcht wert ist wie die ragenden Schöpfungen der Natur draußen in der Welt. Summen den jetzt zur Zeichnung aufgelegten Betrag von 700 Millionen hinzu, so ergibt sich, daß in den letzten Jahren der st a t t l i ch e B e t r a g v o n 3,3 M i l l i a r- den Mark aus der Spartätigkeit des deutschen Volkes für die Arbeitsbeschaffung verfügbar gemacht worden ist. Wenn das Ansland, namentlich die französische Presse, diese neue Anleihezeichnung zum Anlaß nimmt, von einer „rapide wachsenden Reichsverschuldung" zn sprechen, so ist das um so unangebrachter, als tatsächlich die Reichsver schuldung im Verhältnis zur Verschuldung anderer Staaten bedeutend geringer ist. Nach einer Statistik in der Zeitschrift „Die neue Wirtschaft" betrügt nämlich die Staatsverschuldung je Kopf der Bevölkerung in Holland 700, in Frankreich 1200, in England 1700 und in Belgien 2000 Goldmark, gegen 243 Mark auf den Kopf der deut-^ schen Bevölkerung. Wobei übrigens nicht übersehen wer den soll, daß auch noch andere Faktoren, wie die Höhe' des Volksvermögens, Ler Zinssätze, der inneren Kaufkraft! usw., bei der Bewertung dieser Schulden eine Rolle spielen.! Jedenfalls dürfen wir auf den neuen deutschen Zeich nungserfolg aus nationalpolitischen und nationalwirt schaftlichen Gründen Mit Berechtigung stolz, sein. Bon größter Wichtigkeit ist zur Zeit auch M Italien die Frage, ob und wieweit es imstande ist, die ihm durch die Kriegsausgaben entstandenen Mehrkosten durch Steuern und Inne nanleihen zu decken. Die! innere Schuld Italiens betrug zu Beginn dieses Jahres, rund 150 Milliarden Lire (100 Lire gleich 19,29 Mark).! Durch die starke Aufrüstung der letzten Jahre und durch die Kriegsausgaben 1935/36 wuchs sie zu dieser Höhe an. Wie genaue Kenner der dortigen Verhältnisse indessen versichern, bewegt sich diese Schuld zunächst durchaus noch im Rahmen der Steuerkraft der italienischen Wirtschaft. Zumindest kann die Aufbringung auch der Erfordernisse eines gestiegenen Heeresbedarfs durch die Zurückdrängung der anderen Ausgaben und durch Finanzoperationen für das laufende Jahr als gesichert gelten, zumal die Auf hebung derSanktionen in nächster Zeit manche Handelsausweitungsmöglichkeiten mit sich bringt. Zieht man eine Bilanz der Sanktionen, so kommt man zu dem immerhin recht interessanten Ergebnis, daß sie Italien nicht allzuviel angehabt haben. Nicht zuletzt dank der beachtlichen Vorratswirtschaft, die Italien betrieben hatte. Aus den Veröffentlichungen ausländischer Fachzeitschriften und Wirtschaftsblätter geht jedenfalls hervor, daß einmal die Lebensmittelgrundlage Italiens durch die' Sanktionen keine Einschränkung erfahren hat und zum' anderen die beabsichtigte Unterbindung der Fertig- wareneinfuhr nicht geglückt ist. So wurden. Maschinen für die Metallindustrie in dreifacher Höhe des' entsprechenden Vorjahrsmonats und Flugzeug- und Kraft-. Wagenmotoren in doppelter Höhe eingeführt. Auch die Rohstofseinfuhr (Oel, Kohlen, Baumwolle, Eisen) übertraf die entsprechenden Vorjahrsziffern. Gelitten haben dagegen, wie nicht anders zu erwarten war, der Wohnbau und der Transithandel. Eine andere Frage ist allerdings die, welche Stellung Italien in Zukunft den einzelnen Sank tionsländern in handelspolitischer Hinsicht gegenüber ein- nehmen wird. Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 19° C. Volksschule Wilsdruff. An dem Wettbewerb um die vom RS-Lehrerbund ausgesetzten Preise für die besten Werbeauf sätze zur Reichstagswahl am 29. März 1936 beteiligten sich 6ZZ Schüler und Schülerinnen der höheren Schulen, der Be rufs- und Volksschulen des Kreises Meißen. Von unserer Volksschule konnten erfreulicherweise vier Kinder mit Preisen für sehr gute Aufsätze ausgezeichnet werden, und zwar die Schüler Gerhard Pollmer (Kl. 1g) und Helmut Hessel (2g) mit je einem freien Besuch der Gartenbauausstellung in Dresden und Gottfried Hentschel (1g) uni Günihe! k - ch? Hübel (frühere 5g) mit Anerkenungsschrekben. Der Schul leiter Talkenberger hat ihnen die Mitteilung von der Pr-is- zuteilung bezw. die Anerkennungsschreiben mit Worten herz licher Anerkennung für ihre Leistungen im Beisein der betref fenden Klasse überreicht. Militärische Einquartierung. In der siebenten Abendstunde erfolgte gestern der Einzug des Teiles der Nachrichten-Abtei lung 44, der in unserer Stadt auf eine Nacht Quartier bezog. Km 9 Uhr war Dienstausgabe auf dem Marktplatze und um. 10 Uhr bereits Zapfenstreich. Kurz war die Nacht. Heute mor gen um 5 Uhr stand die Abteilung zum Ausrücken auf dem Cchützenhausplatze bereit, wo der große Wagenpark aufgestellt war. In Richtung Kesselsborf verließ die Abteilung dann unsere Stadt. Die mehrwöchige Uebung führt sie in den Raum Frei berg und Frankenberg südlich und Döbeln und Geringswalde nördlich. Umsatzsteuerpflichtige weisen wir auf eine Bekanntmachung des Finanzamtes Nossen im amtlichen Teile vorliegender Num mer hin. Der Arbeitsdienst Meißen verläßt morgen Mittwoch Mei ßen. Heute Dienstag wird die Abteilung 1/150 noch einmal durch Meißen marschieren. Auf dem Markt wird die Abteilung Ausstellung nehmen. Dort erfolgt die Verabschiedung von der Stadt. Am Mittwoch fährt die Abteilung mit dem fahrplan mäßigen Zug 9.38 Uhr von Meißen weg bis nach Kötzschcn- broda. Dort gesellt sich eine Arbeitsdienstabteilung aus Zwickau hinzu, und die Fahrt geht dem neuen Arbeitsgebiet in Ost preußen zu. Oberfeldmeister Keip, der Führer der Abteilung 1/150, ist übrigens zum Oberstfeldmeister befördert worden. Werft keine Obstreste achtlos fort! Es wiederholt sich nm die jetzige Jahreszeit, in der neben Kirschen auch Beercnobst aller Art in Fülle reift, immer wieder die Erscheinung, daß Fußgänger auf weggewörfenen Obstresten ausglesten lind oft durch Arm- und Beinbrüche empfindlich Schaden nehmen Jahr für Jahr machen wir es uns im Interesse der Allgemeinheit zur Aufgabe, auf die Unsitte des achtlosen Wegwerfens von Obst resten und auf ihre oft bösen Folgen hinzuweisen. Dennoch wie derholen Unglücksfälle sich immer wieder. Ist es denn wirklich so schwer, gegen seine Mitmenschen das bißchen Rücksicht zu üben, daß man Kirschkerne, Beercnschalen usw. nicht auf den Bürgersteig, sondern in die Gosse befördert? Zugegeben, daß vielleicht der Erwachsene in dieser Hinsicht meistens bereits die nötige Selbstzucht übt. Aber auch unsere Kinder sollten wir anhalten, das gleiche zu tun. Meistens sehen irdoch Väter und Mütter achtlos und untätig zu, wenn ihre Kinder, mit einer Psimdtüte Obst bewaffnet, nach und nach den ganzen Bürger steig „verzieren". Ein Erwachsener, der. das beobachtet, sollte stets dem betreffenden Kinde, auch wenn es nicht das eigene ist, ernste Vorhaltungen und Ermahnungen zuteil werden lassen.