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Unsere Besten bei den Olympischen Spielen 1560 vo» HFsLEsZ» S L Stuttgart: 800 Meter in 1:56,3 — Meter in 3:55,6. (Schirner — M.) zu D< sw m so de fu! Di in. Der auä lich voll mit geb Der sei des hak beg wo d d a r all zu tig Di bet tra kör we M< wa L U al w fa kö w> w n ki s) tr st d g' r> g> S lo ni sein, wenn er freit. Er kann ja wahren, der Andreas. Keine wird mein' sagen." Ach, wenn der Spiegel nicht wäre! — Mitten im herr lichsten Frühling spricht Barbara eines Tages wieder vom Fortgehen. Die alte Tante Therese ist tief beleidigt. Als ob Barbara in Riegerswalde nicht auch ihre Bücher hatte und ihr Malgerät! Ach, sie weiß sa nicht, mit was für quälenden Ge danken sich Barbara se:t vielen Tagen und Nächten herum schlägt. Und wie das strahlende Licht, das überschwengliche Blühen der Gärten und Wiesen das sehnsüchtige Herz schmerzt. Alle Wege sind beseelt von Erinnerungen und fragen: „Weißt du noch?" Barbara schläft schlecht. Sie hört den Frühlingswind in den Bäumen rauschen und die Wässerlein zu Tale springen. Jetzt erst erfährt sie, was es heißt zu lieben. Jetzt erst ist sie reif genug für das große Gefühl, das ihr vor einem Jahrzehnt entgegengebracht wurde. Es ist zu spät, denn sie kann sich doch Andreas nicht in den Weg stellen und rufen: „Hier hast du mich — nimm mich — ich begehre nichts mehr, als bei dir sein zu dürfen!" Nein, das kann eine Frau nicht, auch wenn ihr Herz brennt wie eine Fackel! Und doch überlistet sie sich selbst, als sie meint, einmal dürfe sie das Schicksal herausfordern. Still wird sie an seinem Wege warten, auf der Bank, verborgen von Gesträuch. Andreas mutz an ihr Vorbeigehen, aber er wird sie nur sehen, wenn er wie er es versprach, nach der Bank blickt. Vielleicht wird er achtlos vorüberschreiten, dann muß sie verzichten und schweigen... Höher stehen die Waldbäume zu feiten des Weges. Zehn Jahre verändern auch einen Wald. Kaum findet Barbara die alte Bank, so gut versteckt steht diese. Und Barbara wartet, wie sie noch nie in ihrem Leben gewartet hat. Sie weiß, in wenigen Minuten muß Andreas kommen, er geht fast genau zur gleichen Tageszeit sommers und winters, der Sprechstunde wegen, die dann beginnt. „Ich halte den Atem an, wenn er kommt", denkt Barbara fiebernd, „wenn nur mein Herz nicht zu laut klovft, es dröhnt wie eine Trommel!" Dompert, 1000 Meter in 2:31,2 Hornberger, Frankfurt: 100 Meter in 10,5 Sekunden, 200 Meter in 21,4 Sekunden. (Wagenborg-Archw/M). „Ich habe aus dich gewartet, Andreas." „Du hast auf mich gewartet?" fragt er ungläubig und be wegt, „ich habe mir ja so gewünscht, dich einmal wiederzusehen, Barbara, aber man sagte mir, du gingest wieder fort, und so dachte ich, es wäre besser." „Ich werde nie mehr fortgehen, wenn du es nicht willst, Andreas!" Zaghaft und demütig steht sie vor ihm, und in diesem Augenblick kann ihr kein Spiegel sagen, daß sie schöner ist, als sie Andreas jemals sah. „Unser Glück hing an einem Faden", meint sie später ein mal, „wenn du dich nicht umgewendet hättest, wir hätten uns nie mehr gefunden. Aber ich hoffte ja, daß du nicht an unserer Bank Vorbeigehen konntest ohne einen Blick..." „Und doch war es nicht unsere Bank, Barbara. Sie steht längst nicht mehr, sie war alt und morsch... sie befand sich auch einige Meter unterhalb der neuen... Daß ich dich doch gefunden...? Weil dein Herz Kraft genug besaß, mich zu rufen. Und das meine war so bereit, zu hören..." Schaumburg Oberhausen: 1560 Meter in 3:57,6. (Wagenborg-Archiv — M.) Leichum, Stettin: 100 Meter in 10,5 Sek.; Weitsprung 7,76 Meter. (Wagenborg-Archiv — M-) Schein, Hamburg: 100 Meter in 10,6 Se kunden, 200 Meter in 21,9 Se kunden. (Wagenborg-Archiv/M.) Ist die Zeit stehen geblieben? Smd zehn Jahre nur ein Traum? denkt Barbara, als sie auf dem kleinen Bahnhofe Riegerswalde ankommt. Immer noch wartet der alte, rot- bemützte Träger am Ausgange und bringt sich den Reisenden mit höflichem Gruße in Erinnerung. Immer noch stecken die Dorfleute neugierig die Köpfe zusammen, ,wenn ein fremdes Gesicht auftaucht. Hinter den Wiesenhängen'und dem blühen den Strauchwerk der Raine steht dunkel und ernst der Wald... Ein paar neue Häuser sind gebaut worden, am Friedhöfe ist eine Reihe Gräber mehr, aber in den Höfen flattern Windeln und Kleinkinderzeug auf der Leine wie immer. Riegerswalde stirbt nicht aus ... Eine Ruhe, die Barbara zehn Jahre nicht gekannt hat, kommt über sie. Es ist der tiefe Friede der Heimat, der ihr Herz erfüllt. Hier gibt es nichts Gefahrvolles und Un- Rkanntes, sicher geht sie die altgewohnten Wege, sie fühlt sich geborgen, wie ein Kind bei der Mutter. Nachts hört sie den Regen aufs Dach tropfen und den Holzwurm im alten Gebälk ticken. „Wie schön ist es daheim!" sagt Barbara zu ihrer ein zigen, noch lebenden Angehörigen, der alten Tante Therese, die ihr das Häuschen verwaltet. „Siehst du es jetzt ein?" meint die Tante mit mildem Tadel, „reichlich lange hat es gedauert. Du hättest hier so ein ruhiges Glück haben können! Aber du hast ja geglaubt, es warte etwas Besonderes auf dich." Ja, das hat Barbara geglaubt! .Nein', hat sie damals vor zehn Jahren zu Andreas, dem jungen Arzt aus Riegers walde gesagt, sich kann nicht deine Frau werden! Ich mag nicht ein ganzen Leben lang in Riegerswalde bleiben. Erst will ich meine eigene Kraft erproben, erst muß ich sehen, was ich erreichen kann...' Die Stunde ist unverblaßt in ihrer Erinnerung geblieben: Andreas wartet vor der Bank, die etwas versteckt hinter Strauchwerk am Wegrande steht. Sie sieht ihn heute noch, schweratmend und gesenkten Hauptes. ,Jch kann nicht weg von hier', sagt er, ,der Vater hat sein Amt in meine Hände ge legt, man kennt mich, man schätzt mich. Meine Berufung ist, hier zu bleiben und denen zu helfen, die meiner bedürfen. Wenn dir dein Herz nicht sagt, was du tun mußt, Barbara... aber ich werde warten, vielleicht kommst du wieder. Täglich muß ich an unserer Bank Vorbeigehen, stets werde ich hier deiner gedenken.' „Fünfunddreißig Jahre bist du nun alt", sagt Tante Therese in Barbaras Gedanken hinein, „aber du hast dich gut gehalten, Kind!" Doch der Spiegel weiß es bester als die gute Tante Therese, der die Zuneigung für dieses schwierige, früh verwaiste Schwesterkind den Blick trübt. Der Spiegel sagt: wo ist der Glanz deiner Augen, wo die zarte Rosenfarbe deiner Wangen? Zehn Jahre stehen in Schatten um Augen und Mund gezeichnet, Barbara... AeichSsender Leipzig. Donnerstag, 16. Juli. Reichssender Leipzig: Welle 382,2 Meter. Nebensender Dresden: Welle 233,5 Meter. 6.30: Frühkonzert. Plietzsch-Marko-Orchester. — 8.30: Konzert des Musikzuges der Fliegerlandesgruppe 6. — 9.40: Kindergymnastik. — 12.00: Mittagskonzert. Das Münchener Tanzfunkorchester und das Unterhaltungsfunkorchester. — 14.15: Allerlei von zwei bis drei! — 15.00: Eine medizinische Plau derei über die Reichsgartenschau. — 16.00: Kurzweil am Nach mittag. (Schallplatten.) — 17.10: Romane aus aller Welt. — 17.30: Der Dom zu Magdeburg. — 17.50: Ruf der Jugend. — 18.00: Neue Volksmusik. — 19.00: Reich mir die Hand, mein Leben! Hörfolge. — 20.10: Großes Militärkonzert. Ausgeführt von dem Musikkorps und dem Sängerchor des Jnf.-Regts. 10. — Dazwischen um 21.00: Gärten aller Zeiten und Zonen. — 22.30: Reichssendung: Wiedererweckung der Spiele und Aus blick auf die Xl. Olympischen Spiele. — 22.45: Johannes Brahms: Sinsonie Nr. 4, ll-Moll für großes Orchester, Werk 98. — 23.30 bis 24.00: Heut' wird getanzt mit dem kleinen Funk orchester! «- SeuMlandiender. Donnerstag, 16. Juli. Deutschlandsender: Wellenlänge 1571 Meter. 6.10: Fröhliche Schallplatten. — 9.40: Kindergymnastik. — 10.00: Volksliedsingen. - 12.00: Musik zum Mittag. Tas Orchester und die Tanzkapelle des Reichssenders Breslau. — 14.00 Allerlei — von zwei bis drei! — 15.15: Frauen am Werk. — 15.45: Der Berg schweigt. — 16.00: Musik am Nach mittag. Die Kapellen Georg Nettelmann und Jaro Michalek. — 18.00: Nordeutsche Landschaftsbilder. — 18.35: Der Weg zum Film. — 18.45: Sportfunk. — 19.00: Kleine Stücke — große Meister (Schallplatte» >. — 19.30: Waffenträger der Nation. Das Lehrbataillon in Döberitz. — 20.10: Aus der Truhe des Königswusterhüuser Landboten: Juli. — 21.00: Robert Schumann. Das Große Orchester des Deutschlandsen- ders; Bruno Hintze-Reinhold, Klavier. — 22 30: Reichsfrndung Wiedererweckung der Spiele und Ausblick ans die XI. Olym piade. — 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanz! Georg Nettel mann spielt — Die Zeit scheint sich endlos zu dehnen, und als Barbara schließlich doch einen Schritt hört, glaubt sie, ihr Herz müsse zerspringen. Jede Sekunde ist ein Jahr Fegefeuer, und Bar- bara büßt darin alles, was sie in spielerischem Leichtsinn je gesündigt hat. Sie sieht Andreas kommen, er hat den Kopf ein wenig gesenkt, als ginge er in tiefen Gedanken. Nein, Barbara rührt sich nicht, sie ist wie ein Baum, festgewurzelt zu Gedeih und Verderb im Heimatboden. Nun ist er ganz nahe... Andreas geht langsam vorbei! Barbara verharrt wie gelähmt. Alles ist tot und kalt und aus. Da dringt ein Laut an ihr Ohr, eine unendlich geliebte Stimme ruft fassungslos: „Barbara! Bist du es wirklich?" Bor ihr steht Andreas und blickt in ihr tieferblaßtes Ge sicht. „Beinahe hätte ich dich nicht gesehen! Riefst du mich, Barbara?" „Nein — das nicht!" haucht Barbara. Sie sieht ihn jetzt mit wachen Augen an und gewahrt, daß auch an ihm die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen ist. Tief befreit atmet sie auf, und die Farbe kommt wieder in ihre Wangen. Turnen, Sport und Spiel. Wieder zwei Olympiamannschaften eingetroffen. In der Reichshauptstadt haben zwei weitere Olympia- Ländermannschaften, von der Bevölkerung herzlich begrüßt, ihren Einzug gehalten. In Stärke von 72 Teilnehmern traf die ägyptische Mannschaft ein. Kurz darauf erfolgte die An kunft der 38 Olympiakämpfer Südafrikas. Beide Mann schaften wurden auf den festlich geschmückten Bahnsteigen unter dem nun bereits Tradition gewordenen olympischen Zere moniell willkommen geheißen. Die Gäste wurden dann in Autobussen der Reichswehr zum feierlichen Empfang durch Staatskommissar Dr. Lippert in das Berliner Rathaus ge bracht und bezogen dann ihre Trainingsquartiere. * Glückwunsch des Reichsverkehrsministers. Der Reichs- und Preußische Verkehrsminister Freiheit v. Eltz-Rübenach hat aus Anlaß des deutschen Autosieges beim Königspreis von Belgien an Korpssührer Hühnlein einen telegraphischen Glückwunsch ge- richtet. Zehn Neger unter Amerikas Leichtathleten. Die amerika nische Leichtathletikmannschast für die Olympischen Spiele, di« jetzt auf Grund der letzten Ausscheidungskämpse ausgestellt worden ist, weist in ihren Reihen »ich: weniger als zehn Reger auf, die alle als sichere Anwärter auf Sieg gelten. Außerdem ist es bemerkenswert, daß so gute Leute wie Ben Eastman», Bill Bonthron, Vaross, O'Brien, die sich bei den Ausscheidungs kämpfen nicht bis auf einen der ersten drei Plätze schieben konnten, zu Hause bleiben müssen. Schwarzer Tag der deutschen Radfahrer. Bei der Rad rundfahrt durch Frankreich hatte die deutsche Mann schaft einen schwarzen Lag. Aus der Etappe von Evian nach Aix-les-Vaines versuchten die Deutschen auszureitzen, kamen aber nicht sehr weit vom Feld weg. Als sie wieder eingeholt wurden und schwere Bergstrecken folgten, gaben Bautz, Roth und Kijewski das Rennen auf. Damit sind Deutschlands Aussichten auf einen guten Platz begraben. Der Große Preis von Berlin, das wertvollste Berliner Pferderennen aus der Bahn in Hoppegarwn, brachte dem Favoriten Sturmvogel einen vielbejubelten Sieg. Unter Printens Führung konnte der Schleuderhaner Wahnfried, Minzen und Periander schlagen. Sturmvogel hat somit den Großen Preis von Berlin zum zweitenmal gewonnen. Und diese unbestechliche Sprache des Spiegels ist schuld, daß Barbara noch nicht zu der Bank am Waldwege zu gehen wagte, obwohl sie weiß, daß dort täglich immer noch Andreas oorbeikommt, wenn er seine Besuche im Nachbardorfe er ledigt hat. „Wo denkst du hin, Barbara?" sagt Tante Therese vor wurfsvoll, „einen Kraftwagen konnte er sich noch nicht leisten. Er hat doch nur arme Leute zu behandeln. Und zu den Klein bauern an den steilen Berghängen müßte er sowieso zu Fuß gehen." Ja, so ist das hier, so war es schon vor zehn Jahren! Einen harten Dienst hat Andreas, und Barbara wüßte gern, ob er noch so frisch und braungegerbt von Sonne und Wind aussieht. Ach, sie wüßte gern noch mancherlei, aber danach kann sie Tante Therese nicht fragen, o nein! — Es hat sich längst im Dorfe herumgesprochen, daß Barbara wieder daheim ist. Wenn der gelbe Sand der Gartenwege unter festen Schritten knirscht, tut Barbaras Herz ein paar wilde Schläge. -Andreas!' denkt sie hoffend und bangend. Aber es ist nie Andreas. Desto mehr erzählen ihr die Leute von ihm. Er ist noch beliebter als sein Vater, der jahrzehntelang Land/ arzt war. Eine Frage nur noch wagt Barbara an Tante Therese zu stellen: „Ist Andreas noch frei?" Die Tante sieht sie eigentümlich an. „Ja", sagt sie zögernd, »er bat ia noch Zeit. Ein Mann darf rubia ein bißcken älter