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Der Glaube, der damals wenige Hunderttausende er füllte, ist heute zum Glauben des ganzen deutschen Volkes geworden! Dieser Erfolg wurde uns nicht geschenkt, denn diese zehn Jahre sind Jahre unzähliger Kämpfe und unzähli ger Opfer gewesen. Was wissen alle diejenigen, die erst nach dem Siege auf unsere Bewegung aufmerksam wur den, was wissen sie von dem, was diese Jahre vorher an Opfern und an Kämpfen gefordert hatten? Wie- viel Sorge wir tragen mußten, wieviel Glaube not wendig war, um aus dieser kleinen Bewegung am Ende die beherrschende Macht in Deutschland zu entwickeln? Was wissen sie davon, wieviel an Gehorsam ver langt werden mußte — an schwerem Gehorsam, obwohl dieses Gehorchen nur zu oft gegen alle Regungen des Gefühls, ja sogar gegen die Vernunft zu gehen schien? Mögen die Jungen von heute aus dieser Zeit des Verzichts und des Gehorsams lernen für sich und die deutsche Zukunft. Alles aber konnte nur erreicht werden durch die gren zenlose Treue und Anhänglichkeit meiner Mitkämpfer. Da für möchte ich ihnen an dieser Stelle und an diesem Tage heute besonders danken. Ich möchte ihnen danken, daß sie in diesen Jahren so treu und anständig zur Bewegung gehalten haben, daß sie ihr nicht den Rücken kehrten, wenn es manchmal so zu sein schien, als werde unser Werk doch nicht gelingen, sondern daß sie sich dann erst recht fanatisch zu mir bekannten und sich fanatisch vor mich stellten. Wohin wären wir gekommen, wenn sich diese Anhänglichkeit nur in den Zeiten der Erfolge gezeigt haben würde? Das, was unsere Bewegung so groß werden ließ, war nicht die Treue und Anhänglichkeit nach Siegen und Erfolgen, sondern die Treue gerade nach unseren Niederlagen. Wenn es uns schlecht ging, wenn sich alles Glück von uns abzuwenden schien, dann sind diese Hunderttausende klei ner Menschen erst recht hinter die Bewegung und, ich darf wohl sagen, vor meine Person getreten. Nur des halb konnten wir zusammen diesen einzigartigen Kampf der deutschen Geschichte durchkämpfen und erfolgreich be stehen. Und so wie wir dank dieser Tugenden unser großes Ziel der Erringung der Macht in Deutschland erreicht haben, so werden wir, wenn wir uns zu den gleichen Grundsätzen auch in der Zukunft bekennen, auch stets den Weg nach vorwärts finden. Marsch in eine große Zukunst. Möge die deutsche Nation nie vergessen, daß die Härte eines Volkes nicht dann erprobt wird, wenn die Führung sichtbare Erfolge aufzuweisen hat, sondern in Stunden scheinbarer Mißerfolge. Solange eine Führung vom Glück gesegnet ist, kann sich jeder Schwächling zu ihr bekennen. Erst in den Stunden, in denen das Glück sich abzuwenden scheint, zeigen sich die wirklich wertvollen Menschen. Dann erst wird die Treue mitgewogen! Möge in der Zukunft das deutsche Volk sich diese Tugenden bewahren! Es wird mit diesen alten Prinzipien, den Grundsätzen unserer Be wegung, in eine große Zukunft hineinmarschieren! Ich kann an diesem Tage neben dem Danke nur die eine Bitte an den Allmächtigen aussprechen, Laß er unser Volk segnen möge in unserer Bewegung. Denn das ist meine heiligste Ucberzeugung: solange die nationalsozialistische Bewegung fest und stark in Deutschland steht, so lange wird Deutschland stark und fest sein! Wenn jemals diese Bewegung sinken sollte, dann wird auch Deutschland wieder sinken. Die Vorsehung hat es uns ermöglicht, unserem Volke neben den Erfolgen auf dem Gebiete der Arbeit vor allem den Frieden zu bewahren. Ich glaube, wir können auch an diesem Tage an diese Vorsehung keinen anderen Wunsch richten als den, auch in Zukunft diesen Frieden unserem Volke zu schenken. Vor diesem Frieden aber wollen wir stets schreiben das Wort: Ehre, und unter diesem Frieden wollen wir stets verstehen den Be griff: Freiheit! Wir wollen überzeugt sein, daß ohne diese Ehre und ohne diese Freiheit es auch keinen Frie den geben kann. Das mag auch die Welt zur Kenntnis nehmen. Ich glaube, daß diese Klarheit am ehesten ge eignet sein wird, falsche Vorstellungen, falsche Hoffnungen oder falsche Auffassungen zu beseitigen und damit einem wirklichen Frieden zu nützen. Der letzte Satz der V. Symphonie von Beethoven verhallte. Der Führer erhob sich und schritt grüßend durch die Reihen seiner Mitarbeiter nach dem Schloßhof, wo ihm wiederum die. Bevölkerung begeisterte Kundgebun gen bereitete. Gu-eien-euische dürfen die Fackel nicht tragen! Bei dem Olympischen Fackellauf wird die Fackel anch durch sudetcndeutfchcs Gebiet getragen werden. Das tsche choslowakische Olympiakomitee hat unter der Begründung, eine Teilorganisiation des Fackcllaufcs nicht billigen zu können, den Wunsch der sudetendeutschen Sportverbände und Turnvereine, Fackclläufer im sudetendeutschen Gebiet stellen zu dürfen, unberücksichtigt gelassen und die tsche chischen Sokol-Sportler mit dem Laus bis zur Reichsgrcnze betraut. Englands Rüstungen führen zu einem Fehlbetrag im Haushalt. Schatzkanzler Neville Chamberlain kündigt erhöhte Rüstungsausgaben an. Das englische Unterhaus behandelte in dritter Lesung die Haushaltsvoranschläge für 1936/37. Die Aussprache wurde für die Opposition von dem Abgeord neten Pethick Lawrence abgeschlossen, der darauf hin wies, daß die Höhe der Ausgaben zum erstenmal seit den Kriegsjahren die Summe von 800 Millionen Pfund er reicht habe. Schatzkanzler Neville Chamberlain er klärte, die Erhöhung der Steuern sei offen erfolgt, weil das Rüstungsprogramm, das lebenswichtig und dringlich sei, dies erforderlich mache. Chamberlain er klärte dann — und diese Erklärung erregte beträchtliches Aufsehen —, daß er einen Fehlbetrag im Haushalt für das nächste Jahr erwarte. England stehe, so schloß er, vor einer Zeit, in der es große Summen ausgeben werde, um das Land zu sichern und es in die Lage zu versetzen, seine Verpflichtungen gegenüber dem Völker bund zu erfüllen. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 4. Juli 1936 Oer Spruch des Tages: Wenige Menschen wissen, wieviel man wWn muß, um zu wissen, wie wenig man weiß. Zubiläen und Gedenktag«. 5. Juli. 1884 Togo wird deutsche Kolonie. 6. Juli. 1807 Begegnung der Königin Luise mit Napoleon in Tilsit. 1887 Der Dichter Walter Flex geboren. Donne und Mond. 5. Juli: S.-A. 3.44, S.-U. 20.24; M.-A. 20.46, M.-U. 4.24 6. Juli: S.-A. 3.45, S.-U. 20.24; M.-A. 21.10, M.-U. 5.43 Wenn dir eine Katze über den Weg laust. Allerlei Volksglauben. Es ist doch merkwürdig, daß eine ganze Reihe auch gebil deter Menschen niemals so recht darauf verzichtet, Schlimmes zu erwarten, wenn etwa bei Tisch Salz aus dem Salzfaß ver schüttet wird. Das bedeutet Streit, heißt es. Es soll kein gutes Vorzeichen sein für das, was du beabsichtigst. Da sind dann auch noch die anderen Anzeichen: Wenn uns die Ohren klingen — ist es das rechte, so spricht jemand in der Bekanntschaft gut von uns; ist es das linke, so wird irgendwo Schlimmes über uns gesagt. Oder: Wenn der Kuckuck ruft! Man soll dabei auf den Geldbeutel klopfen, dann wird er nicht leer. Oder man soll dabei zählen, wie oft er ruft; so viele Jahre wird man näm lich noch leben, heißt es. Es gibt Leute, die ernsthaft heute noch glauben, eine Schafherde zur Linken „bedeute" anderes als eben dieselbe Schafherde zur Rechten. Oder sie sagen, wenn einer während einer Erzählung oder eines Gespräches meßt: Er benießts, das heißt, sie sehen darin eine unfehlbare Bestätigung des Gesagten. Drei Kreuze, beim Anschneiden eines Brotlaibs auf diese gemacht, sollen ihn ergiebiger machen. Merkwürdigerweise soll man bei Nacht nicht in den Spiegel schauen, weil dann ein böser Geist oder gar der Teufel herausschaue. Vor aller Zau berei aber soll der sicher sein, der Salz und Brot bei sich trägt. Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule Sonntag, den 5. Juli vorm. 11—12 Ahr. — Vvrtragsfolge: 1. „Prinz Max-Brigade", Regimentsmarsch ehem. sinf.-Regt. Nr. 104 von G. Asbahr. - 2. Vorspiel zu Hermanus Kontraktus von K. Flesch. 3. „Weaner Modln", Walzer von K. Ziehrer. 4. „Prinz Maximilian", Präsentiermarsch ehem. Inf,-Regt. Nr. 104 von G- Asbahr. 5. Operetten-Revue, Potpourri von O. Fetras. 6. Parademarsch ehem. Sächs. Jäger-Bataillon Nr. 36 Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 19- C. Militärische Einquartierung erhält vom Montag mittag bis zum Dienstag vormittag unsere Stadt. Rund 200 Offiziere und Mannschaften der in Meißen liegenden Nachrichtenabtei lung werden in unsere Stadt einkehren und von unserer Ein wohnerschaft freundlich willkommen geheißen werden. Es ist lange her, seit Wilsdruff militärische Einquartierung hatte. Abschluß des Mütterschulungskursus. Mit einem gemüt lichen Beisammensein fand am 30. siuni der Abschluß des Säuglingspflegekursus statt. An festlich geschmückten Tischen, Das Sachsenlied. Wie bereits berichtet, wurde auf Veranlassng der SA.» Gruppe Sachsen ein Sachscnlied geschaffen, dessen Text von Mia Diebler-Willrich und dessen Vertonung von SA. - Mann Steinbrecher stammt. Den Text veröffent lichen wir im folgenden: Wo die Burgen auf den Bergen künden stolze Wucht und Wehr, wo die Elbe unermüdlich Güter trägt zum weiten Meer. Wo auf Wälder folgen Felder, Felsgestein und Heidesand: :,: da ist im herrlichen Deutschen Reich meine Heimat, das Sachsenkand. Grenzvolk hält Wacht! Schätze birgt die Sachsenerde, reich an Kohle, reich an Erz. Nimmermüde Hände werken durch ein allzeit fröhlich Herz. Wo am Webstuhl surrt der Faden, Ahn und Enkel Arbeit fand: :,: da ist im herrlichen Deutschen Reich meine Heimat, das Sachsenland. :,: Grenzvolk hält Macht! Fleiß und Arbeit schaffen Werte, jeder Stand tut seine Pflicht. Mann und Frau in ernstem Srteben ' stehn zusammen treu und schlicht. Wo im Schaffen, wo im Wirken Arbeit füget Hand in Hand: :,: da ist im herrlichen Deutschen Reich meine Heimat, das Sachfenland. :,: Grenzvolk hält Wacht! Wie die Schönheit deutschen Landes uns ist Erbe immerdar, so verpflichtet die Geschichte sie zu schützen vor Gefahr. Wo des Grenzvolks Augen wachen, starke Macht zur Wehr erstand: :,: da ist im herrlichen Deutschen Reich meine Heimat, das Sachsenland. Grenzvolk hält Wacht! bei Kaffee und gestifteten Kuchen, durch Gesang, Gedichtvor träge und Erzählungen unterbrochen, verlebten die Teilnehme rinnen in schöner Harmonie einige fröhliche Stunden. Freudig wurde einer Kursusteilnehmerin gedacht, die am selben Tage einem gesunden Buben das Leben geschenkt hatte und so den würdigsten Abschluß von allen feierte. Nachdem Schwester Kö nig die Kursusbescheinigungen erteilt hatte, erklärte sie noch einmal die Wichtigkeit des Kursus; legte allen nahe, das Ge lernte in die Welt hinauszutragen, gern den Müttern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen: zum Wohle unseres Volkes! Zum Schluß wurde noch des Mannes gedacht, der die deutsche Frau und Mütter wieder zu Ehren brachte. NSDAP. OS. WilrdM 9. 7. DAF.-Frauen Heimabend 30 Ahr Parteiheim. 11. 7. D. Jungmädelschaft Elternabend. Bei schönem Wetter 20 IW im Schulhaf, sonst im „.Adler" MM; mit Hitler sör IeutsWd! Die Deutsche Arbeitsfront appellierte gestern abend zum letzten Male an die Lauen und Flauen, und an die Volksge nossen, die gar noch abseits stehen von der großen deutschen Gemeinschaft aller Schaffenden, um sie wachzurütteln und auf ihre Pflicht des Zusammenstehens mit den anderen Volksge nossen nachdrücklichst hinzuweisen. Zu den schneidigen Weisen des Bannmusikzuges der Hitlerjugend hallte der Marschtritt der Amtswalter der DAF. durch die Straßen, über denen viele Fahnen wehten zum Zeichen der Verbundenheit der Einwoh nerschaft mit der DAF- 3n der letzteren Dienst hatten sich auch die beiden hiesigen Gesangvereine gestellt, die das Lied an die Herzen ihrer Hörer trugen. Während der Männerchor auf der Parkstraße und später auf der Wielandstraße sang, erfreute der Gemischte Chor die Bewohner der Löbtauer und der um liegenden Straßen und anschließend die rund um den Luna- park. Kurz nach 9 Ahr waren alle auf dem von Installateur- meister Richter durch Scheinwerfer hell erleuchteten Markt platze zur Schlußkundgebung eingetroffen. Auch die Kreiswaltung mit Pg. Fehrmann war anwesend. Nachdem der Männerchor „Brüder weihet Herz und Hand" und der Gemischte Chor „Was ist des Deutschen Vater land" gesungen hatten, wies der Or 1 swalter mit markigen Worten auf den Zweck der Veranstaltung hin: Volksgenosse, der du noch abseits stehst, du gehörst in die Gemeinschaft aller Schaffenden! Daß du Arbeit, daß du Lohn und Brot hast — dank es dem Führer! Komm zur DAF-! Die Worte waren gleichzeitig auch Auftakt zu der herzerfrischenden Rede des Pg. Osternack-Weißig, der wieder wie so ost schon die Wilsdruffer mit seinen Ausfüh rungen zu lebhaftem Beifall begeisterte. Er führte u. a. aus, daß nach 3jähriger nationalsozialistischer Arbeit im neuen Rei che der Führer und seine Mitarbeiter befriedigt auf das Er reichte fchauen könnten, das man noch vor 3 Jahren garnicht für möglich gehalten habe. Millionen von ehemals Arbeitslosen ständen wieder in Lohn und Brot und es werde unermüdlich daran geschafft, daß auch der letzte Volksgenosse seinen Arbeitsplatz bekomme. Alles Erreichte sei allerdings nur eine Vorahnung vom Dritten Reiche, das der Führer und die Bewegung so haben wollten, wie es das Parteiprogramm künde. Dafür einzustehen und daran Mitzuhelfen, sei die Pflicht und Schuldigkeit jedes Volks genossen. Da dürfe sich keiner als fünftes Rad fühlen; denn nicht das Parteiabzeichen oder das Braunhemd mache den Nationalsozialisten, sondern die innere Einstellung zum Füh rer, das Opfer und die Leistungen für das Werk auf dem Platze, der ihm vom Schicksal zugewiesen wurde. Wir wären heute schon viel weiter, wenn alle und jederzeit ihre Pflicht erfüllten, und wenn der jüdische Kapitalismus und die anderen bekannten Dunkelmächte nicht alle Register gezogen hätten, um uns Schwierigkeiten zu bereiten und Steine in den Weg zu wälzen. Doch alle Diskriminierung unseres Aufbaues sei zuschan den geworden an dem deutschen Siegeswillen. Die bevorstehen den Olympischen Spiele geben Gelegenheit, der ganzen Welt dis deutsche Volksgemeinschaft zu zeigen, sie praktisch zur Auswir kung zu bringen, indem wir uns als ein Volk von Brüdern und Schwestern fühlen, einer dem anderen hilft und jeder durch den Beitritt zur Deutschen Arbeitsfront mit dazu beiträgt, daß auch dem letzten der Volksgenossen geholfen werden tönne. Den Anverbesserlichen, die noch immer dem Vergangenen nachtrauer ten, müsse ein für allemal gesagt werden: das war einmal, das kommt nie wieder! Nicht auf das Lippenbekenntnis, sondern auf die prak tische Tat, auf das Opfer und die sonstige Stellung zum neuen Staate komme es an. Je höher das Amt, desto größer sei die Pflicht, doch dürfe man nicht von Einzelnen auf das Ganze schließen, müsse vielmehr über menschliche Schwächen und private Kleinlichkeiten hinweg sehen. Die ganze Welt schaue auf uns, Deutschland sei wieder Weltmacht geworden. Der Führer habe die Wehrmacht ge schaffen, nicht um Krieg zu führen, sondern um den Frieden zu erhalten. Europa könne sich auf friedlichem Wege verstän digen, die alten Verträge müßten revidiert werden und Deutsch land müsse wieder erhalten, was man ihm gestohlen habe. Der Führer bewahre den Frieden und mache damit die Hoffnungen der Juden und Bolschewisten zunichte. Für das neue Deutsch land fielen 2 Millionen der Besten im Felde und in der Hei mat, dafür müssen auch wir das Letzte hergeben. Mit Adolf Hitler vorwärts, mit Adolf Hitler für Deutschland! Der Männerchor sang „Wo gen Himmel Eichen ragen", der Bannmusikzug spielte den Großen Zapfenstreich und anschlie ßend wurden gemeinsam die beiden Nationallieder gesungen. Mit einem Gruß an den Führer wurde die eindrucksvolle Kundgebung geschloffen.