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Elchen „Disteln" sollte man Aufmerksamkeit schenken. Schm m ihrer ganzen Gestalt liegt leine besondere Wirkung. Und schließlich, um auch den „feuchten Leit" des Gartens nicht unberücksichtigt zu lassen, ist auf die ^rnäesonntso (Ab ¬ bildung 5) hingewiesen. Eie ist schon seit langem in unseren Gärten, oft in Verbindung mit HomeroonIIis, zu finden, wenn auch nicht häufig. Das schilfähnliche Laub mit den von Mai bis September erscheinenden dunkellila farbigen Blüten gibt eine schöne Staude, die dabei nicht nur an Wasserbecken, sondern auch auf Rabatten gut gedeiht. Das alles ist nur eine kleine Auswahl. Hoffentlich trägt sie dazu bei, daß der Lieb haber die Blütezeit nützt, wieder anderes, neues und schönes für den Garten zu finden. Von Diplomlandwirt 0r. Birkmann Immer wieder hört man die Einwendung, daß die Kaninchenfelle nicht gut bezahlt werden, doch sieht man genauer zu, so muh inan die Feststellung machen, daß auch in den meisten Füllen die Pflege und Behandlung derselben sehr zu wünschen übrig läßt. Wie überall, so tritt auch hier die Qualität immer mehr in den Vordergrund. Nur schöne, wirk lich gepflegte Kaninchenfelle erzielen einen Men Vcrkaufswert. Um sich aber diesen Zunutze zu machen, muß der Kaninchenhalter doch mehr tun, als nur eine gute Pelzrasse -u züchten. Bereits beim lebenden Tier muh init einer entsprechenden Behandlung des Felles begonnen werden. Bei der Unterbrin gung der Kaninchen ist darauf zu achten, dah der Stall weder zu feucht noch zu dumpf und zu warm ist. In einem zu feuchten Stall verkleben die Haare, in einem zu warmen Stall kommen die Tiere nie aus der Haarung, und der Pelz verliert zu sehr an Glanz und Geschmeidigkeit. Damit die Tiere immer trocken liegen, ist stets für genügend und gute Einstreu zu sorgen, weil die Jauche die Farbe des Pelzes weitgehend beeinträchtigt. Der Farbe sind auch die grellen Sonnenstrahlen der Mittagssonne schädlich. Besonders das Pelzwerk der dunkelfarbigen Rassen, wie z.B. der beliebten Blauen Wiener, wird durch sie stark geschädigt, indem sich über Keulen, Schultern und Rücken rostige, stumpfe Flecken vusbreiten. Deshalb sorge man dafür, dah gerade die dunklen Rassen in oen warmen Mittagsstunden Schatten haben. Damit die Felle «inen schönen Glanz bekommen, sollen nach die Kaninchen gebürstet werden, das Futter muh fettreich sein, und hin und wieder sind Mohrrüben zu verabreichen. Selbstverständlich spielt auch die Zeit des Schlachtens eine wichtige Rolle für die Quali tät des Felles. Kaninchen, deren Felle lohnend verwertet werden sollen, dürfen nicht während der Sommermonate und der Zeit des Haar- »vechsels geschlachtet werden. Der Haarwechsel tritt bekanntlich im September und Oktober auf. Sofort nach dein Schlachten ist an die Behandlung des Felles zu denken. Läßt man es Kurze Zeit liegen, so erhitzt es sich und ist verdorben. Das Ausschneiden des Balges hat nicht mit der Schere, sondern mit einem scharfen Messer zu erfolgen. Das abgezogene Fell wird dann mit der Fleischseite nach außen auf ein Brett gespannt, was zweckmäßig durch klein« Stifte geschieht, und wird so an einem sclMigen Ort, nicht aber in der Sonne oder vm Ofen zum Trocknen aufgehängt. Hierzu eignet sich ein Bodenraum, wo leichte Zug luft herrscht. Wer die Felle im eigenen Haushalt verwerten will, entfernt Kopfpartie, Pfoten und Schwanz, wer sie aber verkaufen will, unterläßt dieses zweckmäßiger, weil neben der Größe auch das Gewicht des Felles Len Preis bestimmt. Vor allen Dingen ist darauf zu achten, dah das Fell keine Falten aufweist, ebenso ist auch noch anhaftendes Fett zu entfernen. Ferner vermeide man, dah die Ohren dem Fellrücken anliegen, denn sie trocknen schlechter und geben so Veranlassung »n Fäulni; und Haarausfall. Am besten zuh« man die Ohren beim Aufspannen des Felles durch die Augenöffnungen nach außen. Will man nach dem Spannen die Felle noch selbst aufbewahren, so sind sie sofort mit Mottenüther einzuspritzen und zu verpacken, man vermeide aber, daß sie zusammcngerollt oder gebogen werden. Im Handel wird allgemein ein großes, gut gespanntes, einfarbiges Winterfell mit dichter Unterwolle bevorzugt. Das Gerben des Felles nehme man nie selbst vor. Allzu dicke Felle, die der mehrjährigen Rammler großer Rassen, läßt man am besten zu Leder verarbeiten, doch sind die Felle dann erst zu scheren. Die Haare sind sehr gut als Füll mittel für Kissen und Decken zu gebrauchen. Kaninchenfelle, welche nach dem Gerben noch zu unscheinbar bzw. nicht locker wirken, kann man mit verhältnismäßig geringer Mühe noch zu einem schönen und wirk sameren Aussehen verhelfen. Dunkle, kurz haarige Pelze werden mit ganz reinem,, feinem, Hellem Sand, der heißgemacht wird, aber völlig trocken sein muß, eingeriebcn. Zum Einreiben dient ein weicher Lappen. Der Pelz wird dann frei aufgehängt und, wenn der Sand abgekühlt ist, von der Rück seite geklopft. Wenn nötig, muh die Be handlung wiederholt werden. Das Aus klopfen hat so zu geschehen, dah die Haare auch gegen den Strich zu fallen kommen. Kurzhaarige Felle werden auf dieselbe an gegebene Weise behandelt, nur kommt statt Sand reiner Gips in Anwendung, der recht heiß sein muß. Kurzhaarige Felle werden nach dem Ausklopfen mit einer sauberen Bürste sehr sorgfältig ausgebürstet, während langhaarige Felle mit Magnesia eingestäubt, nicht eingerieben werden, und nach dem Klopfen werden sie nicht gebürstet, sondern nur geschüttelt. Eine Mahnung in Bildern Das ist »Er"! Frisch und erfolgssicher! Leichmingen (2): gamb°»«E Das war „sein Arbeitserfolg"! Er vernichtete in einer Weidezeit von 150 Tagen, berechnet auf 100 Stück Großvieh, 9 ks Futterfläche durch Geilwuchs. Die Kühe stehen und staunen ob dieses Erfolges! Die Frühkartoffclernte. Die Ernte wird be gonnen, sobald die Frühkartoffeln eine markt fähige Ware darstellen. Fe früher geerntet wird, desto höhere Preise werden erzielt und desto größer ist in der Regel auch der Gewinn, trotz geringeren Ertrages. Die frühen Sorten wie Erstling, Rosen, Kaiserkrone, Juli werden bei Borkeimung in der ersten Iulihälfte zu erwarten sein. Sie sind aber um diese Zeit noch nicht völlig ausgereift. Die Schale ist noch dünn und blättert leicht ab. Es muß daher jedes unnötige Bewegen und Herumwersen vermieden werden. Die Frühkartoffeln ver tragen ein loses Ausladen auf Kastenwagen und von dort in Eisenbahnwaggons durchaus nicht. Auch ein Sortieren mit Maschinen ist zu unterlassen. Wenn mit der empfindlichen Frühkartoffel so umgcgangcn wird wie mit schalcnfesten, ausgereiften Herbsternten, dann würde die Ware in einem trostlosen Zustande auf den Markt kommen und unverkäuflich jein. Nach dem Roden läßt man die Knollen zweckmäßig einige Stunden zum Trocknen liegen. Die Schale verkorkt etwas und blättert nicht mehr so leicht ab. Die Frühkartoffeln müssen schon beim Roden sortiert und bereits auf dem Felde in die Verpackung gebracht werden, in der sie auf den Markt kommen. Hierzu verwendet man in der ersten Zeit, wenn die Knollen noch sehr empfindlich find, Körbe und Kisten. Etwas später, wenn dann die Schale schon widerstandsfähiger geworden ist, wird in Säcken geliefert. Sehr günstig ist cs, wenn der Ort des Verbrauches nicht allzuweit entfernt ist. Zur Anlieferung sind Lastkraft wagen am besten geeignet. Hier ist gegenüber dem Bahntransport ein doppeltes Ein- und Ausladen erspart. Der Weg vom Erzeuger zum Händler oder Verbraucher ist kürzer und wird erheblich schneller zurückgelegt. Die Ware ist nur kurze Zeit unterwegs und weniger der Verletzung und dem Verderben ausgesetzt. Wenn die Frühkartoffeln mit der Eisenbahn versandt werden, dann ist in den Waggons nicht die ganz« Ladefähigkeit auszunlltzen, son dern es können selbst bei 15-Tonnen-Wagen nur 100 bis ISO Zentner Frühkartoffeln in Säcken verpackt verladen werden. Den durch Borkeimung erzielten ganz frühen Ernten schließen sich dann von etwa Mitte Juli ab die mittelfrühen an. Sie liefern in der zweiten Hälfte des Juli und im August höher« Ernten und eine haltbarere Ware als die ausge sprochenen Frühsorten. Wenn das Kraut, wie namentlich im Juli, auch noch grün ist, so sollte man es doch nicht unterlassen, Frühernten vorzunehmrn. Um diese Zeit setzt ein sehr großer Bedarf an neuen Kartoffeln ein. Dr. Hn. Spargrlsamen nicht willkürlich heranziehen! Wer Spargelsamen wahllos abnimmt, wie er gewachsen ist, darf sich nicht wunderns, wenn, später schlechte Ernten eintreten. Es ist bekannt, daß beim Spargel die Pflanzen, die den wenigsten Ertrag geliefert haben, den meisten Samen erzeugen. Pflanzen, von denen man nur ganz wenige Pfeifen gestochen, haben oft die meisten Samenstcngel, und gute ertrag fähige Pflanzen bringen nicht soviel Samen. Gute ertragfähige Pflanzen kennzeichnet man sich am besten, man betreibt also regelrechte Zuchtwahl. Selbstverständlich muß Fremd-Be- stäubung mit schlechten Stöcken vermieden werden. Das kann man z. B. dadurch erreichen, daß man die guten Pflanzen eher in Samen schießen läßt, denn dann blühen sie lange vor den anderen. Gü. Wi. Vorsicht beim Tränken der Pferd«! Wasser muß wie das Futter den Tieren zu richtiger Zeit und in den erforderlichen Mengen ver abreicht werden. Dabei ist der Grundsatz zu beachten: Wasser ist nicht Wasser! Für alle Tiere ist frisches, klares, reines Wasser das naturgemäße Getränk. Abgestandenes Wasser ist Ihnen nicht nur zuwider, es erfrischt auch nicht, stillt nicht ausreichend den Durst, ja es ist sogar gesundheitsschädlich, da es meist ver unreinigt und mit Bakterien und Bazillen versetzt ist. Sammelwasser aus Tonnen, Stein oder Holztrögen usw., wie es nicht selten noch an das Vieh verabfolgt wird, ist darum nicht empfehlenswert. Muß aus irgendeinem Grunde einmal stehendes Wasser als Trünke geboten werden, dann verrührt man gepulverte Kohle tüchtig damit und läßt es einige Zeit ruhig stehen, ehe man es den Tieren zuteilt. Emp findlich und wählerisch im Trinkwasser ist be- fonders das Pferd. Es gibt weichem Wasser den Vorzug. Diese Vorliebe läßt sich genau beobachten, wenn man mit Pferden unterwegs ist. An Orten, wo weiches Wasser vorhanden ist, tun sie sich mit vollem Behagen daran gütlich, während sie selbst bei großem Durste zu hartem Wasser weit weniger Neigung zeigen. Zu kaltes Wafser ist zu jeder Jahreszeit schäd lich, besonders aber, wenn das Tier erhitzt ist. Man lasse auch im Sommer das Pferd, mit einer Decke geschützt, erst sich so lange abkühlcn, bis die Atmung sich beruhigt und der Puls wieder normal geworden ist. Auch muß das zu frische Wasser noch einige Zeit vor der Auf nahme durch das Tier der Sonne oder doch der Luftwärme ausgesetzt sein. Je anstrengender ein Tier im Laufe oder Zuge zu arbeiten hat, desto mehr an Wassergehalt verbraucht der körperliche Organismus, ein« Folge ist das Erschlaffen der Muskeln. Man muß unbedingt zu verhüten juchen, daß das erschöpfte, erhitzte und durstige Pferd zu gierig säuft. Am zweck mäßigsten ist cs, einen Wisch sauberes Heu in das Tränkgefäß zu legen und in kurzen Zwischenräumen Wasser aufnehmen zu lassen. Es genügt im Sommer wie im Winter, wenn das Wasser „brunnensrisch" eine Wärme von etwa zehn Grad Celsius hat. Sobald der erste Durst gestillt und Rachen und Schlund von Staub und Sand dadurch gereinigt sind, wird das Futter verabreicht, das nun genügend zerkaut und eingcspeichelt werden kann. Auf diese Weise wird Verdauungsstörungen günstig vorgebeugt. Al. Wiegen des Innggeflügels. Herangewachsene Küken bzw. Jungtiere sollten von Zeit zu Zeit gewogen werden. Schwächliche Tiere, deren Gewicht wesentlich unter Durchschnitt liegt, sind dabei auszumerzen. Als Hilfsmittel dient ein Schnelles Wiegen des Geflügels mit einem Wiegetrichier Wiegetrichter, «dessen Eigengewicht auf der Waage cinzutarieren ist. Das Tier wird mit dem Kopf hineingestcckt. Man kann auch die Flügel doppelt verschränken, damit das Tier Ml liegt. Dazu wird das Huhn, die Ente oder ähnliches an «den Flügelspitzen hochgenommen, rechte Hand rechter Flügel, linke Hand linker Flügel, dann wechselt man die Flügel in den Händen. Dadurch liegen sie jetzt, und zwar möglichst ti«f unten am Tierkörper, gekreuzt: «dasselbe tut man noch einmal, wobei der eine Flügel in Re Federn des anderen geschoben wird. Folgende Gramm-Gewichte sollten uw gcfähr erreicht werden: —r. Alter in Tagen Leghorn Nebh. Italiener Nhodeländer Hahn Henne Hahn Henne Hahn Henne 7 80 60 53 53 60 65 2t 100 95 140 140 100 100 42 380 320 400 335 400 400 63 640 600 740 600 720 720 84 1030 930 1350 1100 105 1300 1100 12S 1650 1200 147 1750 1400 Die Fischerei und Teichwirtschaft im Juli. Noch laichen in den freien Gewässern die Schleie und die Karausche, auf die auch die Reusenfischerei sich noch lohnend gestalten kann. Mit der sonstigen Sack- und Reusenfischcrei wird man aber Nachlassen, besonders dann, wenn sich die gefangenen Fische bei der heißen Witterung schlecht halten. Von der Fischerei mit Zugnetzcn nimmt man am besten ganz Ab stand, denn jetzt beginnt di« beste Nähr- und Wachstumsperiode der Fische, und besonders die Vrut sollte durch die Schleppnetze nicht ge stört oder gar vernichtet werden. Dem Anl- bestand kann man jetzt mit Schnüren und Puppen zu Leibe gehen, besonders dann, wenn das Wachstum infolge zu reichlichen Aal- bestandcs zu wünschen übrig läßt. Die Emp findlichkeit der Fische ist in der heißen Zeit nocb gesteigert, und namentlich gegen Morgen kann in stark verkrauteten und verschlämmten Gewässern durch Sauerstosfmangel Gefahr ein treten. Der Krebsfang wird ergiebig, die Schäl zeit der Krebse beginnt, kranke und tote Krebse find zu entfernen. — Wo in den Karpfenteichen gefüttert wird, ist der Juli und August die Hauptfüttcrungszeit. Auf die Entfernung der harten Flora muß man noch sein Augenmerk« richten. Droht den Fischen infolge starker An reicherung des Wassers mit organischen Stoffen Gefahr, so kann versucht werden, diese Stoffe durch gleichmäßige Verteilung von gemahlenem Aetzkalk — L är je Hektar — über di« Wasserfläche niederzufchlagen. Man kann jetzt vorgestrccktc Karpfenbrut beziehen und aus- setzcn. — Die Anfütterung der Salmoniden- brüt in den Brutanstalten ist beendet, sie ge langt nunmehr ins Freie, um teils in Gräben und'kleinen Teichen weit«rgefüttcrt, teils i» die Bäche usw. ausgesetzt zu werden. Die aus- einandergewachsenen Setzling« in den Anstalten müssen nach Größen sortiert und getrennt wer den. Bei Wassermangel müssen Verbindungen zu den Tümpeln in den Bächen offengehalten werden. Auch die Fischräuber, besonders Reiher und Eisvogel, können in solchen Dürrcperioden unberechenbaren Schaden anrichten. Aus diesen Gründen, sowie überhaupt zur Vermehrung der Wasserfläche und der Naturnahrung, empfiehlt es sich, solche Tümpel in den Bilchen durch geeignete Aufstauungen anzulegcn. Dr. W. Pilzvergiftungen. Zu den Giftpilzen gehören Knollenblätterschwamm, Gistwulftling, Fliegcn- schwamm, Pantherschwamm, Birkenreizker, Gift milchling, Satanspilz, Kartoffelbovist und fchließ- lich die Täublings- und Lorchelarten. Die Speiselorchel oder Morchel muß, da si« in frischem Zustande giftig ist, erst mindestens zwei Minuten in Wasser gekocht werden, wobei das Gist in das Wafser übergeht, das weggeschüttet werden muß. Die getrocknete Lorch«! ist da gegen ungiftig. Aber auch ungiftige Pilze zer setzen «sich «leicht beim Ausbewahren und werden durch Bildung von Fäulnisgiften gesundheits schädlich. Die ersten Krankheitserscheinungen treten nach Genuß von Pilzsuppe nach zwei bis drei Stunden, von Pi-lzgemüse nach sieben bis zwölf Stunden, manchmal erst nach 24 bis 49 Stunden auf. Lk.