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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das „Wilsdruffer Tageblatt' erschein! werkiagS nachm. -l Uhr Bezugspr. monall 2RM frei Haus, bei Posibestellung l,8ü RM zuziigl Bestellgeld Einzelnummer Iv Rpi Alle Postanslallcn, Postboten, unsere Austtäger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- .. . Stellungen entgegen Üm «alle höherer Gewalt oder Wochenblatt fUk WllsdlUff U. UMgegeNd sonstiger Betriebsstörun- gen besteht kein Anspruch — aus Lieferung der Zei- tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Nr. 143 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 22. Juni 1936 Aon Aktien und Industrien. Woher die Kurssteigerung an den Aktienmärkten? — Aus fuhrerfolge deutscher Qualitätsarbeit. — Rekordjahr im Eisenoerbrauch. Seit einer Reihe von Wochen steht der deutsche Aktienmarkt im Zeichen steigender Kurse. Hervor gerufen wurde diese Entwicklung durch die rege Nachfrage des Käuferpublikums nach diesen Papieren. Verständlich wird das Aktieninteresse des Publikums durch den höhe ren Zinssatz, den diese Wertpapiere gegenüber den festverzinslichen Werten in den meisten Fällen abwersen. Allerdings darf bei dieser Feststellung nicht übersehen wer den, daß die Aktien in den meisten Fällen zu einem Preise erworben werden, der über dem eigentlichen Nennwert oder, wie man in Fachkreisen zu sagen pflegt, über „Pari" liegt, so daß durch die erhöhten Anschaffungskosten ein Teil des Zinsgewinnes zunächst wieder wettgemacht wird. Während im März/April das Aktienpapier der Mittelpunkt des Interesses der Wertpapierkäufer war, hat sich in den letzten Wochen erfreulicherweise die Kauflust auch wieder auf einzelne Rentenwerte ausgedehnt. Der Vorzug der festverzinslichen Werte bleibt immer der, daß sic ihren Besitzern infolge der geringen Kursschwankungen keine schlaflosen Rächte bereiten. Bei den Aktienwerten dagegen schwankt der Werr des Papiers mit dem Wirtschaftsgang der betreffenden Jndustriegesellschaft, und ein plötzlicher Rückschlag kann seine Auswirkungen nicht nur in einer Wertminderung der Aktie für den Besitzer, sondern auch in einer Zinsverringerung oder in einem völligen Zinsaus- sall spürbar machen. Mit anderen Worten: für den Laien mutz beim Erwerb von Papieren mit schwankenden Wer ten Vorsicht am Platze sein. Um so mehr, als bei der der zeitigen Entwicklung der Aktienkurse die Kurse einzelner Papiere schon überhöht sein dürften, da sie über d i c Sätze hinausgehen, die durch die Dividendenerhöhung und den günstigen Konjunkturverlaus gerechtfertigt erscheinen. Uebrigens gehört das dauernde Steigen der Aktienkurse bei gleichzeitiger anhaltender Verflüssigung des Geld- märkts mit zu den Erscheinungen, durch die sich der gegenwärtige Aufschwung von allen früheren günstigen Konjunkturen unterscheidet. Früher machte man regel- mähig die Erfahrung, daß sich in Konjunkturabschnitten ungefähr ein Jahr, nachdem die Aktienkurse zu steigen be gonnen hatten, eine Verknappung am Geldmarkt cinstellte. Heute dagegen ist es so, daß die Aktienkurse in Deutschland seit 1934 ständig ohne nennenswerten Rückschlag gestiegen sind, und selbst die um die Jahreswende einsetzende leichte Aktienschwäche war nur ein kurzes Zwischenspiel am Aktienmarkt. Ans der anderen Seite ist aber auch in den letzten Monaten der Geldmarkt flüssiger denn j e. Diese Geldflüssigkeit ist zum größten Teil dadurch ent standen, daß einmal trotz der zahlreichen öffentlichen und privaten Aufträge das Lohn- und Preisniveau auf dem gleichen Stande von vor der Konjnnkturwelle gehalten worden ist und zum anderen die Unternehmer sich in der Vorratshaltung aus devisenpolitischen Gründen vielfach größte Zurückhaltung auferlegen mußten. Die so freibleibenden flüssigen Betriebsmittel und ein Teil der Ersparnisse fließen dauernd dem Geldmarkt zu. Ein fprechendes Beispiel für die B l ü t e, d i e ein zelne Industrien durch die letztjährige Konjunktur erlebten, liefert der Abschluß derWandererwerkebei Ehemnitz, die die bekannten Eontiuental-Schreibmaschinen und -Büromafchinen, die Wandererfahrräder und Werk zeugmaschinen herstellt und deren Autoherstellung heute zur großen Gruppe der Auto-Union gehört. Diese Wandererwerke haben nicht nur ihren gegenüber 1933 von Jahr zu Jahr erheblich gesteigerten Jnlandsumsatz 1935 weiter bessern können, sondern ihren Auslands umsatz trotz der sür deutsche Fertigwaren bestehenden vielfachen Schwierigkeiten um 77 v. H. steigern können. Am stärksten an der Ausfuhr beteiligt waren Schreib- und Werkzeugmaschinen, eine Tatsache, die deshalb besonders erfreulich ist, weil diese Erzeugnisse nur einen geringen Rohstoffeigenbedars besitzen und einen hohen Arbeitswert; jenen Qualitätswert nämlich, der einst dem deutschen Jn- dustrieerzeugnis den Weg in die Welt geöffnet hat und heute mehr denn je herausgestellt werden mutz, damit die sür uns so lebenswichtige Ausfuhrtätigkeit stärker in Gang kommt. Ein besonderer Beweis der Qualftätsanerkennung des Auslandes für die Werkarbeit der Wandererwerke ist die Tatsache, daß trotz der scharfen Auslandskonkurrenz auch die Fahrrada-usfuhr gesteigert werden konnte. Auch die „Wirtschaftsgruppe Eisenschaf fende Industrie" weiß von einem guten Geschäfts- Verlauf 1935 zu berichten. Allgemein gebessert wurde die Lage dieses Wirtschaftszweiges durch die R ückg l i e d e- rung des Saarlandes, durch die die Grundlage unserer Eisen- nnd Stahlwirtschaft verstärkt wurde. Wäh rend der Anteil Deutschlands an der Stahlgewinnung der Welt in der schlimmsten Zeit 11 Prozent betrug, hat sie sich jetzt wieder auf 17 Prozent gehoben. Der Eisenver brauch ist bereits seit vier Jahren im Aufstieg begriffen, nnd wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürste 1936 eine SaW: MmlsWWWs MM Die Gauappelle der NSDAP, in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen u. Zittau In diesem Jahr wurde im Gau Sachsen der Aufmarsch der Partei und ihrer Gliederungen in einer neuen Form durchgeführt. Dadurch, daß in fünf Städten des Gaugebie tes Appelle abgehalten wurden, war nicht nur allen An gehörigen der Gliederungen die Möglichkeit der Teilnabme an den Aufmärschen gegeben, sondern es konnten Volks genossen aus dem Sachsengau in einer bisher nie erreich ten Zahl den Veranstaltungen des Appells beiwohnen. Appell-Eröffnung in Plauen. Von der vogtländischen Hauptstadt Plauen aus wurde das Hakenkreuzbanner unter der Führung des jetzigen Gauleiters Mutschmann siegreich durch den ganzen Sach sengau getragen. Getreu dieser Ucberlieferung weilte der Gauleiter dort zur Sonnwendfeier auf dem Tenneraberg, um in der nationalsozialistischen Hochburg Plauen den sächsischen Ganappell zu eröffnen. Anwesend waren auch Wirtschaftsminister Lenk, Gruppenführer Schepmann, mehrere Gauamtsleiter sowie die fünf Kreisleiter Südwestsachsens. Gauleiter Mutschmann erinnerte in der Feuerrede an die Jahre der Schwäche. Wenn damals die Unentwegten, die Nationalsozialisten, sich um die Sonnwendfeuer ver sammelten, stieg mit den Flammen der Ruf zum Himmel empor: Herr, mach uns frei! Der Allmächtige gab »ns Kraft zur Freiheit, er gab uns den Führer, der uns auf dem Weg zur Freiheit voranging. Wir sind heute stolz, den Brauch der Sonnwendfeiern der Jugend wcitergeben z» können, denn heute hat das ganze deutsche Volk aus der Finsternis zum Licht zurückgeftlnden. Die Feuer sind uns Symbol für den Sieg des Lichtes über das Untermenschen- tnm. Heute sind diese Feuer Freudenfeucr. Mit Genug tuung können wir heute auf die Erfolge schauen, die der Führer unserem Volk gebracht hat. Der Gauleiter wies auf die bevorstehenden Olympi schen Spiele und darauf hin. daß sich trotz der Scheelsucht und Verunglimpfung von feiten gewisser Nachbarn die Kämpfer und Zuschauer aus aller Welt davon überzeugen können, was der Führer aus Deutschland gemacht hat. Der Gauleiter schloß: lieber uns die Flamme des neuen Deutschlands, um «ns der heilige Boden der Heimat, in uns die lodernde Flamme der Treue, der Opferbereit schaft und Hingabe. So legen wir vor der Flamme der Sonnwendfeuer ein Bekenntnis zum Führer ab mit den Worten des Dichters: Wir wollen das Wort nie brechen, nicht Buben werden gleich, wollen predigen, sprechen vom Heiligen Deutschen Reich! Das geloben wir dem Führer, dem Schöpfer des unver gänglichen Deutschland! Oie Ansprache Mutschmanns in Leipzig. In Leipzig erreichte der Gauappell 1936 mit einem grotzen Aufmarsch vor dem Völkerschlachtdenkmal seinen Höhepunkt. Etwa 40 000 Braune Kämpfer Adolf Hitlers waren an dieser würdigsten Kundgebungsstätte Sachsens aufmarschicrt. Gauleiter Mutschmann erklärte: Mit Stolz könne» wir fcststellen, daß der Gau Sachsen ein nationalsozialistisches Bollwerk in Deutschland ist. In Sachsen wurden die ersten Ortsgruppen der NSDAP außerhalb Bayerns gegründet. Hier entstanden die ersten außcrbayerischen SA-Formationen, hier wurde der Grund stock der Hitler-Jugend gelegt. Wir haben die marxistischen Hochburgen in Sachsen zertrümmert. 17 gefallene Kame raden und Tausende von Verwundeten waren die Opfer dieses heroischen Kampfes. Heilige Pflicht und Aufgabe unserer Generation ist es, die Tradition des Dritten Reiches für die kommenden Geschlechter auszubaucn. Um die große Linie, um das gewaltige geistige Erkennen und Erleben geht es an diesem Tag. nickt um Jnforma- Rekordhöhe im Eisenvcrbrauch bringen. Zur Zeit steht die Jnlandsgcwinnung auf der gleichen Höhe wie die Erzeugung in den Jahren 1927/29. Infolge der Rück gliederung der Saar hat sich die Eiseneinfuhr um die Hälfte verringert. Das Jahr 1935 hat für die deutsche Handelsbilanz durch den Wegfall der Saareinfuhrkontin gente sowie durch die Mehrausfuhr eine Verbesse rung um etwa 150 Millionen gebracht; ein Ergebnis, das um so beachtlicher angesichts der Selbstver sorgungsbestrebungen mancher Völker ist. nonen zur den Tageskampf. Wer sich seine politische Unter richtung nicht aus der Kleinarbeit der Bewegung holt, dem ist auch mit den ausführlichsten und tiefstgreifenden Refe raten auf einem Gau-Appell nicht zu helfen. Der National sozialismus ist Sache des Instinkts für das Gute und Edle, für das Wahre und Rechte, für das Große und Schöp ferische, mit einem Wort für das Deutsche. Es ist von snm- bolischer Bedeutung, daß die führenden Männer der Be wegung aus der Frontgeneration hervorgegangen sind. Diesem unwiderstehlichen Geist urewigen deutschen Sol datentums haben wir die nationalsozialistische Revolution von 1933 zu verdanken. Es folgte die weihevolle Ehrung der 17 im Kamvl für das neue Deutschland gefallenen sächsischen Soldaten Adolf Hitlers und der Vorbeimarsch aller Formationen vor Gruppenführer Schepmann auf dem Augustus- Platz. Den Ausklang des Tages bildete ein großes Sport- und Volksfest der Parteigliederungen. Der Appell in Dresden. Wie in Plauen, Leipzig und Chemnitz flammten auch in Dresden am Vorabend des Appells die Sonnen - Wendfeuer auf. Kreisleiter Walter sprach über den Sinn der Sonnwendfeuer und weihte 86 DA^-Fahnen. Zum Appell am Sonntag kamen die Teilnehmer aus den Kreisen Freiberg, Meißen, Großenhain, Dippoldis walde, Kamenz und Pirna. Unter den Ehrengästen sah man die Staatsminister Lenk und Kamps, Generalmajor von Kciscr, Gencralarbeitsftthrer von Alten u. a. Krcisleiter Walter meldete dem Gauleiter und Reichs statthalter Röver aus Oldenburg 32000 Teilnehmer. Anschließend an die Uebertragung der Ansprache des Gauleiters Mutschmann aus Leipzig erklärte Kreisleiter Walter: „Daß wir heute in untrennbarer Einheit «nd Kameradschaft hier zusammenstehcn, ist in erster Linie auch das Verdienst unseres Gauleiters Mutschmann, der im einst roten Sachsen das Banner des Führers ausgenommen und in Mut und unbeugsamer Zähigkeit vorwärtsgelra gen hat. So steht Sachsen unter seinem Gauleiter heute in unverbrüchlicher Gefolgschaft zum Führer, dem wir auch in Zukunft die Treue halten werden!" Auch Gauleiter Röver ging auf den Kampf der Bewegung um Deutsch land ein. Heute gehe der Kampf um die wenigen Volks genossen, die die Größe der nationalsozialistischen Welt anschauung noch nicht voll erfaßt hätten. Wenn wir ein mal nicht mehr sind, dann wollen wir bestehen können vor der Jugend, die unser Erbe übernimmt und weiter führt. Alles für Deutschland — das ist der Sinn unseres Lebens! Am Königsufer nahm Gauleiter Röver den Vorbei marsch der Formationen ab. Unter den Gästen befanden sich jetzt auch als Gäste des Gauleiters Mutschmann die finnländischcn und schwedischen Austauschschüler, die Mr- zeit in Dresden weilen. Der Sonntagnachmittag brachte unter der Parole „Sehen, freuen, mitmachen!" auf der Jlgenkampfbahn ein Fest der Volksgemeinschaft. Rach einem Handballspiel be geisterten Arbeitsmänner mit ihren Leibesübungen; lustig ging es auch bei der Hitler-Jugend zu, die einen Einblick ins Lagerleben der HI gab. Besonderes Interesse wurde den Borübungen der Kriegsschule Dresden entgegenye- bracht. Während der Vorführungen von 500 KdF-Sport- kameraden trafen Reichsorganisätionsleiter Dr. Ley und Gauleiter Mutschmann ein; in ihrer Begleitung be fanden sich Gruppenführer Schepmann, SS-Brigade- führer Berkelmann, Ganwalter Peitsch und Kreisleiter Walter. Im Anschluß an das Sportfest auf der Jlgenkampf bahn stattete Dr. Leh mit Gauleiter Mutschmann und feiner Begleitung der Reichsgartenschau einen Besuch ab. Ans der Südkampfbahn in Chemnitz traten die Gliederungen der Partei und des Arbeitsdienstes aus den Kreisen Annaberg, Flöha, Glauchau, Marienberg, Stoll berg und Chemnitz sowie eine Abordnung der SS-Wacht- truppe Sachsenburg zum Appell an. Rach der Uebertragung der Rede des Gauleiters aus Leipzig knüpfte SA-Gruppenführer Schepmann an die Worte des Gauleiters au und sagte unter anderem, was in der Zeit, von der der Gauleiter gesprochen habe, ein Traum gewesen sei, sei heute verwirklicht worden. Der Gruppenführer ging auf die schweren Kämpfe und Opfer ein, die notwendig waren, um das zu schaffen, was heute als geschlossenes Ganzes hinter dem Führer stehe. Der Gruppenführer verglich die Verhältnisse in Deutschland mit denen in anderen Staaten. Der Führer Deutschlands habe den Glauben an sein Volk gehabt, weil er wußte, daß ge rade der Arbeiter sich jederzeit für Volk und Vaterland ein- fetzt. Der Führer habe die deutsche Arbeiterschaft zurück geführt zu ihrem Vaterland. Um 11 Uhr nahm auf dem Markt der inzwischen nach