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Wilsdruffer Tageblatt : 02.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193606020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-02
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.06.1936
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freudig begrüßt von den Scharen der Psingstausslügler, die überall im Wald und auf der Heide, in den Tälern und aus den Bergen anzutreffen waren. Die Ausflugslokale waren gut besetzt. Nun hoffte man, dah wenigstens der Pfingstmontag noch mit richtigem Pfingstwetter aufwarten werde, aber er enttäuschte erst recht; der Regen hörte nimmer auf, und dazu kam noch ein empfindlicher Temperaturrückgang, so dasz man sich nicht allzuweit vom schützenden Dach des eigenen Heims fvrttraute. Umso reger entwickelte sich daheim der Familien verkehr. Am heutigen dritten Festtage strahlt nun endlich wie der die Sonne, die man an den beiden ersten so sehr vermißte. Wen der Dienst noch nicht wieder eingespannt hat, kann noch den Pfingstausflug nachholen. Für heute abend sind alle nach dem „Lindenschlötzchen" eingeladen, wo die Stadtkapelle unter Leitung von Stadtmusikdirektor Ewald Philipp konzertiert, um mit einigen recht unterhaltenden Stunden die Feiertage abzu schließen. Mit „Kraft durch Freude" aus Psingstfahrt. Die „Wils druffer Schwalbe", der neue Wilsdruffer Reisewagen, befand sich am 1. Feiertage mit „Kraft-durch-Freude"-Fahrern auf seiner Jungfernfahrt. Ziel war Oberwiesenthal und der Fichtel berg. Früh um 5 Uhr gings auf dem Marktplatze in Wilsdruff weg. Freiberg wurde durchfahren, Oederan, Klein-Erzgebirge, Augustusburg und dann in Waldpark bei einem alten Wils druffer (Bennewitz) der Morgenkaffee getrunken. Die Fahrt in den Frühling ging weiter durch das herrliche obere Zscho pautal nach Wolkenstein und der Metropole des Erzgebirges, Annaberg, wo alle Sehenswürdigkeiten besichtigt und selbst dem Türmer auf St. Annen ein Besuch abgestattet wurde. In Bärenstein aß man zu Mittag und da feierte man wieder mit einem alten Bekannten (Stoppe) Wiedersehen. Eine halbe Stunde später war man bereits in Oberwiesenthal und schwebte mit der Schwebebahn nach Sachsens höchstem Gipfel, dem Fichtelberg. Die Aussicht war sehr wechselnd, wie das Wetter. Die nächste Einkehrstation war der Frohnauer Hammer, die altehrwürdige Erzaufbereitungsstätte bei Annoberg. Dann gings wieder zurück nach Freiberg, wo man das Tanzbein schwang, und I412 Uhr war man wieder in Wilsdruff. — Die Fahrt am 2. Feiertag ging nach der Sächsischen Schweiz. Das Wet ter war ja zwar nicht nach Wunsch, aber es konnte der Stim mung keinen Abbruch tun — man saß ja im Trockenen, lieber Pillnitz nach dem Liebethaler Grund fuhr zunächst der Wagen. Das Wagner-Denkmal wurde besucht und in der Lochmühle Einkehr gehalten. Dann wurde der Löhmer Wald durchquert, in Stolpen die Burg mit den Zimmern der Gräfin Cosel be sichtigt und in der Blumenstadt Sebnitz Mittagspause gehalten. Anschließend fuhr man nach Ottendorf am Jugendheim vorbei, das Kirnitzschtal entlang, nach Schandau und Königstein, wo man auf die Festung stieg. In Pirna vergnügte man sich beim Tanze, bis auch da die vorgeschrittene Zeit zum Aufbruch mahnte. — Die Teilnehmer beider Fahrten denken jedenfalls gern an sie zurück. Blühende Fichten, Kiefern und Lärchen kann der aufmerk same Waldbesucher jedes Jahr sehen. Wer genau so wie die Obstbäume das eine Mal mohr, das andere Mal weniger, manchmal wohl auch gar nicht blühen, so ist es mit den Nadel- bäumen. Jede Pflanze braucht zur Fruchtbildung Stempel und Staubgefäße. Der Stempel enthält den Fruchtknoten, damit die Anlage zur Frucht, in ihm sitzen die Samenanlagen, aus denen die Samen hervorgehen. Frucht und Samen entwickeln sich aber nur, wenn zur Blütezeit eine Befruchtung oder Be stäubung erfolgte. Den Staub liefert der zweite Bestandteil der Blüte, das Staubgefäß. Bei vielen Pflanzen sitzen nun Stempel und Staubgefäße in der gleichen Blüte; solche Zwit terblüten besitzt z. B. die Tulpe, der Apfelbaum, der Finger- hmt. Unsere Wäldbäume (Koniferen) zeigen aber die Besonder heit, daß es getrennte Stempelblüten und getrennte Staub blüten gibt. Jede Blüte enthält demnach entweder nur Staub gefäße oder nur Stempel. Bei der Lärche sind z. B. die Stem- pekblüten die hübschen kleinen roten Gebilde, die Staubblüten sehen gelb aus. Da bei den Koniferen Stempel- und Staub blüten zwar getrennt sind, aber doch sich auf der gleichen Pflan ze finden, nennt man diese Art von Pflanzen einhäusig. Die Sommerlager der HI. Ein Ruf an Eltern und Lehrherrn. Die Zeit der Sommerlager steht dicht bevor. Zum dritten Male führt Lie Hitler-Jugend diese Lager durch. In den Som mern 1934 und 1935 hat sie bewiesen, daß sie fähig ist, eine so große Aufgabe, wie sie die Sommerlager darstellen, zu meistern. Mehrere Gründe find es, die die HI. dazu bestimmten, in je dem Sommerlager Zeltlager durchzuführen. Es ist das Ziel der HI., jedem Jungarbeiter jährlich wenigstens 14 Tage Freizeit zu verschaffen, damit er sich einmal gründlich erholen und für die Arbeit des neuen Jahres Kraft schöpfen kann. Er soll her aus aus der Enge der Werkstatt, aus dem Dunst der Fabrik. Aber — er soll diese 14 Tage nicht nutz- und planlos verbum meln, an den Ecken stehen und sich langweilen. Deshalb die Zeltlager der Hitler-Jugend! Hier wird der Körper planmäßig gestählt und von allen nachteiligen Auswirkungen einseitiger Berufsarbeit befreit. Hier lernt der junge Deutsche ein Stück seiner Heimat kennen. Hier in der Lagergemeinschaft holt er sich das Rüstzeug für sein Leben in der Volksgemeinschaft. Er muß sein kleines Ich dem Gesetz der Gemeinschaft unterord nen. „Lagerdienst ist Arbeit am Wir." Eltern und Meister, macht euch frei von allen Vorurteilen! Erkennt die große Bedeutung der Sommerlager der Hitler- Jugend! Viele Eltern sorgen sich um die Gesundheit ihrer Jungen. Ohne Grund! Der Gesundheitszustand der gesamten Lager mannschaft wird dauernd von einem Arzt überwacht. Manche Meister treten uns entgegen und sagen: Wir haben früher täglich viel länger arbeiten müßen, hatten keine Ferien und find doch so alt geworden und nie krank gewesen. Gewiß! Und wenn man euch noch mehr abverlangt hätte, ihr hättet auch dann durchgehalten. Aber wir dürfen doch nicht mit dem Maßstab an die Dinge Herangehen: Weil es früher nicht war, darf es auch heute nicht sein. Und wenn ihr ganz ehrlich seid, dann werdet ihr bekennen müßen: Wir hatten es oft gründlich satt und sehnten uns manchmal nach Erholung. Im stillen lwbt ihr dabei euch ausgemalt, wie leicht nach der Pause die Ar beit von der Hand gehen würde und mit welchem Eifer ihr dabei sein wolltet. Liebe Eltern und Meister, schenkt euern Jungen das, was «tch nicht vergönnt war, wonach ihr euch aber sehntet; 14 Tage Freizeit! E ZK Schvle« des Kreises Reitze« im WM M5-3S. Die Gesamtzahl der Schüler und Schülerinnen des Kreis gebietes betrug 19 547. Davon wurden 5790 als besonders be dürftig befunden. Es wurde insgesamt gespendet: 1. an Lebensmitteln: 20752 Frühstücke, 11718 Milch frühstücke und 8064 Freitische. 2. an Sachspenden: Bücher und Spielzeug — 1783 Stück, Kleidungsstücke — 737 Stück, Wäsche — 903 Stück, Schuh werk — 189mal, Sachen für Schulanfänger — 26 Stück, Son stiges — im Werte von 220 RM. 3. an Bargeld: Die Pfennigsammlung in den Schulen er brachte den Betrag von 1359.30 RM., durch Schulaufführun gen wurden 2248.55 RM. gewonnen, die Hans-Schemm- Spende ergab 535.40 RM. 4. an Sonderzuwendungen der NSV. für Milch und Schulspeisungen 1090.42 RM., 1038 Portionen warmes Essen, weiter wurden neun Winterausenthalte für bedürftige Schü ler versorgt und geleistet, an Schuhsohlen wurden 327 Paar gegeben. 5. Freiwillige Abgaben der Lehrer: Gehaltsabzüge — 6734.88 RM., sonstige Opfer — 8059.84 RM., Hans- Schemm-Spende — 360 RM. Aufgang der Rehbockjagd. Am zweiten Pfingstfeiertag beginnt die Rehbockjagd. Es dürfen bis zum 1. August nur Kümmerer und zur Zucht untaugliche Böcke erlegt werden, worüber der Hegeringleiter genau zu wachen hat. Rehe wer den nur noch mit Kugel geschoßen, was in unserem ebenen Ge lände nicht ungefährlich ist. An alle Spaziergänger ergeht des halb die Mahnung, nicht außerhalb der öffentlichen Wege zu gehen und auf keinen Fall in den Verbotszeiten früh und abends die Fluren zu betreten. Radsternfahrt zum Reichsbandwerkertag nach Frankfurt am Mam. Aus allen Gauen Deutschlands nahmen rund 600 Angehörige sämtlicher Berufsgruppen des deutschen Handwerks an einer von der Reichsbetriebsgemeinschaft Handwerk in der DAF. durchgeführten Radsternfahrt zum Reichshandwerkertag nach Frankfurt am Main teil. Unter ihnen befanden sich auch 18 Teilnehmer aus Sachsen. Die 18 sächsischen Handwerker starteten zusammen mit 22 schlesischen Kameraden am Dienstag früh 8 Uhr vom Platz der SA. in Dresden und kamen in der elften Stunde durch Wilsdruff. Nach einer Mittagspause in Naßen und einem kurzen Aufenthalt in Hartha am Nachmittag wird der erste Fahrtag mit einem kameradschaftlichen Bei sammensein in Penig unter Teilnahme der Einwohnerschaft be schloßen. Reichslotterie für die Arbeitsbeschaffung 7. Auflage. MA Stadtbank Wilsdruff teilt mit: Die neue (7.) Auflage der Reichslotterie für die Arbeitsbeschaffung wird ab 5. Juni d. 3^ in derselben Weise wie die 5. Auflage als Straßenlotteri» durchgeführt. Auf Wunsch der Reichsleitung der Lotterie hab sich die Giro-Organisation wiederum in den Dienst der Sach« gestellt. Alle Girokassen dienen wieder als Einlöfungsstellen für die Gewinnlose und sollen außerdem die von den Loshändlern mittels Zahlschein eingezahlten Verkaufserlöse zur Weiter», leitung auf die für die Bezirksleitungen der Lotterie eröffnete« Girokonten entgegennehmen. Gewinne bis zu 10 RM. werde» im allgemeinen von den Loshändlern eingelöst, so daß bei den Girokaßen nur darüber hinausgehende Gewinne vorgelegt wer» den dürfen. Wenn jedoch in Ausnahmefällen bei den Kasse» auch kleinere Gewinne vorkommen, so sollen diese selbstver ständlich nicht zurügewiesen werden. Die Höchstgewinne be tragen diesmal 1000 RM. Gewinnlose in dieser Höhe sind je-» doch aus Sicherheitsgründen nicht sofort auszuzahlen, sonder» nur zum Einzug zu übernehmen. Den Zeitpunkt des Verfall«»' aller Gewinne werden wir noch bekannt geben. Sächsische Landeslotterie. Die 2. Klaffe der lausenden 208. Lotterie wird am 15., 13. und 17. Juni gezogen. Die Erneue« rung der Lose hat spätestens bis zum 11. Juni 1936 zu er folgen. Grumbach. Durchgehende Pferde. Sonnabend kurz nach 18 Uhr scheuten die Pferde des Landwirtes M. i» unmittelbarer Nähe der Umleitungsstelle auf der Staatsstraße zwischen Grumbach und Kesselsdorf. Sie gingen mit dem Wagen durch und richteten auf der Straßenbaustelle verschie denen Schaden an. Der Wagen prallte an einen Daum a» und mit der Deichsel sausten die wildgewordenen Pferde die Straße dahin, bis sie in einem Bauerngehöft Ruhe fanden. Zur Zeit war der Verkehr sehr rege, an der Baustelle hatte» sich Wagen anoehäust. Glücklicherweise hatte der Führer Les nach Mohorn fahrenden Autobusses die Situation erfaßt und konnte rechtzeitig den wütenden Tieren ausweichen. Weiterer Schaden wie ein größeres Unglück konnten verhütet werden^ Grund. Heimweihe. Sonnabend fand die Weihe de» neuerstandencn Speisesaales des hiesigen Erholungsheimes, das dem Reichsverband angegliedert ist, statt. Die architektoniche Ausgestaltung lag in den Händen von Architekt Quester. Holz verkleidung, Bedeckung, Kamin paßen sich in Farbe und Form geschickt an. Der Raum verrät Wärme und wird den Heim gästen den Aufenthalt angenehm gestalten. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 3. Juni: Wolkig bis heiter, trocken, wärmer, schwache, drehende Winde, am Abend in Westsachsen aufkommende Be wölkung. SEen und Nachbarschaft. Dresden. Der Reiseverkehr zu Pfingsten. Bei der Reichsbahn hatten der Donnerstag und Freitag der vergangenen Woche bereits einen beträchtlichen Mehr verkehr gegenüber dem Vorjahr gebracht. Der Fern- und Militärurlauberverkehr waren an diesen beiden Tagen wesentlich stärker als im vergangenen Jahr. Der Sonn abend als Hauptreisetag übertraf im Hinblick auf den Fahrkartenverkauf den entsprechenden Vorjahrstag um ein Geringes. Der erste Feiertag zeigte in den Morgenstun den einen außerordentlich starken Verkehr; das Einsetzen des ungünstigen Wetters verhinderte jedoch schon an diesem Tag den üblichen Massenausflugsverkehr. Er blieb um etwa 5000 Fahrkarten hinter dem ersten Pfingsttag 1935 zurück. Am Montag war der Ausflugsverkehr bei der Reichsbahn in den zeitigen Morgenstunden lebhaft, wurde aber später durch das Regenwetter stark nachteilig beein flußt. Auch auf der Elbe entwickelte sich ein überaus reger Verkehr von Fahrzeugen aller Art. Die Dampfschiffahrts gesellschaft hatte trotz dem ungünstigen Wetter einen Massenandrang zu bewältigen. Namentlich aus Berlin und den sächsischen Großstädten fuhren Scharen von Wander lustigen stromaufwärts. — Die Retchsgartenschau hatte am Pfingstsonntag eine Besucherzahl von 10 889 zu verzeich nen. Am zweiten Feiertag war der Besuch infolge des anhaltenden Regenwetters schwächer. Immerhin nähert sich die Zahl der Gäste seit der Eröffnung der Ausstellung den 700 000. Löbau. Tödlicher Sturz von der Wagen deichsel. Ein Kutscher in Lauske versuchte während der Fahrt, auf der Wagendeichsel sitzend, am Geschirr etwas in Ordnung zu bringen. Plötzlich scheuten die Pferde, und der Kutscher stürzte von der Deichfel. Der Verunglückte brach das Genick und war auf der Stelle tot Bautzen. 4000 Jahre alte Gefäße aus germanischer Vorzeit. In einer Sandgrube zwi schen Oberuhna und Salzenforst wurden die Scherben von zwei jungsteinzeitlichen Gefäßen geborgen, die durch her abstürzende Sandmassen gefährdet waren. Sie konnten zu einer hohen schnurverzierten Henkellänne und einem Täß chen zusammengefügt werden. Dicht neben der Fundstelle wurde ein 17 Zentimeter langes Steinbeil aus Oberlau sitzer Grünstein aufgefunden, das in seiner Form nordi schen Einfluß erkennen läßt. — Während der Gemein- fchaftsarbeit der Bautzener Volksgenossen an der Umge staltung des Schützenplatzes zu einem großen Aufmarsch- und Festplatz sind mehrfach vorgeschichtliche Kulturreste gefunden worden. Das Gelände ist ein der Forschung seit langer Zeit bekanntes Gräberfeld der Billendorfer Kultur (Bronzezeit), das bereits vor Jahrzehnten des größten Teiles seiner Bodsnaltertümer entledigt worden ist. Jetzt werden meist Scherben, eiserne und bronzene Fingerringe, Klingen und Waffenteile geborgen. Inmitten der bronze zeitlichen Brandgrüber wurde ein Skelett gefunden. Der Fund gibt der Forschung verschiedene Rätsel auf. Einmal ist das Skelett in ein Billendorser Grab bestattet worden. Füße und Kopf wurden mit je einer großen Granitplatte abgedeckt, die Arme waren nicht über die Brust gekreuzt. Beigaben fehlen. Es handelt sich offenbar um ein vor christliches Grab, möglicherweise um die Bestattung eines Spätgermancn. Bautzen. Die Wasserkunst. Das Innere des wuchtigen Granitturmes der Alten Wasserkunst, das Wahr zeichen Bautzens, wurde dem öffentlichen Besuch übergeben. Ter Turm der die Spree um fast 50 Meter überragt, ist im Jahre 1558 als ein meisterlicher Wehr- und Zweckbau errichtet worden. Die Stadtverwaltung hat jetzt den Vor platz umgestaltet und ihn in das alte schöne Bild des Bauwerkes eingefügt. Im Innern des Turmes sind zwei schöne gotische Netzgewölbe freigelegt, und an der Spitze des Turmes hat man den Graitttkranz durch eine» Holz bau Zuaänalicb aemackt. Chemnitz. Leichtsinniger Fahrer. Am Pfingstsonntag in der vierten Morgenstunde fuhr ein jun ger Mann aus Chemnitz-Altendorf mit dem seiner Mutter gehörigen Personenkraftwagen in schnellem Tempo die Limbacher Straße landwärts. Aus bisher nicht geklärter Ursache überschlug sich der Wagen plötzlich mehrere Male. Der jugendliche Fahrer, der nicht im Besitz des Führer scheines war, wurde getötet. Zwei mitfahrcnde junge Leute erlitten so schwere Verletzungen, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. z Chemnitz. Das Pfingst- und Königs- schießen der Chemnitzer Priv. Scheibenschützengesell schaft wurde am Pfingstmontag mit einem Preisschieße» auf der Schützenwiese in Chemnitz-Altendorf eröffnet. Mit dem Schießen ist das zweite Erzgebirgische Schützentreffe» verbundenn. Aus ganz Sachsen sind Schützenabordnungei» nach Chemnitz gekommen. Annaberg. Neue Siedlungshäuser. I» einer Beratung mit den Ratsherren teilte 1. Bürgermeister Dietze mit, daß am Stechgut 20 Siedlungshäuser der NS- KOV für Frontkämpfer und 20 weitere Siedlungshäuser vom Sächsischen Heim erstellt werden sollen. Neben an deren Bauvorhaben ist die Errichtung von Volkswohnun gen zwischen der Adam-Ries-Straße und der Schumann- straße geplant. Wurzcn. Gesunde Finanzlage. In der öf fentlichen Sitzung der Ratsherren mit dem Oberbürger meister konnte dieser mitteilen, daß die Finanzlage der Stadt durchaus befriedigend sei und die günstige Ent wicklung voraussichtlich weiter anhalten werde. Das sei nicht nur eine Auswirkung des besseren Steuereinganges, sondern auch der Ausdruck dafür, daß die Wirtschaft in Wurzen in einer Aufwärtsentwicklung begriffen ist. Bei den Steuereingängcn kann gegenüber der Schätzung mit einer Steigerung um 125 000 Mark gerechnet werden. Wurzcn. 25jähriges Bestehen des Sta d-b- krankenhauses. Tas Stadtkrankenhaus, zu deffe» Errichtung die Bemühungen bis ins Jahr 1847 zurückrei- chen, konnte am 1. Juni auf sein 25jähriges Bestehen rückblickcn. 1928 hat das Krankenhaus seine erste Erwei terung mit einem Kostenaufwand von 800 000 Mark und damit eine Belegungsmöglichkeit von 200 Betten erfahren. Ein weiterer Ausbau erfolgte 1935 durch Angl-iederrtNg der geburtshilflichen Abteilung. Borna. Flucht aus dem Gerichtssaal. Al» am Schluß der Verhandlung gegen den wegen schwere« Diebstahls im Rückfall und Fahrens ohne Führerschein an geklagten 21 Jahre alten Hans Künzel das auf ein Jahr sechs Wochen Gefängnis lautende Urteil verkündet wurde und der Verurteilte sofort in Haft genommen werde» sollte, zog dieser eine Schußwaffe, bedrohte damit die Be amten und floh aus dem Gerichtssaal. Auf der Straße fuhr er auf einem dort zufällig stehenden Rad in Richtung nach Böhlen davon und hielt die ihn verfolgenden Mensche» mit der Schußwaffe in Schach. In Böhlen stellte er das gestohlene Fahrrad ab und setzte die Flucht mit eine« Kraftwagen fort, den er von einem Parkplatz entwendete. In Chemnitz wurde er gestellt und gab auf die ihn verfol genden zwei Kriminalbeamten sechs Schüsse ab, die beide Beamte schwer verletzten; sie mutzten ins Krankenhaus gebracht werden. Dann versuchte Künzel wieder ein Fahr rad zu stehlen, konnte aber von einem Bauarbeiter und anderen Männern festgehalten und schließlich der Polizob übergeben werden. Wieder rufen wir zur Freizeitgew ähr-««-/ auf; wie in den Jahren vorher bittet die Hitlcr-JugeM auch in diesem Jahr die Betriebsführer »md Lchrherren, diesem Ruf nachzulommcn.
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