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.8 Wie Deutschland denkt.... 25000 Morgen Acker und Weide werden erobert - Ein gigantisches Werk des Reichsarbeitsdienstes in Niederschlesien Der Sonderberichterstatter HanS Heinz Sadtla-Mantau befindet sich aus einer Reise kreuz und quer durch Deutschland. Ein Bildberichlerstatter begleitet ihn. Sadila-Manlau ncyr mittendrin im Erleben des Alltags. AuS diesem Erleben heraus schreibt er die Aufsatzreihe War cs gestern Oberschlcsien... der gewaltige Bau des Adolf-Hitlcr-Kanals bet Hcydebrcck, so ist es heute das Sumpf gelände zwischen Glogau und Sprottau, der Sprottcbruch, in Nicderschlesien, wohin cs nns zieht. Eines der gewaltigsten Bauvorhaben des netten Deutschland ist dort im Gange. Aus über 25 000 Morgen Sumpfgelände werden Äcker und Weiden entstehen. Und viele hundert Kleinsicdler werden dann den urbar gemachten Boden in ihre Obhut neh men. Rinder, Schafe, Schweine werden dann dort gezüchtet. . . Getreide, Hanf, Flachs, Kartoffeln werden dort wachsen, werden Deutschlands Kornkammern füllen, durch ein Wnndcr. Ja, ja, Schlesien darf sich nicht zu den Vergessenen rechnen. Wir sehen jeden Tag, daß für Schlesien viel getan wird . . .. . . . Ich wage die Frage: „Sw sind doch lange hier ansässig, kennen Land und Leitte. . . haben Sie sich eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie m Ihrer Gegend der 29. März verlaufen wird?* . „Lange hier . . . ?«, mcmt der Bauer. „Schon meine Urgroßeltern waren Bauern in Schlesien. Und was den Sonntag be trifft, da meine ich, daß eine solche Zustim mung für keinen Kaiser, König oder Prä sidenten jemals erfolgt ist, wie sie am Breite Flächen sind mit Maschmenpslügen aufgerissen, Baumstümpfe liegen anfgcschichtet. überall sind Sonntag erfolgen wird. Bei nns hier in Niederschlesien ist das einfach Ehren sache!" werden zur wirtschaftlichen Gesundung Deutschlands bei tragen. über Prachwitz und Lieg nitz gcht's nach Prim- kenau, wo der Stab der Gruppe 106 des Rcichsar- beitsdienstes untergebracht ist. Neun Abteilungen dieser Gruppe, von denen jede 150 Mann zählt, sind gegen den Feind Sumpf eingesetzt. 1400 junge deutsche Männer haben unter Leitung erfahre ner Arbeitsführer diesen ge waltigen Kampf ausgenom men und dringen Schritt für Schritt vor. Im Stabsquartier der Gruppe 106 gibt uns der stellvertretende Stabsleiter, cm Oberfeldmeister, inter- chsante Einzelheiten über den Stand der Arbeit, über die nächsten Aufgaben. Ich will aber die jungen Männer gerne selbst fragen, wir wol len zu den einzelnen Lagern. * über eine im Werden be- Arbcitcr anzittreffen, die Entwässcriingskanäle ziehen. griffene schöne breite Straße, die mitten durch den Sprotte bruch führt, fahren wir so weit als möglich an die Ar beitsstätten heran. Dann geht's zu Fuß weiter. »Hier ... - hier . . . was sind das für schöne und prak tische Häuser?« - „Diese Häuser sind noch unbewohnt, werden aber im Sommer sicher bevölkert werden. Sie wurden mit Unterstützung des Arbeits dienstes gcbalii und sind für besonders tüchtige Siedler bestimmt . . .« Wir sind begeistert von diesen Sied lungshäusern. Sie liegen verstreut in jenem Teil des Sprottcbruches, der nicht versumpft war. Ich zähle etwa 40 bis 45 solcher praktischen Gebände. Und alle harren der Bewohner. Am Wegrand treffe ich zwei Bauern, die Pferde gekauft haben und nach Primkcnau wollen. „Wir Bauern sind ja oft gegen Dinge, die aus der Stadt zu uns kommen. Aber diese Häuser hier, die möch ten wir auch haben. W c r d i e b c k o m m t, dermutz sein ganzes Leben lang dankbar sein. So etwas kommt nur Links und rechts von der ink Bail be findlichen Straße sind die weiten Flächen mit Maschinenpflügen aufgerissen und um- geackert. Baumstümpfe, die von Wäldern stammen, die einst hier im Sumpf versunken sind, liegen zu großen Haufen geschichtet. Sie wurden von den Arbcitsdienstmännern aus dem aufgewühlten Boden gerissen. * Gräben zur Entwässerung durchziehen das in Angriff genommene Gebiet. Wir sehen Flächen, die schon fruchtbar gemacht wurden. „Im vergangenen Herbst gab cs hier die ersten Ernten: Kartoffeln, Hanf und Hafer. Bcrsuchsanbaue, mit denen wir sehr zufrieden waren . . .«, erklärt der Oberfeldmeistcr, der unsere Führung über nommen hat. „Sie können sich gar nicht vorstcllen, wie sich die Arbeitsdicnstmänner Hitler, für Deutschland nutzbar gemacht. Das beeindruckt jeden von uns. Gleichgül tig, ob er Schlosser, Buchdrucker, Student, Stallbursche oder Büromensch ist. Und gestern, als wir zum letztenmal am Arbeits führer vorbcimarschicrten, da haben wir ge heult. Und auch die haben geheult, die nach ihrem Ein treffen gern über alles los- gezogen haben oder sich — was ja oft gar nicht so bös gemeint ist — als ... bessere Herren fühlten.« * Seit Oktober 1933 wird im Sprottcbruch diese Urbar machung durchgeführt. Etwa ein Zehntel der in An griff genommenen Fläche ist bereits erobert. In kurzer Zeit wird die Arbeitsgruppe 106 noch um zwei Abteilun gen verstärkt. Die einzelnen Arbeitsabteilungen sind in tadellos sauberen und guten, transportfähigen Baracken untergebracht. Fabelhaft, wie die Ar- beitsdienstmänncr Zucht und Ordnung halten! In der Kantine eines Lagers kaufen wir ein paar Kleinigkeiten. „Geborgt wird nur am „32.« eines jeden Monats!« steht auf einem Schild geschrieben. Man führt uns in eine Mustcrtruppstube. Schlesische Hcimatkunst.... heimische Holzmalereien .... in den Gcmeinschaftsräumcn über all Lautsprecher. „Wir haben eine Rundfunkgemeinschafts- anlagc für alle Lager und eigene Tonfilmapparate . .* An einer anderen Arbeits stätte treffen wir zahlreiche Offiziere der Wehrmacht, die Da zieht singend ein Trupp vorbei. Photo (4): Maschke — M. Wer die Häuser bekommt, muß ein ganzes Leben lang dankbar sein. über . . . ihre erste Ernte frentcn.« Da zieht singend ein Trupp vorbei. Erd- bcschmutzt, Gesichter verkrustet von Schweiß und Staub, aber aufrecht, kerzengerade — junges Deutschland. „Die haben eben ihre letzte Schicht voll endet", sagt mit leiser Wehmut unser Be gleiter, „in einigen Tagen gehen sie ab, sie haben ihr halbes Jahr hinter sich.« Ich eile dem Trupp nach, erwische ihn gerade noch, als er ins Lager IX einbiegt. Hefte mich an seine Seite, marschiere mit bis zum Wcgtreten, halte die Achtzehn-, Zwanzig- und Einundzwanzigjährigen zu sammen, stehe nun mitten unter ihnen rind möchte gleich dableiben. Einer von ihnen meint: „Wenn Sie nach Berlin kommen, grüßen Sie meine Eltern in Tempelhof. Ich bleibe freiwillig hier, hab's schon nach Hause geschrieben! Vater und Mutter hielten mich für einen Tunichtgut... ich war auch einer. Wir hier schämen uns nicht, cinzugestchen, daß wir uns geändert haben." Zum Schluß frage ich: „Ihr habt mit so viel Mut, Zähigkeit und Fleiß ein halbes Jahr für Deutschland neuen fruchtbaren Boden gewonnen; geht ihr da nicht ein bißchen traurig weg?« Zehn beginnen zu reden, der Trupp führer verschafft sich Rnhe: „Jeder von uns hat hier gut einen Morgen Land für Adolf unter Führung eines Arbeitsführers und Obcrstfeldmcisters die Arbeiten und die einzelnen Lager besichtigen. Die Offiziere sind restlos begeistert von diesem gewal tigen Stück Aufbauarbeit, das hier zum Wohle Deutschlands geleistet wird. Die Offiziere sind aber auch restlos begeistert über die straffe, frische und bewunderns werte Disziplin, die unter den Arbeits- dicnstmänncrn herrscht. Nun geht's wieder aus dem Sprotte bruch heraus ... die Straße zurück . . . vorbei an ackernden Bauern . . . vorbei an einer starken Gruppe Arbeiter, die Ent- wüsserungskanäle ziehen. „Schon lange Arbeit?« rufe ich hinüber. — „Nein, erst seit acht Tagen, 150 haben Arbeit be kommen", schallt cs zurück. — „Seid ihr von hier?" — „Nein, ans verschiedenen um liegenden Ortschaften. Wir haben hier Wohnbaracken." — „Ra . . . und am 29., am Sonntag?" frage ich nochmals. — „Da, Herr, brauchen Sie keine Sorge haben, am Sonntag sind wir alle bei der Wahl und statten unseren Dank ab. Ohne Hilfe, allein kann Adolf Hitler seine Arbeit nicht voll enden; wir, denen er auch geholfen hat, ge hören zu ihm, wir lassen ihn nicht allein!« * Und ich sage als Abschluß: „Darauf kann sich die ganze Welt verlassen!" H. H. SadilaMantau.