Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 09.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193606093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360609
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-09
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.06.1936
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kinderreiche und NSV.! Eine unserer Ortsgruppen im Kreis Meißen erhielt fol genden Brief: „Es ist mir ein Herzensbedürfnis, nunmehr nach Abschluß des dritten Winterhilfswerkes 1935/36 für all', das Liebe und Gute zu danken, das mir das segensreiche Werk zur Verfügung stellte. Meine Familie schließt sich diesem Danke an. Die Höhe punkte des WHW., Weihnachten 1935, an denen alle Familien angehörigen teilnahmen und geradezu fürstlich beschenkt wur den, sowie der 30. Januar 1933 bleiben unvergeßliche Erinne rungen. Es soll dies keine Ueherschwenglichteit sein und wenn schon von Volksgemeinschaft und Volksverbundenheit gesprochen wird, so erhalten diese Begriffe in der Arbeit des WHW. ein ganz besonderes Gepräge. Wer das nicht verstehen kann und will, der stellt sich abseits eines gefunden Menschenverstandes. Sorgen haben wir jedenfalls keine gehabt trotz Krankheit und manchmal knapper Wirtschaftslage, denn im entscheidenden Moment trat das WHW. in Tätigkeit und verscheuchte diese Sorgen. Also ein Sorgenbrecher im wahrsten Sinne des Wor tes, und das Hervorstechendste war immer noch, wie gegeben wurde, nicht aufdringlich oder als Almosen dargereicht, son dern still und unauffällig als Opfer des ganzen Volkes. Wenn wir nun heute als kleinste Genugtuung unseren Dank abstatten, so möchten wir diesen Dank ausdehnen auf alle die vielen Hel fer und Helferinnen, die sich gern und freudig in den Dienst des WHW. 1935/36 stellten und in uneigennütziger Weise ihre Zeit und Arbeitskraft bis mitunter in die Nacht zur Verfügung stellten, um den bedrängten Volksgenossen hilfreich zur Seite stehen zu können und ihnen Freude zu bereiten. „Hilfreich sei der Mensch, edel und gut," dieser Spruch ist bei dem WHW. 1935/36 Leitgedanke undWahrheit geworden und das hat auch meine achtköpfige Familie in überreichem Maße erfahren. - In dankbarer Anerkennung Heil Hitler! gez. W. R." Mancher Händedruck von schwieliger Faust sagt uns das selbe. Und der Dank und die Anerkennung unserer Volksge nossen beweisen, daß die NSV. durch die Tat Hilst. Volksge nosse, der du noch abseits stehst, handle auch! Werde Mitglied der NSV.! Für die Ausgabe der Fettverbilligungsscheine sind folgende Einkommensgrenzen neu sestgesetzt worden: 1. Alleinstehende ohne eigenen Haushalt wöchentlich 10.38 RM., 2. Allein stehende mit eigenem Haushalt wöchentlich 15.70 RM., 3. Ehe paare ohne Kinder wöchentlich 23.54 RM,, 4. Ehepaare mit einem Kinde wöchentlich 29.07 RM., 5. Ehepaare mit zwei Kindern wöchentlich 34.61 RM-, 6. Witwen mit einem Kinde wöchentlich 21.23 RM., Witwen mit zwei oder mehr unter haltsberechtigten Kindern gelten als kinderreich und erhalten Fettverbilligungsscheine - ohne Rücksicht auf die Einkommens grenze. Nur wenn ein Bedürfnis offensichtlich nicht vorliegt, sind diesen Familien die Fettverbilligungsscheine zu versagen. Die neuen Richtlinien sind mit sofortiger Wirkung anzuwenden. Entsernungszulagen für Reichsautobahnarbeiter. Vom Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen wird mitgeteilt, daß er am 14. Mai 1936 eine Tarifordnung erlaßen hat, wonach sämtlichen nichtständigen gewerblichen Gefolgschafts mitgliedern, also auch denen, die nicht verheiratet sind, Ent- fernungszulagen gewährt werden. Sie betragen: 50 Pfennige je Arbeitstag, wenn das Gefolgschaftsmitglied mindestens zehn Kilometer von der Baustelle entfernt wohnt; 1 Mark je Ar beitstag, wenn das Gefolgschaftsmitglied mindestens 20 Kilo meter von der Baustelle entfernt wohnt. Wegegeld wird auch für die Tage gezahlt, an denen die Arbeit wegen schlechter Witterungsvechältniße nicht ausgenommen werden kann und die Gefolgschastsmitglieder zur Arbeitsaufnahme auf der Bau stelle erschienen sind. An die ehemaligen Arbeitsmänner und -maiden. Der Gau- arbeitsdankwalter erläßt folgenden Aufruf an die ehemaligen Arbeitermänner und -maiden: Nachdem nun die Eingliederung des Arbeitsdankes in die Deutsche Arbeitsfront und die voll ständige Neuorganisation beendet ist, gilt es, wieder die Reihen zu schließen und unsere Pionieraufgaben, die uns der Führer gestellt hat, in Angriff zu nehmen. Alle ehemaligen Arbeits männer und -maiden, ganz gleich, ob sie schon Mitglied der Deutschen Arbeitsfront und des Arbeitsdankes sind oder nicht,, werden hiermit aufgerufen, sich bei ihrem zuständigen Orts- Arbeitsdankwalter auf der örtlichen DAF.-Geschäftsstelle zu melden. Holt euch Aufklärung und Hilfe! Arbeitet mit in der Deutschen Arbeitsfront! Wir wollen wie einst im Arbeitsdienst eine feste Säule bilden, auf die sich der Führer restlos verlaßen kann. Verkauf der Olympia-Frcimarkenhestchen und Olympia-Postkarten beginnt. Mit Rücksicht aus die aus ländischen Teilnehmer und Besucher der Olympischen Spiele wird die Deutsche Reichspost in einem Teil der Olympia-Freimarkenheftchen, die bei den Sonderpost anstalten auf dem Reichssportfeld verkauft werden, die wichtigsten Postgebühren außer in deutscher auch in eng lischer, französischer und spanischer Sprache angeben. Die Postanstallen werden mit dem Verkauf der neugeschaffenen ^lympia-Pofikarten, auf deren linker Hälfte ein Teil der Kampfbahn mit dem Marathontor abgebildet ist und deren Wertstempel die olympische Glocke zeigt, ebenso wie mit der Ausgabe der Freimarkenheftchen mit Olympia marken am 15. Juni beginnen. Das sächsische Stenographische Landesamt hielt in den letzten Wochen in Leipzig, Dresden und Chemnitz staat liche Kurzschriftlehrerprüfungen ab. Sämtlichen insgesamt 63 Prüflingen (davon 28 Berufslehrer), die sich auf die Prüfung zum Teil durch einen Fernlehrgang des Steno graphischen Landesamtes, zum Teil durch Vorbereitungs lehrgänge des NSLB in Leipzig und Chemnitz vorbereitet hatten, konnte das Zeugnis ausgehändigt werden. Der Wafferstand der Elbe ist infolge der anhaltenden Niederschläge vom Sonntag zum Montag um 0,75 Meter gestiegen. Man rechnet zunächst mit noch weiterem Wuchs. Dienstag ist in Dresden ein Pegelstand von mehr als vier Meter über Null zu verzeichnen. Keine kleinen Vogelbauer. Mit dem Einsehen der war men Jahreszeit beginnt wieder das Herausstellen von Vogel bauern, in denen Singvögel gehalten werden. In vielen Fäl len sind diese Vogelbauer viel zu klein, so daß den Vögeln jede Bewegung unmöglich gemacht wird. Hinzu kommt noch, daß diese kleinen Käfige mit Tüchern umwickelt werden, um die Vögel zum Singen zu zwingen. Derartige Unterbringung von Vögeln ist als Tierquälerei anzusehen und nach dem Tier schutzgesetz sogar mit Gefängnis zu ahnden. Es muß für einen Vogel mindestens ein Bauer in der Größe von 30 Zentimeter Länge, 20 Zentimeter Breite und 25 Zentimeter Höhe gefor dert werden. Der Vogelbeerbaum blüht. Ueberall in den Wäldern und an den Straßen und Wegen blüht nun wieder, weiß überhaucht, die gemeine Eberesche oder Quietschbeere, der Vogelbeerbaum, von dem ein Volkslied singt, daß es „kan schienern Baam" gebe. Aus den gefiederten Blättern schimmern die in dichten Doldenrispen gehäuften, kleinen weißen Blütchen hervor, — weißer Schnee überall dort, wo im August und September die Früchte scharlachrot gluten und glühen werden und die Drosseln in Scharen zu sich locken. Die Waffenfarben im Heere. Die Truppengattungen wer den durch Farben gekennzeichnet an den Vorstößen der Mut zen, den Einfassungen und Unterlagen der Schulterklappen und Achselstücke, an den Längsstreisen in den Doppellitzen so wie den gestatteten Vorstößen an der eigenen langen Tuch hose. Die Waffenfarben der Truppenteile sind für Infanterie: weiß, Jäger: hellgrün, Artillerie: hochrot, Kavallerie: gold gelb, Pioniere: schwarz, Nachrichtentruppen: hellbraun, Kraft fahrtruppen: rosa, Fahrtruppen: hellblau, Sanitätsabteilun gen: dunkelblau. Offiziere in besonderen Stellungen: Reichs wehrministerium: karmesinrot, goldgestickte Spiegel; General stab: karmesinrot, silbergestickte Spiegel; Sanitätsoffziere: dun kelblau; Veterinärofsiziere: karmesinrot; E.-Offiziere: orange, römische Zahlen auf.den Achselstücken. Beamte: Die Waffen farbe für alle Beamten ist dunkelgrün. Zu dieser Waffenfarbe treten verschiedene Nebenfarben. Achselstücke der Beamten sind daher stets von zwei Farben eingefaßt. Das Ende des „Ober". Der Oberkellner wird Servier meister. Nachdem die Lehrlingsausbildung im Gaststättenge werbe bereits vor längerer Zeit geregelt wurde, hat die Reichs arbeitsgemeinschaft für Berufserziehung und Berufsausbildung im Gaststättengewerbe nun auch neue Ausbildungsbestimmun gen für die Gehilfen erlaßen, deren Beachtung allen Mitglieds- beirieben zur Pflicht gemacht wird. Wenn der Lehrling zum Gehilfen freigesprochen ist, wird er in das Gehilfenamt über nommen, das die Aufgabe hat, die berufliche Weiterbildung zu überwachen. Nach Vollendung des 25. Lbeensjahres und sieben jähriger Gehilfenzeit kann sich der Gehilfe der Abschlußfachprü fung unterziehen, der ein Schulungslehrgang vorausgeht. Nach bestandener Prüfung wird der Kochgehilfe Küchenmeister, der Kellnergehitfe Serviermeister und der Dürogehilfe Büroleiter. Die Berufsbezeichnung Küchenmeister ist eine Neuprägung, ebenso der Serviermeister, der an die Stelle des bisherigen Oberkellners tritt. SaMem mS KachhmMaft. Dresden. Tod auf den Schienen. Auf dem Bahngreis am Seidnitz-Weg hat sich ein 16 Jahre alter Schlosserlehrling von einem Zug überfahren lassen. Er War auf der Stelle tot. Pirna. B o o ts u n fä lle. Durch den auf der Elbe herrschenden Sturm ereigneten sich mehrere Bootsunfälle. Beim Schandauer Bahnhof kenterte ein Segelschoner durch. Windschlag. In der Prossener Flur schlug ein Paddelboot das ein kleines Segel gesetzt hatte, in einer Windböe um. Unterhalb von Pirna kenterten in der starken Strömung auf der Höhe von Copitz ein Paddelboot und ein mit drei Personen besetztes Segelboot. In allen Fällen konn ten sich die Insassen durch Schwimmen retten. , Demitz-Thumitz., Tödlich verunglückt. In einem Steinbruch rutschte der 29 Jahre alte Steinarbeiter Albin Liebscher beim Abrücken eines Steines mit der Brechstange ab und stürzte in eine sechs Meter tiefe Gasse. Dabei fiel er so unglücklich mit dem Kopf auf einen spitzen Stein, daß der Tod sofort eintrat. Ebersbach. P o s a n n e n fe st. Bei reger Beteiligung der Bevölkerung konnte hier das 35. ostsächsische Landes- posaunenfest abgehalten werden. Es waren über dreihun dert Bläser in der festlich geschmückten Stadt aus dem öst lichen Sachsen zusammengekommen. Nach Abendgrutz, Weckruf, Morgenmnsik, Festgottesdienst und einer Platz musik mit Volks-, Wander- und Vaterlandsliedern fand eine Feierstunde in der Kirche statt, wo besonders die künst lerische Seite der Posaunenmusik gewürdigt und An sprachen gehalten wurden. Das Fest klang aus mit einer stark besuchten Veranstaltung auf dem Schlechteberg. Bautzen. M et e o r e i nsch l a g. In Kleinsaubernitz schlug mit auffälligem Aufleuchten ein Meteor auf. Eine große Linde wurde entlaubt, alle Blättter waren von den Zweigen abgeschmort und in einem Umkreis von fünfzig Meter verstreut worden. Leisnig. Glückwünsche des Führers. Dem Kürschnermeister Robert Goldammer und seiner Frau, die vor kurzem ihre Goldene Hochzeit und zugleich ihr 50- jähriges Geschäftsjubiläum feierten, ist ein Glückwunsch schreiben des Führers und Reichskanzlers zugegangen. Flöha. Auf dem Wehrteich der Zschopau kenterte ein Boot. Die zwei Insassen stürzten ins Wasser. Ein Mädchen, das nicht schwimmen konnte, konnte von einem Chemnitzer Einwohner gerettet werden. Der andere Bootsinsasse konnte sich schwimmend retten. Chemnitz. Schweres Brandunglück im Erzgebirge. In den frühen Abendstunden des Montag brach im Schuppen einer Gastwirtschaft in Augustusburg (Erzgebirge) Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit auf das Hauptgebäude und zwei Nachbargrundstücke ausbreitete. Insgesamt sind zwei Haupt gebäude und zwei Nebengebäude bis auf die Grundmauern nie dergebrannt. Acht Familien wurden obdachlos. Der Gastwirt Paul Seidel, in deßen Schuppen der Brand ausgebrochen war, wurde ein Opfer der Flammen. Annabcrg. Gegen geschlossene Schranke. Der in I ö h st a d t wohnende 47 Jahre alte Max Zinnow fuhr mit seinem Kraftrad, auf dem ein 59jähriger Spedi teur aus Jöhstadt mitfuhr, mit großer Geschwindigkeit gegen die geschlossene Zollschranke an der Reichsgrenze in Reiyenhain. Zinnow durchbrach den Schlagbaum, stürzte auf die Straße und war sofort tot. Sei Begleiter erlitt schwere Verletzungen und mußte ins Annaberger Stadt krankenbaus gebracht werden. Oschatz. Wohnungsbau. In der Hauptversamm lung des Spar- und Bauvcreins wurde berichtet, daß die Genossenschaft mit der Erstellung des Wohnhausblockes an der Dresdener Straße, der fast eine halbe Million Mk. erforderte, über 24 Grundstücke mit 180 Wohnungne ver fügt. Hierzu kamen neuerdings zwölf Volkswohnungen. Die Jahresrechnung schließt mit 817 000 Mark ab. Die Höhe der aufzunehmenden Anleihen wurde einstimmig auf 800 000 Mark festgesetzt. Dieser Betrag umschließt alle Hypothekcnverpflichtungen und ist dur den vorhandenen Besitzstand ausreichend gesichert. Keine Straßen erster Ordnung mehr. Der Neichsverkehrs- minister gibt zu seinen neuen Anordnungen über Verkehrsrege lung im Rahmen der Ausführungsanweisung zur Reichs straßenverkehrsordnung eine ausführliche Begründung bekannt, in der er bezüglich der Vor-Wegweiser erklärt, daß diese in anderen Ländern vielfach mit gutem Erfolg für die Erleichte rung des Kraftverkehrs aufgestellt worden seien. Vor-Weg weiser sind vor allen verkehrswichtigen Abzweigungen und Kreuzungen an Reichsstraßen, und zwar in einer Entfernung von 150 bis 200 Meter vor der Kreuzung aufzustellen. Es sind dafür rechteckige gelbe Tafeln mit schwarzem Rand zu verwen den, auf denen die Straßen durch starke schwarze Striche mit Pfeilspitzen dargestellt sind. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß zur Vermeidung von Verletzungen und zur Vereinfachung des Vorfahrtsrechtes die Straßen erster Ordnung abgeschafft wer den. Die Borfährtregelung und das Parkverbot auf den bis herigen Straßen erster Ordnung kann durch die allgemeinen Verkehrszeichen angezeigt werden. Röhrsdorf. Kriegerkameradschaft. Zur vierten diesjährigen Monatsversammlung hatten sich die Kameraden am Sonnabend im Vereinslokal versammelt. Kameradschafts vorsteher Otto Seifert eröffnete mit herzlichen Grußworten und gedachte in ehrenden Worten der beiden verstorbenen Gene rale Litzmann und Wever. Der Inhalt von einigen Bezirks- Rundschreiben wurde vorgetragen. An einem Schulungskursus für Kameradschaftsvorsteher in Meißen nimmt unser Kamerad schaftsvorsteher teil. Zur Frühjahrs--Bezirksversammlung am 14. Juni in Krögis und zu dem vom 4.-6. Juli stattfindenden Reichskriegertag wird um Teilnahme gebeten. Zwei Neuauf nahmen steht eine Abmeldung gegenüber. Kamerad Seifert las aus Anlaß der vor 20 Jahren stattgefundenen Skagerrak- Schlacht Berichte und Schilderungen von Teilnehmern vor. Lieber eine Fahrt mit verschiedenen Besichtigungen soll zur nächsten Versammlung Beschluß gefaßt werden. Von dem finan ziellen Abschluß der Festfeier des 60jährigen Bestehens der Kameradschaft wurde Auskunft gegeben. Nach Verlesen der Niederschrift wurde die Versammlung geschloßen. Wetterbericht des Reichswetlerdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 10. Juni: Tagsüber mäßig warm. Wechselnde, zeitweise stärker auftretende Bewölkung. Neigung zu örtlichen gewitte rigen Schauern und mäßige in Südwestrichtung gehende Winde. L)er Fremdenverkehr in Sachsen. In der Zeit vom 1. Oktober 1935 bis 31. Marz 1936 wurde der Fremdenverkehr in Sachsen in 390 Gemeinden der statistischen Beobachtung unterzogen. In diesen Ge meinden wurden bei der im Statistischen Landesamt durch geführten Bearbeitung 678 420 Fremde gezählt. Hiervon entfallen 417 005 (gleich 61,5 v. H.) auf die vier sächsischen Großstädte, und zwar auf Leipzig 183 871, Dresden 125 654 Chemnitz 82 503 und Plauen 24 977. In der Reihe der sächsischen Mittelstädte weist die Stadt Zwickau mit 29 643 die höchste Fremdenzahl auf. Hieran schließen sich die Städte Bautzen (9709), Zittau (9541), Meißen (5162), Annaberg (5107), Freiberg (4656), Döbeln (4095), Aue (3927) und' Glauau (3626). Unter den Bade- und Erholungsorten weisen die höch- Wn Fremdenzahlcn ^.-f: Bad Weißer Hirsch mit 4883, Bad Schandau 3950. Bad Elster 2886. Radiumbad Ober- fchlema 2107, Weiter seien die Fremdenzaylen für die besuchtesten Wintersportplätze aufgeführt: Oberwiesen thal 6802, Altenberg 6001, Bärenburg 3333, Klingenthal 2703, Johanngeorgenstadt 2559. In bezug auf die Gesamtzahl der Uebernach- tungen stehen die Großstädte Leipzig (345648), Dres den (304 082) und Chemnitz (99 412) an erster Stelle. Nach ihnen folgt Bad Weißer Hirsch mit 72 330 Uebernachtungen. Uebcr die Entwicklung des Fremdenverkehrs in den einzelnen Gemeinden erhält man durch Vergleichung der Fremdenzahlen des Winterhalbjahres 1935/36 mit denen des Winterhalbjahres 1934/35 nähere Aufschlüsse. Dieser Vergleich, der sich für 367 Gemeinden durchführen läßt, ergibt für 195 Gemeinden eine Zunahme und für 166 Ge meinden eine Abnahme. In den Großstädten Leipzig, Dresden, Chemnitz und Plauen zusammen ist die Zahl der Fremden vom Winterhalbjahr 1934/35 zum Winterhalb jahr 1935/36 von 359 527 auf 417 005 gestiegen, also uw 16,0 v. H. Ueber die Aufenthaltsdauer der Fremden liegen Meldungen von 375 Gemeinden vor. Auf Gruno dieser Unterlagen wurde festgestellt, daß im Winterhalb jahr 1935/36 von den 210 921 Fremden insgesamt 161406 Fremde (gleich 76,5 v. H.) ein oder zwei Nächte, 34 389 (gleich 16,'3 v. H.) drei bis 14 Nächte und 15 126 Fremde (gleich 7,2 v. H-) mehr als 14 Nächte in der Gemeinde ver blieben. Die höchste durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Fremden weist Radiumbad Oberschlema auf, wo ein Fremder im Durchschnitt 21 Tage verweilte. Die Herkunft der Fremden ist im Winterhalb jahr 1935/36 in 385 Gemeinden fcstgestellt worden. In diesen Gemeinden wurden insgesamt unter 674 567 Frem den 43 425 (gleich 6,4 v. H.) Ausländer gegen 38 228 (gleich 6,5 v. H.) im Winterhalbjahr 1934/35 gezählt. Unter den Fremden befanden sich im Winterhalbjahr 1935/36 6234 „Kraft-durchFreude"-Fahrer mit insgesamt 30 599 Uebernachtungen. Somit berechnet sich die mittlere Aufenthaltsdauer eines „Kraft-durch-Fre'!de"-Urlanbers auf fünf Tage. .... !ver Erbauer der ersten deutschen Lokomotive. Der Erbauer der ersten deutschen Lokomotive, die auf der Strecke Leipzig—Dresden eingesetzt wurde, war ein Vogtländer: Johan Andreas Schubert, der auch einer der Schöpfer des Dampfschiffverkehrs auf der oberen Elbe ist. Ebenso war er an dem Bau der Göltzfchtalbrücke auf der Strecke Leipzig—Hof sowie an vielen anderen Bauten maßgeblich beteiligt. Mit 20 Jahren war er bereits Lehrer an der damaligen Technischen Mldungsanstalt, der späte ren Technischen Hochschule in Dresden. Mit 24 Jahren wurde er Professor. Die Hcimatgcmeinde Wernes grün im Vogtland weihte am Sonntag ein von der Reichsbahn errichtetes Denkmal für ihren großen Sohn. Die Weiherede hielt Prof. Dr. Bloß von der Reichsbahn direktion Dresden, der die Bedeutung Schuberts als Er bauer der in aller Welt berühmten Lokomotive,,Saxonia- würdigte. Indem er der Gemeinde das Denkmal in treue Obhui übergab, rühmte er den großen Ingenieur auch in seinem Charakter als Vorbild eines echten deutschen Men schen. Weitere Ansprachen hielten Vizepräsident Flachs von der Reichsbahndirektion und Prof. Sörensen von der Technischen Hochschule.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)