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MsdmWTaMatl Nationale Tageszeitung für tandwirtschafi und DaS „Wilsdruffer Tagebialt' erscheint werktags nachm 4 Uhr Bezugspr. monatl 2RM. frei HauS, bet Postbestellung NM RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lü Rps Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- .. „ . ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt fUk Wilsdruff U. UMgegLNd sonstiger Betriebsstörun. gen besteht kein Anspruch aus Lieseruna der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt olle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laui aufliegender Preisliste Nr 8, — Z t s s e r - G e b ü h r : 2V Rplg, — Dorgeschrie» bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt, — Anzetgen-Annahm« bis vormittags IN Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernrus übermit- L r N s P k L M L k! Amt WllsdkUfs 206 telien Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr, — - — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlatz, Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt, rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen, sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 127 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 3. Juni 1936 Bemerkungen zum Tage. kin Kämpfer geht zur letzten Ruhe In Ehrfurcht und tiefer Trauer steht das Volk, steht sie nationalsozialistische Bewegung am Grabe des Ren er als Litzmann. Sein Name war ein Begriff, Sein Leben ist uns Verpflichtung. Litzmann war Soldat; Soldat im Kriege, Soldat im Frieden. Ein Kämpfer, ein Sieger im großen Völkerringen, ein Kämpfer nach dem Kriege für die Wiederauferstehung seines Volkes. Dem Volke hat er sein Leben lang gedient bis zu dem Tage, da er Abschied nahm von dieser Welt. — Was ihn uns zum Vorbild macht, war sein Bekenntnis zur Tat. Eine Tat war sein Durchbruch von Brzeziny, eine Tat war sein Eintreten für die Idee Adolf Hitlers. Er hätte wie viele seines Ranges und seines Alters einen Lebens abend geruhsam und selbstzufrieden mit dem, was er ge leistet hatte, verbringen können. Er tat es nicht, sein Alter enthob ihn nicht der Pflichten, die ihm sein inneres Gesetz diktierte. Er war ein Mann der Tat, er kämpfte bis zum Siege, und Sieg bedeutete ihm Sieg der Idee Adols Hitlers. So fanden wir ihn in den Jahren der Not und der Schmach in Versammlungen der jungen nationalsozialisti schen Bewegung. Ein Alter unter Jungen, aber ein Feuer kopf, ein Rufer zum Kampf. Zu den ersten gehörte er, die sich Adolf Hitler verschrieben, die sich mit ganzem Herzen und in einzigartiger Treue zu dem Führer der neuen Idee bekannten und sich ihm unterstellten. Er, der General im Weitzen Haar, bekannte sich zu dem Gefreiten des Weltkrieges. Sein Name ist für alle Zeiten unlösbar verbunden mit dem Kampf und dem Sieg des National sozialismus. In Ehrfurcht und Dankbarkeit stehen wir an seinem Grabe, einig in dem Gelöbnis, es ihm gleichzu tun, der von uns ging. Das neue Kolonialreich „Jtalienisch-Ostafrika". Was sich schon vor Beginn des italienisch-abessinischen Krieges als das Ziel Mussolinis abgezeichnet hatte, die Einverleibung Abessiniens in ein auch Eritrea und Somaliland einschließendes großes zusammenhängendes Kolonialreich „Jtalienisch-Ostafrika", ist in den Pfingsttagen durch Beschluß des italienischen Ministerrats auch dem Namen nach endgültige Wirklichkeit geworden. Bei der Unterteilung des neuen Reiches in einzelne Gouvernements ist man besonders darauf bedacht gewesen, geographische, historische, kulturelle und sprachliche Ge gebenheiten zu berücksichtigen, um möglichst in sich ge- schlosseneVerwaltungseinheitenzu schaffen. Nach der amtlichen Mitteilung über die Minister ratssitzung, in der Mussolini dem ostafrikanischen Impe rium die neue Rechtsordnung gab, wird erklärt, daß die gerechte Vertretung der Eingeborenen völlig gewahrt bleiben wird. Die italienische Presse weist aber in ihren Ausführungen zu den Ministerratsbeschlüssen darauf hin, daß die ehemaligen abessinischen Rasse- und Stammes- fürsten, die „kleinen und großen Tyrannen", fürimm er abgesetzt sind. Der italienische Ministerrat hat ferner beschlossen, die Abhängigkeit der koptischen Kirche vom Patriarchen in Alexandria (Ägypten) anzuer kennen und den Mohammedanern volle religiöse Freiheit und Duldung zu gewähren. Man meint, daß dies bei den Völkern des Orients einen günstigen Ein druck machen werde. Interessant ist schließlich die vom Ministerrat beschlossene Maßnahme zum Schutze der italie nischen Rasse, die allerdings nicht veröffentlicht worden ist, sondern nur von dem römischen Blatt „G i o r n a l e d'Jtalia" erwähnt wird. Danach sind Mischehen ver boten und, wie weiter verlautet, ist auch der Verkehr zwischen der Weißen und schwarzen Rasse untersagt. Von jetzt an steht dieRassenschandeunterStrase. — Das alte afrikanische Kaiserreich gehört der -Geschichte an, Italien hat endgültig von Abessmien Besitz ergriffen. An dieser Tatsache wird der überaschende Angriff aufDessie durch den Ras Kebede ebensowenig ändern wie die Aus sage eines Mitgliedes der Negusgefolgschaft, die Hailc Selassie nach London begleitet, wonach der abessinische Herrscher mit einer provisorischen Regierung in Abessinien in Fühlung stehe. 56 Milliarden Gold — und doch zuwenig. Nach wie vor hat im Welthandel das Gold die Auf gabe, den Spitzenausgleich zwischen Ein- und Ausfuhr eines Landes vorzunehmen. Je größer der Goldbestand in einem Lande ist, desto weniger braucht aus die Differenz des Wertes zwischen Einfuhr und Ausfuhr geachtet zu wer den. Vom gesamten Welthandel gesehen, ist also die Frage bedeutsam, ob in der Welt genügend Gold vor handen ist, um als Zahlungsbilanzreserve nötigenfalls herangezogen zu werden. Das Statistische Reichsamt hat in einer Einzelschrift „Gold und Devisen in der Welt wirtschaft in den Jahren 1928 bis 1934" festgestellt, daß an sich die Goldvorräte für den Welthandel groß genug sind. Ende 1928 waren 44,5 Milliarden Mark Gold für die Verwendung als Zahlungsmittel vorhanden. 1928 erreichte der Welthandel einen Wert von 145 Milliarden. Es standen also 31 v. H. des Welthandelswertes als Zahlungsreserve in Gold zur Verfügung. In den fol genden Labren ist der sichtbare Goldktock auf einen Wert Die Maske herunter! Eine Abwehrschrift gegen die jüdische Hetze um den Gustloff-Mord — Das Weltjudentum rüstet zu einem neuen Hetzfeldzug. Im September soll in Chur im Kanton Graubünden der Prozeß gegen den Mörder des Landcsgruppenleiters Wilhelm Gustloff stattfindcn. Deutschland hat cs bisher der Schweizer Bundesregierung und den Gerichtsbehörden überlassen, die feige Mordtat zu sühnen und die Hinter- gründe zu dem jüdischen Meuchelmord aufzudccken. Die ruhige Haltung Deutschlands scheint aber die jüdischen Drahtzieher zu neuer Hetze gegen den Nationalsozialismus und zu einem Druck auf die Schweizer Behörden zur Er- Pressung eines milden Urteils gegen den Mörder ermutigt zu haben. Zur Abwehr dieser gemeinen jüdischen Hetze und dieses jedem Anstand widersprechenden Propagandafeldzuges ist jetzt ein Buch von Wolfgang Diewerge erschienen, das unter dem Titel „D e r F a l l Gustloff" die Vor geschichte und die Hintergründe der Bluttat von Davos enthüllt. Das Buch bringt eine ausführliche Darstellung der Hetze gegen Gustloff vor dem Morde und der völlig einwandfreien Haltung des nationalsozialistischen Deutsch land und der nationalsozialistischen Auslandsorganisation in der Schweiz gegenüber den Bundesgesetzen. Dem folgt eine Darstellung der Mordtat und eine aufschlußreiche Schilderung der Hetze, die nach der Mordtat eingesetzt hat und jetzt bis zur Bildung von besonderen Komitees znr Verteidignng des Juden David Frankfurter sich ausgewirkt hat. Das Buch fußt auf einem reinen Tatsachenmaterial. Zum erstenmal wird in diesem Buch auf Grund ein wandfreien Materials festgestellt, wie über verschiedene Hetzschriften von Emigranten hinweg allmählich bis in maßgebende politische Kreise der Schweiz hinein ein Gegensatz zwischen der nationalsozialistischen Aus- landsorganisation und der öffentlichen Meinung der Schweiz zustandegebracht wurde. Gustloff war durch Pressehetze und durch Angriffe der Emigrantenzeitungen auch außerhalb der Schweiz die besondere Zielscheib<> aller Versuche, zwischen Deutschland und der Schweiz Schwierig keiten hervorzurufen. Den Anstoß gab ein gewisser Stlverroty, der vor dem Kriege aus Galizien in Sie Schweiz einwanderte. Er hat sich besonders in Davos als Marxist betätigt, wurde in den Großrat des Kantons Graubünden gewählt, obwohl er mit kommunistischen Ideen liebäugelte. Dieser als Schweizer getarnte Jude veröffentlichte in einer marxistischen Zeitung in St. Gallen und in einem marxistischen Pressedienst Artikel gegen Gustloff. Rach dem Morde setzte nun in der schweizerischen Presse und in allen Emigrantenzeitungen eine Hetze ein, bei der sofort behauptet wurde, daß die Schuldigen an dem Mord „nördlich des Rheins" zu suchen seien. Ein Mann namens Sonderegger, der eine Hetzzeitschrift mit dem Titel „Der Sperber" herausbringt, brachte es fertig, über den Mörder Frankfurter folgenden Satz zu schreiben: „Sollten die Juden mit der Hingabe des David Frankfurter nichts anzufangen wissen, die Schweizer werden dem Mann nicht versagen, was ihm an Ehre gebührt." Der Emigrant Georg Bernhard ging in seinem „Pariser Tageblatt" bis zur Verherrlichung des Mörders als eines neuen Wilhelm Teil. Unter dem Druck der verschiedenen Angriffe beschloß der schweizerische Bundesrat schließlich das Verbot der nationalsozialistischen Landesorganisation in der Schweiz. Bekannte jüdische Anwälte haben sich für die Ver teidigung des Mörders gemeldet, an der Spitze der Pariser jüdische Anwalt de Moro-Giafferi, der die Ge liebte Staviskys in Paris kürzlich verteidigt hat, und der Jude Castrow, bekannt aus dem Kairoer Judenprozeß. Weiter meldet sich ein niederländischer jüdischer Anwalt de Vries, der in einem Interview bereits erklärt hat, Saß Todesstrafe ausgeschlossen sei, weil Graubünden zu den 25 Kantonen gehöre, die die Todesstrafe abgeschafft hätten. Er werde seine Verteidigung gegen den Antisemi tismus richten. Das Weltjudentum plant den Prozeß als Propagandaaktion gegen Deutschland aufzuziehen. Paris befürchtet Generalstreik Die Belegschaften halten die Betriebe besetzt — Die Volksfront verkündet ihr Programm. Trotz aller Vermittlungsversuche hat sich die Strcik- lage in Paris und Umgebung noch verschärft. Zahlreiche Werke haben sich am Dienstag der Streikbewegung an- geschlossen. Die Belegschaften halten die Be triebe besetzt. Man befürchtet, daß sich die Bewe gung schließlich noch zum Generalstreik auswächst. In einem bekannten Pariser Luxusnachtlokal er klärten die Angestellten plötzlich den „Str eik der ver schränkten Arme". Kellner, Musiker, Eintänzer und Tänzerinnen richteten sich gemeinsam mit den Köchinnen und den Toilettenfrauen häuslich in den Restaurations räumen ein. Der Streik richtet sich hier allerdings gegen die hohen Steuern, durch die der Besitzer ge nötigt wurde, das Lokal in den nächsten Tagen zu schlie ßen. Die Belegschaft droht, wenn ihre Forderungen nicht von 56,2 Milliarden angeschwollen. Zur gleichen Zeit ging aber der Welthandel so weit "zurück, daß der Goldbestand wertmäßig heute größer ist als der Wert des gesamten Welthandels. Von einer Goldknappheit könnte man also nicht gut sprechen — wenn die Goldvorräte gleichmäßig verteilt wären. In den sogenannten Glänbigerländern, die Vereinigten Staaten und Frankreich an der Spitze, liegen aber ungeheure Goldvorräte, während in anderen Ländern, so z. B. in Deutschland, infolge der unseligen Nachkriegs politik die Bestände auf ein Mindestmaß zusammenge- geschrumpft sind. Praktisch kommt also nur ein Bruchteil des Goldvorrates der Welt für den Spitzenausgleich im Welthandel in Frage. Eine gleichmäßigere Goldverteilung würde also die Fesseln des Welthandels sprengen und eine bedeutende Belebung nach sich ziehen. Wenn bei einer Ent politisierung des Goldes kein Land einen größeren Bestand halten würde, als zur Zahlungsbilanzreserve nötig ist, würde der überschüssige Teil eine erhebliche Werteinbuße erleiden. Wollen wir uns hüten, beim Golde von einem Ewiakeitswert zu sprechen. erfüllt werden, geschlossen unter Vorantritt der Musik vor das Finanzministerium zu marschieren. Inzwischen geht der Kuhhandel zwischen den Volkssrontgruppen unentwegt weiter, ohne daß eine einheitliche Linie ge funden wird. Der Landeskongretz der Sozia- listischen Par 1 ei hat mit der einstimmigen An- nähme einer langen Entschließung sein Ende genommen. Es wird darin n. a. dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß die Kommunisten sich nicht zu aktiver Teilnahme an der neuen Regierung hätten bewegen lassen. Im übrigen hat man ein hochtönendes Programm ver kündet, das u. a. folgende Einzelpunkte enthält: Vernich tung des Faschismus, Verteidigung der öffentlichen Frei heiten, Kampf gegen die Oligarchie der Banken und der Industrie, Beseitigung der Erwerbslosigkeit und Bele bung der Wirtschaft, Wiederherstellung des republikani schen Geistes in der Verwaltung, Demokratisierung der Armee und Beschränkung der Dienstzeit. Endlich wird ge fordert, daß Frankreich sich in die erste Reihe der Na tionen stellen müsse, die entschlossen den Frieden wollen. Zur Erreichung dieser Ziele werde die Sozialistische Partei alle republikanischen Gruppen und die Kräfte des Volkes und der Arbeiterschaft in den Kampf führen. — Große Worte, die erst durch die Tat zur Wirklichkeit wer den müßten. * Ausbreitung der Streikbewegung. Die Streiks in Frankreich halten an. Am Diens tagnachmittag lagen in Paris 66 Fabriken still, und zwar waren davon 51 Betriebe neu in den Streik getreten. In den anderen 15 Fabriken dauert der Streik bereits seit vor Pfingsten; außerdem wird in zehn chemischen Fabriken gestreikt. Ähnliche Mel dungen kommen von überall in der Provinz. Der Streik wird einheitlich in der Form durchgeführt, daß die Arbeiter die Fabrik besetzt halten.