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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da« „Wilsdruffer Tageblatt" erschein« werktags nachm 4 Uhr. Bezugspr. monatl 2RM frei Haus, bet Postbestellung t,8v RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lü Rp! Alle Postanstalten, Postbote», unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- ftellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt fUl WllsVrUsf U. UMgegeNd sonstiger Betriebsstorun- gen besteh« kein Anspruch aus Lieferung der Zci- tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandler Schriftstücke ersolg« nur, wenn Rückporto beiliegt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr 8 Ziffer-Gebühr: 20 Rplg. — Vorgeschrt«- bcne Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags Ui Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernrus übermt«. FerNfpkLchLrt AlNt WilAdkUff 206 telten Anzeigen überneh men wir keine Gewähr — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt leder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist bas zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 102 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tasteblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 2. Mai 1936 Tag der deutschen Ehre. Gewaltiges Bekenntnis des deutschen Volkes zum Führer am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes. Ler Nationale Feiertag des deutschen Volkes ist vor über. Wer seinen gewaltigen Verlauf in der Neichshaupt- stadt miterlebt hat, ist wiederum voll des Wunders über das große Geschehen, daß ein ganzes Voll sich einmütig zu seinem Führer bekannte. Die Straßen Berlins hatten ein festliches Kleid angelegt, überall wehten die Fahne» des Reiches aus den Fenstern der Häuser und grüner Schmuck erhöhte die festliche Stimmung der Stadt. In gleicher Weise wurde auch überall im Lande dieser festliche Tag begangen. Die Rundfunküber tragungen von den Feiern aus der Reichshauptstadt stimmten das festliche Geschehen draußen im Laude auf die gleiche Zeiteinteilung ab, da die Reden, die in Berlin ge halten wurden, ja auch im Mittelpunkt der Feiern überall im Reiche standen. Mit Stolz hat das deutsche Volk auf ein weiteres Jahr des Erfolges und des Aufstiegs zurüü- geblickt. Beglückt ist ihm noch einmal das gewaltige Er lebnis der Gemeinschaft ins Bewußtsein getreten, das sich am 29. März dieses Jahres so überwältigend offenbart hat. Mit Recht ließ es den Tag in frohen Festen der wiedergewonnenen Lebensfreude verklingen, einer Lebens freude, die ihm die Kraft zu neuen Taten im Sinne und im Geiste seines Führers gab. War der l. Mai 1933 ein Tag der Gläubigkeit, dev 1. Mai 1934 ein Tag der Willenskraft, der 1. Mai 1935 ein Tag der wiedcrgewonnenen Freiheit, so war der 1. Mai 1936 der Tag der deutschen Ehre. Der emzetne ist nichts — die Gemeinschaft ist alles! Die Rede des Führers im Berliner Lustgarten. Der Berliner Lustgarten zeigt sich zum erstenmal in seiner neuen Gestalt. Ein riesiges Quadrat zwischen Dom und Spree, zwischen Schloß und Nationalgalerie. Und inmitten dieses gewaltigen historischen Platzes ragt der 40 Meter hohe Maibaum, den ein mächtiges Hakenkreuz krönt, zum Himmel. Hier auf diesem neuen Aufmarsch platz der Nation, unter den bunten Bändern des Mai baums stehen die Männer der Arbeit angetreten. Kopf bei Kopf, alt und jung. Rechts und links flankieren riesige Fahnenwände den Platz, vor denen sich Tribünen für die Ehrengäste, die Diplomatie und die Presse erheben. Trüber Himmel hängt über dem Aufmarschplatz. Ehern stehen die Menschen unter dem Maibaum in Er wartung des Führers. Eine breite Gasse lassen sie in der Mitte, die auf beiden Seiten Reichswehr, Arbeitsdienst, SA. und SS. abschlietzen. Durch diese Gasse führt der Weg hinauf zu den Stufen der Nationalgalerie, vor der die Rednertribüne steht. Rechts und links und im Hinter grund ein Fahnenwald. All die Fahnen des neuen Reiches, geschmückt mit Birkengrün. Eben sind zwölf dumpfe Schläge vom Turm der Dom uhr verhallt, da fährt der Reichskriegsminister General feldmarschall von Blomberg vor. Mit dem Mar schallstab rechts und links grüßend, schreitet er durch die Menschen zur Ehrentribüne. Und nun folgen bald dis anderen Führer der Nation: Generaladmiral Dr. e. h. Raeder, Generaloberst vonFritsch, Minister Frick mit Gattin, Stabschef Lutze und die Spitzen der Partei und Organisationen. Der Badenweiler Marsch klingt auf. Wenige Minuten fehlen an 12.30 Uhr. Jeden Augenblick muß der Führer kommen. Da rauscht plötzlich von fern her ein tausendstimmiges Heilrufen auf. Der Führer kommt. Durch die Menschen im Lustgarten geht Bewegung. Alle Augen richten sich auf den einen Punkt. In dem Augen blick durchbricht die Sonne den Wolkenvorhang und über strahlt die festliche Menge unterm Maibaum, die jetzt mit gereckten Armen ihren Führer begrüßt, über den weiten Platz tönt das Kommando: Standarten und Fah nen, stillgestanden! — Standarten und Fahnen auf! Langsam schreitet der Führer durch den breiten Mittelgang. Generaloberst Göring, Minister Dr. Goebbels, Dr. Ley, Reichsführer SS. Himmler, Reichsarbeitsdienstführer Hierl, Obergruppenführer Brückner und andere Männer begleiten ihn; der Führer schreitet die Ehrenkompanien des Heeres ab und nimmt die Meldung der Formationen entgegen. Dann geht er die Treppen zur Nationalgalerie hinauf, während die Hunderttausende ihm ein donnerndes Heil entgegenrufen. Dr. Goebbels begrüßt den Führer. Dr. Goebbels tritt auf die Rednertribüne. Er be grüßt den Führer im Namen der Neichshauptstadt, im Namen der zwei Millionen arbeitenden Menschen, die mit ihm den Nationalen Feiertag des deutschen Volkes be gehen und die ihn grüßten auf der Triumphstratze zum Lustgarten. Dr. Goebbels erklärte dann: In diese Huldigungen haben im ganzen Lande, in Stadt und Dorf, bis in die letzte kleinste Bauernhütte, die deutschen Menschen mit ein gestimmt. Es ist dieses ganze deutsche Volk, mein Führer, das Ihnen am 29. Mälz seine Dankbarkeit, seine Treue, aber auch sein Vertrauen zum Ausdruck gebracht bat. Es steht wie hier im Lustgarten und auf den breiten Rängen der Triumphstraße, so im ganzen Reiche aufmarschiert und wartet auf Ihr Wort, am Feiertage der Arbeit, dem Sie durch eine neue sittliche Auffassung auch einen neuen Sinn und einen neuen Inhalt aeaeben haben. Es ist das viertemal, mein Führer, daß Sie die Nation zum Nationalfeiertag am 1. Mai aufgerufen haben. Am 1. Mai 1933 war es ein Tag der Gläubigkeit. Am 1. Mai 1934 war es ein Tag der Willenskraft und der Entschlos senheit. Am 1. Mai 1935 war es ein Tag der wieder gewonnenen Freiheit, und in diesem Jahre, mein Führer, ist es wieder ein Tag der deutschen Ehre geworden. Sie haben der Nation die Grundlage eines neuen Lebens gegeben, eine Grundlage, die Sie mit dem ganzen Volke zusammen durch Arbeit und im Kampf gebaut und befestigt haben. Sie waren in diesem Jahre der Herold deS Volkes, der Wegweiser der Nation. Jeder Arbeiter, jeder Bauer und jeder Soldat hat Ihnen aus innerster Verpflichtung und mit heißem Herzen beim Aufbau des Landes geholfen. In diesem Glücksgefühl begehen wir am 1. Mai 1936 den Feiertag der Nation. Sie haben diesem Volke den inneren Frieden wiederaeaeben. Dieses Volk weiß, daß Sie, so Gott will, auch ein Wegbereiter des äußeren, des Weltfriedens, sein werden. Sie waren uns in diesen Jahren Vorbild im Mut und in der Arbeit. Es ist keine Phrase, wenn die Nation von Ihnen sagt, daß Sie ihr erster Arbeiter sind. (Bravo-Rufe.) Das danken Ihnen die Millionen in Zechen und Gruben und die Millionen hinter dem Pflug. InTreue und Vertrauen mit Ihnen verbunden, wollen wir Ihnen am heutigen Festtag des Volkes ein starkes Gefühl mttgeven, das Sie mitnehmen sollen in die Arbeit des kommenden Jahres deutschen Aufbaues. In diesem Sinne, mein Führer, grüßen wir Sie mit unserem alten Kampfruf: Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! Dann tritt der Führer vor. Sein Auge überblickt strahlend die frohe, festlich gestimmte Menge, die ihn mit lauten Heilrufen begrüßt. Strahlende Sonne liegt über dem Festplatz. Und nun tönt die Stimme des Führers, verstärkt durch die Lautsprecher, über den Platz, über alle die Millionen, die zur selben Stunde überall angetrsten sind in jeder deutschen Stadt, in jedem Dorf. Dm Höhepunkt der Veranstaltungen am Nationalen Feiertag , garten, bei dem der Führer zu seinen schaffenden Volksgenost i Rede, rechts ein Uebersichtsbild vom festlich geschmückten Lust, des deutschen Volkes bildete der Staatsakt im Berliner Lust- t sen sprach. Das Bild links zeigt den Führer während seiner ' garten während des Staatsaktes. (Scherl Bilderdienst — M-)