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Das neue KdF.-Schiff. Ein 25000-Tonnen-Dampfer — Alles für die Bequemlichkeit der Urlauber. Zwei Maigeschenke macht die NS.-Gemeinschaft „«traft durch Freude" dem deutschen Volke in diesem Jahre: Das erste ist das große KdF.-Seebad, das aus der Insel Rügen am Strand der Prorer Wiek 20 000 Menschen Unterkunft und Erholungsmöglichkeiten bieten soll und zu dem Dr. Ley am 2. Mai den Grundstein legt. Das zweite Geschenk ist das neue KdF.-Schiff, in dessen Kiel Dr. Ley am gleichen Tag den ersten Niet schlagen wird. Das neue KdF.-Schiff wird ein 25 000-Tonnen- Schiff sein und eine Länge von 185 Metern haben. Auf dem-^obersten Deck liegt eine 22 Meter lange Und 11 Meter breite Sporthalle; das Sonnendeck, das den Ur laubern einen Ruheplatz in strahlender Sonne und frischer Seeluft bieten soll, wird eine Länge von 100 Metern haben, darunter liegt das Promenadendeck mit den Gesellschaftsräumen, ein Cafs für 250 Per sonen, ein Wintergarten mit einer großen Tanzfläche und noch eine freie Fläche zum Sonnen. Im ^-Deck liegen die Speifesäle für 750 Menschen, eine Halle mit Bühne und ein Rauchsalon mit zusammen 1000 Sitzplätzen. Hier werden den Urlaubern Musiker, Dichter und Schauspieler Unterhaltung und Erbauung bieten. Im L-Deck liegt ein Teil der Kammern. Alle Kabinen sind Außenbordkammern, sie erhalten durch Ventilatoren künstliche Lüftung, in der Mitte des Schiffes liegen die Bäder. Im 6-Deck befinden sich Frisiersalons, in denen elf Friseure ihres Amtes walten werden, außerdem die Krankenstube, Apotheke und Arzträume. Die Besatzungsmitglieder werden nicht mehr in Massenquartieren schlafen, sondern wohnen zu zweien oder vieren in einer Kammer. Im kl-Deck liegen die rest lichen Urlauberkabinen und die Räume für das Personal. In der Mitte des Schisses besindet sich eine ganz moderne Küche, in der etwa 27 Köche, Schlächter, Bäcker und dazu gehöriges Küchenpersonal beschäftigt werden sollen. Das Schiff bekommt eine Geschwindigkeit von 1554 Seemeilen. Zur Erhöhung der Sicher heit ist es mit Feuerschotten durchsetzt. Die Ein richtungsgegenstände sind gegen Feuer imprägniert. Das Urlauberschiff hat eine Besatzung von etwa 400 Mann, von denen allein 250 für die Bedienung der Urlauber zur Verfügung stehen werden. Mode» des KdF.-Schiffcs. Schaffung eines Reichsseuerwehr- Ghrenzeichens. Der Führer und Reichskanzler hat den vom Reichs- und preußischen Minister des Innern vor gelegten Entwurf eines Reichsseuerwehr- Ehrenzeichens genehmigt. Das Reichsfeuerwehr-Ehrenzeichen stellt ein Flam menkreuz auf weißem Grunde dar, das in der Mitte das Hakenkreuz trägt und mit der Umschrift versehen ist: „Für Verdienst im Feuerlöschwesen". Das Reichsfeuerwehr-Ehrenzeichen wird in zwei Klassen ver liehen. Die Zweite Klasse ist für Mitglieder einer anerkannten Berufs- oder Freiwilligen Feuerwehr be stimmt, die 25 Jahre als aktive Feuerwehrmänner ein wandfrei Dienst geleistet haben. Das Reichsseuer- wehr-Ehrenzeichen Erster Klasse erhalten Feuerwehrmänner, die sich im Feuerlöschdienst besonders ausgezeichnet haben, sowie Feuerwehrführer und andere Personen, die sich um die Entwicklung des Feuerlösch wesens, insbesondere um die Vereinheitlichung der deut schen Feuerwehr im Sinne der vom Reichs- und preußi schen Minister des Innern erlassenen Vorschriften ver dient gemacht haben. Fuad!. feierlich in der Moschee Gl Risa beigesehi. In der von ihm selbst erbauten MoscheeElRifa vor den Toren von Kairo ist der ägyptische König Fuad I. unter großen Feierlichkeiten beigesetzt worden. Endlos war der Trauerzug, der von dem königlichen Stadtschloß, dem Abdinpalast, zur Grabstätte hinaus gezogen ist. Der mit der ägyptischen Flagge be deckte Sarg ruhte auf einer von sechs Rappen gezogenen Lafette, hinter der die An gehörigen des königlichen Hauses, der englische Oberkom missar, Sir Miles Lampson, das gesamte Diplo matische Korps, sämtliche Minister und hohen Würden träger des Landes sowie zahlreiche Offiziere, darunter mehrere englische Armee- und Marineoffiziere, schritten. Infanterie und Kavallerie waren zur Trauer parade zu feiten des Weges aufmarschiert. Flugzeuge, englische und ägyptische, flogen mit schwarzen Wimpeln über dem Trauerzuge. Die Bürgersteige waren schwarz von Menschen, die sich ehrerbietig vor dem toten Monarchen verneigten. Ein Trauersalut der Artillerie kündigte die Stunde der Beisetzung an. Blutige Gireikunruhen in Polen. In Polen verursachten die Kommunisten neue schwere Ausschreitungen. Bei blutigen Straßenkämpfen zwischen streikenden Arbeitern und Polizei in der Kreisstadt Chrzanow in der Nähe von Krakau wurde ein Arbeiter erschossen, während neun Arbeiter und vierzehn Polizeibeamte schwere Verletzungen davon trugen. Tatsächlich wird die Zahl der Opfer wesentlich höher sein, da an der verhängnisvollen Demonstration 2000 Personen teilnahmen und nur die Verletzten gezählt wurden, die im Krankenhaus Aufnahme fanden. Neues aus aller Wett. Wettkochen der Junggesellen. Im Rahmen der Rhein-Ruhr-Messe in Dortmund findet u. a. auch ein Preiswettkochen an 20 Gasherden statt, für das sich bisher bereits 200 Bewerberinnen gemeldet haben. An dem Wettbewerb nehmen keineswegs nur gelernte Köchinnen, (17. Fortsetzung.) Richter hatte viel zu schleppen, denn es gab eine Menge Dinge, die in das Landhaus mitgenommen wer den mutzten. Die Zweizentner-Köchin und Mönke sanden kaum Noch Platz im Wagen. Es war Mittag geworden, als man endlich zur Ab fahrt bereit war. „Wie lange werden wir fahren, Herr Richter?" er kundigte sich Margarete, die den Sitz neben dem Chauffeur eingenommen hatte. „Eine Stunde ungefähr! Da können wir aber ein sachtes Tempo einhalten." „Ist jemand draußen in dem Hause?" „Jal Der alte Vater Knasterbock." „Knasterbock? Komischer Namel Heißt der Mann wirklich so?" „Ja! Richtiggehend Knasterbock. Wer wehe dem, der sich untersteht, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen! Dann kann der Alte fuchsteufelswild werden. Seit Jahrzehnten heißt er nur noch Vadder Plim. Das ist sein Spitzname von der See her! Er war nämlich früher unter demXseligen Herrn Uwe von Rapp auf einem Segler Steuermann gewesen. Dann wurde er Gärtner bei unserem gnädigen Herrn, und man muß es ihm lassen, er betreut den Garten des Landhauses, besonders die Rosen, trotz seiner zweiundsiebzig Jahre ausgezeichnet. Na, Vadder Plim wird ja Augen Machen!" Nachdem die „Umzügler" das Hänsermeer Hamburgs verlassen hatten, fuhren sie durch eine arüne Welt. Der Tag war heiß, aber von der Elbe her wehte ein erfrischendes Lüftchen. Endlich kam das Landhaus Georg von Rapps in Sicht. Es lag an der Elve, umgeben von einem Garten und war im englischen Stil erbaut, mit großen Hellen Fenstern und einem Altan. Hohe alte Eichen umstanden das Haus, ohne aber dem Licht den Zutritt zu wehren. Der Wagen hielt vor dem Tor. Richter hupte dreimal laut. Aber kein „Vadder Plim" ließ sich blicken. Nochmals rief die Hupe mit grellem Ton. Doch er kam nicht, auch als der Chauffeur aus dem Wagen kletterte und stür- misch klingelte. „Zum Donnerwetter!" schalt Richter. „Vadder Plim muß doch da sein! Oder — er ist einmal hinunter zu den Gutemunds gegangen." „Gutemunds? Wer ist denn das?" fragte Margarete. „Das ist eine Wirtschaft dicht unten an der Elbe. Dort trmkt Vadder Plim hin und wieder seinen Grog und tauscht mit den Elbschiffern alte Erinnerungen aus." „Fahren wir einmal dahin!" schlug Margarete vor. Also ging es zur Elbewirtschaft Gutemund hinunter. Richtig, der Chauffeur hatte nicht falsch geraten! Der alte Knasterbock saß bei einem Glase Grog und setzte eben vier Elbschiffern, die er zwar gut leiden mochte, die aber für ihn natürlich keine Seeleute waren, aus einander, wie er damals den großen Sturm in der Süd fee erlebt hatte. Der Alte war ergötzlich anzuschauen. Groß und hager, mit einem von Wind und Wetter braun gegerbten Gesicht und einem mächtigen weißen Schiffervollbart, der von einem Ohr zum anderen fast wie eine Fahne wehte. Das Merkwürdigste aber waren die Augen. Die blickten munter in die Welt, manchmal treuherzig wie die eines Kindes, manchmal schlau und pfiffig, immer aber saß der Schalk darin. „Dat is ja de Paul!" staunte er, als er des Chauffeurs ansichtig wurde. «Ja Minick. wo kommst 'n da Ler? sondern auch berufstätige Frauen, Hausfrauen, Haus töchter und Hausgehilfinnen bis zu einem Alter von 25 Jahren und sogar Junggesellen teil. Der besten und schnellsten Köchin winkt eine besondere Belohnung. Viel leicht gewinnt sie auch ein Junggeselle...? Das achte Kind des Gauleiters Sauckel. Reichsstatt halter und Gauleiter Sauckel teilt die Geburt seines achten Kindes mit. Seine Gattin wurde von einem kräf tigen, gesunden Mädchen, dem zweiten neben sechs Jun gen, entbunden. Ein zweiter Zweistockzug auf der Lübecker Strecke. Der neuartige, zweistöckige Stromlinienzug der Lübeck- Büchener Eisenbahngesellschaft wird einen Zwillings bruder bekommen. Im Juni wird in Lübeck ein zweiter Zug gleicher Bauart eintrefsen und — nach Abschluß der Probefahrten — zu Beginn der Hauptreisezeit ebenfalls in den planmäßigen Verkehr eingestellt werden. Der im neuen Sommerfahrplan erstmalig so bezeichnete „HL.- Schnellverkehr" zwischen Hamburg und Lübeck wird dann nur noch von den neuen zweistöckigen Stromlinienzügen bedient werden. Österreichisches Militärauto verunglückt. Bei einer militärischen Übung in der Umgebung von Innsbruck stürzte ein Kraftfahrzeug von einem schmalen Wege einen steilen Hang hinunter und überschlug sich. Dabei ver unglückte ein Oberleutnant des Bundesheeres tödlich, ein Oberstleutnant wurde schwer verletzt. Ein merkwürdiges Eifersuchtsdrama hat sich in Reichenberg (Böhmen) ereignet. Dort hat nach einem erregten Wortwechsel der 72 Jahre alte Ferdinand Krause in seiner Wohnung gegen seine beiden Wirtschaf terinnen, von denen die eine 57 Jahre und die andere 21 Jahre alt war, mehrere Schüsse abgegeben. Während die eine sofort tot war, mußte die andere mit schweren Rückenverletzungen in das Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde der Polizei übergeben. Die Ursache der Bluttat ist darin zu suchen, daß Krause mit mehreren Mädchen Liebesverhältnisse unterhielt, die die beiden Wirtschafterinnen nicht dulden wollten. 430 blinde Passagiere an Bord eines Dampfers. Bei der Ankunft des Dampfers „Kwalang" in Bangkok er gab sich bei einer Untersuchung des Schiffes, daß sich nicht weniger als 420 Chinesen als blinde Passagiere an Bord befanden. Da die blinden Passagiere während der ganzen Dauer der überfahrt nur von Reis gelebt hatten, be fanden sich die meisten von ihnen in einem derartigen Zustand der Erschöpfung, daß ärztliche Hilfe erforderlich war. Es handelt sich um Chinesen, die versuchen wollten, die drastischen Einwanderungsbestimmungen in Siam zu umgehen. Ja, komm', seit di man dol! Een Grog für mein Freund Paul!" Paul Richter schüttelte dem Alten die Hand. „Keinen Grog, Vadder Plim! Und du mußt den deinen schleunigst austrinken!" „Minsch, wat willst du mich so fix aus die Kombüse 'raus haben?" „Der gnädige Herr möchte das Landhaus beziehen« Du mußt uns aufschließen!" „Wat? Unse gnädige Herr? Dat is was anners! Dat geiht vor! Gutemund, ich komm nachher wieder! Aber, Paul, is er denn wedder ao aus'n Damm, unse Herr? Jo? Un' da kommt woll auch die Rosine mit und kocht hier?" „Natürlich, Vadder Plim! Auch die kleine Mönke ist dabei, und außerdem kommt Lie Hausdame des gnä« digen Herrn mit." „Hausdame? Der Alte guckte mißtrauisch drein« „Wat is'n dat?" „Hausdame ist eine, die dem ganzen Haushalt vor« steht." „Und kommandiert, wat?" „Natürlich, sie ordnet alles an." „So?" Sehr nachdrücklich kam dieses Wort heraus. .,Na, nix to wollen, Paul! Da macht Vadder Plim nich mit. Nee, nee, wat so 'ne Hausdame is, so 'n Drachen, die alles anstellt, wie sie selber mag, nee, die laß ich nicht ins Haus rin!" Richter wurde verlegen, denn eben war Margarete eingetreten. Der Alte saß aber mit dem Rücken gegen die Tür und hatte sie weder kommen gehört noch ge« sehen. „Also los, Vadder Plim! Mit Fräulein Margarete wirst du dich gut vertragen," ermunterte ihn der Chauffeur. „Nee, nee, dat weeß ich nu, am End' möcht' die dann den gnädigen Herrn noch kapern! Nöch, Gutemund.?, So find doch die Weibsleut!" Margarete trat an den Tisch heran. „Vollkommen recht haben Sie, mein Herr!" rW W übermütig. Richter grinste, und Vadder Plim warf öM Kovt berum. - .(Forts.