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MsdmfferTageSlatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und werktags nachm. 4 Uhr BezugSpr. monati 2 NM. frei HauS, bet Postbestellung 1,80 NM zuzugl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Npf Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Mai 1936 begeht das deutsche Volk in seltener Einmütigkeit und Geschlossenheit zum vierten Male seinen Nationalen Feiertag im nationalsozialistischen Reich. Dieser Feiertag hat in diesem Jahre seine besonders fest liche Bedeutung. In den hinter uns liegenden zwölf Monaten der Arbeit, des Opfcrsinns und des wirtschaftlichen'und Poli- tischen Aufbaus nach innen und nach außen ist die deutsche Station auf ihrem schweren Weg zur Neuausrichtung und Wicdcrcrstarlung des Reiches ein gutes Stück vorwärts- gekommcn. Der Staat des Nationalsozialismus hat seine weitere Festigung erfahren und steht nun gesichert und unerschütterlich wie nie. Wirtschaft und Finanzen sind geordnet. In schweren Schlägen hat die Nation ihre Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit fortgesetzt und dabei Erfolge über Erfolge erzielt. Das, was beim Beginn des nationalsozialistischen Regimes nur erst Plan und Projekt war, beginnt nun mehr und mehr wunderbare Wirklichkeit zu werden. Sümpfe und Moore wurden urbar gemacht, ganze Provinzen dem Meere abgerungen und mit jungen Bauernsamilien besiedelt. Quer durch das Land ziehen sich bereits Hunderte von Kilometern ne» gebauter Reichs autobahnstraßen als Zeugen des Aufbauwillcns im natio nalsozialistischen Staat. In größtem Umfange ist die soziale Volks - wohlfahrt in Deutschland organisiert und dnrchgcführt worden. In einem Hilfswerk, wie es die Welt bisher noch nicht kannte, hat auch in den vergangenen Wintcrmonaten die Nation ihren Kampf gegen Hunger und Kälte siegreich bestanden. Am 7. März hat der Führer im Rheinland dieneuen Friedensgarnisonen aufgcrichtet und damit die volle Souveränität über deutsches Gebiet wiederhergestellt. Zugleich legte er der Welt in klarst:! Offenheit seinen kon struktiven Friedensplan zum Wiederaufbau Europas vor. Am 29. März aber bekannte sich die ganze Nation ge schlossen und einmütig zu ihm, feinem Aufbauwerk und seiner erfolgreichen Politik nach innen und außen. Wo anderswo aus diesem Erdball steht ein Staat so fest und gesichert wie der unsrige! Während sonstwo viel fach Länder und Völker durch Zwiespalt und Zerrissenheit, ja, durch die Gefahr plötzlich ausbrechender Anarchie be droht sind, ist Deutschland eineJnsel der Ord nung und der Disziplin und der Hort des Friedens geworden. Als am Geburtstag des Führers die junge deutsche Volksarmee vor ihm vorbeidefilierte, überkam jeden Deutschen das beglückende Gefühl, daß nun Das Städtchen Falkenberg in Pommern lag am Frei tag im Blickfeld des ganzen Reiches. In seiner Nähe ist die neue Ordensburg Crössinsee entstanden, eine von den nationalsozialistischen Schulungsburgen, in denen die künftigen Führer des neuen Reiches ihre Ausbildung er halten werden. Crössinsee, Sonthofen im Allgäu und V o g e l s a n g in der Eifel, das sind die drei Ordens burgen, jede in einer anderen deutschen Landschaft, jede erfüllt von dem Geist, der für Jahrhunderte das Reich beherrschen wird. Hier in Crössinsee haben die Kreisleiter der Partei soeben einen Schulungslehrgang abgeschlossen; von hier aus nahm der Führer durch einen Staatsakt die Weihe aller drei Ordensburgen vor. Oie Ordensburg Crössinsee liegt auf einer Halbinsel des gleichnamigen Sees. Unter Hommerschen Kiefern und Eschen ist der Bau entstanden, der den Willen zur Gemeinschaft starken Ausdruck gibt. Die einzelnen Gebäude, eingeschossig und horizontal, schmiegen sich in die Landschaft ein. Der erste jetzt fertig- gestellte Bauabschnitt umfaßt 12 Kameradschafts häuser für je 40 Mann, den Remter, ein geräumiges Gesellschaftshaus, schlicht aber ungeheuer wuchtig durch seine massive Balkendecke. Dieser Raum und die Burg schenke sind mit handgemalten Ziegeln wirkungsvoll aus gestaltet. Im Mittelpunkt liegt eine von 16 Säulen getragene Ehrcnhalle, deren Mitte ein mächtiaes steinernes Hoheitszeichen Staat und Voll in Muhe ihrer Arbeit nachgehen können, da sie wieder gesichert und geschützt sind durch die eigene nationale Kraft. Vieles ist im vergangenen Jahr getan und geleistet worden, mehr noch bleibt uns für die Zukunft zu tun und zu leisten. Die Nation ist entschlossen, die vor ihr liegenden Aufgaben zu meistern. Sie ist bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau von einem unbändigen Arbeitswillen erfüllt. Sie wird das Schicksal bezwingen, weil sie einig ist, die Schwierigkeiten der zu lösenden Probleme kennt uno entschlossen bleibt, mit ihnen fertig zu werden. Wiederum ergeht an die ganze Nation der Ruf nach Verlebendigung der Arbeit und sittlicher Verpflichtung eines jeden Deutschen zu ihr. Wiederum werden und wollen wir uns alle zu ihrem neuen Ethos bekennen. Wiederum tönt uns allen auch am 1. Mai dieses Jahres der Kämpfe, Siege und Erfolge die Mahnung entgegen: „E h r e t d i e A r b c i t u n d a ch t e t d e n A r b e i t e r i" In diesem Zeichen soll auch der diesjährige 1. Mai stehen. Mit Stolz halten wir Rückschau in das vergangene und voll Vertrauen Vorschau in das kom mende Jahr. Es wird uns alle bereit finden. Die Zeit der Tatenlosigkeit, des Mangels an Ent schlußkraft, der iuneren Zwietracht und des politischen und wirtschaftlichen Pessimismus liegt hinter uns. Aufs neue bekennt sich das deutsche Volk zu seinem nationalen Leben und zu seiner freudigen Bejahung. Ein Volk sind wir! Einem Führer gehorchen wir! An alle Deutschen in Stadt und Land ergeht der Ruf: Der 1. Mai ist Feiertag für arm und reich und hoch und niedrig! Bekränzt eure Häuser und die Straßen der Städte und Dörfer mit frischen» Grün und den Fahnen des Reiches! Bon allen Last- und Personenautos, aus allen Fenstern sollen die Wimpel und Fahnen der nationalsozia listischen Erhebung flattern! Züge und Straßenbahnen sind mit Blume», und Grün geschmückt! Auf den Fabriktürmeu nnd Bürohäusern werden feierlich die Fahnen des Reiches gehißt! Kein Kind ohne Hakenkreuz Wimpel! Die öffentlichen Ge bäude, Bahnhöfe, Post- und Telegraphenämter sollen in frischem Grün erstehen! Die Verkehrsmittel tragen Fahnenschmuck! In der Ehre der Arbeit liegt die Ehre des Volkes! Die Ehre des Volkes aber ist die Bürgschaft für den Frieden und die Sicherung der Nation! Deutsche aller Stände, Stämme, Berufe und Konfessionen, reicht euch die Hände! Für Arbeit, Frieden, natio nale Ehre und Sicherheit! Es lebe der Führer! Es lebe Deutschland, sein Volk und sein Reich, schmückt. Bei feierlichen Anlässen sollen in dieser weihe vollen Stätte aus 16 schmiedeeisernen Armen Flammen lodern zum Gedächtnis der 16 Toten vor der Feldherrnhalle, deren Namen hier kommenden Geschlechtern von ihrem Opfertod künden werden. Zu beiden Seiten der Ehrenhalle liegen die große Schulungs halle und eine Turnhalle. — Für den zweiten Bauabschnitt ist der Ausbau von Wohnungen und Stallungen vor gesehen. Die Verwaltungsgebäude und die Häuser für die Lehrer und das Personal gruppieren sich in der auf- gelockerten Form der dörflichen Sippensiedlung um den Kern der Burg, über allem thront, weit in das Land hineinschauend, der Burg fried, der ein Wahrzeichen sein wird dort draußen an der Grenze. Der Weiheakt in Crössinsee war ein Festtag für den ganzen pommerschen Gau. Die Häuser der Städte und Dörfer der Umgebung trugen Fcstschmuck, und zu Tausenden säumten die Formationen der Bewegung die Straßen, nm den Führer zu begrüßen. Mann bei Man« stand fast die gesamte pommersche SA. Spalier. Ehrenstürme der SA. und SS. hatten im Burghoj Aufstellung genommen. Unzählige Menschen umstanden erwartungsvoll das Burgtor. Das gesamte Führerkorps, die Reichsleiter, Gauleiter, Reichsstatt- halter und Führer aller Gliederungen der Partei waren von Dr. Ley, dessen Werk die Ordensburgen sind, ein geladen. Der Weg von Falkenburg nach Crössinsee glich einer Triumphsiraße. Fast ebensoviel Fahnen wie Bäume säumten die Straße, und Mel begrüßte den Führer Gegen ?41 Uhr ging eine Erregung durch die Men schen, und wie eine Welle pflanzte sich der Jubelruf der Menschen fort. Hände reckten sich zum Gruß, der Baden weiler Marsch klang auf. Unter lautem Jubel schritt der Führer mit seiner Begleitung durch das umkränzte Burg tor in den Burghof. Er schritt die Front der Ehrenstürme ab und begab sich dann in die zum Festsaal ausgeschmückte Turnhalle, um vor den 800 Kreisleitern der Partei zu sprechen, die in der Burg die ersten Schüler waren. Während der Führer die weitläufigen Säle der Ordensburg besichtigte, versammelten sich die 800 Kreis leiter in der vorläufig als Schulungshalle hergerichteten Turnhalle. Nach Beendigung des Rundgangs begrüßte Rcichsleitcr Dr. Robert Ley den Führer mit einer Ansprache. Er wies darauf hin, daß in diesem Saal alle Kreislefter versammelt seien, alles alte bewährte Kämpfer, zum weit aus größten Teil trügen sie das goldene Ehrenzeichen der Partei. Zum erstenmal habe er alle Männer hier auf der neuen Ordensburg zusammcnberufen, um alle Reichsleiter zu ihnen sprechen zu lassen. Dr. Ley erinnerte den Führer an einen Tag vor drei Jahren, als er die junge Führerschule in dem alten Ge bäude der Gewerkschaftsschule Bernau besuchte. Damals habe der Führer den Wunsch ausgesprochen, daß diese Schule erhalten bleiben möge zum späteren Vergleich mit dem, was neu geschaffen werden sollte. Heute sei mit den drei Ordensburgen der neue Weg beschritten: ihr Ziel sei, den Nachwuchs sür die Partei zu ganzen Kerlen zu erziehen. Mut, Kraft und Gehorsam sollen diese künftigen Politischen Leiter mit hinausnehmcn. „Wir hatten das Glück", so fuhr Dr. Ley fort, „die Kampf jahre an Ihrer Seite zu verbringen." Dem Nachwuchs würde nie wieder ein solches Erlebnis zuteil, aber der Geist solle derselbe bleiben und in diesen Erziehungs stätten für alle Zeit geschaffen werden. Als Dr. Le») dann davon sprach, daß heute für diese Männer der Höhepunkt gekommen sei, daß es für sie einen Ehrentag bedeute und daß sie aus diesen Tag sehnsüchtig gewartet hätten, brach ein unbeschreiblicher Jubel los. Die Kreisleiter erhoben sich spontan von ihren Sitzen, nnd minutenlang donnerten Rufe der Begeisterung empor. Es war ein wunderbarer Augenblick, ein erhebendes Gefühl, wie diese Kämpfer im braunen Rock, die draußen im Reich, in allen Gauen, jeder an seinem Platz, die Idee des Nationalsozialismus und den Willen des Führers pre digen, durch ihre Arbeit eins geworden sind mit dem Manne, dein sie sich ewig verbunden fühlen. Den Höhepunkt des Vormittags bildete die Ansprache des Führers an seine Kreisleiter. Mftgerissen von diesem Erleben, stimmten die Männer ein in das Sieg Heil, das Rcichsinspekteur Schmeer auf den Führer ausbrachte, und wie eilt Gelöbnis stieg das Lied des unvergeßlichen Sturmführers auf. Als der Führer den Raum verließ, begrüßten ihn an der großen Ehrenhalle zahlreiche höhere Führer der SA., des NSKK., der SS. und des Arbeitsdienstes, unter ihnen Reichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl, sowie die Vertreter der Wehrmacht, an ihrer Spitze General von Brauchitsch und General Fromm vom Reichskriegs- ministerinm. Im Remter nahm dann der Führer inmitten seiner Kreisleiter und der Ehrengäste das einfache Mittagsmahl ein. Zu gleicher Stunde, während der Führer auf der Ordensburg Crössinsee aus den Händen von Dr. Robert Ley die Ordensburg übernahm, stiegen draußen in der Eifel aus der Ordensburg Vogelsang und im Allgäu auf der Burg Sonthofen die Fahnen am Mast empor. Drei Ordensburgen des Dritten Reiches erlebten damit an diesem denkwürdigen Tage ihre Weihe. Burg der neuen Zeit. Von unserem nach Crössinsee entsandten Berliner Berichterstatter. Crössinsee, den 24. April. Burgen ragen im deutschen Land. An den Ufern des Rheins und in den weiten Ebenen des Ordenslandes und auf den Hängen des Mains. Künden von deutscher Ver gangenheit voll Sieg und Niederlage. Burgen erstehen Wieder im deutschen Land, in den einsamen Bergen der Eifel, des Allgäus und in der weiten Ebene Pommerns. Wachsen aus der Landschaft und sichern die Zukunft des Reiches. Im versinkenden Mittelalter hat einst in der Ost mark der Deutsche Ritterorden die Fahne des ewigen Reiches der Deutschen entfaltet, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation unterging. Schuf in Kampf und Not die Idee von Führung und Gefolgschaft, von Befehl und Neihe cker Ordensburgen