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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193604186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360418
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-04
- Tag 1936-04-18
-
Monat
1936-04
-
Jahr
1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
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Der höhe Wert -er Pflanzen bei FriWrslmen! Von Paul Heinrich Richter. „Für den Arzt ist die Pflanzenkcnntnis die Haupt sache, und cs ist die Frage, ob durch die Verkümmerung der lebendigen Naturanschauung, der man entsagt, weil man die Botaniker vom Fach nicht mehr erreichen kann, die Heilmittcllehre nicht beeinträchtigt worden ist, inso fern sie Eigentum der Aerzte sein und bleiben muß und durch eine naturhistorische Pharmakologie niemals ersetzt werden kann." (Pros. I. E. C. Hecker: „Geschichte der neueren Heil kunde." Berlin 1839.) Der hohe Wert der Pslanzcnheilkunde (Phytotherapie) ist eigentlich jetzt erst wieder zur Volten Geltung gekommen. Das deutsche Volk hat den Weg zur alten Kräuterheilweise wieder gefunden, und man darf sich über diesen ereignisreichen Schritt freuen. Wenn wir auch heute noch nicht ganz ohne allopa thische Arzneimittel anskommen, die sich schließlich immer noch bei austretenden Schmerzen zur schnellen Linderung derselben bewähren, so muß man sich aber auch darüber klar sein, daß stark dosierte allopathische Mittel geeignet sind, krankhastc Er scheinungen zu unterdrücken, den Organismus auszupeitschcn oder zu lähmen, während man durch den regelmäßigen Ge brauch giftfreier Heilpflanzen eine Belebung und Auffrischung des Körpers durch die auflösende, stillende und heilende Wir kung und Ausscheidung der Körperschlackcn erreicht. Diese sind schließlich als die materielle Grundlage der Krankheitsherde anzusehen. Die Heilkräuter sind es, die die Fremdstosse im Körper aufrütteln, sie lösen und zur Ausscheidung bringen. Wenn durch die Reaktionen (die bei allopathischen Mitteln auch kaum unterbleiben) Verschlimmerungen der Leiden austretcn, so ist das nur der Beweis dafür, daß das betreffende Leiden angegriffen wurde und die Schlacken scheiden müssen. Damit kommt die bewußte Wiederherstellung des gestörten Stoffwech sels zustande, und der Leidende schreitet langsam zur Genesung. Für Menschen, die sich in den Heilkräutern noch nicht auskenncn, ist es notwendig, wenn die Zusammenstellung der Tees ein er fahrener Fachmann oder Arzt vornimmt, der auch vorher die entsprechende Diagnose zu stellen hat. In den Pflanzen finden wir Ausspeicherung und Ansamm lung von Heilkräften, die als Energien für den kranken Kör per wieder nutzbar gemacht werden können. Die Anwendung der Heilkräuter war in vergangenen Zeiten eine naturgegebene Handlung, und immer wieder kam man auf die Natur als Heiler zurück. In den Pflanzen ruht der gewal tige Lebensmagnetismus, durch die Sonnen- und Planetenbe- strahlung sowie die Luft gesteigert. Schon die Sonnenstrahlen allein sind heilwirkend und brauchen wir hier nur an die groß artigen Erfolge der Heilmethoden eines Dr. med. Bircher- Benner und vor allem des Prof. Dr. Roller, Leysin (Schweiz) zu denken, die großartige Heilerfolge bei fast allen Leiden er zielten. Es wird uns klar, daß die Heilkräuter durch den Sonncneinfluß ungeheure Mengen Lebensenergien in sich tra gen. Die verschiedensten Kräuter sind schon seit Jahrtausenden als Heilmittel bei allen Völkern bekannt. In früheren Zeiten hatte der Kräutertee ungeheure Werte, da die alten Weisen die Eigenschaften derselben noch besser kannten. Damals pflückte man nur bestimmte Kräuter, wenn dieser oder jener Planeten- einflutz zu erkennen war. Daran kann man glauben, wenn man weiß, welche Wirkungen die Gestirne auf alle Lebewesen haben. Wir sollten viel mehr die Formcnsprache der Pflanzen studie ren und werden bald heransfindcn, daß dieses oder jenes Kraut für das eine Leiden, das andere wieder sür ein anderes brauchbar ist. Aber nicht solange darf man warten, bis das betreffende Organ nicht mehr funktioniert, sondern man sollte bestimmte Tcesorten immer zu sich nehmen, sollte Vorbeugen statt heilen. Alle Stoffe und Gifte im Körper müssen möglichst ausgeschieden werden, wozu sich Kräu tertees ausgezeichnet eignen. Am besten ist die Abwechselung, damit sich der Körper nicht nur an eine Art gewöhnt, sondern sich immer wohlfühlt. Wenn wir versuchen, mehr naturgegeben zu leben, dann werden wir von allein zu einer Harmonie in uns und mit dem All kommen. Aber nicht nur die Speisen, die wir zu uns nehmen, sollen ausgewählt und naturrein sein, frei von jeglichen Giften, sondern auch das Gedankenleben mutz ent sprechend eingestellt werden. Es ist vielmehr das Wichtigste, und gute und reine Gedanken schassen auch langsam ein gutes Schicksal. Der große Arzt Paracelsus, der am 24. Dezember 1493 zu Maria-Einsiedeln geboren wurde, stellte seine berühmten Ge heimmittel aus Pslanzenextrakten und Heilkräutern her. Aller dings kam diese Heilkräuterkunde wieder einige Zeit außer Mode, auf Kosten der Volksgesundheit, wohingegen die Allo pathie mit ihren überwiegend künstlichen Präparaten Platz griff. Uber es scheint, als ob man sich wieder auf eine mehr natürliche Heilungsart besinnt, auf die Natur und ihre Pflan zen, und . . . das wird wahrhaftig gut sein. Anstatt der chemi schen Heilpräparale sollte man unbedingt wieder die aus den Pflanzen gewonnenen Heilmittel an die ihnen gebührende Stelle setzen, denn der größte Chemiker ist die Natur. Eine Heilung durch die Kräfte der Kräuter ist naturgemäß und rich tig, und je einfacher die Heilmethode ist, desto besser und wirk samer. Die Pflanze ist ein Geschenk Gottes, die wir dankbar annchmcn müssen. Pflanzenkraft aber reinigt und verbessert das Blut, treibt alle Schlacken aus dem Körper, regt an, wo Trägheit eingetreten und Stockung herrscht, stärkt schwache Glie der und heilt, wo es noch nicht zu spät ist, aber auch in den verzweifeltesten Fällen wirkt sie ost wie ein Wunder. Unsere Heilkräuter sind uns zur Heilung und zur Nahrung gegeben, und richtigcrwcise sollen ja auch unsere Nahrungsmittel Heil mittel und alle Heilmittel Nahrungsmittel sein. Die deutschen Heilkräuter, die besonders ausführlich behan delt wurden, sind zunächst sür uns am zuträglichsten, denn unser Leben in unserem Klima unter unserer Rassezngehörigkeit kann nicht immer die südländischen und indischen Kräuter vertragen, mutz sich aber zumindest langsam auch daran gewöhnen. Warum aber wollen wir in die Ferne schweifen und teures Geld für ausländische Waren ausgeben, wenn unserer fruchtbaren Hei mat und Erde so unendlich viele Heilkräuter entnommen wer den können, die hier gut gedeihen und auch zu unserer Natur und Lebensweise passen. Es ist wohl Tatsache, daß es wunder bare chinesische, indische und brasilianische Kräuter gibt, aber wir dürfen hierbei nicht vergessen, daß dort das Klima ein außergewöhnlich anderes ist und infolgedessen in jenen Pflan zen anders dosierte Bestandteile und Heilmengcn aufgespcichert sind. Erst die langsame Gewöhnung an jene Kräuter kann uns nur nützlich sein. Wenn wir auch ohne fremde Kräuterarten nicht auskommen, so sollten wir doch bemüht sein, nach Mög lichkeit deutsche Kräutertees zu uns zu nehmen. Denken wir hier nur an unsere bewährten Pflanzen wie Brennesscl, Birken blätter, Dill, Wacholder, Holunder, Erdbeerblätter, Fichtcn- nadel, Gänseblümchen, Heidelbeerblätter, Johanniskraut, Ka mille, Knoblauch, Zwiebel, Löwenzahn, Majoran, Kümmel, Leinsamen, Meerrettich, Mistel, Nelke, Quecke, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Sellerie, Stiefmütterchen, Wald meister, Wermut usw. Für fast jedes Leiden ist auch in unse rem Herrgottsgarten ein bestimmtes Kräutlein gewachsen, und wenn wir sie alle wieder finden und für unseren Gebrauch zu sammenstellen, dann werden wir gewiß auch bald so weit sein, daß es ganz bestimmte Krankheiten und Leiden nicht mehr gibt. Dann wird auch unsere Leistungsfähigkeit enorm gesteigert, und wir werden gewiß um Jahre länger leben und uns an unserem schönen Dasein erfreuen. Wie herrlich ist es, wenn der Frühling kommt und die ersten Sonnenstrahlen in unser Zimmer dringen. Wir atmen auf, und die vielleicht im Moment kritische Stimmung und Situation sind wie verflogen, unser Herz jauchzt vor Freude und Lebenslust, und wir gehen noch einmal so munter und srisch an unser Tagewerk. So wirkt der Sonnenstrahl auf unser Ich, und wenn wir nun diese durch Sonnenenergie gesteigerten Pflanzen zu uns nehmen, sei es als Frischgemüse oder als Tee, dann wird unser Inneres unbe dingt und gewiß gereinigt von den feindlichen Bazillen des Körpers, und damit wächst gleichzeitig unsere Seelensreude und unser Geistesheroismus. Wir werden wieder sreie Men schen, furchtlos und lebensöewußt, willig und stark. „Ra, nu kannste es schon endlich glvben!" ! Ein kleiner Geburtstagsstrautz von Anekdoten um Adolf Hitler — Liebe, das starke Band zwischen Volk und Führer. Es gibt nichts Beglückenderes für eine Führergeftalt, als schon zu Lebzeiten der Liebe und der Verehrung seiner Gefolgschaft teilhaftig zu werden. Die deutsche Geschichte gerade gibt einen erschütternden Anschauungsunterricht dafür, daß die großen Deutschen einsam und verkannt durch ihr Volk gingen und daß man ihnen erst nach dem Tode in zahllosen Artikeln und Gedenkreden den schuldi gen Lorbeer flocht. Unsere Zeit nimmt teil an dem be glückenden Erlebnis, daß ein Führer im Mittelpunkt des Denkens und Fühlens seines Volkes steht, dessen Herzen ihm verehrend und dankbar entgegenschlagen: Adolf Hitler. Ein Mann steigt aus diesem Volk auf und kehrt immer wieder zu ihm als der Quelle seiner Kraft zurück. Zum erstenmal in diesem Ausmaß bilden in der deutschen Geschichte Führung nnd Gefolgschaft eine unauflösliche Einheit. Ein paar kleine Streiflichter aus dem Alltag der Nation mögen diese Verbundenheit des Volkes mit feinem Führer erhellen, die wir gleichsam als kleinen Gcburts- tagsstrauß zusammengestellt haben. * Feier des deutschen Maifestes. Aus allen deutschen Gauen sind Arbeiterabordnungen in der Reichskanzlei als Gäste des Führers. Von Mann zu Mann geht Adolf Hitler, läßt sich Namen, Beruf und Wohnort sagen, stellt dann Fragen und läßt Wünsche äußern. Der erste ArbeiterderNation steht unter deutschen Arbeitern als den Vertretern des ganzen schaffenden Volkes. Ost preußische Landarbeiter und westfälische Kumpels, frän kische Bauern und schlesische Handwerker stehen um ihren Führer auf dem spiegelnden Parkett unter kristallenen Lüstern des Kongreßsaales im Reichspräsidentenpalais. Leise sagt ein Arbeiter zum anderen: „Hätt'ste jedacht, det du hier einmal empfangen wirst?" — Sagt der andere: „Na, nu kannste es doch schon endlich globen!" * Die Fahnen des Reiches sind auf Halbmast gesunken, tsine Explosion in Reinsdorf, vor den Toren der Luther stadt Wittenberg, hat eine Fabrik in Trümmer gelegt und schwere Menschenopfer gefordert. Der Führer besucht die Opfer der Arbeit. Tritt an das Bett jedes einzelnen. Drückt ihm die Hand. Frckgt ihn nach seinem Befinden und läßt sich vom Kreislcitcr über die sozialen Verhält nisse unterrichten. Wenn die Verletzten sich aufzurichten versuchen, drückt der Führer sie unter freundlichem Zu spruch wieder in die Kissen, fragt teilnahmsvoll nach ihrem Ergeben und ihren Wünschen. Mit leuchtenden Augen be gleiten sie den Weg ihres Führers durch die Säle. Nnd ihr schweres Los findet Erleichterung durch ein Wort oder einen Blick Adolf Hitlers. * Tine ostprcußischc Landstraße zwischen Stu hm und Elbing., Aus der Asphaltstraße steht ein braver Gendarmeriewachtmeister mit mächtigem Schnauzbart. Ein prachtvoller alter Soldatentyp, der sicher seine zwölf Jahre bei den Preußen heruntergerissen hat. Steht ganz allein in der späten Oktobersonne am Kilometerstein, als eine Wagenkolonne vorüberfährt und plötzlich bei ihm hält, ihm. dem einsamen Wächter der einsamen Chaussee. Der Führer winkt ihn heran und spricht mit ihm. Ein paar Minuten, während schon in Elbing die Arbeiter der Schichau-Werft den Führer erwarten. * Ein Keiner Ort in der Nähe von Marien- bürg. In einem kleinen Gasthof feiern drei Schwestern und ein Bruder gemeinsam Hochzeit, als die Wagen kolonne Adolf Hitlers herannabt. Die vier Brautpaare und die Hochzeitsgäste treten auf die Straße. Adolf Hitler läßt feinen Wagen halten, und so haben acht junge Men schenkinder an ihrem schönen Festtag die große Freude, die persönlichen Glückwünsche des Führers entgegennehmen zu können. * In den Jahren der Inflation, als die Mark ins Uferlose hinabstürzte, war in Pinnau am Frischen Haff Line Siedlung errichtet worden. Die Siedler befanden sich, da die Siedlung nicht planmäßig aufgebaut war, in großer wirtschaftlicher Not. Auf einer Ostpreutzenfahrt Adolf Hitlers halten die Siedler das Auto des Führers an und schildern ihm die Lage. Aufmerksam hört Adolf Hitler zu und verspricht Hilse. Acht Tage später wird der Krei^- baucrnführer von Heiligenbcil nach Berlin befohlen, wo mit den zuständigen Stellen die Wege zur sofortigen Ab hilfe der Not durchgesprochen werden. * In Neulewin beiKüstrin lebt die älteste Ein wohnerin der Provinz Brandenburg, die 102 Jahre alte Witwe Kleemann. Die alte Frau ist noch recht rüstig, wenn es auch mit den Augen und mit dem Gehör manchmal hapert. Aber stricken kann sie noch; und ss fertigt sie eigenhändig fürdenFührerzweiPaar Strümpfe an und schickt sie nach Berlin. Ein paar Tage darauf trifft ein Dankschreiben Adolf Hitlers ein, in dem er die große Freude betont, die ihm durch das Geschenk bereitet wurde. * Der Führer besucht den Berg der Deutschen, den Kyffhäuser. 'Der Burgwirt hat Besuch aus Berlin. Als der Führer eintrifft, begrüßt ihn ein kleines Berliner Mädchen mit dem Ruf: „Heil, mein Führer!" Freund- lich lächelnd, reicht der Kanzler dem Kind die Hand: „Ach. da bist du ja! Nun, mein Püppchen, wie heißt du denn?" „Margret!" — „Ah! Sieh mal an, das weißt du auch schon!" Worauf die kleine Krabbe todernst antwortet: „Klar, Mensch!" Es gibt große Menschen, die man fürchtet, die man bewundert, denen man Hochachtung entgegenbringt. Aber SiebeL Aböls Hitler weiß nichts von dem eisigen Stolz des Einsamen. Zwischen ihm und seinem Volke flutel der Strom der Liebe, des Vertrauens und der Verehrung. Als das größte Geschenk, das ein Großer in dieser Well erringen kann. Der Raine -es Verantwortlichen fehlte. Schriftcnverlesung im Berliner Einsturzprozeß. Der siebente Verhandlungstag um das Einsturz unglück bet dem Tunnelbau am Brandenburger Tor vor der 11. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin beschäftigte das Gericht mit der Erörterung des beschlag nahmten Brief- und Planmaterials. Eine längere Aus einandersetzung knüpfte sich an die Verlesung eines Schreibens über die statischen Berech nungen. Es werden darin einige Zeichnungen für un gültig erklärt. Der Brief trägt einen Vermerk, welche leitenden Herren von ihm Kenntnis erhalten haben. Auf- sälligerweisefehltdabeiderNameNoths, des verantwortlichen Bauleiters in der Hermann-Göring- Straße. Die Aussprache über diesen Punkt wurde beendet mit der abschließenden Feststellung des Vorsitzenden, daß Noth bestimmt die Abschrift eines Briefes hätte erhalten müssen, in dem einige Pläne für ungültig erklärt wurden. Sodann wurde ein Schreiben verlesen, in dem einer seits festgestellt wird, daß die Ausschachtung bis zur Sohle erst dann fortgesetzt werden soll, wenn mit Sicherheit an zunehmen ist, daß die statische Berechnung binnen vier zehn Tagen genehmigt wird. Andererseits wurde aber vereinbart, daß dieSicherungder15Träger,die nicht mehr die erforderliche Einbindetiefe hatten, ver schoben werden sollte, bis die Stärke der Bausohle feststand. In der Nachmittagssitzung stellte der Vertreter der Anklage den Antrag, den einzigen der Angeklagten, der sich infolge seines schlechten Gesundheitszustandes auf freiem Fuß befand, den 52 Jahre alten Reichsbahnoberrat Wil helm Kellberg, wieder in Haft zu nehmen. Dem An trag wurde stattgegeben. Der Rest der Sitzung wurde ausgefüllt durch die Verlesung zahlreicher Aktenvermerke und deren an schließende Erörterung. Besonders fiel dem Gericht dabet eine Aktennotiz aus dem Juni 1935 aus, in der der An geklagte Diplomingenieur Noth gefordert hat, die ganze Baugrube st i l l z u l e g e n. Auf Befragen durch den Vorsitzenden erklärte Noth, er habe diese Stillegung nicht etwa gefordert, weil er eine drohende Gefahr für die Baugrube gesehen habe, sondern lediglich, weil er bis zu jenem Zeitpunkt noch nicht im Besitz einer baureifen Zeichnung gewesen sei. Erst am 5. August habe er für einen Teil des Bauloses baureife Pläne erhalten. Die weitere Verhandlung wurde hierauf auf Diens tag vertagt. Schreckenstaten kroatisch« Sauern. Neue Morde auf Grund eines falschen politischen Gerüchts. Meldungen aus Agram zufolge, ist es im Dorfe Remete bei Agram zu blutigen Ausschreitungen der dortigen Dorfbewohner gekommen. Zwei, bis drei hundert Bauern, die sich vor dem Landsitz des früheren Bonus Mihanowitsch zusammengcrottet hatten, drangen in das Haus Mihanowitschs ein, wo sie sechs bei ihm zu Gast weilende Studenten töte- t e n. Der ehemalige Banns selbst wurde schwer verletzt, während seine Tochter, die Gattin des jetzigen jugo slawischen Hofministers Antitsch, von den Bauern miß handelt worden sein soll. Anlaß zu diesen Ausschreitungen gab das Erscheinen von Agramer Studenten im Dorfe, die als Anhänger der Regierungspartei zu Mihanowitsch gekommen waren, um mit ihm als Vorsitzenden der Organisation der Regie rungspartei für Kroatien Parieifragen zu besprechen. Auf das Erscheinen der Studenten hin entstand im Dorf das Gerücht, es handele sich um Mitglieder der Or ganisation der ehemaligen mazedoni schen Freischärler, über die in den letzten Tagen in Kroatien große Empörung herrschte, weil der Mörder des Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei Brklja« citsch, der in der Osterwoche einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war, dieser Organisation angehört haben soll. Infolge des Gerüchts rotteten sich die Bauern zu sammen. Als Mihanowitsch aus dem Hause kam, um sie zu beruhigen und aufzuklären, wurde er von ihnen schwer mißhandelt. Die Bauern drangen dann in das Haus ein, wo sie die Mordtaten verübten. — In einem Nach- bardorf töteten Bauern einen Anhänger der Regie rungspartei, zündeten sein Haus an, so daß seine Frau und sein Kind in den Flammen um- kamen. Deutsches Flugzeug abgestürzi. Drei Tote, zwei Schwerverletzte. In der Nacht zum Freitag ist ein d r e i m o t o r t g e s Flugzeug der deutschen Luftwaffe auf einem Übungsflug infolge Peilstörung und dadurch verursachter Fehlorieutierung auf schweizerisches Gebiet geraten und in der Nähe von Biel abgestürzt. Bon der sünfköpfigen Besatzung sind dabei dreiMann ums Leben gekommen. Die beiden anderen wurden schwer verletzt. Das Flugzeug wurde zerstört. Seine Ehefrau ermordet und vergraben. Furchtbares Verbrechen in der Nähe von Stade. Am Karfreitag wurde in der Camper Feldmark bei Stade auf einem Acker eine weibliche Leiche gefunden, die dort vor längerer Zeit eingegraben worden war. Es ge lang der Kriminalpolizei jetzt, die Leiche als die der Ehe frau Breuer aus Stadt-Campe zu ermitteln, die seit Juli 1934 vermiß, wurde. Ihr Ehemann gestand unter dem Druck der Beweismittel nach anfänglichem Leug nen ein, seine Frau während eines Streites erdrosselt zu haben. Die Leiche hat er zunächst auf seinem Grundstück imHübner st allverscharrt und erst nach etwa drei Monaten auf dem Acker vergraben. * InAssesse, einer Gemeinde bei Namur, erdrosselte in einem Anfall von Schwermut die erbkranke Frau eines Briefträgers ihre beiden Söhne im Alter von 10 und 7 Jahren und warfdieLeichen in eine Jauche grube. Hierauf machte sie selbst ihrem Leben durch Er tränken in dieser Jauchegrube ein Ende.
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