Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193910069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391006
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-06
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dr! tksHt n I m per11! mZ dcbeukSN würde, und wa§ mir rbcusv sinnlos erscheint!" „Glauben Sie, Herr Reichsautzenminister, daß Japan bei dieser Fricdensaktion irgendeinen Beitrag zur Wiederherstel lung des Weltfriedens leisten kann?" Antwort des Neichsautzcnministers: „Ich glaube, dass daS Gewicht Japans, als der beherrschenden Macht Ostasiens, bei allen großen Entscheidungen der Weltpolitik besonders in die Waagschale fällt. Es ist kein Zwiesel, daß heute in vielen Län dern Kriegshetzer sitzen, die an dem AuSbrnch des wirklichen Krieges in Westeuropa stärtstens interessiert sind. Ein Blick in die Presse, vor allem auch nach der Veröffentlichung der deutsch-russischen Friedenserklärung, zeigt, wo diese Hetzer nm Werk sind. Diese internationalen Hetzer heben heute das eng- lischt und daS französische Boll gegen Deutschland und morgen Würden sie sich nicht scheuen, z. B. das amerikanische und ja- Panische Volk aufeinanderznhetzen." Zum Schluß des Interviews sagte der Neichsautzennffni- ster: „Ich bin sicher, daß man sich in Japan dieser Tatsachen bewußt ist. Ich glaube daher, daß auch Ihre Nation ein In teresse an der Wiederherstellung des europäischen Friedens hat". Mit fremden Allzeit Französische Stimmungen und Verstimmungen Neutrale über Paris — Arbeitslosigkeit in England Butter bei Göring! Wie kriegsunlustig die Stimmung in Paris ist, geht am besten aus der Schärfe hervor, womit mau vergebens zu Ver bindern sucht, daß dies zum Ausdruck kommt. Immer mehr Leute werden täglich verurteilt, weil sie eine andere Auffassung als das französische Iniormalionsministerinm zu äußern wa gen. Jetzt ist gegen 31 bekannte Schriftsteller ans Grund des Erlasses über die „Bestrafung von Maßnahmen, die geeignet sind, einen ungünstigen Einfluß ani den Geist des Heeres und der Bevölkerung anszunbcn", ein Verfahren eingelcitet war- den, weil sie ein Flugblatt unterzeichneten, in dem für die so fortige Einstellung der Feindseligkeiten Stimmung gemacht wird. Unter den Unterzeichnern sind auch weit über Frank reich hinaus bekannte Männer wie Vietor Marguerittc und der ehemalige UnterstaatSsekretär Mareel Deal. Aber das ändert nichts an dem Mißtrauen, womit die Franzosen die „mili tärische Hilse" Englands betrachten. Man glaubt nicht an die „Hunderttausende" von englischen Soldaten, die angeblich schon Schulter an Schulter mit dem Voilu in den Bunkern der Maginorlinie sitzen. Eine Zeitung wie das Pariser „Journal" fordert die Negierung auf, den Parisern doch einmal ein paar englische Regimenter zu zeigen, was fa in der Tat billig und ungefährlich wäre. Eine andere Frage, ob die Franzosen da durch wirklich mehr ZuUauen zu der englischen Hilfe gewin nen würden. Wie bitter not in der Tat den Franzosen eine Hebung der tief gesunkenen Stimmung täte, bezeugen in Brüssel eingetrof fene neutrale Reisende, die berichten, allenthalben werde von der niedergeschlagenen Bevölkerung der französischen Haupt stadt „gegen die Fortsetzung des Krieges protestiert und dar- auf hingewicsen. daß die Behauptung der französischen Pro paganda. Deutschland wolle Frankreich angreifen, nicht der Wahrheit entspricht. Tie Bevölkerung, die im weitesten Matz die französischen Sendungen des deutschen Heeresberichtes ab- hört und die deutschen Erklärungen mit dcni französischen Hee resbericht vergleich ist der Neberzeuguna. daß Deutschland überhaupt keine Angriffsabsichten gegen Frankreich ergriffen bat. Man fragt deshalb sich und andere laut, welchen Zweck der Krieg überhaupt habe." Auch in England dürften wie in aller Welttätigkeit mehr Leute sich diese Frage stellen, wenn sie z. B die allgemeine Zer rüttung des Wirtschaftslebens seit der Kriegserklärung an Deutschland betrachten. Ist doch, wie der Amsterdamer „Tele- graaf" aus London meldet, die Zahl der Arbeitslosen heute iim 100 000 höher als vor vier Wochen. Sie wird, so meint der Londoner Gewährsmann des Blattes, zweifellos weiter stei gen und zunächst namentlich im Gasthausgewerbe, in denVer- gnügnngsindustrien, im Fischerei- und Bekleidungswesen und in der Automobil- und Baumwollindustrie ihre weiteren Ver heerungen anrichten, während die neuen Steuerbelastungen eine neue Quelle der Arbeitslosigkeit seiu werden. Da auch Spatz sein muß, noch ein Ncckmärchen vom Lon doner Rundfunk: Er wiederholt zunächst, weil die britischen Kindcrlcin es so gern hören, die Scherze von den deutschen Mi nistermillionen in fremden Safes. Aber er weiß noch ein neues. Er weiß, daß Hermann Göring, indem er den-Schmachtriemen «nger ziehe, „für sich selbst und andere Nazisührer Lebensmit- lelporräte aus England bezieht". Ausgerechnet durch „eine große Wollfirma" läßt er „zu einem besonders günstigen Kurs" regelmäßig für sich und seine Freunde dicke Butterpakete aus England kommen, von denen er insbesondere auch an seinen Freund Dr. Goebbels sein Teil abläßt. Der Londoner Rund funk, der Schäker, hat die Sache natürlich ganz genau unter sucht und steht für ihre Richtigkeit mit seinem ganzen mora lischen .Kredit ein, was freilich eine Bürgschaft ist, auf die hin unser Ncckmärchen nur wie andere Ncckmärchen mit dem Kehr reim enden kann: „Wcr's nicht glaubt, zahlt einen Taler!", und: „Macht das Fenster auf, daß die Lügcu hinausfliegen!" Natürlich erst, nachdem wir am ernsten Tag Ekeren vergnüg ten Spaß daran hatten. Englands McksichislosigleLi gegen die Neuiralen Schiffe zum Anlaufen minenvcrseuchtcr Gewässer gezwungen In wie rücksichtsloser Weise England die neutrale Schiff fahrt nicht nur behindert, sondern gefährdet, zeigen deutlich die Berichte holländischer Reisender, die jetzt in Rotterdam eintrafen, nachdem sie mit ihrem Schiff zunächst nach Tilbnrh mußten, um dort von englischen Behörden untersucht zu werden. Als der holländische Dampfer „Batavia" aus der Themse auslief, kam das Schiff ernstlich in Gesahr, weil Minen in nur etwa 30 Meter Entfernung vom Schiff vorbeitrie ben. Das ist ein neues Beispiel dafür, daß England keinerlei Rücksicht auf die neutrale Schiffahrt nimmt nnd nicht einmal in den Gewässern für Sicherheit sorgt, die neutrale Schiffe auf Befehl Englands anlaufen müssen. Wie die holländischen Paffagiere weiter berichten, liegen in der Themse viele holländische Schisse, die seit langem auf Untersuchung durch die britischen Kontörbande- Lehörden warten müssen, unter ihnen befindet sich auch der große Dampscr der Holland-Amcrika-Linie „Statendam", der seit dem 1. Oktober ebenfalls ans Abfertigung in der Themse mündung wartet. Die Auswirkungen der britischen Handelsblockade haben für hie holländische Wirtschaft geradezu katastrophale Folgen. So ist die Arbeitslosigkeit im September allein in Amsterdam um 3000 auf rund 43 000 gestiegen. Dieses Ansteigen fällt um so mehr ins Gewicht, als man berücksichtigen muß, daß etwa 25 000 Mann zu den Massen gcrusen wurden. Ein Erlaß des niederländischen Wirtschaftsministers be stimmt, daß in Zukunft Petroleum nur aus Karten abgegeben wird, und zwar nur an solche Betriebe, die nach weisen, daß sie Petroleum notwendig gebrauchen, und an Haushaltungen, die weder an ein Eleklrizitäts- noch an ein Gasnetz «»geschlossen sind. ^-7^ NSV.-stpprN: r ein,ein, voltzssenoffe muß Mit- ftjn, st,cd uoö ootttbirMi der deutschen rr-MskbeMmgM Wie die Amsterdamer Zsitung „Telegraaf" aus London meldet, sind in der Ventry-Bucht in der irischen Grafschaft Kerry 28 Vesatzungsmitglicder des griechischen Dampfers „Tia- mantis" gelandet. Das Schiff mar in der Höhe von Landsend durch ein deutsches Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung wurde durch das Unterseeboot an die irische Küste gebracht und dort an einer abgelegenen Stelle an Land gesetzt. Tie Besat zungsmitglieder der „Diamantis" stellten der Ritterlichkeit der veutschen U-Bootsbesatzung ein glänzendes Zeugnis aus und waren über die ihnen zuteil gewordene Behandlung überaus zusrieden. ... Beschlüsse öe? Panamafonserenz " Wahrung amerikanischer Neutralität. — Bestimmungen für Kriegs- und Handelsschiffe kriegführender Staaten Die Panamakonfercnz klang in eine einstimmig angenom mene „Proklamation von Panama" aus, in der aus- driicklim daraus hingewicsen wird, daß vic amerikanischen Staaten ihre Stellung als neutrale sestgelegt haben. Aus der Gefahr heraus, oaß der Krieg die funvamentalen Interessen Amerikas zu berühren drohe und Amerika nicht anerkennen könne, daß die Interessen der Kriegführenden das Vorrecht haben sollen vor den Rechten der Neutralen, habe es sich als notwendig erwiesen, sosortige Maßnabmcn zu ergreifen, wie sic einige Staaken schon während des Krieges 1914—1918 vor- asschlagen hatten. Die Regierungen der amerikanischen Repu bliken bestehen daraus, daß in ihren eigenen Gewässern und bis zu einer angemessenen Entfernung bis zu ihren Küsten weder kriegerische Tätigkeit entfaltet noch vorbereitet werde. Es werden sehr weit gezogene Grenzen dieser Gewässer fest gesetzt, die u. a. das ganze Karibische Meer einschließcn. Außerdem nabm die Konferenz eine Reihe von Entschlie ßungen an, die unter dem Sammelbegriff „W aürung ame rikanischer Neutralität" züsammengefaßt wurden. Darunter sind von besonderem Interesse der einmütige Wunsch nach Beendig ung des Krieges durch einen Frieden vcr Gerechtigkeit, nicht der Gewalt, und die „Erklä rung über neutrale Rechte und Pflichten". Unter Wahrung individueller Souveränität der einzelnen Republiken wird ver Anspruch auf Achtung der amerikanischen Neutralität ausgesprochen. Dagegen verpflichten sich die Staa ten, daß ihr Gebiet nicht als Stützpunkt für kriegerische Operationen benutzt werde. Ferner können sie bestimmen, daß fremde Kriegsschiffe nur 24 Stunden in ihren Häfen bleiben und daß nicht mehr als orei Schiffe gleichzeitig ihre Häfen pder Hoheitszonen aufsuchcn dürfen. Handelsschiffe kriegführender Staaken können in neutralen Häfen untersucht werden. Erlaubt ist bonaside Flaggen wechsel durch Verkauf an einen amerikanischen Staal, soweit das Schiss sich in Gewässern eines amerikanischen Staates befindet. Als Kriegsschiffe werden bewaffnete Handelsschiffe nicht betrach tet, wenn sie nicht mehr als vier sechszölliac Geschütze haben. Verlangt darf werden, daß sie vor Eintritt in den Hasen Munition nnd Explosivstoffe abliefern. Unterseeboote können von neutralen Gebieten ausgeschlossen oder zugclasscn werden, wenn sie sich den Vorschriften des betreffenden Staates unter werfen. Außerdem wurde die Entschließung gefaßt, daß zur Kon ter bandc nicht gerechnet werden solle, was die Zivilbevöl kerung der kriegführenden Staaten an Nahrungsmitteln nnd Kleidung benötigt. Ausgenommen von der Konterbande sol len diese Waren nicht sein, wenn sie direkt oder indirekt für kriegführende Negierungen oder deren Streitkräfte bestimmt sind. Oie in Gossau Neue Instruktionen für die türkische Delegation — Russische Militärsachverständige in Ncval Im Kreml herrscht nach wie vor rege divlomatische Tätig keit. kriegskommissar Woroschilow emviing d-n türkischen Außenminister SaracogIu, der am gleichen Tage auch vom Außeuhandclskommissar Mikonan empfangen wurde. Die türkische Delegation hat Instruktionen aus Ankara erhalten, die ihr eine Wiederausnahme der seit der Besprechung vom 2. Oktober uuterbrochcucn Verhandlungen ermöglichten. Tie türkische Nachrichtenagentur sicht sich veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß die Besprechungen in freundschaft lichster Weise durchgesührt werden, nnd daß Behauptungen westdemokratischer Rundsunkscndcr, nach denen der türkische Botschaften abreiien wolle, unbegründet leiem Der estnisch - russische Pakt ist durch Austausch der Ratifikationsurkunden in Reval nunmehr offiziell in Kraft getreten. Am 2. Oktober ist in Reval eine s o w j e t r u s s i s ch s M il i t ä rd e l e g ati on mit dem Kommandierenden General im Leningrader Militärbezirk Merezkow an der Spitze ein- getroffen, und am 3. Oktober kamen weitere Mitglieder dieier Delegation, darunter auch der Admiral Issakow, in Reval an, VeWMMt WWen der Sowjet- msiW und Lettland «Militärische Hilfe im Falle eines direkten Angriffs Vom 2. bis 5. Oktober haben in Moskau zwischen dem Vor sitzenden des Rates der Volkskommissare und Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheit, Molotow, und dem Außenmini ster von Lettland, Münters, Verhandlungen über oen Ab schluß eines gegenseitigen Beistandspaktes zwischen Sowjetruß- land und Lettland stattgefundcn. Die Vertzandlungcn führten am 5. Oktober zur Unterzeichnung eines gegenseitigen Beistands paktes, der sowohl der Form als auch der Vedeutung nach unge fähr dem kürzlich zwischen der Sowjetunion und Estland abge schlossenen Vertrage entspricht. Der Beistandspakt enthält u. a- folgende Bestimmungen: Beide Seiten verpflichten sich, einander allseitige, darunter auch militärische Hilfe zu erweisen im Falle eines direkten An- grisses oder einer Angrffssdrohung seitens irgendeiner euro- päichcn Macht. Di« Sowjetunion verpflichtet sich, der lettischen Armee zu vorteilhaften Bedingungen durch Kriegsmaterial Hilfe zu erweisen. Lettland räumt der Sowjetunion das Recht ein, in dcn Häsen von Libau und Windau Stützpunkte für die sowjetische Kriegsmarine sowie einige Flugplätze für die sowje tische Luftwaffe anzulegcn. Weiter erhält die Sowjetunion das Recht, zur Verteidigung des Rigaer Meerbusens Basen für ihre Küstenartillerie anzulegen. Beide vertragschließenden Sei ten verpflichten sich, keine Bündnisse oder Bündnissysteme cinzu» gehen, die gegen eine der beiden vertragschließenden Seiten gerichtet sind. Die als Marinebasen oder Flugplätze der Sow» ictunion eingeräumten Orte bleiben Territorium des lettischen Staates. Der Pakt wird aufzehn Ial> rc abgeschlossen. Der Vcrtragstext wird ferner von einer gemeinsamen Erklä rung über den Charakter der sowjetisch-lettischen Verhandlun- gen begleitet, in der es u. a. heißt, daß die Verschiedenheit der staatlichen Regime der Sowjetunion und Lettland kein Hin dernis darstelle für eine ersprießliche Zusammenarbeit. Jeds der beiden vertragsschließenden Seiten erkläre, daß sie auch in der neuen, durch den gegenwärtigen Beistandspakt geschaffenen Lage die staatliche, soziale und wirtschaftliche Struktur der ande ren Seite respektieren werde. Ms Ersr Heimat. - (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 6. Oktober 1939. Jubiläen und Gedenktage 7. Oktober. 1794: Der Dichter Wilhelm Müller tu. a. Dichter von Schnberts Müller-Liedern) in Dessau geb. — 1916 (bis 9.): Schlacht bei Kronstadt. Sonne und Mond: 7. Oktober: S.-A. 6.09, S.-U. 17.25; M.-A. —, M. U. 14.26 Pech Hai, wer... Der Ordner einer Bezugscheinstelle gibt Abfertigung?-, marken an die Antragsteller aus. Frau Kluth: „Nummer 13? Nee, nee! Das ist meine Uw glückszahl. Geben Sie mir man 'ne andere!" Ordner: „Bei uns ist das eine Glückszahl, meine Dame. (Er plinkt Frau Kluth aufmunternd zu.) Versuche« Sie's mal!" Frau Kluth: „Meinen Sie? Aber wenn's nicht klappt? Na schön!" Frau Vogel (Nummer 12): „Sie auch hier, Frau Kluth? Sie haben sich doch erst man vorige Woche allerhand bewilligen lassen!" Fra» Kluth: „Na ja, wird ja auch allerhand gebraucht Denken Sie. wir laufen mit Bollen in den Strümpfen rum?" Frau Vogel: „Stopfen, Frau Kluth, stopfen!" Frau Kluth: „Ich kann keine gestopften Strümpfe tragen, wo ich so kitzlig an den Füßen bin. Und mein Mann erst! Bei dem braucht nur ein Strickschler im Strumpf zu sein, schor» humpelt er." Sie schaut sich ihren Wunschzettel an. Fünf Posten stehen auf ihm. Aus der Handtasche fingert sie einen Bleistift. In Erinnerung an den Pftnkerblick des Ordners betreffend Glücks zahl 13 schreibt sie fünf weitere Posten dazu. Eine dritte Frau «Nummer 10) zu einer vierten (Num mer 8): „Denken Sie sich an, meine Nachbarin hat Wollstoss für 'n Winterkleid beantragt. Haben Sie denn kein Winter kleid? hat der Beamte gefragt. Alles morsch, meint sie. Was soll ich Ihnen sagen: Da kommt doch 'ne Kontrolle! Schrank auf! Vier funkelnagelneue Winterkleider hängen da. Ich danke. Komma! Die wird nicht noch mal schummeln!" Drei Frauen in der Reihe scheinen nach dieser Schilderung verwirrt. ,a bestürzt. Sie nehmen auf ihren ellenlangen Zet teln heftige Streichungen vor. Nur Frau Kluth beläßt es bei der notierten Auswahl. Sie beugt sich zu Frau Vogel: „Ist ja bloß Angabe, das mit der Kontrolle! Da hätten sie viel zn tun. wenn sie bei jedem in den Kleiderschrank gucken woll ten!" Schließlich: „Nummer 13!" „Bitte, hier!" Frau Kluth legt ihren Zettel mit einer an Siegestaumcl grenzenden Selbstverständlichkeit auf den Tisch. Der Veamre zückt versonnen seinen Rotstift. „Seidenstoff für ein Theater- kleid?" — Strich! — „Zwei Paar Sonntagsschuhc?" — Strich! — „Sechs Paar Strümpfe?" — Der Rotstift vibriert leise. Dann schaut der Beaune.auf. In seiner Erinnerung scheint sich ein Zeigefinger zu heben. Er zieht den Karwthekkastcn heran, blättert, drückt sich den Brillenbügel gegen die säst sor genvoll gerunzelte Nasenwurzel und Tja, den Blick des Vorwurfs, der Frau Kluth traf, wird sie so leicht nich« ver gessen. Denn die Kartothek hatte ihre früheren Anträge nicht vergessen. Als, sie beim Verlaffen der Dienststelle an dem Ordner ml« gedämpfter Empörung vorübcrging, meinte sie „Hab ich's nicht gesagt? Dreizehn ist meine Unglückszahl!" Der Ordner: „Ans die Zahl kommt's nicht cm. meine Dame. Peck bar bloß, wer ickummeftl" WMMMge mWen stets erreichbar sein Längere Reisen vorher melden! Alle Wehrpflichtigen werden auf das Erscheinen der „Ver ordnung über das Wehrersatzwesen bei besonderem Einsatz" vom 5. September 1939 (RGBl, l 1939 Seite 1665) hingewiesen, in der wichtige Anordnungen hinsichtlich Erfassung, Musterung. Aushebung und Wehrüberwachung vekanntaemacht werden. Insbesondere wird darauf aufmerksam gemacht, daß wehrüber wachte Wehrpflichtige den Antritt einer Reise, einer Wander schaft oder die Aufnahme einer Arbeit außerhalb des dauernden Aufenthaltsortes den Wehrersatzdicststellen zu melden haben, wenn die Reise usw. voraussichtlich länger als 14 Tage (bisher war die Frist 60 Tage) dauert. Wehrpflichtige, die einen Ein berufungsbefehl erhalten haben, jedoch nicht zur Einstellung gelangt sind, haben sich mündlich oder schriftlich umgehend be« der Wehrersatzdienststells zu melden, von der sie de» Einberu fungsbefehl erhalten hatten. Die segensreiche Arbeit der NS.Volkswohlfahrt In einer Dienstbesprechung in Meißen berichtete Kreisamtsleiter Psi- Brünger über die NSV.-Arbeit im Kceis Meißer» Die zur Zeit noch nicht abgeschlossene NSV.-Werbung ist, so führte Pg. Brünger aus, bisher schon ein einzigartiger, glänzender, großer Erfolg geworden. 4600 Neuanmeldungcn sind im Kreis Meißen zu verzeichnen, weitere sind noch in Bearbeitung. Man sieht, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Für diese erfolgreiche Tätigkeit, die den Kreis in der Gaustatistik um zehn Plätze nach oben brachte, galt es, allen Mitarbeitern zu danken, sowohl dcn Politischen Leitern als auch den NSB.-Amtsträgern, die durch ih.en Einsatz und ihr Verständnis für die Arbeit der NSV. zum Gelingen der Werbung beitrugen. Keine bessere und geeignetere Zeit konnte es geben, dem größten sozialen Werk einen Dienst zu leisten. Um nur ein Beispiel zu nennen, sei erwähnt, daß Lanbortsgruppen eine Mitgliedschaft von 20 bis 30 v. H. melden konnten, während sie bisher nur 8 v. H, hatten. Das ist erfreulich und zeigt, daß auf der ganzen Linie ganze Arbeit geleistet worden ist. Wie bei der Rückkehr der bis her abgetrennten Gebiete, trat auch bei der Besetzung Polens die NSV. mit der vorwärtsstürmenden Truppe in Tätigkeit und half, unsagbares Leid zu beseitigen ober wenigstens zu lin dern. Die Arbeit in der Errichtung von Kindertagesstätten hat ebenfalls einen Erfolg zu verzeichnen. An erster Stelle steht unser Kreis im Gau Sachsen mit 34 Dauer- und Erntekinder gärten, denen noch neue hinzukommen sollen, so daß einmal jede Ortsgruppe, jede Gemeinde über eine solche Einrichtung verfügen sollen. Unter tatkräftiger Unterstützung des Landratcs und der Stadtgemeinden, in herzlicher Verbindung mit Kreis leiter Pg. Böhme, in kameradschaftlicher Zusammenarbeit zwi- den Ortsgruppen-/ Zellen- und Blockleitern einerseits und den NSV.-Amtsträgern andererseits, nicht zuletzt aber durch bis Arbeit aller Mitarbeiter und stillen Helfer, besonders der Frauen, konnte dieser Erfolg errungen werden. Wie die Männer an der Front ihre Pflicht tun, steht in der Heimat eine verschworene Gemeinschaft, eine Innere Front, in der bie Tat ihre Erfüllung findet. Wer jetzt noch in dieser gewaltigen Zeit der NDV.Är- bett abseits steht, sollte sich schämen. Ucber die zukünftige Arbeit wie über die bisherige soll, so führte Pg. Brünger aus, das Wort stehen: Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert! Hausschlachtungen genehm'gungspslichtig. Wer zum Ver brauch im eignen Haushalt im eigenen Bftrieb gehaltene und gefütterte Schweine, Rinder, Kälber oder Schafe schlachten will, hat dies vorher dem für seinen Wohnsitz zuständigen Bürger meister zur Genehmigung anzuzeigen. Näheres sagt die Be- kanntmackuua des Landrates in der vorlieaeuden Nummer.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)