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Wilsdruffer Tageblatt : 01.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391101
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-01
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.11.1939
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sich auf MM Maßnahmen. Hf«» zu unserer und zur Herstelluna wahrhaft freundschaftlicher Bezic- hungen mit Finnland nötig sind. Die Sowjetregierung habe ursprünglich Finnland den Ab schluß eines Beistandspaktes nahegelegt auf einer ähn lichen Grundlage wie die mit den baltischen Staaten abgeschlos senen Vertrge. Die finnischen Unterhändler hätten jedoch die Ansicht vertreten, daß dies mit dem Grundsatz der absoluten Neutralität Finnlands nicht vereinbar sei. Die Sowjetregie- rung habe daraufhin, wie Molotow nunmehr bekanntgab, nicht ans ihrem ersten Vorschlag bestanden. Sie habe ihre Vorschläge beschränkt auf die Uebergabe einiger Inseln des Finnischen Meerbusens und auf den Vorschlag, die Landgrenze nördlich von Leningrad „um ein paar Dutzend Kilometer nach Norden vorzuschieben". Im Austausch dafür habe die Sowietregie- rung Finnland einen zweimal so großen Distrikt im Gebiet von Sowietkarelien angcboten. Weiter habe die Sowjetregierung vorgeschlagen, ein klei nes Stück finnischen Territoriums an der Ausfahrt aus dem Finnischen Meerbusen zur Benutzung als Marinebasis durch einen Pakt zu erwerben. Dieser Stützpunkt solle für die Sow jetunion in Ergänzung der der estnischen Küste gegenttberlie. genden Basis BaltisÄ-Port die volle Sicherheit im Finnischen Meerbusen garantieren und würde damit zugleich auch den Interessen der Verteidigung der finnischen Küste entsprechen. Molotow deutete an, daß in dieser letzteren Frage bis jetzt noch kein- invernehmen mit ver finnischen Regierung erzielt worden sei. Trotzdem habe die Sowjetregierung sich zu einer Reibe weiterer Zugeständnisse bereit erklärt. Sie habe z. B. in der Frage der Befestigung der Aalandsinseln, die Finnland besonders am Herzen liege, ihre grundsätzlich ableh nende Stellungnahme zurückgenommen kür den Fall, daß Finn land selbst die Befestigung durchführe und kein dritter Smat daran teilnehme, sofern auch die Sowjetunion nicht beleiligt fei. Welter habe die Sowjetunion eine Aufhebung ihrer Krenz- hefestigungen in Aussicht gestellt, eine Reihe striktester Garan tien für die erakte Durchführung ihrer Vorschläge sowie die Herstellung von für beide Seiten vorteilhaften wirtschaftlichen Beziehungen. . „Wir können nicht annehmen, daß Finnland sich wel» s' gern wird, unsere Vorschläge anzunehmen", so sagte der Außenkommissar. Er befürchte, daß eine Ablehnung der sowjetrussischen Pläne für Finnland mit ernsthaften Nach teilen verbunden sein könne und Hosse nur. daß die finnischen regierenden Kreise sich nicht dazu entschlössen und sich durch gewisse „äußere Einflüsse" gegen die Sowjetunion aufstacheln ließen. Bei einigem guten Willen werde es Finnland nicht schwer fallen, den minimalen sowjetrussischen Wünschen entge genzukommen, deren Verwirklichung eine dauernde Basis für freundschaftliche politische und wirtschaftliche Beziehungenzwi schen der Sowjetunion und Finnland verspricht. Im Zusamenhang mit der finnischen Frage habe, wie Mo lotow weiter ansführte, der Präsident der Vereinigten Staaten, Herr Roose- velt, es für nötig erachtet, sich in die Fragen der sow- , jetisch-finnischen Beziehungen einzumischcn. ^Roosevelt habe am 21. Oktober ein Telegramm an den Vor sitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjet, Kalinin, ge richtet, worin er seine Wünsche für die „Unabhängigkeit" von Finnland bekundet habe. In Moskau hat, wie Molotow iro nisch bemerkte, die Botschaft Roosevelts um so größeres Be ifremden erregt, als der amerikanische Präsident offenbar über seinen Sorgen um die „Unabhängigkeit" Finnlands ihm nä- herliegende Fragen wie die „Unabhängigkeit" Kubas oder der ,Philippinen vergessen habe! Trotzdem habe Kalinin Herrn Roosevelt geantwortet, ge rade die Sowjets könnten erwidern, daß gerade die Sowjet union die Unabhängigkeit Finnlands zur Grundlage ihrer Be ziehungen zu diesem ihrem Nachbarstaat gemacht habe, und daß nichts anderes als die Festignng der Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten zur Sicherheit der Sowjetunion und Mnlands den Gegenstand der gegenwärtigen Verhandlungen Bilde. Im Anschluß daran sprach Molotow über dis Beziehungen der Sowjetunion zur Türkei. jDie ursprüngliche Absicht der Sowjetunion in den letzten Ver wandlungen mit der Türkei habe darin bestanden, einen auf das ^Schwarze Meer und auf die Meerengen begrenzten Beistands pakt mit der Türkei abzuschließen. Da die Sowjetunion, ent sprechend ihrer Freundschaftspolitik gegenüber dem Deutschen Meich, in keinem Fall auch nur die Möglichkeit eines Konflik tes zulassen wollte, habe sie der Türkei vorgeschlagen, die Meerengen sür die Kriegsschiffe aller Staaten, mit Ansnahme Ler Uferstaaten des Schwarzen Meres, zu sperren. Die Türkei habe jedoch^mgeblich aus Grund ihrer bereits gegenüber den Westmächten übernommenen Verpflichtungen, diese Vorschläge abgelehnt. Dennoch habe der Meinungsaustausch mit der Tür kei viel beigetragen zur Klärung der beiderseitigen politischen Standpunkte. Die Türkei habe freilich dadurch, daß sie die Bindung ihres Schicksals an die KriegSpoiitik der Westmächte einer Neutralitätspolitik vorgezogen habe, eine ernste Entscheidung auf sich genommen. Es werde sich noch zeigen, so meinte Molotow, ob die Türkei diesen Schritt nicht später zu bedauern habe. Die Sowjetregierung werde jedenfalls sorgfältig die Ereig nisse in dieser Gefahrenzone weiter beobachten uns werde ins besondere im Bereich des Schwarzen Meeres eine Politik ver folgen, die ihren Interessen und den Interessen der ihr be-. freundeten Völker entspreche. Weitreichende weltpolitische Bedeutung kommt ferner den Ausführungen zu, die Molotow anschließend über die i Beziehungen der Sowjetunion zu Japan machte. Molo tow glaubt eine fühlbare Besserung der sowjetrussisch- l japanischen Beziehungen feststellen zu können, die zur der Hoffnung auf eine weitere Entwicklung berechtigte. Im Augenblick sei — nach der Beilegung des letzten Grenz- konslikts — die Bildung einer gemischten sowjetisch-japani schen Grenzkommission auf der Tagesordnung, der die Entschei dung einer Reihe von strittigen Fragen übertragen werden müsse. Bei einigem guten Willen müsse dabei ein positives Er gebnis zu erwarten sein. In weiterer Perspektive stehe die Frage der Neuordnung der japanisch-sowjetischen Handesbezichungen, die den Interessen beider Staaten dienen könnte. Freilich sehe man in Moskau noch nicht klar, in welcher Form diese Frage geregelt werden könnte und ob die in Tokio bestehenden politi schen Voraussetzungen dafür schon günstig genug seien. Die Moskauer Regierung jedenfalls verhalte sich grundsätzlich po sitiv zu den mit einer Verbesserung ihrer Beziehungen zu Ja pan zusammenhängenden Fragen. Zum Schluß seiner Rede wies Molotow nachdrücklich aus die Bedeutung ver erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Antwort der Sowjetregierung auf Vie britischen Banngntbe- stinnnnnaen hin. Die Sowjetunion könne nicht zulasscn, so sagte er. daß der Krieg infolge der völkerrechtwidrigen britischen Konterbandebestimmungen anch qeqen Frauen. Kinder und Greise aesübrt werde. Die Sowsetregiernng fei vielmehr im Gegenteil bestrebt den Krieg abznkürzen und die Schrecke» des Klieves von der Zivilbevölkerung ternznbalten. Im Zusammenhang mit dem Beschluß des amerikanischen Senols. das Wafenembargo kur die Vereinigten Staaten aus- zuheben. äußerte Molotow gewisse Befürchtungen und Zwei fel. Auch diese Maßnahme sei nach Ansicht der Sowjetreaie- ruuo nicht dazu aeeianct, die Beendiauna des Krieaes berbei- znführen, sondern könne zu einer Verschärfung und weiteren Ausdehnung Ves europäischen Krieges führen. Damit beschloß Molotow seinen außenpolitischen Bericht, der von der Versammlung mit großem Beifall ausgenommen wurde. Dis. Tatsache, daß Molotow eLüb«rbauotckuM für nö- klg fand, die Beziebimaen der Sowjetunion zu Engianv uno Frankreich zu erwähnen, sand stärkste Beachtung. Nach der Rede Molotows nahm der Oberste Sowiet, unter Verzicht auf eine Diskussion, folgende Resolution an: „Der Oberste Sowjet beschließt auf Grund des Berichts des Vor sitzenden des Rates der Volkskommissare und AußenkommissarS Molotow über die auswärtiae Politik der Sowjetregierung, die auswärtige Politik der Regierung gutzuheißen " Darauf wurde die Abendsitzung des Obersten Sowjet für beendet erklärt. Zur Beratung der weiteren Punkte der Ta gesordnung wird am Mittwoch, 18 Uhr, Ortszeit, eine weitere Sitzung stattfinden Regierungsumbildung in Italien Nebliche „Ablösung der Wache" — Keine Kurs änderung in der Politik Die italienische Regierung ist nach einer amtlichen Be kanntgabe aus Nom umgebildet worden. Die Veränderungen werden i« unterrichteten römischen Kreisen als die im faschistischen Regime übliche Ablösung der Wache bezeichnet, die an der bekannten Politik des Duce nichts andern wird. Die bisherigen Unterstaatssekretäre Teruzzi für Jta- lienilch-Ostafrika, Ricci im Korporationsministerium, Ric cardi sür Devisenbewirtschaftung, Tassinari für Acker bau, Ho st-Venturi im Verkehrsministerium, wurden, zu Ministern ernannt und übernehmen die Leitung der ent sprechenden Ministerien. Das Ministerium für Volksbildung übernimmt Pavol int, bisher Präsident des faschistischen Verbandes für die freien Berufe. Minister Alfieri wurde unter Vorbehalt seiner Bestimmung zum Botschafter be fördert. Im Kriegsrnnisterium traten an Stelle des Unter- staatssekretärs General Pariani Marschall Graziani als Generalstabschef des Heeres und General Soddu als Unteistaatssekretär. Im Luftfahrtministerium trat an Stelle ves bisherigen Unterstaalssekretärs General Valle General Pricolo als Unterstaaissekreiär und Generalstabsches der Luftfahrt. Im Marineministerium treten leine Verände rungen ein. Außerdem ist Parteisekretär Starace zurückgetreten. An seine Stelle tritt der Generalkonsul der Faschistischen Miliz, Muti. Starace tritt an die Stelle des bisherigen General- stabschess der Faschistischen Miliz, General Russo, der als Unterstaatssekretär in die Präsidialkanzlei kommt. Der neue Parteisekretär Ettore Muti wurde am 22. Mat 1902 in Ravenna geboren, nahm als Freiwilliger am Welt krieg teil und zeichnete sich später bei zahlreichen Unter nehmungen der Faschistischen Partei aus. der er bereits im November 1919 beitrat und für die er sich trotz mehrerer Ver wundungen und gerichtlicher Verurteilungen leidenschaftlich einsetzte. Muti nahm als freiwilliger Fliegerofsizier am ge samten Feldzug in Ostafrika teil und ging mit den erster italienischen Freiwilligen als Flieger nach Spanien, wo ei bis zum Endsieg blieb. Nach Italien zurückgekehrt, nahm er an der Besetzung Albaniens teil und würde am 15. August d. I. zum Leiter der Faschistischen Anslandsorganisation er nannt. Ettore Muti ist Mitglied des Rationalrates der Faschi stischen Partei und der Faschistischen und Korporativen Kammer sowie Inhaber zahlreicher italienischer und spanischer Kriegs- anszeichnunaen. Keine Milderung der Politik Noliens Jüngere Kräfte an die Front Zum Umbildung der. italienischen Regie rung und zur Umbesetzung einiger wichtiger Posten der Wehrmacht und der Partei erklärt man in italienischen politi schen Kreisen, daß dies durchaus den Prinzipien ves Faschis mus entspreche unv am besten als „Ablösung der Wache" charakterisiert werden könne. Die faschistische Politik befolge aus allen Gebieten die einzig vom Duce festgelegten , Richtlinien, so daß in einem totalitären Staat wie im faschi stischen Italien eine Regierungsumbildung zu keiner jener Mutmaßungen und Deutungen Anlaß geben könne, die ein solches Ereignis in demokratischen Staatel, auszulösen pflege. Die Umbildung könne in der Tat nicht das Ueberhand- nehmen der einen oder anderen Strömung ermöglichen, noch viel weniger irgendeinen Wechsel der allgemeinen politischen Richtlinien anlündigen. Es handele sich vor allem um vir Be setzung einiger Posten mit jüngeren Kräften, von denen zahlreiche lediglich von einem aus den anderen Posten versetzt worden seien. An die ausscheidenden Minister habe der Duce persönliche Handschreiben gerichtet, in denen er seine Anerkennung sür die von ihnen geleistete Arbeit zum Ausdruck gebracht habe. „Die Ablösung der Wache" werde also keinerlei Aende- rung der bisherigen Richtlinien mit sich bringen. Tas gelte für die Innen- wie für die Außenpolitik. Graf Ciano werde auf seinem Posten als Außenminister fortfahren, diese» Richtlinien entsprechend zu handeln. Zwecklügen der Zeiudpropagaada Lächerliche Versuche zur Tröstung des Volkes. Phantastische Angaben über deutsche Verluste. Da die Westmächte an den Kriegsfronten keine Ersolge- verzeichnen und damit die KricgSmüdigleit in der Bevölke rung nicht auspulvern können, so nimmt ihre Propaganda in verstärktem Matze Zuflucht zu dreisten Zwecklügen. Die phantaflebcgabten Lügenfabrikanten in London und Paris operieren dabei neuerdings vor allem mit Phantasiezahleu über deutsche Dcrliistc zu Lande und zur See. Nus diese nicht gerade sehr faire Weise will man die eigene Schwäch« ver decken und insolgcdcfsen trügerische Hoffnungen nähren. Die französische Propaganda ist vor allen Dingen bemültt. die Beunrubiauna im französischen Volke über die Zurücknahme der sranzösischen Truppen an der Westsrsm zrr beschwichtigen. Diesem Zweck dienen vor allen Dingen die Behauptungen von großen deutschen Verlusten an der West- grenze. Der französische Heeresbericht versteigt sich sogar z» der Behauptung, daß die deutschen Verluste allein am 16. und 17. Oktober 2000 bis 3000 Mann an Toten und Verwundete« betragen hätten. Demgegenüber ist auf den zusammenfaffenden Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht über die Kampfhandlungen an der Westfront zu verweisen, der fest- gestellt hat, daß die deutschen Gcsamtverluste an der Westfront von KrregSbeginn bis zum 17. Oktober 196 Tote, 356 Ver wundete, 111 Vermißte und 11 Flugzeuge betragen haben. Seit Veröffentlichung dieses Berichts haben diese Zahlen keine nennenswerte Aenderung erfahren. Die Schätzung des sranzösischen Heeresberichtes ist also eine rein« Phantasie, wie sie in der Propaganda der Westmächte Blüten treibt. Dasselbe gilt auch von den von den Feindmächten an gegebenen deutschen Flugzeugverlusten, die eine mehrfach« Multiplikation der wahren Verluste darstellend Erdichtete Ll-Aoot-Derlufte Genau so wie mit den französischen Lügenmeldungen ver hält es sich mit den englischen Meldungen über die Verluste der deutschen Kriegsmarine. Schon am 17. Oktober stellte das Londoner Neuterbüro die lächerliche Behauptung auf, daß etwa ein Drittel der veutschen U-Boote versenkt oder zumindest ernstlich beschädigt worden sei. Inzwischen sind von englischer und französischer Seite mehrfach einzelne Verluste deutscher U-Boote gemeldet worden. Demgegenüber ist die Tatsache festzustellen, daß die deutschen Verluste sich in sehr geringen Grenzen halten. Es muß, wie bereits amtlich bekanntgegeben worden ist, mit dem Verlust von drei U-Booten auf Grund ihres lange» Ausbleibens gerechnet werden. Asles andere ist Lüge. Englands EWaMgen entlarvt In mehreren amtlichen Verlautbarungen hat die deutsche Presse der Weltöffentlichkeit mitgeteilt, daß in Polen Gift gas gegen die deutschen Truppen verwendet wurde. Gleichzeitig wurde der einwandfreie Nachweis geliefert, daß in allen Fällen dieses Giftgas englischen Ursprungs war. Zunächst beantwortete das englische Lügenministerium diese schweren Anklagen mit inhaltlosen, nichtssagenden Dementis. Als jedoch unter dem Druck der deutschen Beweise die englischen Kriegsführungsmethoden aufs schwerste belastet wurden, griff man in England zum altbewährten Mittel der Lüge und der Verdrehung der Tatsachen Dabei machte man bezeichnender weise auch nicht vor der Autorität des Schweizer Professors Staehelin halt. Nunmehr hat Professor Staehelin selbst das Wort zu dew englischen Lügenmeldungen ergriffen und der Presse folgende Erklärung abgegeben: „Nachdem mein Bericht über die Feststellung von Gasver giftungen in Polen von deutschen Zeitungen veröffentlicht wor den ist, sind irreführende Meldungen darüber gemacht und mir Dinge in den Mund gelegt worden, die ich nicht gesagt habe^ Von den verschiedensten Seiten habe ich Anfragen erhalten, so daß ich die Interpellation im Großen Rat vom 9. November nicht abwarten kann, sondern genötigt bin, schon jetzt eine Er klärung abzugeben. Als mir die Anfrage des deutschen Auswär tigen Amtes übermittelt wurde, Verletzungen durch Kampfgase in Polen festzustellen, hielt ich mich nickt für berechtigt, ableh nend zu antworten. Ich betrachte es als Pflicht des Bürgers eines neutralen Staates, bei der Feststellung der Wahrheit mit- zuhelfen, wenn er von einer kriegführenden Partei in feiner Eigenschaft als Sachverständiger aufgefordert wird. Ich habe deshalb, nachdem ich die nötige Erlaubnis von den zuständige» Stellen erhalten hatte, den Auftrag angenommen und am 2V. September in Jaslo be? neun deutschen Solda ten die sicheren Anzeichen von Erkrankungen durch Ein- Wirkung eines Tistes aus der Eelbkreuzgruppe sestge- stellt. Die mir in Jaslo gemachten Angaben, daß alle Erkrankten und noch einige andere Soldaten zwölf Tage vorher durch die Explo sion der gleichen Gasbombe vergiftet wurden — was ich natür lich nicht selbst festgestellt habe — paßten zur Diagnose der Ver giftung durch Celbkreuzstojse im engeren Sinne und zur Diag nose des Alters der Veränderung an der Haut. Meine Feststel lungen sind rein medizinischer Art, und ich wurde damit auch nur beauftragt. Weitere Aeußerungen, die ich Pressever tretern gegenüber getan haben soll, sind unrichtig." Professor Staehelin steht also in selbstverständlicher Meise z« feinem »on uns verössentlichten Gutachten. Wir haben der neuerlichen sachlichen und eindeutigen Feststellung de» Schwei zer Professor» nichts hinzuzufügen, wenn er insbesondere am Schluß seiner Ausführungen betont, keine irgendwie gearteten weiteren Aeußerungen englischen Pressevertretern gegenüber ab gegeben zu haben. Es wird den Herren in England bestimmt nicht angenehm fein, durch neutralen autoritären Mund der professionellen Lüge überfuhrt zu werden. Wir können diesen Lügenfabrikanten nur empfehlen, so sortzufahren, weil sie hier durch am sichersten dazu beitragen, daß der englischen Presse auch der letzte Anschein von wahrhettsgetreuer Berichterstattung »ack aenommen wird. Finnischer Dampfer explodiert Auf englische Mine gelaufen Infolge einer Explosion ist der Dampfer „Juno" ans Helsinki am Montag innerhalb von 10 Minuten in der Nordsee gesunken. Er dürfte einer englischen Mine zum Opfer, gesallen.sein^ Waffen gegen Engeland O Was keiner unserer Feinde hat wahrhaben Wollert, hat mit der ersten Neichsstraßensammlung ernent einen un anfechtbaren Tatsachenbeweis gefunden: das deutsche Volk schar: sich auch im unblutigen Kampfe einmütig um seine« Führer. Es hat am ersten Sammeltag eine Opserspende auf gebracht, die alle bisherigen Ergebnisse — so eindrucksvoll sie waren — weit in den Schatten stellte. Sie betrug rund 43 Prozent mehr gegenüber der ersten Sammlung des Jahres 1938/39. Nun ist der zweite Sammelsonntag da. Und wenn er unter dem Zeichen germanischer Sckwerter und Dolche steht, die wü .a» der Brust traue» werocu. lo lie^. darin »ine Wrs Merer Sekmtt. Wilsdxuff, am 1- November 1939. Spruch des Tages Je begnemrr der Weg eines Mannes ist, desto weniger leistet er. Je schwerere Aufgaben einem Volk gestellt sind, auf eine desto höhere Stufe steigt ein Volk. Paul de Lagarde. Jubiläen und Gedenktage 2. November: 1766: Der österreichische Feldmarschall Josef Wenzel Graf Ra detzky in Trzebnitz geboren. — 1816: Der schwedische Dichter Esaias Tegnär in Oestrabo bei Värjö gestorben. Sonne und Mond: 2. November: S.-A. 6.56, S.-U. 16.30; M.-N. 11.45, M.-A. 20.53 svmvoNf.M Verschwörung von besonderer Kraft. Wir kämpfen, rufen diese wehrhaften, kleinen Waffen, wie unsere stolzen Vorfahren, wie alle Deutschen gekämpft haben, wenn ihre Freiheit, ihre Ehre und ihr Recht angetastet wurden. Wir kämpfen — nicht nur der Soldat, der in stolzer Zuversicht die Grenzen des Reiches sichert —. sondern wir alle, die wir uns zu diesem Zeichen bekennen. Niemand wird unter uns sei», der „unbewaffnet" einhergehen mag, wenn der Führer uns zur zweiten friedlichen und unblutigen Schlacht vieles Krieaes aufruft. Nicht wahr, es wird uns leicht gemacht, uns einzureihen in die Armee der Heimat, der anzugehören uns mit dem selben Stolze erfüllt wie den Soldaten das Bewußtsein, mit ver Wafse in der Hand den Angriff des Feindes abzu- schlagen. Wir Wersen unser Scherflein in die große Ovfer- schale, wir Hellen uns ein zierlich-schmückendes Zeichen an, das fleißige Arbeiter in mühevoller Kleinarbeit stanzten und schliffen, und stehen damit als Kameraden in der großen Kampfgemeinschaft, Vie unsere Mütter und Kinder, die alle m der Heimat Äusharrenden hinter Pflug und Schraubstock vor de« unritterlichen Kampfmitteln schützen soll, mit denen der Gegner die Heimat zu zermürben hossi. Das ist der Sin« unserer kleinen Gaben, die im ganzen genommen einen mächtige« Strom helfender Kraft darstellen: unsere Stärk« und Entschlossenheit einem Gegner durch die Tat zu beweisen, ver sich i« selbstgesühlter Ohnmacht nicht genug tun kann mit der schmählichen Verleumdung, das deutsche Volk sei des Kampfes schon jetzt müde. . „ Mit den Waffen unserer Vorsahren an der Brust wolle« wir dies« Behauptung Lügen strafen. Die symbolische Kraft dieser friedlichen Woffenganges wird sich erweisen. Zuck zweitenmal wird das Kriegswintcrhilfswerk für unseren Skgeswillen und für unsere Kampseskrast zeugen. j Dr. B.-N.
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