Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390921
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-21
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wenn er nicht schreibt, geht's iVm gut! Wie uns mitgeieilt wird, werden die verschiedensten mili- tarkschen Siesten mit mündlichen, telephonischen und brief liche» Anfragen von Angehörigen der kämpfenden Front be stürmt, weshalb von ihren Angehörigen keine Feldpost ent geht. Die 'lrheber dieser Anfragen geben sich kaum einmal Rechenschaft darüber, ob denn überhaupt bei den ungeheueren in bauerndem Fluß befindlichen Operationen in dem riesigen Kampfgebiet ein geregelter Feldpostverkehr möglich ist So begreiflich und menschlich verständlich die Sorge der Daheimgebliebenen um das Wohlergehen ihrer Angehörigen auch ist. müssen sie doch folgendes bedenken: Eisenbahnverkehr eristiert derzeit in Polen außer auf geringen Strecken kaum noch. Der Verkehr mutz fast gänzlich durch Kraftwagen auf rechterhalten werden, die auf den Wegen, auf denen „polnische Zustande herrschen, vielfach sehr lange Zeit brauchen, um an den Bestimmungsort und von dort wieder zurückzugelangen. Die vordringliche Sorge mutz sich natürlich auch aus den Le- Lensmittcl- und Munitionsnachschub richien. Es findet sicher- lich auch die Zustimmung der Angehörigen, wenn für diese Transporte zuerst gesorgt wird. Denn davon kann das Leben des Soldaten abhängen, ein Feldpostbrief kann nicht vor Hun ger schützen und auch nicht retten, wenn die Munition aus gegangen ist. Man mache sich folgende Regel zu eigen: „Wenn er nicht schreibt, geht's ihm gut!" Tatsächlich ist cs nämlich so, daß die Familie sofort vom Truppenteil Nachricht erhält, wenn ihrem Angehörigen etwas zugestoßen ist. Schreibt er nicht, dann ist es aus militärischen oder sonstigen Gründen nicht möglich. Man erspare deshalb auch dem Frontsoldaten die Vorwürfe, wenn er einmal längere Zeit nicht geschrieben bat. Auch in der Eisenbahn LedNNllungsdijzlyNn Es wird immer wieder darüber geklagt, datz die Reisen den in den Zügen nicht die notwendige Verdunkelungsdiszi plin halten. Die Reichsbahn wird künftig in solchen Fällen mit Bahnpolizeistrafen einschreiten müssen, sofern nicht noch Härtere Strafen verwirkt sind. Keinesfalls dürfen auf Bahn- igeoiet rot oder grün abgeblendete Taschenlampen benützt wer den, da diese leicht mit den Signalen verwechselt und damit Ursache von Unfällen werden können. Vorsicht beim Vorbeimarsch bespannter Kolonnen! Um gefährliche Zwischenfälle zu vermeiden, ist es unbe- Hingt erforderlich, daß Kraftwagen- und Motorradfahrer beim Vorbeimarsch militärischer Kolonnen, die Pferde mit sich füh- ren, langsam und umsichtig fahren. Wie das Verwundetenabzeichen verliehen wird. Auf Grund der Verordnung des Führers über die Stiftung des Verwun detenabzeichens hat das Oberkommando der Wehrmacht Durch führungsbestimmungen erlassen. Darnach sind die Voraussetzun gen für eine Verleihung nicht gegeben bei Krankheit und Unfällen, auch wenn sie vor dem Feinde, jedoch ohne eine Ein wirkung von feindlichen Kampfmitteln, eintreten. Mehrere gleichzeitig erlittene Verwundungen gelten als eine Verwundung. Das silberne Abzeichen kann ohne Rücksicht auf die Zahl der Verwundungen verliehen werden, wenn ein in den Durch führungsbestimmungen näher angegebener Grad der Schwere der Verwundung vorliegt. Das gleiche gilt für das goldene Ab zeichen. Es darf nur die zuletzt verliehene Stufe des Ver wundetenabzeichens getragen werden. Das Verwundetenabzei chen des Weltkrieges und das für Spanienkämpfer sind dem nach bei Neuverleihung abzulegen. Die Verleihung ist in das Wehrstammbuch, in den Wehrpaß, die Kriegsstammrolle, die Kriogsrangliste, Personalpapiere der Offiziere usw. einzutragen. Automatenverkauf wird umgestellt. Infolge der Bewirt schaftung einer Reihe lebenswichtiger Güter mutz zwangsläufig der Verkauf aus Automaten ausfallen, weil eine Kontrolle der Käufe nicht möglich ist. Die Automaten haben teilweise auch ihre Werbekrast dadurch verloren, daß sie nicht mehr beleuch tet werden können. Erne völlige Außerbetriebsetzung der Auto maten ist aber nicht nötig. So bcstchl zum Beispiel die Mög lichkeit, sie stärker für den Obstabsatz heranzuziehen, sofern sie dafür geeignet find. Die nach der Verkündung des Kriegszu schlages auf Tabakwaren zunächst ausgeschalteten Tabakauto maten können durch unwesentliche Veränderungen auf die neuen Zahlungseinheiten umgestellt werden. Festpreise für Hasen- und Kaninchenfelle. Der Reichstem- missar für die Preisbildung veröffentlicht im Reichsgesetzblatt Teil I Nr. 177 vom 14. September eine Verordnung über die Preisregelüng für Hasen- und Kaninchenfell vom 11. Septem ber 1939. Darnach dürfen Hasen- und Kaninchenfelle an Hut- stoffwerk, Haarhutfabriken, Kaninmanipulanten des RauHwa- venhandels und andere Bearbeiter und Verarbeiter nur zu Festpreisen verkauft werden, die in dieser Verordnung f^ge- setzt sind. Das gleiche gilt für Zahmkaninfelle. Die Verordnung tritt am 1. Oktober 1939 in Kraft. Die entsprechende alte Ver ordnung tritt außer Kraft. Bekämpft den Frostnachtspanner! Auf Grund des § 1 der Verordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau vom 29. 10, 1937 ist jeder Eigentümer und Nutzungsberechtigte von Obst bäumen verpflichtet, die Bekämpfung der Obstbaumschädlinge vorzunehmen. Da nun mit dem Eintritt des ersten Frostes auch der Frostnachtspanncr wieder auftritt, so ist unbedingt not wendig, die bekannten Leimringe, auch Klebegürtel genannt, in diesem Monat sofort noch anzubringen. Sie werden in Brust höhe um die Stämme, Pfäh/e und Stützen der Bäume gelegt. Zuvor ist jedoch die alte Borke an den Anlegestellen der Stäm me zu entfernen, damit die Gürtel gut anliegen. Diese sind oben und unten mit Bindfaden straff abzubinden, damit sich keine Frostspannerweibchen darunter verkriechen können. Sollte der Leim im Laufe der Zeit eintrvcknen, so ist er sofort zu erneuern. Meldepflicht der Staatsangehörigen Polens und des Irak. Auf Grund der Verordnung über die Behandlung von Aus ländern vom 5. September 1939 wenden alle sich im Gebiet des Grotzdeutschen Reiches aufhaltenden, über 15 Jahre alten Staatsangehörigen Polens und des Irak aufgefordcrt, sich in- derhalb von 24 Stunden bei dsr nächsten Ortspolizeibchörde persönlich zu melden. V.A. Lumpen liefern ei« Viertel aller deutschen Textil» stosse. Die Methoden zur Verwendung von Alt- und Aöfall- stosfen haben einen Höchststand erreicht. Einen wesentlichen An teil haben daran aber die mit der Erfassung betrauten Handels kreise, die diese Altstoffe, wie Lumpen, Metalle, Papier usw. bereits soweit vorsortieren, daß nur noch reine Sorten zur Ausbereitung der Industrie zugesübrt werden. Wie vorzüglich die Erfassung und Sortierung der Mt- und Abfallstoffe bereits organisiert ist, beweisen die Zahlen über die Lumpen-Wirtschaft. >om Jahre 19ZZ wurden im ganzen nicht mehr als 30 000 Ton- Spinnstoffe aus Lumpen zurückgewonnen. 1938 wurden 105 Tonnen erzielt Hiervon entfielen auf Reißwolle 58 009 Lonnen, auf Reißbammvolle 40090 Tonnen, und erstmalig 5000 Lvnnen auf Reiß.Zcllwollc und Zellwollumpcn. Insgesamt konnten also dadurch 221 v. H. der deutschen Materialver sorgung für die Textilwirtschaft durch Textiladsälle gedeckt wer- d«n. 17« SW Gefangene im WeWelbogen Ergebnis der großen VernichiungSschlachi immer noch nicht voü zu öder- sehen — Uebergabe starker polnischer Kraske auch im Süden und bei Gdingen — Fesselballon- und Flugzeugabschüsse an der Westfront DNB. Berlin, 21. September. Das Oberkommando brr Wehrmacht gibt bekannt: Noch immer ist das Ergebnis der Schlacht im Weichfel- bogen nicht in vollem Maße zu übersehen. Bis zum Nachmittag des 2V. 9. war die Zahl der Gefangenen auf 170099 gestiegen und ist immer noch im Wachsen. Eine der beiden an der Schlacht beteiligten deutschen Armeen hat bisher allein 329 Geschütze und 49 Kampfwagen erbeutet. Auf polnischer Seite kämpften nach den bisherigen Feststellungen in dieser Schlacht neun Divisionen und Teile von zehn weiteren Divisionen und drei Kavalleriebri gaden. Im Süden haben sich nach hartem Kampf bei Zamosz und Tomaszvw starke polnische Kräfte den deutschen Truppen ergeben, darunter der Oberbefehlshaber der polnischen Südarmee. Seit dem 19. 9. wurden dort 69 909 Gefangene gemacht und 108 leichte und 22 schwere Geschütze erbeutet. Dis Beute in den Kämpfen um Gdingen ist auf 350 Offi ziere, 12 000 Monn und etwa 40 Geschütze gestiegen. Widerstand wird jetzt nur noch in Warschau und Modlin, südostwärts bei Eorja Kalvarja und auf der Halbinsel Hela geleistet. In den nächsten Tagen wird das Oberkommando der Wehrwacht eins» zusammensassenden Bericht über den FUd» zug in Polen geben. Im Westen wurden drei Fesselballone und acht feindliche Flugzeuge abgeschvsfen Sonst keine Ereignisse. Die spanische Vresse zum Abschluß der SperatiVuen in Vslen DNB. Madrid, 21. September. Die spanische Abend- prefse am Mittwoch HM unter riesigen Schlagzeilen wie „Deutschland machte 105 000 Gefangene" den erfolgreichen Ab schluß der deutschen Operationen in Polen hervor und würdigt die ungeheure Schnelligkeit, mit der d-e vernichtenden Schläge gegen Polen burchgeführt wurden. Auch die Führrrrede in Dan zig findet in diesem Zusammenhang weiterhin stärkstes Interesse. Der Korrespondent der Zeitung „Madrid" faßt seine Betrach tungen über die Kriegslage in folgender Feststellung zusammen: An einen Zusammenbruch Deutschlands zu glauben ist leerer Wchn. Ein Volk von 80 Millionen mit offener Tür nach Nor den, Süden «nd Osten ist unbesiegbar. Wieder eine jüdische Lügenzentrale ausgehoben Trotz des strengen Vorgehens der Sicherheitsbehörven gegen die Verbreiter von Lügcnnachrichlcn können die Juden in der Slowakei und namentlich.in Preßburg von dieser Hetze nicht lassen. In Preßburg konnte wieder eine solche „Nachrich tenzentrale" ausqehoben werden. Ihre Mitglieder hatten autzer- dem m ihren Wohnungen größte Vorräte an Lebensmitteln gehamstert. Es stellte sich weiter heraus, daß sie Rassenschands betrieben batten. Euglanb mu« Kohlen sparen Verlängerung der Sommerzeit dis Mitte November DNB. Berlin, 21. September. iEnen drastischen Be weis dafür, wie sehr die englische Wirtschaft durch das ver antwortungslose Treiben seiner kriegswütigen Staatsmänner durcheinandergeraten ist, liefert eine Verordnung des englischen Innenministers, nach der die Sommerzeit, die eigentlich am zwei ten Oktvbersonntag abgelaufen wäre, um sechs Wochen bis 18. November verlängert wird. Das so reiche England, das nicht laut genug aller Welt verkünden kann, daß es Deutsch land aushungern werde, sieht sich also gezwungen, Licht und damit Kohlen, dis es bisher in starkem Umfange exportierte, zu sparen. Ein Finne über seine Eindrücke in England DNB. Helsinki, 21. September. Ein aus London za« rückgekehrter Mitarbeiter der Zeitung „Asan Suunta" schildert seine Eindrücke, die er in den ersten Kriegswochen in England gewonnen hat. Was die Stimmung des englischen Volkes anbe- treffe, so könne er sagen, daß man in England noch kurz vor dem Kriegsausbruch nicht ernstlich an die Möglichkeit eines Krieges geglaubt habe. „Mein Eindruck ist", so schreibt der Ver- fassSr, „daß das englische Volk den Frieden wollte, aber in die sen Krieg gepeitscht wurde. Irgendwelche Neigung zu einem Krieg kann man in England nicht entdecken, im Gegenteil: Ver stimmung. Der Krieg ist in England nicht belicht, ganz anders als bei Ausbruch des Weltkrieges. Ich wiederhole nochmals: das Volk ist in den Krieg geführt worden und selbst überrascht über die unerwartete Situation. Henry Ford gegen Aenderung des VeutralttäLsgesetzeS DNB. Detroit, 21. September. Henry Ford er klärte am Mittwoch in einer Presseunterredung, daß er gegen jede Aenderung des bestehenden amerikanischen Neutralilätsge» setzes sei, das von Männern abgsfaßt morden sei, die wüßten, was Krieg bedeute. Der europäische Krieg gehe Amerika nichts an. Tor einzige Zweck der beabsichtigte» Aenderung des Neutra- litätsgesetzes sei, den Munitionsfadritanten zu ermöglichen, aus dem durch den Krieg verursachten Menschcnelend finanziell« Vorteile zu ziehen. Die einzigen Leute, die Krieg wünschten^ seien jene, die daraus profitieren wollten. Gerade die unver änderte Beibehaltung des flleutralitätsgesctzes werde ein Mittel sein, den europäischen Krieg schnell zu beenden. Engend und Frankreich zur Zurück ziehung ihrer Truppen aus Waßeu aufgeforderk DNB. Washington, 21. September. Der japanische Botschafter in Washington, Horinouchi, teilte am Donnerstag der amerikanischen Presse mit, Japan habe England und Frank reich freundschaftlich zu verstehen gegeben, daß die kriegführen den Nationen ihre Streitkräfte aus China zurückziehen müssen. Japan hoffe, daß bei den zurzeit in Gang befindlichen dipio- malischen Besprechungen mit England und Frankreich eine Lö sung dieser FraM erzielt werde. Lewon für ilEA. Vollständige japanisch-russische Einigung. Schneller als erwartet ist eine vollständige Einizung zwi schen den japanischen und den russischen Unterhändlern über die Durchführung des russisch-japanischen Abkommens zustande gekommen. Neben dem Austausch der Gefangenen, Verwun deten und Gefallenen verpflichten sich beide Setten, ihre bis herigen Stellungen unverändert zu lassen und keinerlei Ver stärkungen irgendwelcher An heranzuziehcn. Die allaemem vorherrschende Ansicht in Tokio ist. datz beiderseits das Bestre ben erkennbar sei, die friedliche Beilegung als Ausgangspunkt für die Wiederherstellung normaler Beziehun gen zu benutzen. Das Tokioter Blatt „Mijako Schimbun" schreibt hierzu, daß dir friedliche Beilegung anscheinend in den Vereinigten Staaien verstimmt habe. Da Amerika doch sonst immer für Weltfrieden einträte, so sollte es diese neuen Tatsache begrüßen, durch die die Möglichkeit weiterer Verwicklungen zwischen Ja pan und Sowjetrutzland beseitigt wurde, und" datz die russisch iapanische Annäherung dazu dienen würde, den Friedensschlutz zwischen Japan und China zu beschleunigen. Wenn dagegen die Vereinigten Staaten nur deswegen gegen die Einigung seien, weil sie eine ungünstige Rückwirkung auf England und Frankreich befürchteten, so sei es mit der sogenannten „Mensch lichkeit" Amerikas recht mager bestellt. Behördliche Erlass« Erleichterte Heiratsordnung bei der Wehrmacht. Im An- schlutz an die Erleichterungen, die für die Eheschließung von Angehörigen der Wehrmacht verfügt worden sind, hat das Oberkommando der Wehrmacht auch die Heiratsordnung für die aktiven Soldaten geändert. Für die Dauer des besonderen Einsatzes ist danach bei der Genehmigung zur Verheiratung die Erreichung des 25. Lebensjahres bzw. eine Dienstzeit von. sechs Jahren nicht zu fordern. Die Heiratsgenehmignng ist zn erteilen, wenn der Antragsteller seine gesetzliche Dienst pflicht erfüllt hat. Berufssoldaten kann die Heiratsgcnehmi- gung unter der Voraussetzung der charakterlichen Reife des Antragstellers nach Vollendung des vierten Dienstjahres er teilt ^werden. Burgersteuersreihett für Volksdeutsche Flüchtlinge. Ver anlaßt durch die polnischen Unterdrückungsmaßnahmen hat seit Ende 1938 eine große Anzahl Volksdeutscher die Heimat verlassen und im Großdcmschcn Reich Zuflucht nehmen müs sen. Eine Heranziehung dieser Personen zur Bürgersteuer für das laufende Kalenderiahr wäre nicht gerechtfertigt. Der Reichsinnenmtnister hat daher zugleich im Namen des Reichssinanzministers die Gemeinden ersucht, alle nach dem ist. O'tobcr 1938 in das Großdcmsche Reich zngezogenen, aus Polen verdrängten Volksdeutschen von der Bürgersteuer für 1939 freizustellcn. Neue Lohnsteuertabellen in der Rcichsdruckeroi erhältlich. Das R e i ch s f i n a n z m i » i st e r i u m gibt bekannt, daß amtliche Tabellen sür di? Lohnsteuer und den Kriegszuschlag zur Lohnsteuer von dem Verlag der Reichsdrnckerei, Berlin SW 68, Alte Jakobstraße 106, gegen Voreinsendung des Be trages von 0,20 RM. tPostscheckronio Berlin Nr. 4) bezogen werden können. Vereinfachung der Prüfungen in der Verwaltung. Nach einem Erlaß des Reichsministers für die allgemeine und innere Verwaltung können Anwärier des gehobenen Dienstes nach einem Vorbereitungsdienst von zwei Jahren, Anwärter des mittleren Dienstes nach einem Vorbereitnnasd'cnst von sechs Monaten zur vereinfachten Prüfung zugclasscn werden, wenn ste sür die RcichSverteidigung zur Wehrmachl e'mbcrusen sind Weiterführung der studentischen Mannschaflsrrzichung. Obwohl der Hochschulbcirieb an den meisten Hochschulen ein- Mchräjttl, au einigen sogar eingestellt worden ist. toll die pgli- Mwe nroen m ven rlameravscyaften und Altyerrenschasten fortgeführt werden. Die Reichsstndentcnsührnng hat sür alle Hoch- o-— nungsbestimmungen für die Kameradschaften in Kraft, daß ferner alle Kameradschaften bestehen bleiben. Kameradschaften ver Hochschulen, die zum 11. September nicht eröffnet haben, werden suspendiert, ihr aktiver Betrieb ruht bis auf weiteres. Kein Verbot der Sonntagsarbeit bei Befriedigung häus licher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse. Nach dem gelten den Recht gilt der Schutz der Sonntagsruhe unter anderem nicht für unaufschiebbar» Arbeiten zur Befriedigung landwirt schaftlicher Bedürfnisse und zur Abwehr eines erheblichen Schadens am Eigentum sowie sür leichtere Arbeiten in Haus gärten. Mit Rücksicht daraus, daß bei dem erhöhten ander weitigen Arbeitseinsatz an Werktagen die Sonn- und Feier tag» immer häufiger sür Garten- und Feldarbeit benutzt wer den müssen, hat der Reichsminister in einem Erlaß klargestelli, daß das Verbot der Sonntagsarbeit grundsätzlich als nicht bestehend anzusehen ist für alle Arbeiten, die zur Befriedigung häuslicher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse vorgenommen werden. Das Einholen leglicher Art von Früchten darf keines falls durch engherzige Auslegung bestehender Vorschriften ge fährdet werden. Luftfchutzwachdienst nur bei Arbcitsruhe. Es ist bekannt- geworden, daß in einzelnen, dem Erweiterten Selbstschutz an gehörenden Behörden der Wachdienst nach dem Ausruf deS zivilen Lustschuhes auch bei Tage, d h. während der Dienst stunden, eingeteili ist, so datz die hierfür in Anspruch ge nommenen Beamten oder Angestellten für die Wahrnehmung ihrer Dienstobliegenheiten aussallcn. Wie der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hierzu fest- stellt, sind diese Maßnahmen entbehrlich. Der Wachdienst ist nur für die Zei, der Arbeitsruhe einzuteilen. Während der Dienststunden braucht ein besonderer Wachdienst nicht cingerichlei zu werden. Hierzu ist noch festzustellen, daß die gleiche Auffassung sinngemäß auch für Privatbetriebe und sonstige in Betracht kommende Stellen ailt. Aufklärung über Zahnschädcn auch bei der Berufsberatung. In einem Erlaß des Reichsarbeitsministeriums an die Landes- arbeits- und Arbeitsämter wird die Anweisung erteilt, zur Behebung gesundheitlicher Schäden bei vor der Schulentlassung siebenden Jugendlichen im Beralungsgespräch v:e Jugendliche« for allem aus die Folgen von Zahnschadeu und die Not wendigkeit ihrer Beseitigung hmzuweisen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)