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Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193909217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390921
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-21
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1939
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Ein Mment zum §all „Nhenin" Me Chuechiü die Versenkung vorbereitete — Deutsche Passagiere als Zeugen unerwünscht DNB. Berlin, 21. September. Seil Herr Churchill das Torpedo gegen die „Athenia" abschotz, in der Absicht, Deutsch land zu treffen und das Voll der Vereinigten Staaten von Ame rika in den Krieg gegen das Deutsche Reich zu Hetzen, hat drr Lrste Lord der britischen Admiralität wahrhaft verzweifelte An- Krengungen gemacht, um alle Richtigstellungen und Zurecht weisungen von deutscher Seite, an deren Stichhaltigkeit die Welt nicht zu zweifeln vermochte, zu entkräften. Es ist nicht eine Lüge um die Ursache des Unterganges der „Athenia" von dem verantwortlichen britischen Lügenminister in Szene gesetzt und von der Londoner Presse in Millionenauflagen in die Welt hinausgesagt worden, die nicht von deutscher Seite ebensofchnell wie klar und eindeutig widerlegt werden konnte. Daß Deutsch land zu Recht Herrn Churchill und seine Helfershelfer der Ur heberschaft an dem Untergang der „Ahtenia" bezichtigte, wird durch ein Dokument bewiesen, das ein Zusall der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" in die Hand spielte. Es handelt sich um ein Rundschreiben des Cunard-White- Star-Büros an seine deutschen Zweigstellen, das folgenden Wortlaut hat: „Athenia" 2. September, „Aurania" 2. September, „Andania" 8. September, "Ascania" 9. September. Von der Zentrale erhalten wir die Anweisung, infolge von Fahrplanänderungen für die oben genannten 2lbfahrten keine Buchungen vorzunehmen und auch etwaige gebuchte Passa giere für dieselben nicht zum Einschiffungshafen zu befördern. Wir bitten, uns" aufzugeben, ob und welche Buchungen Sie für die genannten Abfahrten abgeschlossen haben, damit wir Ihnen aufgeben können, für welche anderen Dampfer die Ueberlragung erfolgen kann. Hochachtungsvoll lunarb-White-Star-Reifebüro G. m. b. H. Unterschrift. Das Matt bemerkt dazu, aus diesem Dokument ergibt sich 1. Bei der Begründung, die Buchungen hätten wegen an geblicher FahrplanLnderungen zu unterbleiben, handelt es sich um einen Vorwand. Die „Athenia" hat ihre Ausreise plan mäßig am 2. September 1939 angetreten. 2. Da das Schreiben vom 29. August stammt, halten Herr Churchill und Genossen spätestens am 27. August — zu einer Zeit also, als die britische Regierung angeblich alles daran setzte, um dem großzügigen Zriedensvorschlag des Führers entgegrn- zukommcn — den Plan gefaßt, den von ihnen von langer Hand vorbereiteten Krieg gegen das Reich mit einem neuen „Lusita nia" Fall einzuleiten. Am 27. spätestens aber am 28. August ist die in faximiliertem Schreiben erteilte Anweisung an die Zen trale der Cunard-White-Star-Linie ergangen. 3. Bei dem verbrecherischen Versuch, mit einem sprupel- lvsen Manöver die Stimmung der Vereinigten Staaten gegen Deutschland aufzuputschen, mußte Herrn Churchill daran ge legen sein, an Bord der „Athenia" keine deutschen Zeugen zu haben, die nach der Rettung möglicherweise in der Lage gewesen wären, die Aufdeckung des beabsichtigten Komplotts herbeizu- führen. Daneben mag der Gedanke bestimmend gewesen sein, möglichst viele Plätze für amerikanische Staatsbürger freizu halten, um eine umso nachhaltigere Wirkung auf die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten von Amerika zu erzeugen. 4. Die Tatsache, daß gleichlautende Anweisungen für vier Schiffe der Cunard White-Star-Line ergingen, beweist einmal, daß der Tag der britischen Kriegserklärung an das Reich in dem Zeitpunkt, in dem die Durchführung des verbrecherischen Planes von Herrn Churchill eingeleitet wurde, noch nicht sest- stond und daher zum anderen Herr Churchill Reserveschiffe auf den Linien nach den Vereinigten Staaten für den Fall bereit halten wollte, daß sein Plan mit drr „Athenia" durch irgend welche „unglückliche" Umstände nicht zur Ausführung hätte kom men können. 5. Der Fall wirft die interessante Frage auf, ob es für die „Athenia" überhaupt eine reguläre Passagicrliste gab oder ob auch die Statisten dieses Schiffes ihre Teilnahme an dem Aben teuer der Regie des Ersten Lord drr britischen Admiralität zu verdanken haben. Wir empfehlen der Welt, so schließt die „Deutsche Allg. Ztg.", das Dokument und die sich hieraus ergebenden Fest stellungen einer ebenso aufmerksamen Lektüre wie einer ernsten Prüfung zu unterziehen. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß dieser Brief ein po litisches Dokument von höchster Wichtigkeit, sein Inhalt aber ein nicht zu widerlegender Beweis dafür ist, daß für die Inszenie rung des Unterganges der „Athenia" mit zahllosen amerikani schen Staatsbürgern an Bord nur ein Mann die Verantwor tung trägt: Nur Winston Churchill! LuMMnaAWe!« Chamberlain tief erschüttert Im englischen Unterhaus gab der britische Premlermmk« ster Chamberlain einen Ueberlick über die militärische Lag«^ der natürlich in, englischen Sinne gefärbt war. Er konnte je doch nicht verschweigen, daß in Polen nur noch Inseln det Widerstandes* existieren und daß das polnische Heer erledigt ist. Er gab zu, daß England diese Katastrophe „nicht habe ab- wenden können*. Chamberlain gab weiter der schweren Ent täuschung über die Entscheidung der Sowjetregierung Aus druck, deren Auswirkungen er „sehr ernst" nannte. Ueber Mo tivs oder Folgen der russischen Aktion könne man noch kein endgültiges Urteil fällen. Chamberlain machte im übrigen wieder die üblichen Redensarten über die „deutsche Drohung" und bestätigte, daß England über den Verlust der „Courageus" tieferschüttert ist. — In der Debatte erklärte der Führer der Opposition, daß den polnischen Verbündeten nicht mit der ge botenen Beschleunigung Hilfe gebracht worden wäre. Aus den englischen Dominions Nach einem Reuterbericht aus der kanadischen Hauptstadt Ottawa hat die kanadische Regierung bekanntgegeben, daß sie für den „Notfall" zwei Divisionen Expeditionskorps aufstellen könne. — Der irische Ministerpräsident de Valero, der nach Amerika zu reisen beabsichtigte, gibt bekannt, daß er seine Reise abgesagt hat und in der irischen Hauptstadt auf seinem Posten bleiben wird. Sie schwarze Liste ver CWMder Am gleichen Tage, an dem die nordischen Staaten Ihren Willen zur Ausrechterhaltung der Handelsbeziehungen mit allen Staaten bekunden, meldet die Londoner Presse, d-ah das britische Handelsministerium eine schwarze Liste von 278 Firmen herausgegeben hat, die in Handelsverbindungen mit Deutschland stehen. Darunter befinden sich acht schwedisches elf dänische, vierzehn norwegische und elf finnische Firmem! Es handele sich angeblich vor allem um Tochtergesellschaften deutscher Firmen. In der Meldung wird hervorgehoben, daß diejenigen englischen Firmen, die ihre Geschäftsverbindungen- mit den auf der schwarzen Liste stehenden Firmen fortsetzen,' schwereStrafen zu gewärtigen haben. Damit liefert Eng land einen neuen Beweis dafür, daß es mit allen und vov allem mit völkerrechtswidrigen Mitteln gewillt ist,! die Neutralen zu blockieren, das ist offene See-! räuberet! Ltmfrage über Kriede«switten inLlGA. Unerfreuliches Ergebnis für die jüdischen Kriegshetzer Das statistische Büro „American Institute of Pubtte Opinion" ermittelte durch eine große Umfrage, daß 80 v. H. sowohl der demokratischen als auch der republikanischen Wäh ler in USA. gegen einen Kriegseintritt Amerikas sind. Ueber 83 v. H. waren gegen die Entsendung von USA.-Schfffe» in die Kriegszonen, 81 v. H. für Verhinderung der Benutzung I von Schiffen kriegführender Staaten durch Bürger der USL Londoner Krlegsverlängerer am prange« Hch4ver-e italienische Vorwürfe gegen Eng lands Blutpolitik. „England bekräftigt auch nach der entschlossenen und klare« Rede erneut seine Unnachgiebigleit" — so beurteilt das halb amtliche „Giornale d'Jtalia" in riesigen Schlagzeilen die neu, Lage, um dann unter drr Ueberschrift „Aufbau oder Zerstörung' die Frage aufzuwerfen, warum man den Kampf jetzt noch fort fetzen wolle, wo die deutsche Zufuhr wett sicherer als die eng lische sei und die Vernunft heute nur zu einem Waffenstillstand imd einer Vermittlung raten könnte. Sei denn der Massenmord von Millionen und der Ruin der Kultur einen Krieg wert, so fragt die Zeitung, der kein Ziel mehr habe und nicht einmal jenes der theoretischen Be stätigung einer unabwäzbaren Hegemonie? Heute ist weder eine demokratische Vorherrschaft noch eine totalitäre Vorherr schaft möglich. Die Völker Europas fordern den Wiederaus, bau, aber nicht die Zerstörung: das ist der gerechte Weg, aus dem Rom wiederholt und nachdrücklich aufmerksam machte." — Auch „Tevere" wirft die Frage nach dem Ziel einer Fortfüh rung des Krieges aus. Auch der vorsichtigste Militärkritiker könne nicht abschätzen, Wieviel den Engländern und Franzosen dieser Rachekrieg gegen ein Regime kosten werde, das die Un- gerechtigkeit und Torheit von Versailles nicht länger erdulden »oll,«. Englands rüüfiMsloser Handelsleleg ' km Zusammenhang mit den britischen Blockademaßnah. «««, die die rechtzeitige Einfuhr von Iava-Zucker verhtnder- len, ist in Holland rin sehr fühlbarer Zuckermangel «ingetre- 1rn, der die Negierung dazu veranlaßt hat, den Zuckerver- brauch der Bevölkerung und der Industrie zu rationieren. »eS warf in Czernowitz mit Dollars um flH DaS Czernowitzer Judentum hat sich an den polnischen Flüchtlingen schamlos bereichert und sie nach Kräften ausae- veutet, selbst wenn es sich um eigene Rassegenossen handelte. Den Flüchtlingen wurden Fahrräder, Rundfunkempfänger Usw. für wenige Mark abgekauft. Andererseits verkauften ihnen die Juden Lebensmittel zu Wucherpretsen. Es ist übrigens interffant, daß im Gegensatz zu den ge wöhnlichen polnischen Flüchtlingen die „oberen Zehntausend" auS Warschau bei ihrem Eintrefsen auf rumänisches Gebiet -rall mit Dollar und holländischen Gulden gespickte Brieftaschen vorweisen konnten. Der ehemalige Außenminister Beck zahlte überall nur in Dollar. Trinkgelder gab er von fünf Dollar an auswärts. Minisierrai in Paris Am Mittwoch fand im ElysSe die Sitzung deS Minister- rates unter dem Vorsitz Lebruns statt. Daladier gab einen dokumentarischen Bericht über die Gesamtlage in militärischer und diplomatischer Beziehung ab. Der Ministerrat billigte diese» Bericht und sprach — dem „Heroismus" Polens fein« Achtung aus. Unter Bezugnahme auf Darstellungen der deutschen Prelle über die militärische Lage an der Westfront stellt das Stocks holmer „Folkets Dagbladet" fest, wenn Frankreich einig hinter' seiner Regierung stehe, wäre Frankreich und England nicht zu trennen. Aber der Krieg sei in Frankreich nicht populär. Frankreichs Geschäftsträger bei Molotow England» Vertreter tn Moskau hat noch keine Instruktionen Der französische Geschäftsträger in Moskau, Payart. suchte am Mittwoch um eine Unterredunq mit dem russischen Außcnkommissar Molotow nach. Es heißt, der französische Geschäftsträger beabsichtige, dem sowetischen Außenkommissar eine Note zu überreichen, in der die französische Negierung die Sowjetregierung, um nähere Informationen über das Vor- gehen der Noten Armee in Ostpolen bittet. Me englische Botschaft behauptet dagegen nach wie vor auf Anfragen neutraler Pressevertreter, „sie hätte bis jetzt keine Instruktionen" aus London zur Frage des sowjetischen Einmarfechs in Polen erhalten. Ass uMrer Heimst. (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 21. September 1939. Gprvch drs Tage« Der eine fragt: Was kommt danach? Der andre fragt nur: Ist es recht? Und also unterscheidet sich der Freie von drm Knecht. LheobörStor in Jubiläen mtS Sebsnktage 22. September 1593: Der Kupferstecher Matthäus Merian der Aeltere in Basel geb. — 1826: Der Dichter Johann Peter Hebel in Schwetzingen gest. — 1914: Kapitänleutnant Weddigen, der Führer von U-Boot 9, versenkt drei englische Panzerkreuzer bei Hoek van Holland. — 1915: Joffres „Große Offensive" (bis 3. November): Herbstschlacht in der Champagne. Sonne und Mond: So»»«: A. 5.44, u. 18.01; Mond: A. 1S.05, u. —. Oie Fr-ni der deutschen Frauen „Die Front", das sind unsere tapferen Truppen tief in Polen, die den Feind in der Zange haben, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. „Die Front", das sind die Hüter deS Westwalls, an den sich die Franzosen bisher noch nicht heran- oewagt haben. Zwischen diesen beiden ehernen Fronten gebt bas deutsche Volk seiner Arbeit nach und bildet eine innere Front, die alles dafür einsetzt, der Wehrmacht das große Werk der Baterlandsverteidigung tu jeder Weis« fördern zu helfen. Hinter diesen Fronten steht eine weiter«, dk weniger in der Oeffentlichkeit zur Geltung kommt, gleichwohl an Be- deutung keineswegs hinter den anderen zurücksteht, die Front der deutschen Frauen. Auch schon in früheren Kriegen haben sich die Frauen und Mädchen in den Lazaretten und Kranken häusern als Pflegerinnen betätigt, besonders im letzten Welt krieg, und Bewundernswertes dabei geleistet. Es liegt eine gewisse Tragik hinter den großen Opfern, die zu allen Kriegszeiten die Frauen und Mütter gebracht haben und auch heute wieder bringen. Es ist ein stilles und oft unsichtbares Heldentum, das in dem Hellen Schein der großen Taten aus den Schlachtfeldern mit seiner stillen Flamm« nur wenig bemerkt wird. Was unsere Frauen im Weltkriege dem Vaterlande in der vielseitigsten Weise an Wertvollen Diensten geleistet haben, ist Wohl in Büchern ver zeichnet, doch wer hat diese gelesen? Nicht einen Augenblick wird das unsere Frauen hindern, in dem gegenwärtigen großen Ringen wieder ihr« Pflicht zu tun und kein« Opfer dabet zu scheuen. Millionen von Frauen und Mädchen wissen ihre Männer, Söhne oder Brüder draußen, sind mit ihren Herzen mehr bei diesen als bei allen anderen. Und doch mutz auch hier in der Heimat große Arbeit geleistet werden, wird sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen noch erheblich vergrößern müssen, um die Posten auszufüllen, die durch die Einberufung der Waffenträger leer geworden sind. Die große Maschine der Volkswirtschaft darf nicht eine Stunde stocken, soll nicht auch die Wehrkraft darunter leiden. Die Landwirtschaft muß in Kriegszeiten noch mehr leisten als tn ffriedenszeiten, ebenso Vie Industrie. Wie wäre das möglich ohne vermehrten Ein- satz der Frauen? Wir begegnen ihnen wieder wie im Welt krieg als Schaffnerinnen, Briefträgerinnen usw. Viele Frauen führen das Geschäft deS Mannes weiter. Daneben gilt es auch noch, die Familie zu versorgen und den Haushalt in Ordnung zu halten. Es sind doppelte und dreifache Pflichten, denen sich jetzt viele Frauen zu unterziehen naben, und sie tun es gern, wenn sie ihre Männer oder Söhne draußen wohlaus wissen. Sie tun es auch, wenn vom Felde die Traucrnachricht einirissi, denn wir leben ja nicht sür uns, wir leben vor allem für das ganze Volk, auch in der Heimat ist die Front. Wieviel Freude, Kraft und Mut können die Frauen mit ihren.Briesen den Kämpfern bereiten. Wer den Weltkrieg mtt- aemacht yar, Wertz es. Die unvermeidlichen täglichen Unzu länglichkeiten gehören natürlich nicht in solche Briese hinein, so wenig sich ein Soldat in seinen Briefen mit Kleinigkeiten abgeben wird. Wo die deutschen Frauen in dieser Zeit Helse» können, tun sie es als eine Selbstverständlichkeit. Mr wünsch ten aber auch, daß die Männer die vermehrte Arbeit und die Opfer der Frauen würdigten, die an ihrem Teil nicht wenig dazu beitragen, datz die Front gehalten und der End sieg errungen wird. 75 Jahre alt. Am heutigen Donnerstag kann der Volks genosse Ernst Schubert (WielaMtraße) auf ein Drei- vierteljah-rhundert arbeitsreichen und gesegneten Lebens zurück blicken. Wir wünschen ihm noch viele Jahre eines sonnigen Le bensabends! Die Verteilung der neuen Lebensmittelkarten betrifft eine Bekanntmachung des Bürgermeisters in der vorliegenden Num mer. Wir weisen die Volksgenossen auch hierdurch darauf hin, sich mit dem Inhalt der Bekanntmachung vertraut zu machen. Lehrlingszuweisung bis 1. Oktober beantragen! Die Be triebe, die Lehrlinge einstellen wollen, müssen für den Ein- «stellungstermin Ostern 1940 bis zum 1. Oktober 1939 auf bei den Arbeitsämtern erhältlichen Vordrucken die Zuweisung eines Lehrlings beantragen. Eine nicht rechtzeitig erfolgte Be antragung wird zur Folge haben, daß der beantragende Betrieb bei der Lehrlingszuweisung nur dann berücksichtigt werden kann, wenn Jugendliche nach erfolgter Verteilung noch zur Ver fügung stehen. Pflicht zur Preisauszeichnung. Für zahlreiche Güter und Leistungen des täglichen Bedarfes besteht die Pflicht zur Preis auszeichnung. Der Käufer soll durch die Vorschriften über Preis auszeichnung vor Preisüberschreitungen geschützt werden. Hier bei wich unterschieden zwischen Preisverzeichnissen, die innen und außen im Geschäft gut sichtbar angebracht sein müssen, und Preisschildern, die an der auszeichnungspflichtigen Ware selbst anzubringen sind, sobald die Ware sichtbar ausgestellt oder an gepriesen wird. Für manche Waren brauchen nach Wahl des Verkäufers nur Preisschilder oder Preisverzeichnisse ver wendet zu werden; für manche dagegen, so u. a. für die meisten Fleisch- und Wurstwaren, müssen sowoh-l Schilder angebracht als auch Verzeichnisse ausgehängt werden. Wer gegen die Pflicht zur Preisauszeichnung verstößt, wird von der Preisbehörde mit einer erheblichen Ordnungsstrafe belegt; die Nachlässigkeit in der Preisauszeichnung begründet überdies den Verdacht, daß es der betreffende Verkäufer auch mit der Einhaltung der Preisvorschristen nicht genau nimmt. Unverbrauchte Bezugsscheine nicht westergeben. Ein Teil der Bezugsscheinabschnitte, insbesondere bei Fleischwaren, wird wegen der Höhe der angewiesenen Mengen nicht von allen Be rechtigten ausgenutzt, wie sich in der Praxis des Fleisch- und Wurstverkaufes bei den Fleischereien ergeben hat. Die maß gebenden Stellen waren sich von vornherein darüber klar, daß nicht alle Volksgenossen die auf den Bezugsscheinen vorgesehe nen Höchstmengen voll benötigen würden. Denn, da die ge samte Ernährungswirtschaft schon seit Jahren statistisch bis ins einzelne erfaßt wird, konnte man genau errechnen, daß die auf den Bezugsscheinen vorgesehenen Lcbensmittelmengen in ihrem Gesamtumfang in den Vorjahren nie gekauft worden sind, also auch bei Zuteilung durch Bezugsscheine im normalen Verbrauch nicht gekauft wurden. Das Fleischergewerbe wird nun in die sem Zusammenhang durch das amtliche Innungsorgan „Deutsche Fleischerzeitung" darauf hingewiesen, baß selbstverständlich der Gesetzgeber Vorsorge getroffen hat, daß nicht etwa die unver brauchten Bezugsscheinabschnitte zu Schiebergeschäften miß braucht werden können. Insbesondere dürfen auch die Fleischer unverbrauchte Abschnitte weder annehmen noch wcitergeben. Die Verordnung zur vorläufigen Sicherstellung des lebenswich tigen Bedarfes des deutschen Volkes vom 27. August 1939 be droht Mißbrauch von Bezugsscheinen mit schweren Strafen.
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