Volltext Seite (XML)
natkönälsozkäUMchen Gedanken verbünben'fei und daß sich mit der Dresdener Bevölkerung ganz Sachsen zur Frie denspolitik des Führers bekenne, brach erneut lauter Bei fall aus, der sich verstärkt wiederholte, als Hermann Göring in seiner Ansprache erklärte, daß das deutsche Volk ent schlossen sei, hinter den Willen des Führers zu treren. Hermann Göring fuhr fort: Wenige Entschlüsse haben die Welt so in Aufruhr versetzt wie der Entschluß vom 7. März 1936. Nicht nur, weil deutsche Truppen in das deutsche Rheinland einge rückt sind, sondern auch, weil der Führer den gewal tigsten Friedensappell in die Welt hin- cingerufen hat. Nun heißt es für das ganze Volk, sich bekennen, bekennen zu einer kühnen Tat. Wie dieses Bekenntnis ausfallen wird, das können wir am besten be urteilen, die wir auf unseren Reisen durch ganz Deutsch land die einzigartige, gewaltige und herrliche Stimmung, die jetzt durch das ganze deutsche Volk geht, erlebt haben. Aus allen deutschen Gegenden klingt einheitlich eine herrliche Stimmung empor, die den Staatsmännern der anderen Völker das Deutschland von heute zeigt. Der Führer und sein Volk sind ein Wille und eine Energie geworden. (Brausender, sich immer wiederholender Beifall.) Wenn wir trotzdem jetzt gewaltige Kundgebungen und Versammlungen abhaltcn, so deshalb, weil die Welt heute mehr denn früher auf diese Kundgebungen und Versamm lungen hört. Die Welt soll wieder Achtung vor Deutsch land haben, sie soll das nationalsozialistische Deutschland nicht mit dem Deutschland der System zeit verwechseln. Die Welt sott aufgeklärt werden über das, was wir wollen und was wir erreichten. Jahrhun derte und Jahrtausende kann man zurückgchen, niemals aber wird man etwas finden, was auch nur annähernd an die gewaltige Umwälzung heranreicht, die der National sozialismus brachte. Der Ministerpräsident wies dann auf die Zeit kurz vor der Machtübernahme durch Adolf Hitler hin, als Deutschland verloren schien. Der Bolschewismus bätte Deutschland vernichtet, wenn nicht auf der audereu Seite ein Feldzeichen aufgepflanzt worden wäre, das auf blutrotem Tuch in strahlendem Weiß das Hakenkreuz zeigte. Der 30. Januar 1933 brachte die Rettung des deut schen Volkes. Alles Trennende wurde beseitigt und die Parole ausgegcben: Deutschland, nichts als Deutschland! Dann aber begann der Aufbau des Reiches; seine erste Vor aussetzung war die Sicherung des inneren Friedens. Wir Zellten das deutsche Haus auf einen neuen Gv„nd die Fundamente hießen: Freiheit und Ehre! (Brausender Bei fall.) Dann aber mußten wir das deutsche Volk wieder zu Glauben und Hoffnung bringen. Wir mutzten cs wie der arbeitslustig machen. Dazu mutzten wir Arbeit schaf fen und die deutsche Wirtschaft wieder auf eine gesunde Basis stellen. Das war nicht Sozialismus der Phrase, das war Sozialismus der Tat! (Begeisterter, langanhaltender Beifall.) So haben wir Na tionalsozialisten die Versprechungen erfüllt, die die Marxi sten früher den Arbeitern gegeben haben. Ueberall packte das deutsche Volk an: Deutschland stieg wieder empor. Der Wunder allergrößtes aber war — wir kannten mit einem Mal wieder in Deutschland Bruder und Schwester wir kannten wieder Deutschland und ein deutsches Volk. Aller 5raß und alles Mißtrauen waren verschwunden. Ueberall setzte sich die herrliche Idee von der Einheit des Polkes und der Volksgemeinschaft durch. So verschieden wir in unseren Auffassungen in kleinen Dingen sind: in! allen großen Fragen der Nation sind wir eins! 68 Mil lionen Energien arbeiten nicht mehr gegeneinander: sie sind vereint als eine unerhörte Macht in der Faust des Führers. Der Führer wird diese Energien so einsetzen, wie es für des Volkes Wohl notwendig ist. Die Welt konnte über den Entschluß vom 7. März nicht überrascht sein; denn es war selbstverständlich, daß unsere 15 Millionen Volksgenossen am Rhein in den Schutz des Reiches zurückgebracht werden mußten. Die Völker müssen sich aber auch daran gewöhnen, daß im Deutschen Reich nur ein Deutscher etwas zu sagen hat! (Brausender, langanhaltender Beifall.) Niemand kann ernsthaft behaup ten, daß die paar Bataillone deutscher Soldaten, die jetzt wieder in ihre alten Friedensgarnisonen im Rheinland zurückgekehrt sind, eine Bedrohung Frankreichs darstellen können. Ich glaube auch nicht, daß das französische Volk als solches eine Bedrohung darin sieht. Wir wollen nur unser Recht und unsere Gleichberechtigung, sonst nichts! Man soll aber nicht die im deutschen Volk tief wur zelnde Fricdcnsschnfucht mit Angst verwechseln. Wir fürchten einen Krieg mir, weil wir uns nach dem Frieden sehnen. Aber wir wollen nicht den Frieden um jeden Preis und Wir wollen nicht, daß man das deutsche Volk unterdrücken will! Weil wir keinen Krieg wollen, hat der Führer sein großes Friedensangebot gemacht. Deshalb bleiben wir auch in unserem Land und gehen in kein anderes hinein. Drohungen können uns beute nicht mehr schrecken; diese Zeiten sind endgültig vorbei! Gott hat nicht gewollt, daß Deutsche zu Knechten und zu Sklaven werden. Es hat uns gegeben, daß wir in Freiheit und Ehre leben sollen. Deshalb werden wir auch dieses Recht in unseren Fäusten und in unseren Herzen halten, so stark, daß es uns keine Macht der Welt entwinden kann. Die größte Tugend des Nationalsozialismus ist die Pflichterfüllung, die die eigene Person und die eigene Bequemlichkeit rücksichtslos zurückstellt hinter das Wohl des Polkes, sein Glück und seine Größe, und die jedes Opfer auf sich nimmt für die Größe und das Glück dieses Volkes. Zum zweiten wird von jedem Nationalsozialisten Kameradschaft und Treue bis zum letzten verlangt. Kameradschaft heißt aber auch, ein ganzes Volk versöhnen und zusammenführen. Nie darf ein Deutscher einen anderen Deutschen im Stich lassen. Das Beispiel hier für haben uns die Kameraden von der SA und SS ge geben, die zehn Jahre lang dem deutschen Volk Kamerad schaft vorererziert haben. Die höchste und entscheidendste Tugend des Nationalsozialismus überhaupt aber sind: Hingabe und Opferbereitschast. Der Nationalsozialismus muß bereit sein, jedes Opfer zu bringen für sein Volk, auch durch Hingabe des eigenen Lebens, das ihm nichts be deuten kann gegenüber dem Einsatz, für den er es hingibt: sein Volk. (Brausender, sich immer wiederholender Beifall« Welche Kraft aber muß ein Volk hervorbringen, das folche_ypfcrbcrcite Menschen besitzt! Sorat nun da ¬ für, Mann für Mann und Frau für Hrau, daß Ihr durch Pflichterfüllung, Kameradschaft und Opferbereitschaft Nationalsozialisten werdet! (Ueberaus starker, langanhaltender Beifall.) Zum Natio nalsozialisten aber gehört auch ein aufrechter Cha rakter und die Erziehung untereinander. Wir müssen wieder harte Männer erziehen, die mannhaft das Schick sal ihres Volkes tragen. Unsere Dankbarkeit und Treue aber gilt unserem Führer Adolf Hitler. Die Welt wird erkennen müssen, daß wir unserem Führer blind vertrauen, weil er uns das Vertrauen wiedergcgebeu hat; daß wir unerschütterlich an ihn glauben, weil er uns den Glauben wiedergegeben hat, als alles um uns verfaul (Stürmischer Beifall.) . Unser Führer ist uns von Gott gesandt! (Erneut stür Mischer Beifall.) Der Allmächtige hätte Deutschland gewiß keinen solchen Führer gegeben, wenn er es untergehen lassen wollte. Er hat ihn uns gegeben, damit Deutschland aufersteht zur Größe und zum Glück. Durch schwärzeste Nacht hat uns der Führer wieder zum Licht geführt. Dafür danken wir un serem Gott. Und nun zum Schluß: Begreift das eine, der Mensch muß über sich selbst hinauswachscn. Er kann das um so leichter, wenn solch ein Vorbild vor ihm steht, wie es der Führer für uns alle ist. Wir müssen alle früher oder später einmal sterben, wie vor uns unsere Väter und Großväter starben, und wie nach uns unsere Kinder einmal sterben müssen. Als einzelne Lebewesen sind wir vergänglich. Das deutsche Volk aber ist schon vor Jahrhunderten und Jahrtausenden gewesen; es ist heute und es wird immer sein! Begreift das, meine Volksgenos sen, und Ihr werdet zum letzten Entschluß kommen. Und nun laßt uns zn Gott flehen, daß das deutsche Volk ewig sein möge! (Stürmischer Beifall und sich immer wieder holende Heilrufe.) Aus tiefinnerster Ueberzeugung sangen die Zehntau sende nach dem dreifachen Sieg-Heil auf unseren Führer das Deutschland- und Horst-Wesscl-Licd. Diplomatische Wochenendbesprechungen in der englischen Hauptstadt. / sn»»«ntrop »«richtet in Der«». Da Sitzungen des Völkerbundsrates in London erst für den Beginn dieser Woche angesetzt waren, konnten am Sonnabend und Sonntag in der englischen Hauptstadt keine entscheidenden Verhandlungen geführt werden. Außerdem hatte sich Botschafter von Ribbentrop am Sonnabend zi^r persönlichen Berichterstattung beim Führer nach Berlin begeben, um eine Darstellung der Londoner Verhandlungen zu übermitteln. Man kann an nehmen, wie man aus englischen diplomatischen Kreisen erfährt, daß es sich bisher in London um den allerersten Abschnitt einer Verhandlungszeit handle, die sich sehr lange ausdchnen könne. Die an der Völkerbundstagung teilnehmenden Diplo maten haben selbstverständlich über das Wochenende leb haft untereinander Fühlung genommen. Dabei ist zum Ausdruck gekommen, daß man nicht überall mit der Hal tung der Locarnomächte gegenüber dem Völkerbundsrat einverstanden ist. Es herrscht unter den Ländervertretern beim Völkerbundsrat ein bemerkenswertes Gegeneinander, besonders die Vertreter kleinerer Mächte und neutraler Staaten glauben unter der Führung des dänischen Außenministers Munch dem bisherigen Er gebnis der Londoner Verhandlungen nicht ihre Zustim mung ohne weiteres geben zu können. Hinzu kommt die Haltung Polens, dessen Außenminister Beck in der geheimen Ratssitzung erklärt hat, daß er sich ausdrücklich jede Entscheidung Vorbehalten müsse. Wie aus der englischen Hauptstadt gemeldet wird, traten im Grosvenor-House die in London anwesenden Vertreter der skandinavischen Länder, Hollands, der Schweiz und Spaniens zu sammen, um in einen Gedankenaustausch über die Denk schrift der Locarnomächte einzutreten. Von verschiedenen Seiten sei auf die Gefahr hingewiesen worden, daß eine Verbindung zwischen dem Vorgehen dxr Locarnomüchte und dem Völkerbund hergestcllt zu werden drohe. Die Vertreter der neutralen Staaten seien bereits vor einer Woche in Fühlung zueinander getreten, um die Entwick lung der internationalen Lage gemeinsam zu verfolgen. Geschäftiges, aufgeregtes Treiben herrscht aber be sonders in den Zimmern des französischen Ministers Paul- Boncour, in den Zimmern der Ratsmitglieder und wohl auch in Chequers, wo der englische Ministerpräsident Baldwin und Außenminister Eden am Sonntag ver handelt haben. Die Spannung in diesen Kreisen ist aber nicht etwa nur auf die Erwartung der deutschen Antwort eingestellt, sondern weit mehr durch die Erkenntnis veran laßt, daß die berüchtigte Denkschrift ein völliger Fehlschlag in jeder Beziehung ist und erst recht in der nächsten Zeit sein wird. Die verworrenste Denkschrift, die je in der Nachkriegszeit von europäischen Staatsmännern zusammengeschrieben wurde, hat bereits 48 Stunden nach ihrem Erscheinen als englisches Weißbuch eine Verwirrung der diplomatischen Lage erreicht, wie sie bisher in Europa kaum üblich war. 29. UAY vLukchek ödster! Du ledrj im roricMen Ztaate kuwoas. vafürctanks AdoWttler auldnoIMk) UkiOlld: 100K Nicht ein einziger der in London augenblicklich tätigen Diplomaten und Journalisten glaubt daran, daß Deutschland in irgendeine Erörterung über die un glaubliche Forderung nach Schaffung der 20-Kilometer- Zone mit der Besetzung durch englische und italienische Truppen eintreten würde. Alle englischen Zeitungen stellen übereinstimmend fest, daß es gänzlich ausgeschlossen ist, daß irgendeiner Nation in Europa, geschweige denn Deutschland, eine derartige Zumutung ernsthaft gestellt werden kann. Es wird immer wieder darauf hingewiefen, daß auch ge rade die Hinzuziehung der Italiener mehr als komisch sei in dem Augenblick, in dem England in der Vor bereitung der Verhandlungen des Dreizehnerausschusses des Völkerbundes keineswegs so eifrig wie Frankreich bemüht ist, di Sanktionen gegenüber Italien abzubauen. Man gibt überall in englischen Kreisen zu, daß es sich weder auf englischer noch auf französischer Seite um einen ernsthaften „Vorschlag" gehandelt habe. Die Engländer wollten nur eine neue Rückzugsmöglichkeit für die Fran zosen bauen, von der sie Flandin aus eine weitere Ver ständigung mit Deutschland hinführen zu können glauben. Die englische Presse glaubt feststellen zu können, daß die sogenannten Vorschläge kein unteilbares Ganzes, sondern nur eine Grundlage für kommende Er örterungen seien. Deutschland ist angeblich nur gefragt worden, ob es überhaupt über ähnliche Fragen Erörterun gen anstellen wolle. Es könne Gegenvorschläge machen, die sogar erwünscht seien, und wenn Deutschland zu der Bildung einer neuen Zone Nein sage, werde über eine andere Frage verhandelt werden. Die neue Zone solle, wenn sie überhaupt zustande kommt, nur für wenige Wochen der ersten Konferenz, die der Erörterung der Nichtangriffspakte gewidmet fei, gebildet werden. E^ follcn in der Zone keine militärischen Streitkräfte mit polizeilichen Befugnissen eingesetzt werden wie an der Saar, sondern es solle nur eine symbolische Besetzung als Geste sein, und zwar angeblich, weil ein Ausgleich not wendig war, nachdem Frankreich verschiedentlich nach gegeben habe. Die italiemsch-vsterreichisch-llNgE Besprechungen in Asm. „Enge Freundschaftsbande des faschistischen Italiens mit Österreich und Ungarn." Die italienisch-österreichisch-ungarischen Besprechun gen in Nom nehmen das Interesse der italieni schen Zeitungen gänzlich in Anspruch. Alle Zei tungen weisen daraus hin, daß die römischen Protokolle in den letzten zwei Jahren wie kaum ein anderes inter nationales Instrument ihre Brauchbarkeit und Wirksam keit erwiesen hätten, um mit einiger Schadenfreude zu vermerken, daß der Versuch, die Donaufrage ohne Italien in Paris wieder anzukurbeln, kläglich gescheitert sei. Der ungarische Ministerpräsident Gömbös und der ungarische Außenminister, und eine halbe Stunde später der österreichische Bundeskanzler Schuschnigg und der österreichische Außenminister legten an den Grabdenk mälern der beiden letzten Könige von Italien im Pan theon Kränze mit Schleifen in ihren Landesfarben nieder. Anschließend wiederholten sie dieselbe Zeremonie am Grabmal des Unbekannten Soldaten. Später fand dann die erste offizielle Besprechung zwischen dem Duce, dem Bundeskanzler und dem ungari schen Ministerpräsidenten in Gegenwart ihrer Außen minister im Palazzo Venezia statt. Nach einer zweiten Unterredung des italienischen Re gierungschefs mit den von ihren Außenministern begleite- ten ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös und öster reichischen Bundeskanzler Schuschnigg fand zu Ehren der österreichischen und ungarischen Staatsmänner in der italienischen Kammer eine große Kundgebung statt, der auch der Duce beiwohnte. Als der ungarische Ministerpräsident und der österreichische Bundeskanzler ihre Loge betraten, wurde die Sitzung unterbrochen. Kammerpräsident Ciano richtete sodann in einer kurzen Ansprache einige Begrüßungsworte an die Erschienenen, in der er darauf hinwies, daß e n g e F r e u n d s ch a f i s- bande das faschistische Italien mit Oster- reich und Ungarn verbinden. Ciano hob be sonders die Haltung der beiden Länder während des Sanktionskrieges gegen Italien hervor und fand scharfe Worte für die gegen Italien begangene Ungerechtigkeit seitens der sanknousführenden Länder. Der ungarische Ministerpräsident Gömbös und der ö»errsichUche Bunde-^'an-ler Schuschnigg haben am Sonntagnachmittag in Begleitung ihrer Außenminister die dritte Unterredung mit dem italienischen Regierungs chef gehabt, die etwa zwei Stunden dauerte. Nach der Unterredung wurde folgende kurze amtliche Mitteilung ausgegeben: „Die italienisch österreichisch-ungarischen Besprechungen sind am Sonntag nachmittag im Palazzo Venezia fortgesetzt worden. Sie haben zum Abschluß von Vereinbarungen ge führt, die qm Montag unterzeichnet werden."