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Nationale Bezirks VoigeschUe- Das Stadt- ^es Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt zu Da? „W 1,80 RM nehme« Falle hö gen besi tuns od gleil der Lberneh- irS und Nr. 70 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 33. März 1936 Unter allen Umständen die Ehre der Nation! Der Führer sprach im Gau Schlesien. Am Sonntagnachmiitag traf der Führer in Breslau ein, wo er in der Jahrhünderthalle zu den Schlesiern sprach. Vor den Versammlungshallen warten die Ersten schon seit den frühen Morgenstunden, nm sich einen guten Platz zu sichern. Um 12 Uhr werden die Tore geöffnet. Die Tau sende und aber Tausende strömen in die Jahrhunderthalle und in den M^ssehof, und nach einer Stunde ist auch der letzte Stehplatz besetzt. Besonders in den von schwerer Ar beit und einem harten Leben geprägten Gesichtern der 3000 oberschlesischen Bergarbeiter, die ans Ehrenplätzen in den ersten Reihen der Halle sitzen, ist deutlich die Freude dar über zu lesen, daß sie nun bald den Führer sehen und hören werden. Als der Führer mit seiner Begleitung die Front der Ehrenglicdcrungcn abgeschrittcn hatte, überreichte ihm ein Pimpf ans Neurode im Eulengebirge einen etwa 200 Jahre alten bunten Stahlstich, ein altes Familienstück, das eine Ansicht der Stadt Braunau am Inn, dem Geburtsort des Führers, darstellt. Die den Flughafen dicht umsäumende Menschenmenge verlangte immer wieder stürmisch nach dem Führer und brachte ein Sieg-Heil nach dem anderen ans. Während des ganzen neun Kilometer langen Weges vom Flughafen zur Jahrhünderthalle grüßte der Führer, in seinem Wagen stehend, die ihm von allen Seiten begeistert und stürmisch znjubelnden Volksgenossen, deren Reihen nm so dichter wurden, je mehr sich die Kolonne dem Stadtinnern näherte. Bei der Ankunft des Führers in der Halle herrschte riesige Begeisterung, die sich nicht legen wollte. Gauleiter Wagner versuchte mehrmals vergeblich, zu sprechen, die Volksgenossen brachen immer wieder in Heilrufe aus. Erst als er abwinkle, trat Ruhe ein, und der Gauleiter konnte den Führer namens der Männer und Frauen der Pro vinz Schlesien willkommen heißen. In feinem mitreißenden Appell an die Schlesier rief der Führer unter dem Jubel der Massen aus: Ueber dieser Provinz steht in unauslöschlichen Lettern das Wort „Ehre", steht das Wort „Sclbstbewußtsein" und steht das Wort „Freiheit". Wenn tch in langen Jahren kämpfte um des deutschen Volkes inüere Freiheit, dann ringe ich seit drei Jahren um die Freiheit des deutschen Volkes nach außen. 'Ich habe Sie für den 29. März aufgernfen, nicht damit mir als einzelnen Menschen eine Stärkung zuteil wird, sondern damit sich in mir ausdrückt die Stärke des deutschen Volkes, die Stärke seiner Gesinnung, die Stärke seiner Ehrauffassung, die Stärke seines Freiheitswilleus und aber auch die Stärke seiner Entschlossenheit ebenso wie die Stärke seines Friedenswillens." Der Führer sprach von der Einigung, dem Wunder der Volkswerdung der deutschen Nation, von der Wieder gewinnung der Ehre, der Selbstachtung und der Recht schaffenheit im deutschen Volk. Wann ist jemals in einem Volk in drei Jahren eine größere Wandlung vor sich gegangen? Wann ist jemals in drei Jahren ein größere» Umbruch erfolgt, auf allen Gebieten des Lebens? Wann ist jemals in drei Jahren eine gewaltigere furchtbarere Wirtschaftskatastrophe überwun den worden? Wann ist in drei Jahren eine größere poli tische Zerrissenheit beiscitigt worden? Wann ist in drei Jahren ein Volk aus so tiefer Ohnmacht wieder erweck; worden zu seinem Glauben an sich und seine Existenz? Wann ist das je der Fall gewesen? (Minutenlang jubeln die Massen dem Führer zu.) In diesen drei Jahren ist in Deutschland nicht ein Wort gefallen, das ein anderes Volk bedrohen könnte, ist kein Schritt unternommen worden, den ein anderes Voll als gegen sich gerichtet auffasscn könnte. (Mit stürmischer Zustimmung unterstreichen die Massen diese Feststellung des Führers.) In diesen drei Jahren ist die Erhebung des deutschen Volkes in so reinen Frormeu gelungen, wie wir kaum ein geschichtliches Beispiel dasür sehen. Allerdings, in diesen drei Jahren ist auch im deut schen Volk ein fanatischer innerer Wille und unerhörter innerer Entschluß befestigt worden, nämlich das. was war, unter keinen Umständen mehr fortzusetzen und inner keinen Umständen wieder zu erdulden! (Stürw-scher Bcisall.) Die Völker empfinden es wohl überall: Es muß, besonders auf diesem Kontinent, der die Voller so ena aneinander drängt, eine neue Ord nung kommen. (Die Völker müssen ein neues Verhältnis zueinander fin- chen. Eine neue Konstruktion mutz geschaffen werden, die ihnen allen das Leben ermöglicht, die ausgeht von der Ueberzengung, daß die Völker Realitäten geschichtlicher Art sind, die man zwar wegwünschen kann, aber nicht zu beseitigen vermag. Uever dieser neuen Ordnung, die ausgerichtet werden muß, aber stehen die Worte: Vernunft und Logik, Ver ständnis und gegenseitige Rücksichtnahme. (Stürm. Beifall.) Diejenigen jedoch irren sich, die glauben, daß am Ein gang dieser neuen Ordnung das Wort Versailles stehen kann. Das wäre nicht der Grundstein einer Neuordnung, sondern ihr Grabstein! Deutschland strebt nach dieser neuen Ordnung. Nicht nach einer Ordnung, die den anderen Völkern irgend etwas nimmt, sondern die gleiches Recht herstellt, um damit zu einer freudigen Uebernahme gleicher Pflichten zu kommen Das deutsche Volk lebt heute in diesen Auffassungen, es lebt in ihnen so sehr, daß deren Entfernung aus dieser Welt seiner Verstellungen unmöglich ist. Der Führer kennzeichnete die durch den französisch- sowjetrnssischen Pakt hervorgernfene politische Situation. „Deutschland zieht daraus die einzig mögliche Konsequenz die es ziehen kann. Wenn schon die Welt um uns sich wie der in neue Militärbündnisse verstrickt, dann wollen wir zum mindesten die Souveränität über das gesamte Reichs gebiet wieder hergestellt wissen! (Tosender Beifall braust durch die weite Halle.) Die Behauptung aber, daß diese Wiederherstellung der Souveränität des Reiches über das eigene Reichs gebiet für andere unerträglich sei, ist für uns unerträglich. (Erneute Zustimmungskundgcbungen der begeisterten Massen. Was ist das für eine Völkerordnung, was soll das für eine Völkerverständigung sein, in der es möglich ist, ein an deres Volk zu bedrohen, nur weil cs in seinem eigenen Reichsgebiet seine Hoheit beansprucht. Wir werden vor solchen Auffassungen nicht kapitulieren! Das kann die Wei zur Kenntnis nehmen! Wir kümmern uns nicht darum, was andere Völker inerhalb ihrer Grenzen tun, ja wir halten das überhaupt geradezu als eine Voraussetzung für den Aufbau einer wirklichen Völkerordnung und Völkergemeinschaft. Wir glauben, daß es einer der primitivsten Grundsätze eines wirklichen Volker-Verständnisses ist, daß jedes Volk das andere in seinem Raum leben läßt, so, wie es leben will. (Große Begeisterung.) Deutschland stellt keine Ansprüche an andere Völker! Es ist aber auch nicht gewillt, Forderungen und Ansprüche anderer Staatsmänner, die auf die in nere Gestaltung des Reiches und seiner souveränen Rechte Bezug haben, anzuerkennen! (Tosender Bei fall.) Und hier irren sich diese, wenn sie glauben, daß das nur die Meinung eines Manes namens Adolf Hitler wäre! Nein! das ist die Meinung eines 67- Millioncn Volkes! (Bei diesen Worten des Führers brechen die Schlesier in zchntausendfnchc Hcilrufe aus.) Tie anderen Staatsmänner können ja ihrerseits auch einmal ihre Völker befragen, ob sie cs wünschen, daß Europa in lauter Militärbündnisse verstrickt wird? Ob sie wünschen, daß dem einen oder anderen Volk seine Ho heitsrechte auf eigenem Gebiet abgeschnitten oder bestrit ten werden? Ob sie wünschen, daß daraus wieder neue Erbitterung und neuer Haß kommt, oder ob sie nicht auch wünschen, daß endlich dieser wahnsinnige und törichte Krieg aller gegen alle aufhört! (Wieder braust die begei sterte Zustimmung der Massen auf.) Ich habe jedenfalls diese Frage gestellt, und zwar der Instanz, die für mich allein entscheidend ist und deren Be urteilung oder Verurteilung mich allein treffen kann. ES ist dies das deutsche Volk! (Jub. Heilrufe.) Ich habe mich an die Nation gewandt, und ihr diese Frage vorgelegt: Bist du auch dieser, meiner Auffassung? Willst Du auch unter allen Umständen die Ehre der -ation wahrnehmen, zugleich aber auch die Hand zu einem dauernden Frieden geben? Willst Du, deutsches Volk, Dich hiermit Deiner Füh rung verbinden oder mißbilligst Du diese Haltung Deiner Negierung? Ich habe an die Nation appelliert. Mögen das die anderen Staatsmänner nnch tun. Vielleicht werden dann, wenn die Staatsmänner nicht einig zu werden ver mögen, die Völker die Einigung finden! Und dieses Bekenntnis lautet: „Ich bin ein Deutscher, Ich glaube an mein Volk. Ich glaube an seine Ehre. Ich glaube an seine Zukunft. Ich glaube an sein Recht und ich trete ein für dieses Recht. Ich trete ein für seine Freiheit und ich trete damit ein für einen besseren Frieden als den Frieden des Unsegens und des Hasses der Vergangenheit. Das glaube ich und das bekenne ich im Namen meines Polles vor der ganzen Welt. Und Du, mein Volk, tritt jetzt hinter mich!" Die Schlußworte dieses Bekenntnisses des Führers gehen fast unter in den stürmischen Jubel der tief ergrif fenen Massen. Immer wieder und wieder brausen die to senden Heilrufc der Zehntausende durch die riesige Halle. Ganz Schlesien huldigt seinem Führer. Ganz Schlesien bereitet dem Befreier Deutschlands begeisterte Treuekund- gcbnngen. Hermann Göring in Dresden Treuegelöbnis der Dresdener Bevölkerung Wenn Ministerpräsident Hermann Göring, einer der ältesten Mitkämpfer des Führers, und der Mann, der den Auftrag des Führers, den deutschen Luftraum für das Volk zu schütze», iu glänzender Weise erfüllte, am Freitag vor den Tausenden von Volksgenossen in Riesa freudig bewegt erklärte, daß er überall das gleiche herrliche Bild »deutscher Treue gegenüber unserem Führer empfangen chabe, ob am Rhein, in Mitteldeutschland oder in anderen Gauen, dann konnte sich Hermann Göring in Dresden überzeugen, daß auch die Sachsen rückhaltlos zum Führer stehen in dieser schweren Zeit. Die Landeshauptstadt hatte sich besonders festlich ge schmückt, um den Mann zu empfangen, der nun zum dritten mal seit 1930 vor den Dresdener Volksgenossen sprach. Dresden, das wegen seiner Kunst und Wissenschaft und wegen seiner großen Industrie bekannt ist, verspürt in rei chem Matz den Aufschwung, der der Stadt durch den Führer und die Bewegung ermöglicht wurde. In dieser Erkenntnis strömten am Sonnabendnachmittag Tausende von Volks genossen aus allen Bevölkerungsschichtcn in die Riesenhalle der Straßenbahnverwaltung in der Waltherstraße, die schon lange vor Beginn der Kundgebung überfüllt war, weshalb zwei Nebenvcrsammlungen durchgeführt werden mußten. Vom Hotel Bellevue bis zur Waltherstraße zog sich ein Kilometer langes Fackelspalier hin, durch das Hermann Göring seinen Weg nahm, überall mit Jubet begrüßt von den Menschenmassen, die die Zufahrt straßen besetzt hielten. Verkehrsstockungen traten ein, und mühsam kam man vorwärts. Als man sich endlich zur Straßeubahnhalle durchgekämpft hatte, sah mau die Halte schon überfüllt. In den vordersten Reihen der 40 000 Men schen fassenden Halle saßen die Kriegsbeschädigten, die durch ihr'Hiersein jeden Volksgenossen gleichsam mahnen wollten, sich ebenfalls für Deutschland' einzusetzen durch ihre Stimmabgabe am Wahltag für den Mann, der Deutsch land nach dem fürchterlichen Niedergang ehrhaft und wehr haft nmchte. Wir Sachsen müssen dem Führer ganz besonders unseren Dank abstatten, denn sein riesiges Aufbauwerk, durchgeführt von unserem Reichsstattcrhaltcr Martin Mutschmann und seinen Mitarbeitern, zeigte bei uns die schönsten Erfolge. Diese Erfolge aufzuzählen, ist nicht notwendig, denn wir stoßen auf sie überall; ob es sich um die wieder in Gang ge setzten vielen sächsischen Betriebe handelt, um den Bau der Reichsautobahnen, die der schönen sächsischen Landschaft einen erheblich gesteigerten Reiseverkehr bringen werden, oder um die Wiedererobcrung des Auslandabsatzes der sächsischen Wertarbeit, um die Eingliederung der sächsischen Jugend, die so lange hungern und darben mutzte, weil die Väter jahrelang erwerbslos blieben, oder um den wahrhaften Schutz des Grenzlandes Sachsen. Vergessen wir nie, daß wir einst als das rote Sachsen unrühmlich be kanntgeworden waren, aber nun der Gau Sachsen unter nationalsozialistischer Führung in allen seinen Leistungen oft an der Spitze der deutschen Gaue marschieren kann! Reichsstatthalter Mutschmann gab diesen Gedan ken beredten Ausdruck, als er Hermann Göring namens des sächsischen Volkes begrüßte. Der Jubel, der Hermann Göring bei seinem Eintreffen in der Halle cntgegcnbrauste, wollte nicht enden. Göring sah sich veranlaßt, mit Hände winken darum zu bitten, die Begeisterung der 40 000 ab ebben zu lassen. Als der Rcichsstatthatter erklärte, daß Hermann Göring sich auch iu den sächsischen Betriebe» habe überzeugen können, wie stark der. deutsche Arbeiter mit dem