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Oer Tag von Potsdam. 21. März 1933! Ganz Deutschlands Blick ist nach Potsdam gerichtet, in die altpreutzische Stadt, die heute widerhallt vom Marschschritt der braunen Heere Adolf Hitlers, die vor dem greisen Reichspräsidenten von Hindenburg und dem jungen Kanzler des Reiches und dem Führer der Bewegung, Adolf Hitler, vorbeipara dieren nach der feierlichen Reichstagseröfsnung in der Potsdamer Garnisonkirche. Unvergeßliche Stunden in der Garnisonkirche, die seit dem historischen 2t. März 1933 zum Wahrzeichen Potsdams wurde. Rach dem Siege der Bewegung am 30. Januar 1933 und dem überwältigenden Reichstagswahlsieg vom 5. März, der mit >7,3 Millionen Stimmen für die NSDAP, ein überwältigendes Bekennt nis des deutschen Polkes zu Adolf Hitler brachte, fand am Tage von Potsdam mit dem feierlichen Staatsakt der Reichstagseröfsnung in der Garnisonkirche dieBegrün- dung deZ neuen Reiches, des Dritten Reiches, statt. Der Führer bei seiner Rede in der Garnisonkirche. Vor ihm der greise Feldmarschall von Hindenburg. (Wagenborg-Archiv.) Alarmnachnchkn aus dem amerikanischen Sochwaffergebiet. Der Nordosten ein einziges Seengebiet. Flugzeuge und Luftschiffe zur Hilfe ein gesetzt— Seuchen gehen um. Das Hochwasser in den Bereinigten Staaten hat jetzt Ausmaße angenommen, wie sie in der Geschichte der betroffenen Staaten bisher noch nicht verzeichnet waren. Nicht weniger als 15 Staaten find in Mitleidenschaft gezogen. Die Zahl der Todesopfer steigt von Stunde zu Stunde, während zur Zeit kaum ein über blick darüber zu bekommen ist, wieviel tausend Familien obdachlos geworden sind. Der Materialschaden geht hoch in die Millionen. Dabei ist ein Ende der Kata strophe noch gar nicht abzusehen, weil man nicht weiß, wie lange die großen Dämme halten werden, unter deren Schutz weite, bisher noch nicht betroffene Gebiete und große Städte liegen. Der ganze Nordosten der Vereinigten Staaten, der im Bereich der aus dem Allagheniegebirge kommenden Flüsse liegt, gleicht einem einzigen riesigen Seengebiet. Von vielen Dörfern ragen nur noch die Kirchtürme und Schornsteine aus den Fluten. Die Bewohner haben sich auf Hügel geflüchtet, können aber von dort aus auch nur langsam abgeholt werden, da ein großer Mangel an Booten herrscht. Die Nahrungsmittelversorgung ist kaum durchzuführen. Man hat sich daher entschlossen, ganze Geschwader von Flugzeugen bereitzustellen, die Lebensmittel und warme Kleidung über den aus den Wassermassen herausragenden Inseln abwerfen. Das Rote Kreuz hat sich an das amerikanische Volk mit der Bitte gewandt, sofort drei Millionen Dollar zu stiften, da schon an 40 000 obdachlose Familien zu versorgen seien. Sehr bedrohlich ist die Lage für einzelne große Städte. Pittsburg ist in völlige Dunkelheit gehüllt, da die Kraftwerke versagen. Dazu sind zahlreiche Fabriken und anliegende Bauten dadurch zerstört worden, daß nach Explosionen Großfeuer ausgebrochen war Seuchen gehen vielerorts auch schon um. Auch die amerikanische Bundeshauptstadt Washington befindet sich in dem gefährdeten Gebiet, da der nur wenige Kilometer von der Stadt entfernte Potomacfluß aus den Ufern getreten ist. An der bedrohten Seite der Stadt wurden hohe Dämme aus Sandsäcken errichtet. Das Weiße Haus hat einen besonderen Hochwasserschutz erhalten. Das Marincamt hat die Anweisung erteilt, daß alte vorhandenen Luftschiffe zur Hilfeleistung bereit- zuftellen seien. Auch das Kriegsamt hat die Kommandierenden Generale von sechs Armeekorps angewiesen, Mannschaften zum Einsatz in den Überschwemmungsgebieten abzuordnen. Präsident Roosevelt hat alle in Frage kommenden Stellen angewiesen, eine großzügige Hilfsaktion für die Bevölkerung der heimgesuchten Gebiete einzuleiten, deren Leitung dem Kriegsami übertragen wurde. Der Gouverneur vou Pennshlvanien, der das Über schwemmungsgebiet bereiste, erklärte, er sei Augen zeuge von Szenen gewesen, die „d a s E n t s e tz l i ch st e seien, was er bi.shergeseheo habe". Er selbst sei vetnaye ums Leven gekommen. Der Schaden in Pitts burg wird allein auf 25 Millionen Dollar geschätzt. Immer neue Gasexplosionen führen zu Feuers brünsten. In Wheeling flog ebenfalls infolge einer Gas explosion ein Haus in die Luft. Nachbarn sahen nur noch das Dach im Eiswasfer ver sinken. 13 Personen kamen dabei zum Teil durch Er trinken ums Leben. Die Obdachlosen der Stadt werden in den höhergelegenen Schulen und Kirchen und sogar in Markthallen untergebracht. Bei Vernon (Vermont) wurde der Damm leck. Notstands arbeiter und Freiwillige wurden sofort eingesetzt, um den Schaden an der Bruchstelle zu beheben. Mms mrs Mee Well. Sein 50jähriges Militärjubiläum feierte in diesen Tagen der letzte Kommandeur der „Königinkürassiere" (Kürassierregiment Königin, Pommersches Nr. 2 — Pase walk). Generalmajor a. D. Hans Wilhelm von Knobels dorfs, Pasewalk. Der einer alten preußischen Adelsfamilie entstammende General — auch der berühmte Baumeister Friedrichs des Großen, Architekt von Knobelsdorfs, ent stammt diesem Geschlecht — führte während des Welt krieges das aus den historischen Bayreuther Dragonern hervorgegangene Kürassierregiment Königin in Pasewalk, das nach 202 Jahren rühm- und ehrenreichen Bestehens am 1. Mai 1919 ausgelöst werden mußte. Rot und Weiß ist Nürnberg. In Abänderung des bisherigen Wappens der Stadt Nürnberg hat der Reichsstatthalter in Bayern für die Wappen, und Flag genführung der Stadt Nürnberg bestimmt, daß diese be rechtigt ist, ein großes und ein kleines Stadt Wappen zu führen. Weiter ist die Stadt Nürnberg berechtigt, Stadtflaggen in den Farben Rot und Weitz (Silber) zu führen. Gemeiner Raubübcrfall auf Erwerbslosen. Auf einer einsamen Stratze des Hunsrück wurde ein Erwerbs loser aus Quirschied auf dem Nachhausewege von einem Auto hinterrücks angefahren und zu Boden gerissen. Dann sprangen drei Männer heraus, die sofort auf den Arbeiter einschlugen, so daß er bald völlig besinnungslos war. Dann raubten sie ihm 15 Mark Erwerbslosenunter stützung, die er sich gerade auf dem Arbeitsamt abgeholt hatte. Die Täter bestiegen daraufhin den Wagen und ent kamen unerkannt. Der Arbeiter wurde später schwer ver letzt am Straßenrand aufgefunden. Tödlich verunglückt. Auf einer Baustelle in Bernau am Südufer des Chiemsees wurden zwei aus Nickel- Heim bei Raubling stammende Maschinisten bei einer Kesselexplosion so schwer verletzt, daß sie noch am Abend desselben Tages im Rosenheimer Krankenhaus, wohin man sie eingeliefert hatte, starben. Schnellzug Triest—Rom auf Güterzug gefahren. Der Schnellzug Triest—Rom fuhr in der Nähe des Bahnhofs Santa Maria Maddalena bei Ferrara auf einen Güterzug aus. Vier Wagen dieses Zuges wurden be schädigt. Mehrere Personen trugen leichte Verletzungen davon. Bull kämpft um den Mccrbödcrrekord. Seit acht Jahren erscheint pünktlich jeden Morgen um 7 Uhr som mers und winters der englische Gemüsehändler Henry James Bull in der englischen Seestadt Folkestone am Strand und nimmt sein Bad im Meer. In diesen Tagen hat er zum 3000. Male im Meer gebadet. Er hat die Ab sicht, den bestehenden Rekord von 3683 Bädern, den ein Mann vor Jahrzehnten in Folkestone aufgestellt hatte, weit hinter sich zu bringen. Eine Erkältung hat Bull in all den Jahren nie gehabt. Bcefsteakduft hatte sie weich gemacht, überlistet wur den zehn Sträflinge des Zuchthauses von Philadel phia in den Vereinigten Staaten, die wegen eines Hun gerstreiks in eine Krankenzelle gebracht werden mußten. Am fünften Streiktage zeigte man ihnen vor dem Zellen gitter eine Reihe köstlicher Beefsteaks mit Zwiebeln. Der schöne Duft ließ sie tatsächlich weich werden. Sie liessen sich freiwillig in ihre Zellen zurückführen, aber dort setzte man ihnen zu ihrer Enttäuschung nur trockenes Brot und dünnen Kaffee vor. Mcherschmr. Schönheit der Arbeit, „och bin Sozialist, weil es mir un verständlich erscheint, eine Maschine mit Sorgfalt zu pflegen und zu behandeln, aber den edelsten Vertreter der Arbeit, den Menschen selbst, verkommen zu lassen." Diese Erkenntnis des Führers hat einen grundlegenden Wandel nicht nur in der Auffassung der Arbeit, sondern auch in der Ausgestaltung der Arbeitsplätze in den Betrieben hervorgerufen. Wie die Arbeits stätten und die Räume, die zur Ruhe und Erholung bestimmt sind, sich gewandelt haben, davon gibt ein großer Bildbericht in dem neuen Heft der Kölnischen Illustrierten eine eindring liche Vorstellung. Auch der übrige Inhalt der nueen Ausgabe bietet Ihnen wieder eine bunte Fülle fesselnder und schöner Dinge: Besuch bei deutschen Farmern in Afrika, Der Rhein- expreh, Wehrhafte Frauen in der Türkei, Angelsächsischer Hu mor. Außerdem beginnt ein neuer, überaus spannender Tat sachenbericht „Die Liebestragödie der Marion von Clermont", der nach den Akten eines Pariser Prozesses den tragischen Konflikt zweier Liebenden mit der Welt schildert. NeichMen-ee Leimig. Sonnabend, 21. März, Reichssender Leipzig: Welle 382,2. — Nekre»» sender Dresden: Welle 233,5. 6.00: Aus Berlin: Morgenspruch, Funkgymnastik. 4- 6.30: Aus Breslau: Fröhlich klingt's zur Morgenstunde. Bunte Morgenmusik. — Dazwischen: 7.00: Nachrichten. * 7.30: Mit teilungen für den Bauer. * 8.00: Funkgymnastik, 4- 8.20: Billig, aber gut — der Küchenzettel der Woche. * 8.30: Aus Berlin: Froher Klang zur Arbeitspause. * 9.15: Aus Merse burg: Jüngmädel singen, 4- 9.45: Das Kriminalamt meldet! * 9.50: Wochenbericht der Mitteldeutschen Börse. * 10.00: Wetter, Wasserstand und Tagesprogramm. -1- 10.15: Bom Deutschlandsender: Fahne der Jugend — Fahne des Sieges. Eine Feierstunde. 4c 10.45: Sendepause. 4- 11.30: Zeit und Wetter. * 11.45: Für den Bauer. * 12.00: Aus Stuttgart: Buntes Wochenende. — Dazwischen: 13.00: Zeit, Nachrichte» und Wetterbericht. * 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. 4- 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei! * 15.00: Heute vor . . . Jahren. * 15.05: Glanz und Verfall. Buchbericht. 4- 15.25: Kinderstuude: Die Zigarrenkiste als „Treibhaus". 4- 15.50: Zeit, Wetter und Wirt schaftsnachrichten. 4- 16.00: Aus Köln: Der frohe Samstagnach mittag. 4- 18.00: Schallplattenmusik. 4- 18.25: Unterhaltende Musik für zwei Klaviere. 4- 19.00: Gegenwartslexikon. 4c 19.10: Abendliche Elegie. Hörfolge. 4- 19.50: Umschau am Abend. 4- 20.00: Nachrichten. 4- 20.10: Der Lenz da! Ein bunter lustiger Frühlingsstrautz. 4- 22.00: Nachrichten und Sport. 4- 22.30 bis 24.00: Und morgen ist Sonntag! Das frohe Wochenend«. SeuMlEm-er. Sonnabend, 21. März. Deutschlandsender: Welle 1571 Meter. 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Wetter. 4- 6.10: Fröhliche Morgenmusik. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten. 4- 8.10: Morgenständchen. 4- 9.00: Sperrzeit. 4c 9.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. 4- 10.00: Sendepause. 4- 10.15: Feierstunde zum 21. März. Fahne der Jugend — Fahne des Sieges. 4c 10.45: Fröhlicher Kindergarten. 4- 11.15: Seewetter. 4- 11.30: Die Wissenschaft meldet. 4c 11.40: Papier als Frostschutz. — Anschließend Wetter. 4c 12.00: Ans Saarbrücken: Musik zum Mittag. — Dazwischen: 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Glück wünsche. 4c 13.45: Nachrichten. 4- 14.00: Allerlei von zwei bis drei! 4c 15.00: Welter, Börse und Programmhinweise. 4c 15.10: Lieder um Friedrich den Großen. 4- 15.30: Wirischaftswochen- schau. 4c 15.45: Eigenheim — Eigenland. 4- 16.00: Aus Köln: Der frohe Samstagnachmittag. 4- 18.00: Fröhlicher Reigen. (Schallplatten.) 4- 18.45: Sportwochenschau. 4- 19.45: Was sagt ihr dazu? 4c 20.00: Kernspruch, Wetter, Nachrichten. 4c 20.10: Tausend muntere Noten. Großer bunter Abend. 4- 22.00: Wetter-, Tages-, Sportnachrichten, Deutschlandecho. 4c 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 4- 22.45: Seewetter. 4c 23.00—0.55: Robert Gaden und Georg Freundorfer spielen zum Tanz. Bauten für Jahrhunderte: Dietrich Eckart Freilichtbühne Deine Stimme dem Führer!