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LWkWMoWM 70. Jahrg. Nr. 26^ Freitag, deu 2. Februar 1917. Verlag van <k. M. SSrtner, Schneeberg. Drahtnach»: DolksfrermL Gchneeberg-N. gernspr.: Schneeberg 10, A« 81, Lötziiitz Amt Au« 4«. Sch« xianbera l». «emoq« werben. HemptaelchiIPbftea»« tu Schnee»«» »«, SW»»» NNL Schwürj.eter^. «neristen-Ilnnnbme für dl- »wNiudwUt«« «fch^nei», SSunmrr bl» »ormittads N Uhr ln »en KäuMgelchift,. itellen Ein« LiwLhr sill dl« Uefnebm- der «^8», «« nichstm »dee «m »olgejchriebeneii log« I»M» « begtmnu-r Eleve wird nicht gegeben, -denfawenio ftr di« Slichltgl-it der durch geinfprecher «>i,-,«»«««, Tageblatt - Amtsblatt Schwarzenberg und Zwickau, sowie der königlichen und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann* georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwakenberg bzw. Wildenfels. »er .Sr»edir»g«« ««esrennb- «-ZchUnt Ulrich «U vudnehm« der Lege «ech Sann, »n» Achte,«,. Be,«g«prei»- »«natllch WM. «vzetäinveet». im «>ut«bi»iibchrl der Siamn der l h>. Pettbeile !0M, aueikärld 2» chif^, im «ntlichen 2«ii die SIM. Zeile da Psg , im Äi!Iam«rU die Zelle 70 M »««eno«»! «mich «ch«»«, »t«»ch»l«ch VoMcheek-Sonto Leipzig Sir. irr«. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschnsses ludet Mittwoch, den 7. Februar IS17, von vormittag- Lt Uhr an tm hiesigen Ratskeller statt. Die Königliche Amtsbattptnn.ttnfchaft Schwarieuberg, am 29. Januar 1917. Lößnitz. Mcldnnq zur Pstichtfeuerwehr. Infolge der zahlreichen Erz thnngen zur Fahn- macht sich eine erweiterte Heran ziehung der älteren Jahrgänge der Pflichtfuerweür erforderlich. Wir fordern daher die sämtlichen männlichen in de.i Jahren 1867 bis 189k ge- oorenen Einwohner hiermit auf, sich zur Pslichtfencrwehr - Liste sofort und spätenenS dis 8. d. M. in unserem Meldeamte — Zimmer Nr. 6 — anzumelden oder durch eine erwachsene Person anmelden zu lassen. Meldepflich ig siiid auch Person n, bei denen ein Besreinngsgrund nach ß 10 der Feuerlöschordnniig vorliegt. Unterlassen der Meldung wird bestraft nach 8 31 der Feuerpolizei- und Feuer- löschordnung. Lösinitz, den 1. Februar 1917. Der 9iat der Stadt. Lößnitz. Kohlrübeilkarten für diejenigen Einwohner, die als Kartoffelselbstverso-ger nicht im Besitz von Karivsieikarten sind, tv rden ausgegeben in der städt. Leb.uSm ttel-Ableilung. Brotiuarken aschc und Wacen- bezugshe t sind mitzubring n. Die Gültigkeitsdauer jeder Kohlrübenmarke ist ihr awgedruckt. Bis auf weiteres werden auf jede Marke, die jeweils für eine Woche gültig ist, vier Pfund Kohlrüben ab gegeben. Lößnitz, den 3>. Januar 1917. Der Nat der Stadt. Schwarzenberg. Am 1, Feb uar v. I. ist die Ttaa.-grundsteuer auf den 1. Termin 1917 sowie die Gemeindegrundfteuer auf das Jahr 1917, in gleicher Höhe wie im vorigen Jahre, fällig Es wird zu deren Abführung au unsere Stadtkaffe, wobei der vorjährige Gemeinde- grundsteuerzettel vorzuleg n ist, hiermit anfgefordert. Schwarzenberg, den 1. Februar 1917. Der Rat der Stadt. Zschorlau. Grundsteuer. Der 1. Termin ' Ttaatsgrundfteuer nach 4 Pfg. für die Einheit und Gemeindegrundsteuer »ach 12 Pfg. für die Einheit ist fällig und bis zum 15. Februar zu bezahlen. * Zschorlau, den 1. Februar I9i7. Der Gemeindevorstand. MWe MÄrM st Wmkükkz. Kaufmännische Abteilung. Klassen für Kaufmanns- und Schreibrrlehrliuge. » Gewerbliche Abteilung. Fa klassen für Werkzeug- und Maschinenschlosser, Klempner und Drücker, Ban« Handwerker, Friseure, Bäcker uud für schmückende Berufe (MLer, Graveure, Lithographen, Schriftsetzer). Außerdem Klassen für gemischte Berufe. Anmeldungen für die Osteranfnahmc werden von j tzt ab Donnerstag- nachm. von 4—6 Uhr nnd Freitags lahm, von 5—7 Uhr im Direklorzimmer (Selek-' tenschule, Erdgeschoß) entgegeugenommen und sind möglichst bis Ende Februar zu bewirken. DaS letzte Schulzeug» s «Zensurbuchl ist Vorzügen. Der Besuch d-r Gewerbeschule befreit vom Besuche der allgem. Fortbildungsschulen * Gew rbeschuldireltor Schmid«. Weiter« amtlich« Bekanntmachungen befinden sich im Betblatt. Der rMWstose H-Kreuzerkrieg setzt ein. Wichtige Erkliiruttgen des Kanzlers vor dem Dauptnsksschtth des Reichstages. — Die Note an Amerika. — Einmütige Zustimmung der deutschen Presse. In der Mittwoch-Sitzung des .Hauptausschusses des Reichs- dages nahm Reichskanzler Dr. von Bethmann-Holl weg das Wort zu folgenden Ausführungen: Am 12. Dezember habe ich im Reichstag die Erwägungen dargelegt, welche zu unserem Friedensangebot geführt hatten Die Antwort unserer Gegner hat klipp und klar dahin gelautet, daß sie Verhandlungen mit uns über den Frieden ablehnen, daß sie nur von einem Frieden etwas wissen wollen, den sie d ikticren. Damit ist vor aller Welt die Schuldfrage wegen der Fortsetzung des Krieges entschieden. Die Schuld lastet allein auf un seren Gegnern. Ebenso fest steht unsere Auf gabe. Heber di« Bedingungen des Friedens können wir nicht diskutieren, nur von einem aufs Haupt geschlagenen Volke könnten sie angenommen werden. Kümpfen also heißt es! Die Botschaft des Präsidenten Wilson an den Kongreß zeigt seinen ernsten Wunsch, den Weltfrieden wieder herbeizu- führen. Biele der von ihm gestellten Maximen begegnen sich mit unseren Zielen: Freiheit der Meere, Beseitigung des Systems der balance of power, das immer zu neuen Ver wicklungen führen muß. Gleichberechtigung der Nationen, offene Tür. Was aber sind die Frieden sbedingungejn de r Entente? Deutschlands Wehrkraft soll ver nichtet werdm, Llsaß-Lothringen und unsere Ost marken sollen wir verlieren, die D onaumonarchie soll aufgelöst, Bulgarien abermals um seine nationale Ein heit betrogen, die T ürkei aus Europa verdrängt und in Asien verschlagen werden. Dis Dernichtungeabsichten un serer Gegner können nicht stärker ausgedrückt weiden. Zum Kampf« aufs letzte sind wir herausgefordert worden. Wir nehmen di« Herausforderung an. Wir setzen olles ein, und wir werden siegen. Durch diese Entwick lung der'Dinge Hst jd-le > , i < r Gtttscheidlmg über di« Führung d«s U-Bootkrieges in ihr letztes und akutes Stadium gedrängt worden. Die Frage des U-Bootkrieges hat uns, wie die Herren sich erinnern werden, gemeinsam in diesem Ausschuß dreimal be schäftigt, im März, im. Mai nnd im September vorigen Jah res. Ich hab« j«desmal d«» H«rr«n in eingehenden Darlegun gen das Für und Wider der Frag« vorg«tragen. Ich hab« mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß ich j«d«smal pro tem pore sprach, nicht al» grundsätzlicher Anhänger oder grund- südlicher Gegner der uneingeschränkten Bewegung der U-Boote, sondern in Erwägung der militärischen, politi schen und wirtschaftlichen Gesamisituation, im mer von der Prüfung der Frag« ausgehend: Drß,t uns der uneingeschränkte U-Bootkrieg dem siegreichen Fr.§ en näher oder nicht? Jeder Mittel, sagt« ich im MV», da» den Krieg abzukürzen geeignet ist, ist va» alftrtzunanst«. «mb d« sichtsloseft« Mittel, dar unr »um Steg«, und »um schnellen Sieg«, fühl, sagt« ich damals. must angewandt «erden. Der Reichskanzler führte dann weiter aus, weshalb er im März und im Biai des vergangen«»» Jahres gegen den unein geschränkten U-Bootkrieg gewesen sei, weshalb die Frage auch im September nach dem übereinstimmenden Urteil der politi schen und der militärischen Leitung nicht spruchreif war. Er kam in diesem Zusammenhang auf seine frühere Aeuße- rung zurück: Sobald ich in Uebereinstimmung mit der Obersten Heeresleitung zu der Uev erzen- gun g komme, daß uns der rücksichtslose U-Boot- krieg dem siegreichen Ende nähert, daun wivd der U-Bootkrieg gemacht werden. Dieser Zeitpunkt fuhr er fort, ist jetzt gekommen. Im vorigen Herbst war die Zeit noch nicht reif, aber heute ist der Angenblick gekommen, wo wir mit der größien Aussicht auf Erfolg das Unternehmen wagen können. Einen späteren Zeitpunkt dürfenwir also auch nicht abwarten. Was hat sich geändert? Zu nächst das Wichtigste, di« Zahl unserer U-Boote hat sich gegen das vorige Frühjahr sehr wesentlich erhöht. Damit ist eine feste Grundlage für den Erfolg ge schaffen. Dann der zweit«, mitausschlaggeb«nde: die schlechte Weltgetr«ide«rnte: sie stellt schon jetzt England, Frank reich und Italien vor ernste Schwierigkeiten. Wir haben die feste Hoffnung, diese Schwierigkeiten durch den unbeschränk ten U-Bootkri«g zur Unerträglichkeit zu stei gern. Auch di« Kohlenfrage ist im Kriege eine Lebensfrage, sie ist schon jetzt, wie Si« wissen, in Frankreich und Italien kri tisch. Unsere U-Boote werden sie noch kritischer machen. Hierzu kommt, namentlich für England, die Zufuhr von Erbsen für di« Munitionsfabriken im weitesten Sinne und von Holz für den Kohlenbergbau. Noch gesteigert werden die Schwierigkeiten unserer Feinde auf diesen Gebieten durch die Zunahme der fein blichen Frachtraumnot. Hier hat die Zeit und hat der Kreu- zerkrieg der U-Boote dem entscheidenden Schlag vorgear beite 1. Unter Frachtraumnot, leidet die Entente in allen ihren Gliedern, sie macht sich für Italien und Frankreich nicht weniger als für England geltend. Dürfen wir so jetzt di« positiven Vorteil« des uneingeschränk ten U-Dootkrieges sehr viel höher cinschätzen, al» im vorigen Frühjahr, so sind gleichzeitig die Gefahren «die uns aus dem U-Boottrieg erwachsen, seit jener Z«it gesunken. Die militärische Lage. Der Reichskanzler erörtert« daraus eing«hrnd di« all««* mein« politisch« Lag«. Er fuhr Hann fort: Der Feldmarschall Hindenburg hat mir vor wenigen Lagen die Lag« wie folgt bezeichnet r Unser« Front steht «auf allen Seiten fest. Mir haben überall di« nbttgen Reserven. Die Stimmung her Amm« ist «t mV NE sicht sich. . Di» militärisch« Gesamttsg« läßt «» »u, alle Folgen auf uns zu nehmen, hie der unetnM» schränkt« U-Bootkrvg nach sich ziehen könnt«. UNd «ost dm« . I r.- : U-Bootkrieg unter allen Umständen «in Mittel ist, um unsere Fcir.de auf das schwerste zu schädigen, muß «r begonnen werden. Admiralstab und Hochseeflotte sind der festen Ueber- zeugung, «ine Ueberzeugung, die in den Erfahrungen des U- Boot.Kreuzerkricg«s ihre praktische Stütz« findet, daß Eng land durch die Waffe zum Frieden gebracht wer den wirb. Unsere Verbündeten stimmen unseren Ansichten zu. Oesterreich-Ungarn schließt sich unserem Vor gehen auch praktisch an. Ebenso wie wir um England und auf der Westküste von Frankreich ein Sperrgebiet legen, indem wir jede Schiffahrt nach den feindlichen Ländern zu verhindern trachten werden, ebenso erklärt Oesterreich-Ungarn ein Sperrge biet uni Italien. Allen neutralen Ländern ist für den Verkehr, untereinander außerhalb ces Sperrgebietes frei« Bahn gelassen. Amerika bieten wir jetzt wieder ebenso wie wir es schon 1915 getan haben, unter bestimmten Modalitäten gesicherten Personenver kehr auch mit den bestimmten englischen Häsen an. Darauf verlas der Reichskanzler die Note an die Regierung der Vereinigten Staaten nnd teilte mit, daß entsprechende Noten an die übrigenNcu traIen gerichtet worden sind. Der Reichskanzler schloß mit folgenden Worten: Niemand unter uns wird vor dem Ernst des Schrittes, den wir tun, die Augen verschließen. Daß es um unser Leben geht, weiß^ seit den« 4. August 1914 jeder, und durch die Ablehnung un seres Friedensangebotes ist dies Wissen blutig unterstrichen. Als wir 1914 gegenüber der russischen Mobilmachung zum Schwerte greifen mußten, da taten wir es in den Gefühlei» tief ster VerantwMuüg gegen unser Volk und in dein Bewußtsein entschlossener Kraft, die da spricht: Wir müssen, darum können wir auch. Unendliche Ströme Blutes sind seitdem geflossen, aber das Müssen und Können haben sie nicht wegge- waschen. Wenn wir uns jetzt zur Anwendung unserer, besten und stärksten Waffe ent schlossen lmben, so^ leitet un» nichts als nüchtern« Erwägung aller in Frag« kom» m«nd«n Umstände, nichts als der fest« Will«, unserem Volk« her-, auszubelfen aus der Not und Schmach, di« ihm unser« Feind« zudenken. Der Erfolg steht in höherer Hand, Was Menschen- kraft vermag, zim ihn für unser Vaterland zu erzwingen, seien Sie sicher, meine Herren, nichts dazu ist versäumt, alles dam wird aeschehen. Der Staatssekretär des Reichemarineamtes machte danach Mitteilung«» vom militärisch«» und marin«technischen Stand* punkt all». Der Staatssekretär des Innern behandelte an der Hand ausführlicher statistischer Angaben die wirtschaftlich« Weltlage. Sodann macht« der Staatssekretär d«s Auswärtigen Amtes Mitteilungen über «in« Reih« besonderer Fragen. Dr folgte «ine geheime Sitzung des Ausschuss«»., - - Bei der al»dann wieder aufgenommenen vertraulichen V« ratung nvvdmt Vertreter der Zentrum», der nationälliberalen Partei und der fortschrittlich«» Partei da» Wort, . ° APorDgU -aßMitha- wird dft B«abPg WPeftht.