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Ische Msümmungszeit muß mindestens zwei Stunden dauern. Für deutsche Seefahrzeuge, die in das Schiffsregister eingetragen sind und am Wahltage voraus sichtlich fünfzig Stimmberechtigte an Bord haben, wird ein Abstimmungsbezirk gebildet, der zum Heimathafen des Schiffes zählt. Für Seesahrzeuge, die vor dem Wahltage nicht mit den allgemeinen Stimmzetteln versorgt werden können, werden die Stimmzettel an Bord durch Druck oder auf anderem Vervielfältigungswege hergestellt. Angehörige des Neichsarbcitsdienstes, die in Unterkünften des Ncichsarbeitsdienstcs geschlossen untergcbracht sind, sind in die Stimmliste (Stimmkartei) der nächst gelegenen Gemeinde einzutragen; die Gemeindebehörde des letzten Aufenthaltsortes ist hiervon zu benachrichtigen. In ländlichen Stimmbezirken mit weniger als 1000 Einwohnern kann die zur Abgren zung der Stimmbezirke zuständige Behörde, abweichend von der Neichsstimmordnung, den Beginn der Abstim mungszeit auch früher, jedoch nichtfrüher als auf 7 Uhr vormittags, oder auch später, jedoch nicht später als auf 11 Uhr vormittags, festsetzen; die gekürzte Abstimmungszeit muß ununterbrochen mindestens sechs Stunden dauern und darf nicht vor 2 Uhr nachmittags schließen. Das Wahlrecht zum Reichstag. Wahlberechtigt alle deutschen Männer und Frauen über 20 Jahre — Juden haben der Wahlurne fernzublciben. Wahlfreiheit und Wahlgeheimnis. Nach dem Gesetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 sind zum Reichstag wahlberech tigt sämtliche deutschen Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes, die bis zum Wahltage das 2 0. Lebensjahr vollendet haben, sofern sie nicht nach den allgemeinen Bestimmungen (Entmündigung oder Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahlrecht aus geschlossen sind oder sofern nicht ihr Wahlrecht ruht. Nicht wahlberechtigt find also Juden, d. h. solche Männer und Frauen, die von mindestens drei der Rasse nach volljüdischcn Großcltcrnteilen abstammcn. Ferner sind nicht wahlberechtigt die von zwei voll jüdischen Großeltern abstammenden jüdischen Misch linge (Männer und Frauen),' die am 30. September 1935 der'jüdischen Religions gemeinschaft angehört haben oder pM? dem 30. Sep tember 1935 in sie ausgenommen die am 30. September 1935 mit /Juden ver heiratet waren oder sich nach dem 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet haben. Juden sowie diejenigen jüdischen Mischlinge, auf die die vorgnannten Voraussetzungen zutreffen, haben sonach der Wahlurne fernzu blei den, auch dann, wenn sie versehentlich in die Wahllisten eingetragen sind. Geben sie dennoch eine Stimme ab, so machen sie sich nach Z 2 des Gesetzes über das Reichstagswahlrecht strafbar. Die Bestimmungen über die Ausübung des Wahl rechts, d. h. über den Kreis der Wahlberechtigten, sind im übrigen gegenüber dem früheren Zustand in keiner Weise geändert. Wahlberechtigt sind wie früher alle deutschen Männer und Frauen, die am Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben, soweit sie nicht vom Wahlrecht wegen Entmündigung oder wegen Verlustes der bürgerlichen Ehrenrechte aus geschlossen sind. Das WahlrechtderSoldaten ruht wie bisher. Auch am Wahlverfahren hat sich nichts ge ändert. Wahlfreiheit und Wahlgeheimnis bleiben unberührt. Auf Grund des Reichsgefetzes vom 7. März 1936 sind auch Wahlberechtigte wählbar, die noch nicht ein Jahr die Reichsangehörigkeit besitzen. Verbunden durch die Aowendigkeit des Handels. Ausgaben und Erfolge der Leipziger Frühjahrsmesse 1936. Leipzigs internationale Tage neigen sich ihrem Ende zu. Besucher und Einkäufer sind in ihre Heimatstädte zurückgekehrt, und die Aussteller aus dem In- und Aus land brechen ihre Zelte ab. So lebhaft wie seit Jahren nicht hat man in diesen Tagen derLeipzigerFrüh- jahrsmesse gesehen und gefühlt, wie sehr die Pleiße- stadt Mittelpunkt des Welthandels ist. Hier fühlte man auf Schritt und Tritt den Pulsschlag des Wirtschafts lebens, den Atem der Arbeit. Es ist kaum ein Wirtschafts gebiet, das nicht durch die Leipziger Messe berührt wird. Lange bevor die Messe beginnt sind in den verschiedensten Arbeitsstätten die Erzeugnisse hergestellt worden, die in Leipzig gezeigt und gekauft werden sollen. Der Verkehr erfährt durch die Messen einen kräftigen Aufschwung. Per Eisenbahn, Lastwagen, Flugzeug werden die Messe güter transportiert, in Sonderzügen fahren Aussteller, Einkäufer, Besucher zum großen Warenmarkt Leipzig. Durch all diese Funktionen kommtGeldundArbeit unter die Menschen. Und Arbeit ist das, was wir am nötigsten brauchen, was uns allein einen kräftigen Stand im Krisensturm sichert. Der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse waren vor allen Dingen zwei große Ausgaben gestellt. Die eine, die Konsolidierung, die Festigung der deutschen Wirtschaft, bezog sich auf den Jnlandsmarkt, die andere, die Ausfuhrwerbung und Ausfuhrförde rung, auf die Auslandsmärkte. Man darf schon sagen, daß beide Aufgaben, soweit sich das bei Messeschluß bereits übersehen läßt, in glücklicher Weise gelöst worden sind. Sehen wir uns zuerst die große Leipziger Veran staltung unter dem Motto an: „Messe der Konsolidierung". Die starke Jnlandskonjunktur, die durch die staatlichen Förderungsmaßnahmen für die Wirtschaft seit 1933 bald auf diesem, bald auf jenem Gebiet angeregt worden ist, muß heute mit Hilfe der privaten Initiative zu halten gesucht werden. Die Umsätze auf dem bisher erreichten Niveau zu halten, ist das Streben der deutschen Wirtschaft. Dieses Bemühen zeigte sich vor allen Dingen auf all den Wirtschafts gebieten, die seit Jahren und Jahrzehnten in Leipzig eine Rolle spielen. So wies die Glasbranche darauf hin, daß sie in den letzten Wirtschaftsjahren eine starke Stei gerung ihrer Umsätze erreicht hat. Allerdings sind diese Umsatzsteigerungen nicht allein auf das Jnlandsgeschäft zurückzuführen; im letzten Jahr war in rund 23 Staaten eine erhebliche Steigerung der Glasbezüge aus Deutsch land zu beobachten. Auch für Musikinstrumente, die seit jeher zu den typischen alten Messezweigen gehören und die seit Jahren unter den Wirtschaftsnöten des Jn- und Auslandes schwer gelitten haben, zeigte sich im letzten Jahr eine bemerkenswerte Geschäftsbelebung. Eine Um frage ergab, daß die Umsatzentwicklung allein im Klavier handel 1934 gegenüber 1932 um 12,5 Prozent gestiegen ist. 1935 setzte sich diese Konjunktur in steigendem Maße fort, ein Erfolg, der teils auf dis gebesserten Wirtschafts verhältnisse in Deutschland und die versuchte Förde rung der Hausmusik zurückgeht, teils auf die ebenfalls durch gute Binnenmarktkonjunktureu bedingte stärkere Nachfrage des Auslandes. Auch die Möbelindustrie hat ihre Umsätze von Jahr zu Jahr steigern können. All diese Wirtschaftszweige schlossen dieses Mal in Leipzig ausgezeichnet ab, ebenso wie die Textil- und Lederwaren industrie. Auf der T e r t i l m e s s c wurden vor allem die neuen heimischen Werkstoffe, in erster Linie Zellwolle, be wundert. Die Lederwarenbranche wies darauf hin, daß sie dieses Mal seit 1931 die größte Aussteller zahl aufzuweisen hatte. Besondere Beachtung verdiente, ein Spiegelbild der Zeit, die S p o r t a r t i k e l i n d u- strie, die im Zusammenhang mit den diesjährigen Olympischen Spielen besonders hochwertige neue Erzeug nisse vorführte. Die zweite Großaufgabe, die der Messe gestellt war, war die der Ausfuhrförderung. Die Lage der deutschen Wirtschaft macht es notwendig, alle erdenklichen Kräfte auf die Steigerung unserer Ausfuhr trotz der ihr ent gegenstehenden Schwierigkeiten zu vereinen. Einmal, weil es auf andere Weise nicht möglich ist, alle Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, zum anderen, weil in manchen Jndustriegruppen die vorhandenen Betriebs anlagen in mehr oder minder großem Umfange immer noch nicht voll ausgenutzt sind, sodaßArbeitsstellen unbesetzt bleiben, weil der Jnlandsabsatz nicht groß genug ist und auch im Augenblick nicht stärker ausgeweitet werden kann Der dritte und wichtigste Grund ist der, daß wir mir durch Ausfuhr die Rohstoffe aus dem Auslands herein holen können, die wir zur Aufrechterhaltung unserer Jn- landskonjunktur benötigen. So sind wir, wie Dr. Schacht vor einigen Wochen ttr Leipzig ausführte, mit der ganzen Welt durch dis Notwendigkeit des Handels verbunden. Wie ,.ark tatsächlich der Zutsche Bedarf ist, geht aus der Tatsache hervor, daß w'" 1935 eine Gesamteinfuhr an Rohstoffen für unseren eigenen Bedarf hatten, die um nahezu 80 Prozent höher war als diejenige von 1932. Diese Ein fuhr ließe sich noch erheblich steigern, wenn diejenigen, die am Absatz ihrer Erzeugnisse in Deutschland interessiert sind, in ihren Ländern dafür sorgen würden, daß wir sie durch Ausfuhr bezahlen können. Die LeipMet Messe ist mithin, wie kaum eine Institution, geeignet, die Inter essen Deutschlands und der Welt einander anzunähern. Daß sich au s l ä n d i sch e r se i t s eine gewisse Be reitwilligkeit zur Mehrabnahme deutscher Waren durch zusetzen beginnt, hat nicht nur der Verlauf des Außen handels 1935 gezeigt, sondern auch die starke Beteiligung des Auslandes an der Leipziger Messe dargetan. Trotz aller Boykotthetze und Anfeindungen Deutschlands im Ausland sind in diesem 'Jahr mehr Ausländer nach Deutschland gekommen als seit Jahren. Bestimmt nicht ohne Grund. Zunächst übten die neuen deutschen Werk- stoffe eine ungewöhnliche Anziehungskraft aus, zumal durch diese Werkstoffe mancher ausländische Rohstoff einen wichtigen Absatzmarkt verlieren kann. Der zweite und vielleicht wichtigste Grund des starken Nuslandsbesuches — in diesem Jahre war die Zahl der Auslandsbesucher noch um 15 v. H. höher als 1935 — ist die Tatsache, daß sich im Ausland infolge einer Erhöhung der binnen Wirtschaftlichen Tätigkeit eine stärkere Nachfrage nach hochwertigen deutschen Fertigwaren geltend macht. Besonders stark war die Steigerung der Einkäuferzahl aus Großbritannien, Belgien und Frank reich, den großen Käuferländern deutscher Fertigwaren, ferner aus den nordischen Ländern. Daneben war dies mal, dem Zuge unseres Außenhandels folgend, der Süd osten Europas stark vertreten. Aus Bulgarien wird die dreifache, aus Griechenland die anderthalbfache vor jährige Besucherzahl gemeldet. Ungarn war mit einer um ein Drittel höheren Besucherzahl vertreten. Alles in allem hat die deutsche Wirtschaft in Leipzig gute Ernte gehalten, und es bedarf schon der Anspannung aller Kräfte, um die kurzfristig übernommenen Lieferungen pünktlich einzuhalten. Oer Dichter Eduard Stücken 1*. Nach langer Krankheit ist das Mitglied der Deutschen Dichterakademie, Eduard Stucken, in Berlin kurz vor Vollendung seines 71. Lebensjahres gestorben. Stucken, der Dichter und Forscher, wurde am 18. März 1865 in Moskau als Sohn eines deutschen Großkaufmanns geboren und in Bremen, dem Sitz der Familie, zunächst für den kaufmännischen Beruf vorgebil det. Später widmete er sich jedoch geschichtlichen und sprachkundlichen Studien. Von 1890 bis 1891 nahm er an einer Ausgrabungsexpedition nach Vorderasten tell. und wenige Jahre später veröffentlichte er sein erste? Wissenschaftliches Werk in vier Bänden unter dem Titel „Astralmythen". Sein erstes Drama „Ursa", das 1397 erschien, befaßte sich mit der nordischen Sagenwelt. Im weiteren Verlauf seines dichterischen Schaffens schrieb er eine Reihe von dramatischen Werken und einige Romane, von denen das Werk „Die Weißen Götter", das die Er oberung Mexikos durch die Spanier schildert, am bekann testen geworden ist. ll - OI8LI^ ! WLO 20N Ul l'I f Koman von Kurt Martin 77 verboten. — ^tte deckte vordelissten. > k - copxrixkt bp Verlax bleues Metren, Omsin. f Wolfgang klettorte aus dem schwerbeschädigten Rumpf. Er hastete vorwärts, erst unsicher; die Beine wollten den ^Dienst versagen. Aber dann hatte er sich wieder voll in der Gewalt. f Er stieß aus Menschen, ließ sich vorwärtsweisen. Es ge lang ihm, sich bald zu verständigen. Er fand ein Auto; es «war ein älterer Wagen, und er fuhr ihm viel zu langsam. -Er trieb und trieb den Führer an, versprach ihm eine un- erhörte Summe, wenn er Phorfela in drei Stunden er reichte. Der Mann holte aus seiner Maschine heraus, was sie herzugeben vermochte. Die Straße war schlecht. Es gab viele Löcher, und der Wagen flog ost bös zur Seite. Doch weiter ging es. Sie kamen nach vier Stunden ans Ziel. Vor einem Hause stand ein Mann. Er schien nur aus Kaut und Knochen zu bestehen. Der Wagenführer betreute sich: „Der Tod" Der Mann winkte. „Wolfgang Sombett?" Wolfgang eilte hin zu ihm. „Lebt Gisela?" Er neigte das Haupt. „Ja, noch lebt sie. Kommen Sie!" Bernhard Solsmann schritt dem Ankömmling voran. Ms sie an Giselas Lager traten, stand Hedwig Trommer bei der Kranken; sie sprach beschwichtigend auf die wild Phanta sierende ein und hatte Mühe, Gisela aus dem Lager fest zuhatten. Wolfgang sah voller Schrecken, was aus Gisela geworden war. Er erkannte sie kaum wieder. Die Kranke schrie hilsestehend: „Wolfgang, halte mich! — Das Tor geht ans! — Wolfgang, wo bleibst du?" Er schob Hedwig Trommer sanft zur Seite und ergriff Giselas Hände. ,Lch bin ja La, Gisela. Ich bin bei dir, urch nun wirst du genesen!" Gisela lauschte seiner Rede, sie flüsterte: „Da bist du? — Aber wer — wer bist du? — Bist du der Staatsanwalt ?— Bist du Hedda Ahnstein? — Willst du mich auslöschen aus der Zahl der Lebenden? Bist du der Totengräber? — Laß mich, ich bin ja noch nicht tot, verscharre mich nicht lebend! — Wolfgang, sie wollen mich verlcharren, draußen, wo sie Legen, zu Hunderten; all die Toten!" Wolfgang strich ihr über die Stirn. Er legte sein« Recht« aus ihr rrM) pochendes Herz. „Du wirft leben und genesen, Gisela." Sie.hörte ihn nicht. Sie flüstert«: „Gabi, dein Leben darf ja noch nicht zu Ende sein. — Du sollst noch glücklich wer den. — Tante Maria, ja, ich glaube dir, daß mein Bater friedlich starb! — Was sagtest du, Hedda Ahnstein? — Ich soll mich verkauft haben an Wolfgang? — Dafür soll er mir Las Geld für den Hockevbauern geschickt haben? — Nein, nein! — Ich will aber zum Licht! — Kommt doch mit, komm doch mit! — Ich habe euch ja alle lieb. — Schaut doch auf, hofft doch, verzagt doch nicht!" Und sie ächzte verzweifelt: „Das Tor, das Tork 2. Unser Weg —. Wolfgang, wo bleibst du? — Wolfgong, baue du weiter, was ich begann! — Ich werde eingescharrt, Wolf gang! — Ich fühle schon di« Erde. — Spiele, Wolfgang, spiele! — Ich will noch einmal deiner Geige süßen Klang hören!" Wolfgang richtete sich aus. „Eine Geiget — Bringen Sie mir eine Geige, rasch, ich beschwöre Sie!" Vernhärd Solfmann verließ den kleienen Raum. Nach einer Weile kam er wieder, er bracht« ein« Geige. „Da, spie len Sie ihr! Machen Sie ihr — das Sterben leicht, Wolf gang Sombert." Wer Wolfgang sagte ernst und fest: „Sterben? — Ge den Sie Gisela auf, Doktor?" Bernhard Solfurann hab verzweifelt di« Hände. „Ich! fluche mir und meinem Können, daß ich sie nicht retten kann- Der Tod steht ja schon neben ihr." Wolfgang hob dis Geige. „Mag er stehen! — Wenn Sie ihn nicht besiegten mit Ihrer Kunst — ich will den Kämpft mit ihm aufnehmen. Ich will nicht glauben, daß Gisela! sterben muß. Ich will sie mir aus der Todes Umklammer-! ungsn zurückerkämpfen, zum Leben, MIM Licht, für ihr Werk,! und sirr mich! Liebe kann stärker sein als der Toch Liebs; kann auch den Tod besiegen! — Gehen Sie, Doktor, uM Sie auch, Mädchen! Laßt mich allein mit Gisela!" Sie sahen ihm, überwältigt durch die Kraft seiner Wärter in Lie Augen, in denen Ler unerschütterliche Glaube an fach nen Sieg zu lesen stand. Sie gingen. Und während Gisela sich in wichen Fieberschauern auH ihrem Lager wälzte, während ihr Mund rastlos Worte! formte, Kang der Geige Sang durch den armseligen Raum.? Die Sehnsucht rief. Lieb« rang sich zu einem wundersamen Lied empor. Wolfgang erlebte in Niesem Spiel sein ganzes bisheriges! Leben noch einmal, er schaute Gisela, das Kind, er fühlte! des knofpenhasten Jungmädels Hände in den seinen, er! küßte wieder in freier, gottssnaher Weite zum ersten Mal» Giselas keusche Lippen, er litt di« Sehnsucht fünf lang» Jahre noch einmal und rang um Lie, di« in di« Nacht schuld loser Gefangenschaft versunken war, er jubelte ob ihrer end«; Uchen Befreiung, er jauchzte auf im endlichen, sonnenverklä^f ten Wissen: Gisela reicht mir ihre Hände, sie wird mein Weib! Mein, mein, jo, mein wird nun Gisela! XX. wg i. - ! bis in den grauen Mm- -1 hinein gespielt, die ganze Nacht hindurch, die finster, sternenlos über Phor- sela log. Jetzt, da der erste fahle Schern durchs Fenster glitt, beugt« er sich ties über Gisela. Ihre Augen waren ge schlossen. Sie schlief. (Schluß folgt).