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-er-» I WASdeMer Tasedkstt I I 2. Blatt Nr. 299. Freitag, den 22. Dezember 1939 Weihnachten im Kriege Und doch Weihnachten wie immer Weihnacht im Kriege! Weihnacht im Felde und an ^der Front! Wir Deutschen haben sie schon erlebt, die Kriegsweihnacht, daheim und draußen. Das ist nicht die Weiche, sentimentale Stimmung, die „rührselige Weih- machtsheimwehstimmung", wie sie zu dem gemütvollen Familien- und Kinderfest zu gehören scheint, nein, jetzt bekommt Weihnacht ihren echten, tiefen und starken Sinn jwieder! Weihnacht ist der trotzig-fröhlich Glaube an den starken Gedanken und Geist dieses Festes, das einst einer lärmen, zerrissenen Welt erschien, das aber in seiner gro ßen, verbindenden, alle Hindernisse überwindenden Liebe so stark ist in seinem Liebeswillen, daß nichts, auch kein Krieg und Kampf, diesen Willen zur Liebe und Be glückung der Menschheit aufhalten kann. Darum geht Weihnacht auch diesmal ungestört ihren Weg und bringt ihren Trost und Frieden, ihr Glück und ihre Freude überallhin. ! Wenn wir Deutschen auch heute wieder dies Fest mit dem Eigenen Zauber deutschen Gemütes und deutschen Emp- ifindens schmücken, dann wird cs auch heute an uns seine alte, ewige Kraft ausüben und bewähren. Da lut Weih- macht ihren stillen, leisen und heimlichen Dienst betreuen der und stärkender Liebe und erfüllt die Herzen mit jener 'unbesiegbaren und unverwüstlichen Festigkeit und Freudig keit wahren Weihnachtsglaubens, den wir in dieser großen Zeit, da wir die heldenhafte Gestaltung unseres Daseins lerleben, doppelt nötig haben, und in welchem Front nnd lHeimat geeint und gesegnet sind. Darum bleibt Weihnacht diesmal nicht wie sonst still «nd heimelig in den Häusern und Familien, sondern sie Zieht hinaus zu den Grenzen des deutschen Landes, wo Mutsche Männer und Soldaten auf der Wacht stehen und sihre harte Pflicht tun. Sei es im engen Bunker am West- lwall oder im vorgeschobenen Beobachtungsposten an der jFront, oder im befehlen Gebiet im Osten, an der Küste, loder auf dem Schiff, oder auch im stillen Lazarett.. „ Überallhin wandert diesmal Weihnacht. Denn „tausend jGedanken aus Hütte und Haus, / alle in Liebe und Sorge (gehegt, / sind ihr zu tragen auferlegt, / soll sie bestellen da drauß..." Und Weihnacht tut es treulich. Nirgends wird sie fehlen mit ihrer Liebe und Freude, ihrem Trost und Frieden. So ist sie diesmal der frohe Bote, der dem Sohne in der Ferne sagt: „Die Mutter denkt dein!" — der Bote, !der dem Vater den Gruß von Weib und Kind bestellt. Und lder Hauch der deutschen Heimat zieht mit dem Weih- nachtsgruß in die Herzen und Seelen. Da tritt die liebe, straute Heimat vor ihre Seele im deutschen Weihnachtsfest. Und selbst da, wo diesmal nicht mehr alle um den ^strahlenden Weihnachtsbaum versammelt sein können, weil !sie ihr Leben dahingaben im heiligen Kampf für die Hei- >mat, auch da wird der starke Trost und der göttliche Friede der Weihnacht sein heilig-großes Wunder wirken. Denn in der stillen Feiertage Abenddämmerstunde wallen ihre treuen Gestalten durch die Weihnachtsstube, „jene, die von dir gegangen sind, / draußen liegen in Regen und Wind, / ^doch brennt die Tanne im Kerzenschein, / dann treten sie »alle leise herein / und leben die heilige Stunde lang, / im Schimmer der Kerzen, im Glockenklang" da spricht es steif' im vertrauten Ton: Hier bin ich, liebe Mutter, — hier bin ich, dein Sohn"... dann ist doch Weihnacht geworden im deutschen Haus und Herzen. So wollen wir uns freuen auf Weihnacht, und wenn sie da ist, mit ihr froh und fröhlich sein und unsere Herzen tief durchdringen und erfüllen lassen mit dem echten, star ken Weihnachtsqlauben: Es gibt eine Liebe und ewige Güte, die kann nicht enden! Sie muß uns segnen, sie mutz, sie mutz! Und sie wird es auch tun! Darum auch diesmal eine fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit! M. Das WeWaMsoratorwm im DeuWandsender Der DeuZchlandsender (angeschlossen die Reichssender Böh men, Breslau, Danzig, Graz, Königsberg, München und Wien) überträgt am Freitag, 22. Dezember, 20.15 Uhr bis 22 Uhr aus der Thomas-Kirche in Leipzig das Weihnachtsoraw- rium von Johann Sebastian Bach. Die Mitwirkenden sind Irmgard Roehling (Sopran), Berta Maria Klaembt «Alt), Heinz Marten (Tenor), Horst Günther (Batz), der Thomaner- Chor und das Stadt- und Gewandhaus-Orchester unter Lei tung von Pros. D. Karl Straube, der hiermit seine letzte öffentliche Veranstaltung durchführt, da er nach Erreichung der Altersgrenze aus seinem Amt als Thomas-Kantor aus- Kheidet. DEsweihnachi im Osten lieber 500 Weihnachtsveranstaitungen im Generalgouvernement. Reichsminister Frank an die Volksdeutschen. Die Volksdeutschen im Generalgouvernement Krakau kamen in über 500 Gemeinschaftsveranstaltungen — zum erstenmal befreit vom polnischen Druck — zu Weihnachtsfeiern zusam men. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen stand die Ueber- tragung der Weihnachtsfeier der Volksdeutschen Krakaus, die von der NSV beschert wurden Generalgouve.n«»c Reichsminister Dr. Frank übermit telte die Grüße des Führers und gedachte der Opfer, die ge bracht werden mutzten, damit die Volksdeutschen dieses Landes endlich das Licht der Freiheit erblicken durften. „Ihr Volks deutschen Menschen seid durch diese Opfer befreit worden", so führte Dr Frank aus „Jahrelang mutzte der Führer es mit ansehcn, wie man euch geknechtet Hai, wie man euch die ein fachsten Lebensrechte vorenthielt. strafte und marterte, weil ihr Deutsche sein wolltet, wie man euch verurteilte, weil ihr euch zu der deutschen Lebensgemeinschaft bekanntet Er hat das mit angesehen in dem entschlossenen Gedanken, euch einmal die Freiheit zu bringen Sie ist nun gekommen, und der Führer Hai euch in dem Schimmer eures Weihnachlsbaumes dieses grösste Geschenk eines völkischen Gnies gegeben, eure Freiheit. Der Generalgouverneur schloß mii den Worten: „Möge der unsterbliche Lenker der Geschicke. Völker und Menschen uns den Führer erhalten Wir sind in unserem Schicksal eins mit dein Schicksal unseres Führers " 638 VerlMer FMMem EM Ellings Ministerpräsident Gcncralfeldmarschall Göring hatte es sich zusammen mit seiner G'atlin auch in diesem Fahre nichl nehmen lassen, gebüriigen Berliner Familien uns Kin dern, deren Väter auf dem Felde oer Ebre gefallen sind, in traditioneller Form eine besondere Wechnachtssreude zu berei ten. 600 Müllern kam, völlig überraschend, eine bunte Ein ladung ins Haus, im Berliner Rathaus bzw neuen Rathaus Schöneberg und im Bezirksamt Wedding inu den Kindern zu froher Feststunde Gast des Marschalls zu sein. Tw Gäste, die im Anschluß an das Mittagsmahl bei Schokolade und Kuchen an langen Tischen saßen, würden von Bürgermeister Steeg herzlich willkommen geheißen, der ihnen die Weihnachts- grüße des Feldmarschalls und ferner Gattin überbrachte. Leuchtenden Auges ging es dann in den mit prächtigen, bunt behangenen Weihnachtsbäumen geschmückten Festsaal, wo für jede Familie ein reicher Gabentisch gedeckt war Nicht nur die Kleinen fanden in breiter Fülle ras vor was ihr Herz begehrt — auch die Mütter konnten feststellcn, saß ihnen so manche Sorge für die Ausstattung des weihnachtlichen Ga bentisches im Hause abgenommen war. KMrnlole Ekholms Mr MWV Arbeiter Erholungs- und Fürsorgewerk der DAF. ins Leben gerufen. Nm die Arbeits- und Leistungsfähigkeit des deutschen Arbeiters bei seiner starken beruflichen Inanspruchnahme in Ersüllung der ihm vom Führer und vom deutschen Polk gestellten Aufgaben zu erhalten und zu erhöhen, hat Reichs- organisationsleiter Dr. Ley veranlaßt, daß im Lause des nächsten Jahres 100 000 deutsche Arbeiter, deren Leistungs fähigkeit durch besonders starken Arbeiteinsatz beeinträchtigt worden ist, drei Wochen zur Erholung und zur vollen Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft bei Nebernahme sämtlicher Kosten durch die Deutsche Arbeitsfront ver schickt werden. Für die Aufnahme der Erholungsbedürftigen werden sämtliche deutschen Kur- und Erholungsorte in Anspruch genommen werden. Es ist beabsichtigt, bereits im Januar 1910 mit den ersten Verschickungen zu beginnen. Tie näheren Aussührungsbcstimmungen werden in Kürze be- kanntaegeben werden. Zu weiterem Einsatz bereit. Männer der siegreichen deutschen Flugstaffel, die über englische Luftstreitkräfte einen entscheidenden Sieg er rangen, erzählen von ihren Erlebnissen. Da sie jederzeit wieder zum Einsatz kommen können, haben sie auch in der Freizeit die Schwimmweste an. (PK.-Honolka-Weltbild M.) Alle VerMeungsfeMen verschieben sich in diesem Jahre Die Frage, welche Forderungen am diesjährigen Jahres ende verjähren, und deshalb rechtzMg in der Verjährung gehemmt werden müssen, ist recht kompliziert. Endgültig ge klärt wurde die Frage erst am 3. Dezember mit dem Inkraft- tretcn der Verordnung über Ve Vertragshilfe des Richters aus Anlaß des Krieges. (Rc^sgeseKlaft I Seite 2329.) Ls kann also erst seit diesem Termin etwas Endgültiges über die Terjährungsfrage gesagt werden, so daß diejenigen Aussätze, die vor diesem Termin über die Verjährungsfrage zum Jahres ende 163610 erschienen, (und cs sind darüber tatsächlich einige erschienen) überholt sind. Wir weisen ausdrücklich daraus hm, damit die betreffenden Leser nochmals ihre Außen stände an Hand der jetzt gültigen Bestimmungen überprüfen. Tie Rechtslage ist folgende: 1. Am 7. September 1939 hörten alle Verjährungsfristen auf Grund der Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete des bürgerlichen Streitverfahrcns. der Zwangs vollstreckung. des Konkurses und des bürgerlichen Rechts (Reichsgesetzblatt I Seite 1656), Artikel 8 auf zu laufen. 2. Diese allgemeine Hemmung der Verjährung ist wieder mit Inkrafttreten der obengenannten Verordnung über die Vcrtragshilfe, 8 32, in dem es heißt, daß der Artikel 8 der Verordnung über Maßnahmen aus dem Gebiete des bürgerlichen Streitverfahrens usw. aufgehoben wird, be seitigt wdrden. Vom 3. Dezember an laufen also nun wie der die Verjährungsfristen. Die zwischen dem 7. Sep tember und dem 3. Dezember verflossene Zeit darf aber nicht auf die Verjährungszeit angerechnet werden, so daß also Forderungen, die am 31. Dezember 1939 verjährt wären, erst 87 Tage später verjähren, d. h. mit Maus des 27. März 1940. Bis zu diesem Termin mutz allo der Forderungsberechtigte die nötigen Schritte unterneh men, um nicht die Folgen der Verjährung eintreten zu lassen, wenn er Wert darauf legt, sein Geld zu erhalten. 3. In der genannten Verordnung über Vcrtragshilfe ist nun aber eine Ausnahmcregelung geschaffen worden für alle Personen, die durch kricgsbedingte Anlässe daran gehin dert sind, selbst ihre eigenen Geschäfte ordnungsgemäß abwickeln zu können, so daß man billigerweise für diese Personen die Verjährung hemmen mußte. Das sind a) Wehrmachtangehörigc, b) Personen, die, ohne Wchrmachtangehörige zu sein, wegen der Auswirkungen des Krieges zu ständigen Dienstleistungen außerhalb ihres regelmäßigen Aufent haltsortes herangezogen sind, c) Personen, die wegen der Auswirkungen des Krieges sich dienstlich im Ausland aufhalten oder sich als Ge fangene oder Geisel in fremder Gewalt befinden. di Personen, die gezwungen sind, ihren regelmäßigen' Aufenthaltsort zu verlassen, und zwar infolge der be hördlich angeordneten Räumung oder Freimachung von gefährdeten Teilen des deutschen Reichsgebietes oder von Wohngebäuden, oder infolge anderer auf den Auswirkungen des Krieges beruhender unabwendbarer Ereignisse, Die Hemmung der Verjährung endigt hier erst mit dem Wegfall der Gründe, auf denen diese beruht. Sie begann bei a) und b) mit der Einberufung, bei c) und d) mit den dorr bezeichneten Ereignissn, in allen Fällen jedoch frühestens mit dem 25. August 1939. Auch hier darf bei Wegfall der Hem mungsgründe der Zeitraum, während dessen die Verjährung gehemmt war, bei der Berechnung der Verjährungsfrist nicht gehört, die hier genannt wurden. Es ist also jedem Kaufmann, der seine Außenstände nach- prüft, zu raten, daß er auch überlegt bzw. Erkundigungen dar über einzieht, ob nicht sein Schuldner zu den Personenkreisen gehört, die hier genannten wurden. Die Eosamtregelung ist, wie oben schon gesagt, nicht gang einfach, deshalb ist es in diesem Jahre besonders ratsam, einen Fachmann für die Frage der Nachprüfung der Verjährung der einzelnen Forderungen zu Rate zu ziehen und einen Rechts wahrer damit zu beauftragen. Feierstunde liir MügeMrte und MSwanderer Im Neichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda findet am Freitig eine Feierstunde statt, zu der Reichs- Minister Dr. Goebbels Rückgeführte und Rückwanderer ein- geladen Hal. Fm Rahmen dieser Feierstunde wird Dr. Goeb bels das Wort ergreifen. Die Ueberrragung über alle Sender finde: um 16 Uhr statt. EEe-Medniste svr 3o'ef SchiL Der Führer hat dem ordentlichen Professor Geheimen Ratz Dr. Schick in München aus Anlaß der Vollendung sei nes 80. Lebensjahres die Goethe-Medaille kür Kunst und» Wissenschaft verliehen. So „beherrscht" England die Meere! Der englische Oeltankdampfer „San Lalisto" lief an der Süd ostküste von England cnn 2. Dezember auf eine Mine und sank Zwei Mann der Besatzung wurden getötet und sieben verletzt- (Atlantik-WagcnborgM.) Ei» besiegter Gegner. Auch dieses französische Flugzeug hat den schneidigen Einsatz unserer Luftwaffe zu spüren bekommen und wurde abgeschossen. (PK.-Göbel-Scherl-Wagenborg M )