Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193912223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-22
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Sieger der Lustschlachf schildern den Kampf Gefangener Engländer rühmt die tadellose Behandlung. (P. K.) Die Nachricht von der grandiosen Abschußzisfer Unserer Jagdflieger Hai ganz Deutschland in freudige Er regung versetzt. Was sind das doch für prächtige Jungens! Klar und bescheiden, viel zu bescheiden, wie uns dünkt. ist der Bericht: „Ich sah unter mir einen starken Verband englischer Bom ber und griff mir den linken Vogel heraus. Als die Flammen auS seinem rechten Motor schlugen, nahm ich mir den nächsten." So und ähnlich lauten die Berichte. Und wieviel herrlicher Mut, wieviel Entschlossenheit zum Siege, wieviel schlichte Selbstverständlichkeit liegt in diesem Satze! Da lande» eben am Liegeplatz des siegreichen Geschwaders ein Transport flugzeug aus Borkum: es bringt einen der gefangenen Engländer. Wir packen unsere verrosteten Englischkennt- nisse aus und fragen ihn dies und das Er war der Flugzeug führer einer der modernsten und stärksten feindlichen Kampf slugzeugtypen. „Ich hörte plötzlich noch weit draußen auf See", so sagte er, „meine Besatzung einen Angriff abwehren Da standen auch schon meine Motoren, und ich mußte 20 Meilen von der deut schen Küste entfernt aufs Wasser niedergehen. Der Deutsche hatte uns beim ersten Angriff erledigt. Ich bin froh, daß das alles noch so abgelaufen ist Die Behand lung die ich hier bekomme nach meiner Rettung, ist tadellos.* Die leichte Kopfverletzung, die er bei dem unfreiwilligen Bad abbekam, ist nicht so schlimm Wohl etwas traurig blicken die Augen aus dem sommersprossigen Gesicht des Sohnes Albions und scheinen zu fragen: Wofür kämpfen wir eigentlich? Wie aber strahlen dagegen die sonnenverbrannten Gesichter unserer Sieger, und sie haben auch allen Grund dazu! Wir fliegen rasch zu einem Fliegerhorst und sprechen noch mit den Männern der Stassel. die die erste Feindberührung hatte. Schlicht, bescheiden und doch stolz aus ihren Erfolg stehen sie da mit lachenden Augen, jederzeit einsatzbereit Unter der Schwimmweste tragen sie das Eiserne Kreuz. Wer will hier Namen nennen! Es ist einer wie der andere Es setzt feder mit Freude und Stolz sein Leben immer und immer wieder ein; denn er weiß wofür er kämpkt. Ganz allein gegen 30 englische Bomber Einen der Kämpfer wollen wir aber noch erwähnen: Unteroffizier Heilmeie r. Ein stiller, schüchterner Junge steht vor uns. der es sertigbrachle. ganz allein gegen eine Uebermach» von 30 schwerbewaffneten Vickers Wel lington-Kampfflugzeugen loszulegen und — sich einen raus zuholen. Doch lassen wir ihn selbst erzählen: „Ich startete und flog zunächst in geringer Höhe. Dann stieg ich auf 3000 Meter Da sah ich ungefähr 2000 Meter über mir 30 englische Bomber auf das Land zufliegen. Ich stieg rasch weiter und gab dabei durch Sprechfunk den Standort und die Flugrichtung des Feindes an meine Kameraden. In wenigen Minuten war ich hinter den Engländern und nahm mir den „Rechtsaußen" aufs Korn. Ich bekam sehr starkes Feuer von dem ganzen Verband; doch da sah ich schon wie „mein Mann" mit einer Rauchfahne hinter sich ins Meer trudelte. Ich flog den nächsten an, hatte ihn gut im Visier und drückte ab. Da fing mein Motor an zu spucken, der Ben- zin- und Oeldruck sank, der Tank, die Oel- und Benzinleitun nen waren durchschossen. Im Gleitflug kam ich aus 4500 Metern Höhe gerade noch aus den Platz herein. Jetzt habe ich eine andere Maschine und bin in Bereitschaft für den nächsten Einsatz." Das ist einer von vielen, und so sind sie alle. Wir fliegen zurück, und die Motoren unserer guten In singen ihr Lied. Klingt da nicht durch das Dröhnen eine kleine Melodie? Wir halten Wacht am Nordseestrand, Wir schützen deutsches Heimatland. Ihr könnt zu Hause ruhig sein. Wir lasten keinen Tommn rein! Achtung! Achtung! Hier spricht Neptun! 36 englische Bomber sind bei mir eingetrosfen. Zeichnung: Lüdke (M.) Deutscher Protest in Buenos Aires Vegen Internierung der „Spee'-Besatzung 4» Die argentinische Regierung hat ein Dekret über die Internierung der Besatzung des deutschen Panzerschiffes „Admiral Graf Spee" bekanntgegebcn. Gegen dieses Dekret hat die Reichsrcgierung förmlichen Protest eingelegt unter Berufung darauf, daß Schiff brüchige, die ein neutrales Land erreichen, nicht interniert werden, wie auch die holländische Regierung die schiff brüchigen Besatzungen der Kreuzer „Abukir", „Hogue" und „Eressh" nicht internierte, sondern alsbald sreigab. Freiheikstim in Damig-MWrE« Wintersonnwendfeirr im befreiten Reichsgau Danzig- Wcstprcußcn Ueberall im befreiten Reichsga« Danzig Westpreußen .flammten ain 21. Dezember um 21 Uhr die Freiheitsfeuer der nationalsozialistischen Bewegung aus, um die Freude über die Wiedervereinigung mit dem Mutterland und den TmSk an den Befreier Adolf Hitler und seine Soldaten zum Ausdruck zu bringen. Aus der wiederbefreiten Halbinsel Hela, auf der durch Lie blutigen Kämpfe berüchtigt gewordenen Oxhöfter Kämpe, waren die Volksgenossen ebenso um die Feuer versammelt wie in der Marienburg und der einsamen Tucheler Heide oder an den Stätten der Gefallenen in Bromberg. In der Gauhaupt stadt Danzig fand auf dem Wiebenwall eine Großkundgebung statt, zu der über hundert Fahnen und Standarten mit den Angehörigen der Formationen und zahlreiche Volksgenossen und -genossinnen aufmarschiert waren. Alle Veranstaltungen brachten den unerschütterlichen Willen zum Endsieg der im Deutschen Osten tätigen Volksgenossen zum Ausdruck. Stalin über dey„MMer-Verttag"oon BerfMes Das Moskauer k'ewerkschaftsblatt „Trud" bringt im Nahmen der Kundgebung und Artikel zum 00. Geburtstag Scalins einen interessanten Beitrag über die Stellungnahme Stalins zum Versailler Vertrag. Der Artikel, der sich aus ver schiedene persönliche Aeußerungen Stalins stützt, sübn den Nachweis, daß Stalin den Versailler Vertrag von jeher als die größte Ungerechtigkeit gegenüber Deutschland betrachtet hat. Stalin habe seit Jahren vorausgesehen, so schreibt das Blatt, daß das deutsche Volk sich niemals mit diesem SMindverrrag absinden und neue Krisle enisallen wer de, um siO^bon diesem Joch zu berieten. Schon im Jahre 1520 habe Stalin erklärt, daß der „Räuber-Vertrag' von Versail les lein Friede sei, sondern Duvcnde von Millionen- Men schen zu Knechten mache. Mit der aleichen Klarheit babe Sta lin später den Dawesplan und den Poungplan als die ge meinsten Manöver des englisch französischen Kapitals zur Ausbeutung Deutschlands entlarv». Gleichzeitig Hai er erkannt und mehrfach ausge-vrochen. daß der Ver sailler Vertrag auch gegen die Sowie: univn gerich tet war und insbesondere durch die Unterdrückung des deut schen Volkes eine Annäherung Deutschlands uns der Sowjet union hintertreiben wollte. In der Erkenntnis dieser Sachlage hauen, io schreibt das Blatt, Deutschland und die Sowjet union endlich im Jahre 1939 qcmeinu-m und ensgüllg mit dem Versailler System in der Zone ihrer natürlichen Inter essen aufgeräumt. Der Nichtangriffspakt, der Freunvschafisver- trag und die Wirtschaftsabmachunaen seien heute nicht nur für Europa von geschichtlicher Bedeutung, sondern sür die ganze Welt. Leninvrden Wr Stalin Durch einen Dekret des Präsidiums des Obersten Sow jets wurde Stalin aus Anlaß seines 60 Geburisiages für die Gründung oes Sowjetstaates und die Festigung der Freunvichaft umer den Völkern der Sowjetunion die höchste Auszeichnung der UdSSR., der Lentnorven, verliehen. Der Ausschuß der Volkskommissare der Sowieiunion be schloß anläßlich des 60. Geburisiages Stalins. l6 Siaiin- preiie zu stiften, die alljährlich an Wissenschaftler und Künst ler für hervorragende Arbeiten für sie besten Erfindungen und für besondere Leistungen aus dem Gebiet der Militär wissenschaften verliehen werden sollen. Außerdem werden Sti pendien für die besten Schüler an den oberen Schulen ausge setzt. Mmdker stehen vor emem Zuden strnM Hore Bclisha inspizierte und frühstückte in Aldershot. Die kürzlich in England gelandeten Truppen aus Kanada, die in Aldershot noch einmal besonders eingeübt werden, er lebten ein Schauspiel, besten tragisch-komischer Charakter ihnen wahrscheinlich erst später einmal offenbar werden wird. Hore Belisha oder, wie er richtig beißt. Hörest Elisha, königlicher Eegsmkntster Großbritanniens, fühlte sich verpflichtet, dem Ruf seines kriegerischen Herzens zu folgen und diejenigen zu inspizieren, die den weiten Weg aus den friedlichen Wäl dern Kanadas über die „große Pfütze" nicht gescheut hatten, um mit ihrem Blut den zusammengeraubten Besitz der jttdisch- plutokratischen Kapitalisten zu mehren und deren Ausben- tungsmethoden am Leben zu erhalten. Solche Leute muß man sich halten, und darum zog der Herr Minister zwar nicht die Uniform an, wohl aber den Bauch ein und nahm mit süßlich- verbindlichem Lächeln die Parade ab. Dann sah er mit zu. wie die Kanadier an Geschütz und Maschinengewehr übten, wie er ja auch gern mit zusehen möchte, wenn diese Geschütze die verdammten Deutschen einmal zusammenschietzen möchten! Denn im Feuer der Front wird man diesen Kriegsminister natürlich vergeblich suchen. Dafür sind ja der Tommy, der Poilu und jetzt auch die Kanadier da. Und im Vollgefühl seines agitatorischen Triumphes ließ sich Hore Belisha dann herab, mit den Offizieren zu frühstücken, auf daß seine feisten Wangen auch im Kriege nichts an ihrem Glanz verlören... Reue BrandMm der britischen Aßenlen Dritte jugoslawische Hanffabrik angezündet. 200 000 Dinar Schaden Die britischen Agenten in Jugoslawien haben ein neues Verbrechen begangen. Sie haben die dritte jugoslawische Hanf- fabrik in Brand gesteckt. Es handelt sich nm ein Werk in Batschka Palnnka, das mit seinen gesamten -raten bis aus die Grundmauern niedergeürannt ist. Der -aden beträgt über 200 600 Dinar. Die Agenten des berüchtigten Secret Service sind sehr regsam in den südosteuropäischeu Ländern. Dieser dritte Brand einer jugoslawischen Hanffabrik muß wiederum im Zusammen hang mit all den anderen Verbrechen gesehen werden, die von den gedungenen' Brandstiftern im rumänischen Petroleum- gcbiel verübt wurden. Immer wieder beweist London von ^euem, daß es diesen Krieg weniger an den Fronten als vielmehr auf dem Rücken Unbeteiligter auszusechten gedenkt. Ziemlich unverblümt haben ja die Londoner Kriegshetzer ver sichert, daß sie die gute Zusammenarbeit Deutschlands mit den siidostenropäischen Staaten stören würden. Da sie nun mit fhren Drohungen an die kleinen Völker des Balkans wenig Erfolg hatten, erteilten sie den Mord- und Brandstisterbandi- Um. die in Londons Solde stehen, Auftrag, nach ihren Metho- »Zen die Völker Südosteuropas zu beunruhigen. So mehren sich nun die Brandstiftungen, die zu Englands Kriegführung gehören. Die britische Demokratie, die die Humanität für sich gepachtet -n ba'-en meint, wendet lieber Höllenmaschinen un^ Brandfackeln als Kampfmittel an, als baß sie ihre Armee« zum ehrlichen Kampfe herausstellte. Wir sind gewiß, daß die Völker Südosteuropas sich nicht einschüchtern lassen, sondern weiter die Beziehungen zu Deutschland pflegen, die ihren Staaten und deren Wirtschaft von Nutzen sind. Aus uulerer Heimat. «Nachdrucl dec t-otalberichie, auch auszugsweise, vervoien.) Wilsdruff, am 22. Dezember 1939. E)pruO ves Tages Hängt zu Weihnachten Eis an den Weiden, Kannst zu Ostern Palmen schneiden. (Bauernspruch.) Jubiläen und Gedenktage 25. Dezent der. 800: Krönnng Karls des Großen znm Römischen Kaiser. — 1356: Kaiser Karl IV. verösfentlicht in Metz das Reichsgrund gesetz der Goldenen Bulle, so genannt (seit 14311 nach der vergoldeten Siegelkapsel. — 1837: Cosima Wagner, Richard Wagners Frau und Tochter Franz Liszts, bei Bellagio geb. 26. Dezember. 1194: Friedrich N., Römisch-deutscher Kaiser, zu Jesi, Bezirk Ancona, geb. — 1769: Der Dichter Ernst Moritz Arndt in Schoritz auf Rügen geb. — 1923: Der Dichter Dietrich Eckart in Berchtesgaden gest. Sonne und Mond: 25. Dezember: S.-A. 8.10, S.-U. 15.50; M.-U. 6.36. M.-A. 15.26 26. Dezember: S.-dl. 8.11, S.-U. 15.50; M.-U. 7.34, M.-A. 16.26 Familie «»d Front am MiSnaHtsW Kaum eine andere Nation feiert das Weihnachts fest so verinnerlicht wie das deutsche Volk. Liebe, Für sorge und Herzlichkeit herrschen in dieser Zeit ganz beson ders, die ein F e st d e r F a m i l i e ist und die der innigen Bindung zwischen Mutter und Kind ihre Weihe gibt. Manchen Familien wird das schönste Weihnachtsgeschenk der Urlaub eines lieben Soldaten von der Front sein. Alle Wünsche werden ihm von den Augen gelesen, seine Erzählungen sind das große Erleben der Tage. Wenn der Soldat Kameraden mitbringt, werden sie so herzlich wie der eigene Sohn oder Bruder im Hause ausgenommen. Den Urlauber von der Front wollen wir nicht mit einem genau ausgearbeiteten Festtagsprogramm überfallen, son dern er darf sich aussuchen und wünschen, was er will. Und wenn es dann wieder an die Front geht, wird die Erinnerung an festliche lichte Tage der Gemeinschaft und die Hoffnung auf ihre Wiederkehr den Abschied leichter macken. Auch in den Familien, die einen Lieben in den Weih nachtstagen an der Front wissen — und gerade ishnen — sollen die Feiertage festlich werden. In den Briefen, die zur Weihnacht hinaus ins Feld geschrieben werden, wird etwas mitschwingen von der festlichen Stille und Zuver sicht, und der Soldat draußen an der Front, der jedes Wort aus der Heimat mit heißer Teilnahme liest, wird es spüren. Sicher gibt es in jeder Familie ganz bestimmte, liebe und vertraute Weihnachtssitten, das Versehen, das das jüngste Kind aussagt, ein Lieblingslied der Mutier, eine Buchstclle, die zur Weihnacht vorgelesen wird. Ge rade wenn eine Lücke im Familienkreis ist, soll an diesen überlieferten Bräuchen festgehalten werden. Der Mann an der Front wird dann wissen, wie die Lieben in der Heimat das Fest begehen, und über Hunderte von Kilo metern ist eine Brücke geschlagen. Der Wert der Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ist niemals ausschlaggebend gewesen für die Festlichkeit nnd Harmonie der Feiertage, auch nicht die Fülle der Spei- sensolge. Im Gegenteil — die Hausfrau soll sich das Ko chen in den Feiertagen nicht durch eine überflüssige Viel zahl an Gerichten unnötig schwer machen. Auch die Haus gehilfin wird eine wohlüberlegte Beschränkung dankbar begrüben. Selbstverständlich ist cs, daß die Kinder der Mutter die Arbeit in der Küche nach Möglichkeit abneh- men, ein g e m e i n s a m e r F a m i l i e n a b w a s ch kann eine recht lustige Angelegenheit werden. Viel wertvoller als alle leiblichen Genüsse und mate riellen Werte, die wir uns schenken könnten, ist die i n n e r e Festlichkeit und das Erlebnis der Gemeinsamkeit. Die Kultur des deutschen Hauses, die Innigkeit des deutschen Lebens können gerade zur Krieasweil,nackt sich auf das schönste entfalten. DerpMurig der WehrmaMurranber Im Zusammenhang mit der Zunahme der Wehrmachtsur lauber in der Weihnachtszeit gewinnt die Frage nach der be stimmungsmäßigen Regelung ihrer Verpflegung sür Familien angehörige. Gaststätten und Einzelhandel besondere Wichtigkeit, Wehrmachtsangehörige, die ihre Urlaubsreife aus dem be setzten Feindgebiet oder aus einem Ort anlreten. der nicht Standort ist. erhalten für die Dauer der Hinfahrt zum Urlaubs ort von ihrem Truppenteil die ihnen zustehende Truvpenver» pstegung in Form von sogenannter „kalter Kost", die aus Brot, Fleisch, Fett. Getränken und Abendkost besteht. 2n den mit Vervilegungswagen ausgeftatteen Urlauberzügen, die aus mitt leren und großen Entterunaen eingesetzt werden, wird den Wehrmachlsanqehörigen zusätzlich zur ausgegebenen „kalten Kost" oder zu den ihnen für die Urlaubsreife mitgegebenen Reiie- und Gaststättenkarten einmalig ein warmes Eintopfgericht ver abreicht. Wehrmachtsangehörlge aus Standorten im Reichs gebiet erhalten vor Beginn der Urlaubsreife durch die Stanü- ortältesten und Kommandanturen Reife- und Gaststättenkarten für Brot. Fleisch und Fett, die zur Entnahme von Brot und Mehl, von Fleisch, Fleischwaren und Nährmitteln und von Fett und Kä!e für die Mahlzeien auf der Hin- und Rückreise bestimmt sind. Alle Wehrmachtsurlauber erhalten dann bei der zuständigen Gemeindebehörde bzw. Kartenausgabestelle ihres Aufenthaltsortes für die Dauer ihres Urlaubsaufenthaltes (ein schließlich Rückreise, josern nicht bereits empfangens Reise- und Gaststättenkorten oder auch allgemeine Lebensmittelkarten, je nach der Urlaubsdauer. Nach diesen Karten, die sich nach den Sätzen für Normalverbraucher der Zivilbevölkerung richten, sind die Wehrmachtsurlauber buch Gaststätten und Einzelhandel mit den entsprechenden Lebensmiteln zu beliesern. . , Sonntagsurlauber des Ersatzheeres erhalten durch ihren Truppenteil, soweit sie Anspruch auf freie Verpflegung haben, Reise- und Gaststättenkarten. die in Gaststätten- und beim Ein- zelhändler (auch nachträglich durch die Familie) Verwendung finden können. 2n Ausnahmefällen, in denen keine Resse- und Gaststättenkarten ausgehändigt werden können, wird den Sonn- tagsurlnubern ihre Verpflegung in Form von „kalter Kost" mrt- aeaeb"" Bei SHalenWW Lreilkche Menge Wildbret von Schalenwild (Rot-, Dam-, Reh-, Gams- nnd Schwarzwild) ist bekanntlich auf die rechten Abschnitte der Reichsfleischkane oder die entsprechenden Abschnitte der Reise- und Gaststättenkarte zu beziehen. Nach einer kürzlich ergangenen Anordnung der Haupt- Vereinigung der Deutschen Viehwirtschaft ist Wildbret von Schalenwild statt bisher in zweifacher nunmehr in drei-^ facher Menge aus die für die einzelnen Abschnitte sestgesetz- ten Gewichtsmengeu abzugeben. Ferner ist der Bezug von Wildbret gegen die rechten Abschnitte der Reichsfleischkarte dadurch erleichieri worden, daß diese Abschnitte ohne Rücksicht aus die ausgedruckte Geltungsdauer während der ganzen Laufzeit des Stammabschnitts (Zuteilungsperiode) gelten. Den Jagdausübungsberechiigten, die das voü ihnen erlegte Schalenwild ganz oder teilweise zur Selbstver sorgung verwenden, ist bei ganzen Stücken statt 30 v. H. nun mehr nur 15 v H. des Gesamtgewichts anzurechnen. Bei Teil- stücken werden statt bisher 50 v. H. nur noch 30 v. H. des Gewichts der Teilstücke angerechnet. Gewerbliche Betriebe (Wildbrethändler, Gastwirt- Mafien usw.», die Schalenwild zerwirken, haben die nach der Zerwirkuna tatsächlich verbleibende Menge, mindestens jedoch 50 v. H. (bisher 60 v. H.) des Gesamtgewichts (Gewicht in aus- gebrochenem Znstandi, gegen Abschnitte der rechten Seite der Reichssleischkarte oder gegen Abschnitte der Reise- nnd Gast- stättenrarte abzugeben. Die Abgabe hat in dreifacher Mengei »us die für die einzelnen Abschnitte festgesetzten Gewichts^ mengen zu erfolgen. Wildragoui ist wie bisher ohne Abschnitts obtuaeken. Zum Außerkrafttreten der „alten" Zweimarkstücke Am 1. Januar 1940 gelten die gemäß der Bekanntmachung oom 17. April 1925 ausgeprägten Reichsstlbermünzen im Nenn beträge von 2 RM, wie bereits berichtet, nicht mehr als gesetz liches Zahlungsmittel. Diese Silbermiinzen werden bis zum 31. März 1940 einschließlich außer von der Reichsbank auch von den Reichs- und Landeskaffen zum Nennwerte sowohl in Zah lung genommen als auch umqewschselr. Es wird darauf hingewiescn. daß damit nicht alle Silber münzen zu 2 RM außer Kraft gesetzt werden, sondern nur die alte, etwas größere Ausgabe dieser Münzsorte, die auf der einen Seite den Reichsadler trägt. 2hre Gültigkeit behalten die in weitaus größerer Anzahl in Umlauf befindlichen etwas klei neren 2-RM-Stücke, die auf der einen Seite das Kopfbildnis des Generalfeldmarschalls von Hindenbura und auf der Wert seite das Hoheitszeichen tragen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)