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SaMea und Nachbarschaft. Dresden. Lehrlinge spenden Kinderbet-' Ken. Die Handwerkslehrlinae der Hermann-Göring-Bc- rufsschule in Dresden haben zwölf entzückende Kinder- Veilchen auf Rädern gebaut, sie mit besten ebenfalls selbst- ^efertigten Matrazen versehen und zusammen mit einer Geldspende von 25 Mark je Bett dem Wehrmachtswunsch konzert des Deutschlandsenders zur Verfügung gestellt. jHeinz Goedecke wird nun bei einem der nächsten Wunsch konzerte die anerkennenswerte Spende im Rundfunk be kanntgeben. Außerdem haben die Jungen mehrere Kisten Spielzeug gebastelt, die sie als Weihnachtsgeschenk für Dom W.HW. betreute Kinder Weitergaben. Dresden. Die Gasflamme verlöschte. In ihrer Wohnung am Wernerplatz wurde eine 92 Jahre alte §<rau und deren 66jähriger Sohn gasvergiftet tot aufge- ffunden. Wie festgestellt wurde, war an einen auf dem Gas-> Facher stehenden Topf gestoßen worden. Das überfließende Wasser hatte die Flamme verlöscht, so daß das Gas aus- ktrömte. Meißen. Unter Lastwagen geraten. Inder Mähe des Bahnhofl Garsebach stürzte eine 36 Jahre alte Radfahrerin und geriet unter einen Lastwagen. Mit schwe ren Kopfverletzungen und Beckenbrüchen mußte die Verun-' glückte ins Krankenhaus gebracht werden. Meißen. Doppeltes Unglück. In Robschütz iwollte eine -unge Frau ihre kranke Mutter zur Bahn bringen, da diese einen Arzt aufsuchen mußte, kam aber .Unterwegs selbst zu Fall und zog sich dabei erhebliche Ver- I Setzungen zu. Sie fand Aufnahme im Krankenhaus. r Freital. Brennender Adventskranz. Ein j schwerer Unglücksfall trug sich in der Wohnung eines Tischlermeisters in Freital-Burgk zu. Die Frau des Tisch- llers batte für wenige Minuten die Wohnung verlassen, in wer ihr halbjähriges Töchterchen im Stubenwagen lag.s sAls sie zurückkehrte, mußte sie mit Schrecken feststellen, daß der Adventskranz und durch ihn das Bett des Stuben wagens in Brand geraten war. Das kleine Kind hatte da bei so schwere Brandwunden davongetragen, daß es bal" ^ach Einlieferung in ein Dresdner Krankenhaus starb. Annaberg. Neckerei mit tödlichem Aus-I man g. Auf tragische Weise kam in einer hiesigen Schuls ^in zwölfjähriger Junge ums Leben. Er hatte sich mit? seinem Schulkameraden geneckt und von diesem dabei einen Stoß erhalten, der ihn zu Fall brachte. Unglücklicherweise ffchlug der Junge derart mit dem Kopf auf eine Bank," Daß eine Gehirnblutung zum baldigen Tode führte. Chemnitz. Umfangreiche Wohnungsbau- !varbaben. In der letzten Sitzung des Jahres berich tete Oberbürgermeister Schmidt den Ratsherren über die kommunalpolitische Arbeit in Chemnitz im Jahre L939. Der Oberbürgermeister konnte auf allen Gebieten eine weitere Aufwärtsbeweauna fcststellen und stellte vor allem umkanareicke Planungen für die Errichtung billi- ! ger und schöner Wohnungen für die schaffenden Volks- f genossen heraus. In verschiedenen Teilen der Stadt sei die! > Errichtung von insgesamt 632 Wohnungen geplant. Der i Oberbürgermeister gab weiterhin einen Ueberblick über die - Entwicklung der Finanzen und konnte hier feststellen, daß- i trotz aller Anforderungen die planmäßige Schuldentilgung j iidren Fortgang nahm. Auch die Sparkasse zeige eine sehr; Lür-ulicke Gesamtentwicklung. Bestellscheine für Tier schnellstens abgebe» , Das Landesernährungsamt — Abteilung B — beim manischen Minister sür Wirtschaft und Arbeit teilt mit: Vor einigen Tagen ist die Bevölkerung aufgeiordert worven, die Bestellscheine der vom 18. Dezember 1939 bis 17. Januar l940 gültigen Lebensmittelkarten umgehend ihren Lieferanten abzugeben. Dieser Aufforderungen ist hinsichtlich der Eierkart« nicht allenthalben entsprochen worden. Die Bestellscheine sind nunmehr bis spätestens 18. Dezember d. I. an den bisherigen Lieferanten abzugeben, andernfalls kann eine Belieferung nicht mit Sicherheit gewährleistet werden. Der Einzelhändler Hal die für die Bestellscheine eingelösten Bezugsscheine bis zum 23. Dezeniber 1939 dem Großhandel einzureichen. Die Belie ferung des Einzelhandels durch den Großhandel setzt wir dem fEinreichen der Bezugsscheine ein. Fl 16 blS 31. Dezember gültig DaS Landesernährungsamt — Abteilung B — beim säch sischen Minister für Wirtschaft und Arbeit gibt bekannt: Die Gültigkeit des Abschnittes Fl 16 der bis zum 17. Dezember 1939 befristeten Reichsfleischkarte zum Bezug von 125 Gramm Kunsthonig wird bis zum 31. Dezember 1939 verlängert. Weihnachtliche «eramannzlieher in Sachsen Von Dr. Gerhard Seilfurth , Neben dem Heiligabendlied sind mir seit meiner früheren Kindheit etwa ein Dutzend Bergmannslieder als eigentliche sächsische Weihnachtslieder vertraut. Es ist cm Bereich der al ten erzgebirgischen Bergstädte Schneeberg und Neut städtel alljährlich wie ein Wunder: Wenn Weihnachten ins Blickkeld kommt, dann fängt man, wie über Nacht durch einen Anruf geweckt, zu schnitzen und zu singen an. zu singen von der versunkenen ruhmreichen Welt der Steiger und Häuer- ivon den „schwarzen Kitteln, die hinab zur Grube fahren"- vom Bergglöckel und vom Zschärpertäschel. Merkwürdig, wie 'fest die bergmännische Tradition in der erzgebirgischen Volks- 'seele Hafter und dergestalt immer wieder zu neuem bumem Leben erwacht. Feder ist stolz auf seinen lichttragenden Berg mann in Festtracht oder im Arbeitskleid, auf sein Bergwerk »der seinen Bergaufzug, auf seinen Drehleuchter, ser einstt Wahs im mächtigen Pferdegöpel draußen überm Schacht sein Vorbild hatte, auf seinen Weihnachtsberg mit Zechen und mit Salden rings im Revier und mit der Krippe im Huthaus oder km Stollen. Und beim Vorbereiten dieses schönen Abglanzes sind plötzlich die während des ganzen Jahres vergessen geme ssenen Bergmannslieder wieder aufgetaucht. Bald schallen sie iaus allen Häusern. Denn jung und alt sind sie vertraut, sie gehören zum weihnachtlichen Gemeingut der Bergstadtbewoh-' ner. Diese überlieferungsträchtige Erinnerung erklärt sich so,, daß im Festkalender des Bergmanns Weihnachten seit atters! eine bedeutsame Rolle spielte. Man betrachte ja den Glanz,! 'der das erzgebirgische Fest heute umgibt und das Erzgebirge' jzum Weihnachtsland schlechthin prägt, gutenteils als leben diges Erbstück aus der Bergbauzeit und deutet ihn in schöner Weise aus der Sehnsucht des Knappen nach Licht .und aus seiner Frömmigkeit. Denn der Schlegelgesell alten Schlages war fromm, freilich nicht im pastoralischen Sinn, sondern mit der männlichen Freimütigkeit, die dem Walten !des Schicksals tapfer zu begegnen gewillt und gewohnt ist. Vom Beginn des Advents bis zum Iahresschlutz hallte gllmorgendlich der weckende Weihnachtsruf der Bergleute „Auf, auf!" durch die stillen Ortschaften. Die Knappen riefen! sich ihn auf dem Grubenweg einander zu. Wer wollte das Ge heimnisvolle dieses Brauches leugnen? Ein langer Häuerzug mit brennenden Grubenlichtern gemahnte Tag für Tag die ru henden Bergstädte an die festliche Zeit. Sie begann sür die Bergleute schon am Tag vor dem Heiligen Abend. Da hiel-' ten sie seit dem Dreißigjährigen Krieg in den Hutstuben verj einzelnen Fundgruben ihre Bergmetten beim Schein der Blenden. Nach ernstem berufsbetontem Sang und Klang folgte der lange fröhliche Teil mit lustigen Liedern und Geschich-, len. und am Freibier tat sich jeder ein Gutes. Am Heiligen- Abend selbst zogen die Bergsänger, aus Bergleuten sich zu sammensetzende Musikscharen, mit Stangenlaternen und mit! Zithern umher und sangen allerlei Bergmannslieder. Auchs führten sie in den Gassen Spiele auf. bei denen es oft gar, zücht sehr solid zuging Am frühen Weihnachtsmorgen mach-! ten sie sich dann mit ihren Grubenlichtern zur Mette aus: in Schneeve-g selbst fand vorher noch das Turmsingen statt,' sin dessen Mittelpunkt ein weihnachtliches Berglied stand: „Glückauf, der Bergfürst ist erschienen" mit schmuckreicher Fi guration des einleitenden Bergmannsgrußes. , Eine bloße Beschreibung vermag keineswegs den Stim- mungsgchalt dieser bergmännischen Weihnacht, dem sich kei ner entziehen konnte, einzufangen. Mit dem Nachlassen des Bergbaues im 19. Jahrhundert drohte vieles davon zu ver blassen oder gar in Vergessenheit zu geraten. Dem wurde durch eine bewußt einsetzende Hege des Brauchtums Ein- Advcntsabcnd in einer Flakunterlunft. syän gevsren. Was die Väter einst zwanglos geübt Hattens wurde nunmehr von den Söhnen organisiert. In dem Zu sammenhang bewahrte man auch das dazu gehörige Slnggut. Der Kantor Bruno Dost stellte es um 1885 in den drei Hes sen „Erzgebirgische Berglieder" zusammen, so, wie es ihm damals seine Gewährsmänner vortrugen. Die alte Gepflogen heit der Singumgänge wurde wieder ausgenommen. Einnen gegründeter Bcrgchor unter Leitung eines Doppelhäuers, führte sie durch. So erhielt sich ein fester Grundbestand an Liedern. Reben frohbcschwingten, aus denen Lust uns Hei- rerkeit lacht, stehen ernste Strophen, die von echtem Kott- pertrauen erfüllt sind. Eine sich bescheidende Freudigkeit an dem von Gott gegebenen Dasein, ost durchpulst von leben digem Humor, oft auch durchwoben vom Geist der Gefahr, das sst die Grundstimmung der Bergmannslieder. Uns bedeuten diese Lieder viel. Sie sind dem ehrfürch- sig Lauschenden lebendige Stimmen und vernehmliche Zeu gen der großen Vergangenheit des erzgebirgischen Bergbaues, per über Jahrhunderte Haltung und Lebensgefühl der hei- Mischen Bevölkerung bestimmt und ihr Beruf, Arbeit und ^Brot geschenkt und nun heute wieder aufs neue zu schenken be gonnen hat. In den ererbten Bergreihen, wie die Bcrg- channslieder ehedem hießen, hat die Volksseele einen wunder samen Zusammenklang von Heimatverbundenheit und Weih nachtssehnsucht gefunden. Daß sie überdies zumeist in Sach sen entstanden und von da aus in die einzelnen deutsche» Bergbaulandschaften gedrungen sind — das gilt insbesond-re auch von dem allenthalben verbreiteten Steigerlied —. ver leiht ihrer Bodenständigkeit den Reiz des Unmittelbaren, der ja über dem heimatlichen Bereich des Schlegels und Eisens Überhaupt liegt: er hat überragende geschichtliche Bedeutung als Mutterboden und Lebensraum bergmännischer Schöpfung! ,im umfassenden Sinn, denn er ist über lange Zeiten hin oies zeugungskräftige Mitte deutscher Bergmannskultur insgesamt 'gewesen, in deren Schatten alle anderen deutschen Berareviers standen. Weihnachtsfeier der WesiwaLtarbeiier Soldaten und Arbeiter bauen weiter an der deutschen Front Neben den Einzelfeiern, die die am Westwall beteiligten Betriebe aus Anlaß des Weihnachtsfestes veranstalten, Hielt die Oberbauleitung in einem nahe der Front gelegenen Ge meinschaftslager eine Weihnachtsfeier der Westwallarbeiter ab, bei der Generalinspektor Dr. Todt, ein Vertreter der Wehr macht und Dr. Lev das Wort ergriffen. Dr. Todt erklärte in seiner Ansprache, daß die Westwallarbeiter nach hartem Frontdienst bei Hitze und Kälte, Regen und Schnee sich nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt zu ihrer Weihnachts feier versammelt hätten in dem Bewußtsein, hinter dem respekt gebietenden Westwall mit dem ganzen deutschen Volke unge stört die Weihnacht feiern zu können. Ueber die mit dem Schutz wall-Ehrenzeichen gegebene Anerkennung hinaus habe der Führer die Pflichterfüllung durch Weibnachtsurlaub für die Verheirateten und Neujahrsurlaub für die Ledigen belohnt. Diese Feierstunde sei auch eine Stunde des Bedenkens an die überstandene Zeit der Schwäche und die des Wiederauf stiegs unter dem Führer. Weihnachtsfeier sei Glaubensfeier des deutschen Volkes an sich selbst. Weil wir an das deutsche Volk glauben, glauben wir an den deutschen Sieg in dem Kampfe, den wir nicht gewollt haben, dem wir aber nicht aus weichen: Dr. Todt schloß mit dem Ausdruck des unerschütter lichen Glaubens an unseren Sieg. Der Vertreter der Wehrmacht wies darauf hin, daß der Westwall durch die gemeinsame Arbeit der Westwallarbeiter und der Soldaten noch unüberwindlicher geworden sei. Im Namen des Oberkommandos des Heeres danke er den Arbeitern sür ihren opferbereiten Einsatz. Die Urlauber sollten daheim bekunden: Der Soldat steht an der Westfront und hält sie! Die deutschen Festungspioniere und deutschen Arbeiter aber bauen weiter an der deutschen Front. Nach dem gemeinsamen Gesang: „Wo wir stehen, steht die Feier!", sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Ein selt sames Gefühl sei es, hier in der vordersten Frontlinie mit' deutschen Arbeitern und Soldaten die Weihnacht zu feiern. I» diesem Kampfe, in dem es um unser Recht geht, tragen wir das Gefühl, daß wir den Kampf gewinnen, weil das deutsche Volk wie ein Mann zusammensteht. Jahrtausende werden das, was diese Epoche und dies Geschlecht schufen, nicht wieder zerx brechen. Wir legen das Fundament sür ein einiges, germa nisches Reich deutscher Nation. Eiureise iu die srenzlreise des Saarlandes Md der Psalz Amtlich wird nochmals mitgeteilt, daß die Einreis^ kn diese Kreise Wadern, Merzig, Saarlautern, Saarbrückens Stadt, Saarbrücken-Land, Ottweiler, Sankt Ingbert, Homburgs Saar, Zweibrücken-Stadt, Zweibrücken-Land, Pirmasenss Stadt, Pirmasens-Land, Landau, Bergzabern und Germerss heim für Zivilpersonen, die in diesen Kreisen nicht ihren Wohns sitz haben, nur mit besonderem Ausweis gestattet isst Ein Ausweis wird nur erteilt, wenn die Einreise im lau^ senden Wirtschaftsverkehr erfolgt. Die Ausstellung des Ausweises kann nur durch die füts den Wohnort des Antragstellers zuständige Kreispolizeibehörs de erfolgen. Diese muß vor Erteilung der Erlaubnis die Zus stimmung der Krcispolizeibehörde des Einreisegebietes einho« len. Ein Antrag auf einen solchen Ausweis muß schriftlich mit Begründung eingesandt werden. Die Ausgabe von Fahrs karten durch die Reichsbahn nach Orten in den obenerwähnt ten Kreisen findet nur gegen Vorlage eines solchen Ausweises statt. Ferner ist das Betreten des sreigemachten Gebietes nurj noch auf Grund einer besonderen Erlaubnis durch den Frei machungsstab in Wiesbaden. Babnboistrake 1. ruläklw. Die „Bremen" wieder im Heimathafen. ünser Bild zehzt die ^.Bremen", deren Ausbauten grau gestrichen worden waren, nach ihrer RüÄehr in den Heimathafen. (Scherl-Wagenborg-M^ Panzerschützen exerzieren an der Westfront. (PL-Mttte-WeltdM-Wagenböra-M.)