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kolenmsntagSLSuber in Köln. Mesiger Fremdenzustrom — „Schnellfeuer" mit 100 Zentnern Süßigkeiten Kilometerlanger Zug der närrischen Gruppen. 8m Münchner Faschingszug fehlte auch nicht diese lustige Gruppe „Kraft durch Freude". (Scherl Bilderdienst — M.) Den Höhepunkt des Kölner Karnevals brachte der R o f e n m o nt a g s z u g, der sich mit seinen 29 Gruppen kilometerweit erstreckte. Der traditionelle Leitspruch „Drei Dag jeck" wurde nur zu gern von allen befolgt, ob es sich nun um die echten Kölner handelte, oder um die zahl reichen Gäste aus allen Teilen des Reiches und sogar des Auslandes, die an dem Narrenfest teilnahmen. Ein großer Fremdenzustrom hatte in den letzten Tagen die Rheinstadl überschwemmt, und so bewunderten am Rosenmontag Hunderttausende den Zug, der sich, wie immer, nach den Takten des „treuen Husaren", der karneva listischen Nationalhymne, durch die Straßen bewegte. Jede Gruppe bestand aus einem originell ausgedachten Wagen und Fuß- und Fasching ist nur einmal im Jahr! Erika von Theilmann sipelt uns zum Tanz in „Faschingstim- mung" auf. (Ufa — M.) Nclrergruppen. Von l Uhr nachmittags bis zum Anbruch der Dunkelheit zog er sich durch die Straßen Kölns, überall Frohsinn und heitere Laune verbreitend. Die billigen Mägde und Knechte, die Funken und die anderen Korps, die hübschen Funkenmariechen, sie alle tanzten auf den Straßen, überschütteten die Menschenmenge mit einem „Schnellfeuer" von Konfetti, Blumen und Süßig keiten. Die „Munition" des Prinzen Karneval bestand aus überlOOZentnernSüßigkeiten. Tausende hielten sich im Arm und schunkelten. Die Straßen hallten Wider von dem „treuen Husaren". Das ist Rosen man t a g s z a u b e r in der Domstadt, das ist des Rhein länders ureigenstes Volksfest. Münchens Karneval bekamst die Miesmacher Kunst, Humor und Phantasie waren die Schöpfer des vier Kilometer langen Faschingszuges, der als Höhepunkt des Münchener Karnevals unter der Parole „Freut euch des Lebens" durch ein Spalier von Hunderttausenden die Straßen der lebensfrohen Stadt durchzog. Schon lange vor Beginn des Zuges trieben närrische Masken ihre Späße auf den Straßen, Papierschlangen flogen umher, und Konfettischlachten wurden ausgetragen. Zusammen mit der Wehrmacht hatten sich die verschiedensten Organi sationen an der Zusammenstellung des Zuges beteiligt. Die Gruppen der Wehrmacht, die unter dem Motto: „München am Äquator" standen, hatten u. a. Beduinen, Neger und Menschenfresser zu Fuß und auf feurigen Rosten losgelösten. Die Abteilung „Kultur und Kunst" plauderte Geheimnisse aus der Schatzkammer des Prinzen Karneval aus, und die Gruppen der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" errangen besonders mit dem Wagen ihres KdF.-Vaters mit wohlgenährten Säuglingen und durch den Storch mit den Neugeborenen jubelnden Beifall. In den anderen Abteilungen des Zuges, der insgesamt 109 Gruppen um faßte, feierte man die Verbrüderung zwischen Nord und Süd und prangerte Meckerer und Mies macher an. In der Olympiagruppe deutete eine grüne und blühende Sprungschanze, auf der Hasen einher- sprangen, aus die Wettersorgen vor den Olympischen Spielen hin. Mit großem Pomp zog dann die Narrhalla ein, und Prinz Willi l., begleitet von Prinzengarde und Hofstaat, grüßte huldvoll sein närrisches Polk. Mit einer Anspielung aus die Katerstimmung am Aschermitt woch schloß der Zug. Die Miesmacher aber dürften in hoffnungsloser Minderheit geblieben sein. Mßm MchMtm. Ihm fehlte das Pflichtbcwußtscin gegenüber Volk und Staat. Trotz wiederholter Aufforderung und Er mahnung unterließ es der Architekt Schulte in Dort mund, sich zur Ausbildung für den zivilen Luftschutz einzufinden. Er bewies durch sein Verhalten, daß es ihm an Pflichtbewußtsein gegenüber Staat und Volk fehlt, und wurde in Schutzhaft genommen. Wilderer erschießt zwei Gendarmen und begeht Selbstmord. Bei Tottenbrunn in Nicderösterreich wurde in der Nacht ein Förster von einem Wilderer an- geschossen. Als Gendarmen in die Wohnung des ver mutlichen Täters eindrangen, schoß dieser aus einer Pistole wiederholt auf die Beamten. Zwei Gendarmen wurden getötet. Der Mörder verübte schließlich Selbst mord. Jüdische Losbetrüger gefaßt. Die verbrecherischen Umtriebe jüdischer Schwindlerbanden in Wien nehmen einen geradezu beängstigenden Umfang an. So gelang es der Polizei, drei raffinierte jüdische Verbrecher festzn- nehmen. Die drei betrieben seit Jahren unter dem Namen „Vindobona G. m. b. H." eine Losvertriebs- gesellschaft. Bei größeren Gewinnen verständigten sie ihr? Kunden nicht und steckten die Gewinne selbst ein. Sechsfache Mörderin zum Tode verurteilt. Die „Hexe von Nowibasar", eine 67jährige Bäuerin namens Lisa Lublimetsch, ist nach einer Meldung aus Sofia wegen sechsfachen Mordes zum Tode durch den Strang ver urteilt worden. Mo MN UlM Koman von Kurt Martin 47 wackckruÄc verboten. — Hile deckte vorbekalten. CopyriLkt bzk VerlaZ Neues keben, kayr. Omain. Als Dr. ZKsr gegangen war, trieb es Frau Hedda ruhe los umher. Sie schmiedete Pläne und verwarf sie wieder. In den nächsten Wochen konnte Dr. Ziller feststellen, daß er Frau Heddas Vertrauter ward, daß sie ihm Freiheiten gestattete, die darauf schließen liehen, daß sie nicht unzu gänglich war, daß sie sich — vernachlässigt von dem Gatten — nach Liebe sehnte. Ja, als er in heißer Glut der Lei denschaft sie einmal beim Abschied küßte, schied sie ohne ein Wort des Tadels, sondern mit einem vielversprechenden Händedruck von ihm. Bei seinem nächsten Kommen stand er ihr anfangs un- ficher gegenüber. Frau Hedda aber trat dicht an ihn heran, -ergriff seine Hände und sprach: „Du liebst mich, Ludwig, ich weiß es! Du hast mich schon in Heringsdorf geliebt. Ich will nicht abseits stehen, ich will nicht zusehen, wie mein Mann mit dieser Schwester —. Ludwig, wenn du mich nicht enttäuschest —, ich könnte dich wohl lieben, ich könnte kür jeden Wunsch erfüllen." Er riß sie leidenschaftlich an sich. Er küßte sie in einem Rausch des Begehrens und des Ahnens, daß seinen Wün schen Erfüllung werde. Sie lieh es geschehen, ja, sie ichmiegte sich an ihn, sie kam ihm entgegen, sie ließ ihn ahnen, daß auch in ihr glühendes Verlangen nach Erfüllung schrie Er jubelte: „Hedda! — Hedda, daß du mein bist! — Du sollst vergessen, alles, was dich quält! Lieben sollst du, imd geliebt werden!" Sie sah ihm forschend in die A 'm. „Liebst du mich wirk lich mit aller Glut deines jur Blutes?" „Das fragst du! — Fühlst du .s denn nicht, wie ich nach dir verlange?" „Du sollst mich lieben, Ludwig. Ja, du sollst mich lieben! Ich habe Jahr um Jahr in dieser Ehe gedarbt, ich möchte auch einmal glücklich sein. — Du könntest der sein, den ich ersehne." - „Ich will es, Hedda!" „Aber wisse — ich will errungen sein! — Ludwig, wenn ich eines Tages von dir verlange, daß du mich dir durch eine Tat erkämpfst — willst du dann tun, was ich von dir for dere? Willst du mir blindlings folgen? Um dann hier, oder wo du willst, — wir können ja zusammen irgendwohin fahren —, um dir dann süßen Lohn zu holen! — Willst du? — Ich verlange nichts Unmögliches von dir. Vielleicht sollst du nur — eine alte Rechnung begleichen, sollst mich an jemand rächen, alles, was ich erlitt. — Du wirst nicht zögern, Ludwig!" Er hielt sie in den Armen, er fühlte durch das dünne Gewand den Körper, er versvrach: „Alles soll geschehen, was du willst. Aber dann bist du mein, Hedda, voll und ganz! Dann — dann —." Seine Augen loderten im wilden Begehren. Frau Hedda versprach: „Ja — voll und ganz! Ich will dich reich machen, reich an Liebe, Ludwig!" „Was ist es? — Sage es mir! — Was soll ich tun?" „Nicht heute! — Habe Geduld! Es kommt wohl bakd der Tag, da ich dir alles sagen werde." „Ich Halts dies Warten nicht aus, Hedda! Ich will —." „Du wirst warten! Und hast du gehandelt, wie ich es von dir fordern werde, dann komme!" Der Sonntag war für Gisela dienstfrei. Da war sie allein hinausgefahren, bis sie die Berge sah. Es waren viele frohe Menschen um sie her. Sie aber suchte stille Pfade, die ab seits führten, hinauf auf lichte Höhe. Auf einer Bank am Wiesenhang ließ sie sich nieder. Fern schillerte das Silber des Sees heraus, und aus dem Süden grüßten die stolzen Bergketten, sanft geschwungen, und die andern wieder steil und zerklüftet. Weiße, duftige Wolken zogen hoch am lichten Himmelsblau in eilendem Treiben dahin. Gisela zog den Brief hervor, den sie heute bekommen Karneval in Köln. Närrische Masken in den Straßen der rheinischen Stadt (Scherl Bilderdienst.) NMsANder Leipzig. Mittwoch, 26. Februar. Reichssender Leipzig: Welle 382,2. — N e be «^ sender Dresden: Welle 233,5. 6.00: Aus Berlin: Morgenspruch, Funkgymnastik. 4- 6.30: Aus Berlin: Frühkonzert. — Dazwischen: 7.00: Nachrichten. — 7.30: Mitteilungen sür den Bauer. 4- 8.00: Funlgvmnaftik. * 8.20: Markt und Küche. 4- 8.30: Aus Dresden: Musikalische Frühstückspause. 4c 9.30: Sendepause. 4- 10.00: Wetter, Wasser stand und Tagesprogramm. 4- 10.15: Simplizius Simplizissi- mus. Hörspiel. 4- 10.45: Sendepause. 4- 11.30: Zeit und Wetter. 4- 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Aus Planen: Muük für die Arbeitspause. 4- 13.00: Zeit, Nachrichten und Wetter. 4- 13.15: Aus Saarbrücken: Mittagskonzert. 4c 14.00: Zeit Nach richten und Börse. 4- 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei! 4- 15.00: Heute vor . . . Jahren. 4- 15 05: Sendepause. 4c 15.50: Wirtschaftsnachrichten. 4- 16.00: Pimpfe erobern sich die Heimat. Hörspiel. 4- 16.30: Konzertstunde. 4- .17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnachrichten. 4- 17.10: Ge stalten der deutschen Heldensage. 4- 17.30: Musikalisches Zwischenspiel. 4- 17.40: Dritter Humanismus im Dritten Reich. 4° 18.00: Aus Frankfurt: Faschingskehraus. 4c 19.45: Ruf der Jugend. 4c 19.50: Umschau am Abend. 4c 20.00: Nachrichten. 4- 20.15: Aus Breslau: Stunde der jungen Nation: Der Erb strom. 4- 20.45: Unterhaltungskonzert. 4° 21.40: Dichterstunde: Georg Britting liest. 4- 22.00: Nachrichten und Sport. 4- 22.20: Buchwochenbericht. 4c 22.30—24.00: Aus Köln: Nachtmusik und Tanz. DMWMWUhsr. Mittwoch, 26. Februar. Deutschlandsender: Welle 1571. 6.00: Glockenspiel, Morgcnruf, Wetter. 4- 6.10: Fröhlichs Morgenmusik. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten. 4- 8.10: Morgenständchen. 4- 9.00: Sperrzeit. 4c 9.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. 4- 10.00: Sendepause. 4- 10.15: Aus Leipzig: Simplizius Simplizissimus. (Hörspiel.) 4- 10.45: Fröhlicher Kindergarten. 4- 11.15: Seewetter. 4c 11.30: Die Frau in der dörflichen Gemeinschaft. 4c 11.40: Der Bauer spricht — der Bauer hört! — Anschließend: Wetterbericht. 4- 12.00: Aus Königsberg: Musik zum Mittag. — Dazwischen: 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Glückwünsche. 4c 13.45: Nachrichten. 4- 14.00: Allerlei von zwei bis drei! 4c 15.00: Wetter, Börse, Pso- grammpinwecse. 4- w.15: Zum erstenmal vor dem Mnropyon des Deutschlandsenders. 4- 16.00: Musik am Nachmittag. Aus dem Hotel „Der Kaiserhof", Berlin. — In der Pause: Vom Gestüt zum Polizeidienst. 4- 17.50: Helene Fahrni singt Bach. 4- 18.15: Gardinenpredigten. Hörfolge zu Aschermittwoch. 4- 18.45: Sport. 4c 19.00: Melodien aus „Waldmeister". Operette Von Johann Strauß. 4° 19.45: Deutschlandecho. 4c 20.00: Kern spruch, Wetter, Nachrichten. 4- 20.15: Ans Breslau: Stunde der jungen Nation: Der Erbstrom. 4- 20.45: Aus Königsberg: Abendkonzert. 4c 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 4- 22.20: Aus München: Weltpolitischer Monatsbericht. 4- 22.45: Seewetter. 4- 23.00—24.00: Kammermusik. hatte. Ein Bries von Wolfgang. Sie hielt ihn uneröffnet in der Hand. Weit in die Ferne schwsiften ihre Angen, dorthin, wo alles sich in Licht verlor. Von dort her klang ein Laut zu ihrem Ohr — einer Geige Klang. Sie öffnete den Brief. Langsam, andächtig las sie, was'Wolfgang ihr diesmal schrieb: „Meine Gisela! Wenn ein Brief von Dir mich erreicht, ist es stets ein Feiertag für mich. Da tritt alles zurück, was mich eben be schäftigt. Es gibt dann nur dies eine: Ich lese Deinen Brief. — Wie mag es Dir in dem neuen Wirkungskreis ergehen? . Schwester Gisela — vielen darfst Du das jetzt sein, die Schwester, die Helferin, die Trösterin. — Wie viele Augen werden voll Liebe und Dankbarkeit an Dir hängen, wie viele Hände werden die Deinen fassen und schon aus Deiner bloßen Nähe Trost gewinnen! Sie haben Dich gewiß alle nötig, all die Kranken, bitter nötig werden so manche Schwester Gisela haben. Bitter nötig! — Meine Gisela, ich Habs Dick wohl auch sehr nötig. Die Sehnsucht ist es nicht mehr allein, dis in mir brennt. Es ist nach mehr. Es ist Traurigkeit, daß ich Dich immer nur all den andern lassen muh, daß ich Dich nicht am allerersten besitzen darf. All Deine Kranken be sitzen Dich mehr als ich. Du sagst mir freilich: Mein Herz schlügt dennoch dir, und in seiner größten Liebe nur dir entgegen. — Ich weiß das, meine Gisela; aber ich merke es doch jetzt in mancher Stunde, daß ich Dich recht nötig habe. Es kommt wahrhaftig ab und zu eine Art Schwermut über mich. Dann hilft mir nur eins: das Hoffen! — Daneben plane ich noch etwas .Darüber darf ich Dir aber noch nichts schreiben; aber ich sehe in diesem Plan das Ziel, das Dich mit mir zusammenführt. Noch mehr denn zwei Jahre heißt es warten. Doch dann, meine Gisela! Wenn ich dann zu Dir komme, nicht wahr, dann naht aller Sehnsucht Erfüllung! Es kommt dann die Zeit, ba gehört Gisela mir! — Liebes, nickt nur mir! Nein, ich will nicht selbstsüchtig sein. Aber doch mein soll dann Gisela sein, zuallererst mein. Und darf daneben auch an dern Licht und Sonne sein, und ich will ihr dabei zur Seite stehen. - (Forts, folgt.)