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MÄmfferAMÄ Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdrofter Tageblatt" erschein! werktags nachm :Uhr. Bezugrpr. monatl 2RM. frei Kaur, bei Posibestellung l,8g RM. zuzügb Bestellgeld Einzelnummer lv Rpi. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeil Bc- .. i>,„ftcllungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder WüchLNolntt fuk Wilsdruff U. NülftesikNo sonstiger Betriebsstörun gen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegeuder Preisliste Rr. 8. — Z i f f e r - G e b ü h r : 28 Rpsg. — Dorgeschrt». bene Erschcinungstagc und Platzwüuschc werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e t g e n - A n n a h m « dü^rch °F»nruss übcrmft. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 ttlten Anzeigen übcrneh. men wir keine Gewähr. - Bei Konkurs »n» Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 47 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 25. Februar 1936 Sechzehn Jahre Kampf um Freiheit Vie parteigrUnckung im MUnchner No brSuisal. Wieder hat sich der Reihe der Jahre, die feit dem 24. Februar 1920 verflossen sind, ein Glied, das 16., ein- gefügt. Wiederum hält die Bewegung Einkehr an der Stelle, an der ihr Schöpfer seinen Gang ins Volk angetreten hat. Der Führer und die ältesten seiner Gefolgschaft im Hofbräuhaussaal vereint — das ist schon lange stolze Ueberlieferung dieses denkwürdigen Tages. Aber es ist kein Herkommen, das sich einfach an Ort und Zeit hält, denn die Männer, die sich hier alljährlich zur Partei- gründungsfeicr zusammcnfindcn, umschließt die Erinnerung an den 24. Februar 1920, das Erleb nis, durch das sic Auserwählte ihres Volkes geworden sind, auserwählt in beispielllosem hartem Kampf, in schwerem Opfer, aber auch im geschichtlichen Erfolg ohne gleichen. Sie alle, die schon äußerlich das schlichte Braun hemd, den Blutorden, das Goldene Ehrenzeichen zu einer geschlossenen Gemeinschaft stempelt, sind innerlich verbun den durch das Glück, das sie im Kampf und Sieg ge segnet hat, und durch die Werte, mit denen sie das Glück erobert haben: den Glauben an den Führer, den Willen zum neuen Reich, die volle Einsatzbereitschaft, die eiserne Gefolgschaftstrene. Die Jahre vergehen — die Reihen derer von „1920" haben sich da und dort gelichtet. Aber wie auch die älteren unter den alten Kämpfern im Herzen jung bleiben und in Hingabe an das nationalsozialistische Ideal nicht müde werden, so bleiben die geistig-seelischen Elemente ihres Sieges, die nun die Gründlingspfeiler der D«'unft und der Unsterblichkeit der Macht geworden sind, in gleicher historischer Kraft lebendig. An historischer Siätte. Ihr Geist erfüllt auch diesmal wieder den Hofbräu haussaal mit der Stimmung ernster Freude, für die es keine stolze Rückschau gibt ohne gleichzeitige tatentschlossene Ausschau auf die Aufgaben der kommenden Tage und Jahre. Im alten Geist begrüßen sich die Getreuen Adolf Hitlers an historischer Stätte, die genau wie vor zwanzig Jahren keinerlei äußerlichen Schmuck, aber ein Wahrzei chen trägt: das Hakenkreuzbanner, die Blutfahne. Hier wird in tausendfältigem Händeschütteln Kameradschaft ge halten und gefeiert, hier heißen sich besonders alle jene Männer willkommen, die das Vertrauen Adolf Hitlers zu führenden Aufgaben in Bewegung, Staat, Wehrmacht berufen hat. Wir sehen unter ihnen die Reichsleiter Schwarz, Dr. Frick, Dr. Ley, Fiehler, Ritter von Epp, Amann, Rosenberg, Bouhler, Grimm, Stabschef Lutze, Reichsführer der SS Himmler, Reichspressechef Dr. Diet rich, Gauleiter der Partei, unter ihnen Julius Streicher und Wächtler, Ministerpräsident Siebert und die Mitglie der der Landesregierung, den Kommandierenden General des VII. AK., Generalleutnant von Reichenau, den Be fehlshaber im Luftkreis V, Generalmajor Sperrle, Reichs handwerksmeister Schmidt, Brigadeführer Schaub u. a. In dem großen Kreis, in dem zunächst dem Podium die Sternecker Gruppe ihren Platz gefunden hat, und wo die NS-Frauenschaft durch ihre bewährtesten Kämpferinnen vertreten ist, haben sich auch stattliche Abordnungen alter Weggenossen Adolf Hitlers aus den übrigen Gauen .-s Reiches eingefunden, so aus dem Rheinland und West falen, aus Ostpreußen und Schleswig-Holstein, sehr zahl reich auch aus der Saarpfalz. Eintreffen des Führers. Die Gaukapelle des Traditionsganes und ihr Musik zug verkürzt die Stunden vor Beginn der Kundgebung mit Marschweisen. Mehr und mehr steigert sich, genau wie draußen in den umliegenden Straßen^ wo sich die Spaliere der Massen zu dichten Reihen zusammcnballen, die Erwar tung auf den Augenblick, da der Mann eintrifft, der hier vor 16 Jahren, damals ein „Unbekannter" gleich ihnen allen, das deutsche Schicksal in die Schranken gefordert hat. Die Männer und Frauen im Saal sind erfüllt von dem Bewußtsein, daß sie durch ihre Treue vor allem berufen sind, diese abendliche Gemeinschaftsstnnde mit Adolf Hit ler zu begehen. Sie wissen um die Auszeichnung, die ihnen der Führer schenkt, indem er jedesmal an diesem Abend in ihre Mitte kommt, und sie vergelten es ihm aus vollem Herzen. Der Badenweiler Marsch, der seinen Einzug beglei tet, wird minutenlang fast übertönt von aller Leidenschaft, mit der aus viel hundert Kehlen dem Führer Treue um Treue geboten wird. Adolf Hitler hat viele Hände zu schütteln. Insbesondere begrüßt er die Mitglieder der Sternecker Gruppe mit herzlichen: Handschlag. Gauleiter Adolf Wagner faßt den Willkomm der al ten Kämpfer in kurze Worte und in ein Sieg-Heil, das vielfältigen Widerhall findet. Allgemeines Bedauern weckt seine Mitteilung, daß der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß durch eine leichte Erkrankung an der Teil nahme verhindert ist. An ihn wird folgendes Telegramm gerichtet: „2000 im Münchener Hofbräuhaus versammelte alte Kämpfer und Kämpferinnen der Partei senden Ihnen als einen der ersten in unseren Reihen herzliche Grüße mit dem Wunsch baldiger Genesung. Adolf Hitler, Adolf Wag ner, Joseph Berchthold und alle Parteigenossen und -Ge nossinnen." Tann umschreibt Adolf Wagner das Wunderbare des vielseitigen Wandels der Zeiten und verbindet mit dem bewegten Dank an den Führer den Wunsch, daß er auch aus dem Kämpferkreis, aus seinem Glauben und aus dem Glauben des ganzen deutschen Volkes neue Kraft und Zu versicht finden möge. Der Führer betritt das Podium; sein Blick geht über die Reihen feiner ältesten Getreuen, die ihm so begeistert wie nur je bekunden, daß sie ihm gehören. Die Ansprache -es Führers. Adolf Hitler läßt vor ihrem geistigen Auge das Bild der langen Kampfzeit wieder erstehen. Oft und oft haben ihn diese Männer gehört und wie am ersten Tage stehen sie heute von der ersten Minute an in seinem Baun; sie folgen ihm mit gespanntem Ernst, und wenn er seine Red-.- wendungen mit feinem Humor durchsetzt, mit gelöster Hei terkeit. Alles, was sie selbst im Innern tragen, weiß er aus dem Erleben des Kameraden und des Führers in die Worte zu fassen, die das Geheimnis einer vertöftworcuen Gemeinschaft enthüllen: Das ist das unerhörte Wagnis des Ansanges, unerhört im Hinblick auf Ziele und äußere Kräfte, das ist der erste Erfolg vor 16 Jahren, der die elementare Stoßkraft zum Kampf um und im Volk frei gemacht bat, das ist das Programm der 25 Thesen, das gegen schier über mächtige Widerstände seine sieghafte Macht erprobt hat, und zwar gerade weil unerbittlich über seine Reinhaltung gewacht worden ist, das Programm, das in vielen Punkten bereits Erfüllung gefunden hat und in Zukunft wie heute der Leitstern der Ration bleibt. Das ist das Vorbild der äußer sten Einsatzbereitschaft, bekräftigt mit schweren Blutopfern, die es wiederum möglich machten, den revolutionären Geist auch unter der notwendigen Taktik der Legalität lebendig zu erhalten. Das ist die ungeheuere Erziehungsarbeit, in der die Partei zu einer großen Familie, das Fübrerkorps zu einer geschlossenen Einheit geworden ist und die in jeder Versammlung sogleich den stärksten seelischen Kon takt zwischen Führer und Gefolgschaft vermittelt hat; das Anwachsen, von ein Paar hundert Mann zu der aroßen In England hat eine politisch außerordentlich bedent- same Woche ihren Anfang genommen. Mit besonderer Spannung sah die englische Öffentlichkeit der Rede des Außenministers Edenim englischen Unterhaus entgegen, der Erklärungen über die Richtung der bri tischen Außenpolitik zum erstenmal nach dem Scheitern des Vermittlungsplanes im Abessinienkrieg, den der frühere Außenminister Hoare mitaufgestellt hat, ab gegeben hat. Vor allem erwartete mau auch Ausführungen über die englische Aufrüstung. Wie die englische Zeitung „Ai orning Post" mit teilt, ist die Veröffentlichung des englischen Weißbuches für Anfang nächster Woche vorgesehen. In der englischen Öffentlichkeit befaßt man sich stark mit der durch den Abschluß des franko-russischen Paktes geschaffenen Welt lage. Fast alle englischen Zeitungen bringen zum Aus druck, daß man in London eine sehr viel weniger pessi mistische Ansicht über die nächsten deutschen Schritte hegt als in Paris. Immerhin lassen verschiedene Zeitungen, so besonders „Daily Expreß", durchblicken, daß der Pakt zwischen Moskau und Paris in erster Linie für die Unruhe verantwortlich ist, die jetzt auf dem politischen Schachbrett Europas ausgebrochen ist. Einen großen Raum nimmt bei den Erörterungen auch die Frage der Aufrüstung wie vor allem der Einrichtung des Verteidigungsministeriums ein. Es wird in London angenommen, daß Baldwin dem Ramen nach den Vorsitz über den Empire-Verteidi- Armee politischer Kämpfer, die sich den politischen Mh- runasanspruch errungen bat. Adolf Hitler überschaut das Aufbauwerk der letzten drei Jahre. Wiederum stellt er in den Vordergrund die unaufhörliche nationalsozialistische Er ziehungsarbeit, die jetzt aufs ganze Volk über tragen worden ist und als ihre wichtigste Frucht das Ver ständnis des Polkes für alle die schweren und großen Entscheidungen dieses Jahres, sein unverbrüchliches Ver trauen, die stabile unerschütterliche Uebereinstimmung zwischen Führung und Volk. Er verweist auf den gewaltigen Auslcseprozeß, der sich in der Bewegung vollzieht und alle wertvollen Kräfte aufnimmt und emporsteigen läßt wie auf der anderen Seite in Zukunft genau so wie bisher alle asozialen und anationalen Elemente der Zersetzung mit eiserner Strenge niedergehalten werden. Weiter richtet der Führer den Blick in die Zukunft, der das breite, unzerstörbare, von Jahr zu Jahr mehr ge festigte Fundament bereitet worden ist, Da fühlen sich die alten Kämpfer erst recht als die große Familie, die Adolf Hitler vor 16 Jahren um sich geschart-hat, da ergreift die Gewißheit von ihnen Besitz, daß sie nicht nur eine große Vergangenheit miteinander geteilt und ehrenvoll bestanden haben, sondern daß ihnen über unsere Tage hinaus eine weitere hohe Gemeinschaftsmission beschicken ist in der Ar beit für die kommenden Geschlechter. Die letzten Worte des Führers gehören dem Dank an feine ältesten Getreuen; er gibt seinen Gefühlen des Dankes Ausdruck für die, die mit ihm damals die Bele gung in ihre Bahnen geleitet haben und Deutschland er obern halfen. Der Führer ruft die Erinnerung wach an die „wunderbare, herrliche Zeit, da wir ansgezogen sind mit nichts als einem unermeßlichen Glauben und einer fana tischen Hingabe, ein großes Reich zu erobern. Heute, :6 Jahre später, nachdem wir die Herren dieses Reiches geworden sind, möchte ich Sie erinnern an diese schwere, aber herrliche Zeit." Unter wahren Stürmen der Begeisterung hat der Führer seine mehr als eineinhalbstündige Reds beende:. Wie er den alten Mitstreitern von Herzen gedankt hat,' so klingt nnn ihr Dank in dem Sieg-Heil auf die Bewe gung auf Volk und Reich und im Gesang des Horst-Wessel- Licdcs aus. Dieser Dank empfängt wie eine Welle den Führer, er gibt ihm das Geleit, als er langsam durch die Reihen schreitend den Saal verläßt. Diese Stunden aber bleiben Besitz all derer, die sie erlebten. Sie gehören zu denen, die das kleinste und sorgenvollste vergessen lassen und das Große und Erhabene dem Gedächtnis einprägen. Darin sind sie Wegweiser für die ganze Nation, der auch immerdar aller Kampf und die Treue des Führers und seiner alten Pioniere gilt. gungsausschüß beibehalten wird, daß aber ein Stellver treter die eigentlichen Funktionen ausüben werde. Für diesen Posten wird wieder in erster Linie Hoare ge nannt, dann aber neuerdings wieder Churchill. Dem Verteidigungsausschuß sollen zwei Unteraus schüsse angeglicdcrt werden, von denen der eine, wie „Daily Herald" mitteilt, die Aufgabe haben soll, die Wünsche der drei Waffen zu prüfen und in ein Schema zu bringen, während der andere sich vor allem mit der Gleichschaltung der Industrie an die tech nischen Erfordernisse des Aufrüstungsprogramms beschäftigen soll. Den Unterausschüssen sollen MacDonald, Schatzkanzler Chamberlain, ferner der Minister ohne Portefeuille Lord Eustace Percy und der einstmalige Luftminister Lord Wiweir angehören. Der Verteidi gungsplan, der voraussichtlich auf drei Jahre ausgedehnt werden soll, wird das britische Empire als eine strate gische Einheit betrachten. Seine Kosten sind vorläufig aus 300 Millionen Pfund angssetzt. Mit besonderer Spannung erwartet die englische Presse eine englische Stellungnahme zu der Frage der Sanktionen. „News Chronicle" deutete an, daß die gegenwärtige Regierungskoalition von der Haltung Edens gegenüber den Sanktionen in ihrem Bestand in Frage ge stellt werden könne, und weist darauf hin, daß auch im Rc- gierungslager starke Kräfte die Ausdehnung der Sank- tionspolitit auf die Olsperre und die Schlicßuna aller GW englische MWiWWsWche Der französisch-russische Pakt für die Unruhe in Europa verantwortlich.