Volltext Seite (XML)
MrufferTageblati Bet Kontur» und Kwangivergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß Nr. 298 — 98. Iahraanss Wilsdruff-Dresden Diabtanschrift: „Tageblatt» DaS „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt ? " '.L ie l-»" -»Mcaendcr Pretrttfte Nr - A « n e r . G e b ü h r r 28 Rpf. - Targes-brt* bene Erschelnunaktaae und Platzwünsch« werden nach Möglichleit berücksichtigt — A n z e t g e n-A n n a h m e ^»mu. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 .-m?AnzA°n Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 21. Dezember 1939 va» „Wilsdruffer Tageblatt' erschein« Werktag» 18 Uhr Bezugrprei» monatl 2 NM sre« »au», bei Pastbestellung l.b» RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lll RPI Alle Paftanftalten, Postboten, unsere Austräger u Ge«chöU»stellk poü"döh"rcrÄeWatt'oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend so'nsttgci''Beiri°E gen bestebt lein Anspruch —— an« Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung de» Bezugspreise» Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto betliegt Nmerita WM sich unbedingt vom Krieg fernharten NSA.-Vizeaußenminifler WelleS kam in einer Rede vor der kubanischen Handelskammer in den Vereinigten Staaten auf Molotows Rede vom 31. Oktober zu sprechen, worin die ser Roosevelts Appell an Polinin vom 12. Oktober abgelebnt und u. a. erklärt batte, die Philippinen und Kuba ballen seit langem die Freiheit und Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten gefordert, könnten sie aber nicht bekommen. Welles erneuerte bei dieser Gelegenheit die Entschlossenheit der Ver einigten Staaten, zusammen mit allen anderen amerikanischen Republiken von Europas Krieg verschont zu bleiben und in die Ereignisse in keiner Weise verwickelt zu werden. Englischer 20000-t-Dampser beschädigt London meldet Zusammenstoss aus hoher See. Der englische Passagierdampfer „Samaria» <19 597 Tonnens, der der Cunard White Star Line gehört, ist, wie aus London gemeldet wird, nach einem Zusammenstoß auf hoher See in den Hafen zurückgekehri, aus dem er gekommen war, um nach Amerika zu fahren. Die Brücke und die Rettungs boote sind beschädigt. Der Zusammenstoß forderte keine Opfer. An Bord befanden sich einige hundert Amerikaner, die jetzt mit einem anderen Passagierdampfer reisen werden. xomsttMmzei"' neben »echsbritMeMine-lU'*'^ Ein deutsches Bombenflugzeua. das über der Rordküste der Sbettlond-Jnseln gesehen wurde, griff sechs Minensuch boote an Eins der Boote erreichte die 5tnsel mit zwei Toten an Bord Die Mannschaft berichtete, sie ^ötte Ranck von einem anderen brennenden Minensuchboot aussteiaen sehen. Drei Wittere keMM ^orno^enMUe verrenkt Die bolländische Moraenpresse berichtet wieder von einer ganzen Anrahl von Schisfsversenkunaen Zu den bereits be kannten Verlusten erfährt man die Ramen weiterer durch deutsche Flugzeuge versenkten Vorpostenboote: ..Artive» <1«5 Tonnen), „Ocean» <244 Tonnen) und .Astros» <275 Tonnen). Ser Meraana der „My ar Kode- Zu der Versenkuna des Dampfers .City of Kobe» ans Livervool. der torpediert worden ist. erfährt man noch, daß sich am Dienstagmoraen plötzlich eine heftige Erplokion ereignete, worauf die Rettungsboote herabgelassen wurden. Eine Stunde später wu-rden die Insassen eines der Boote von einem Fischdampfer ausgenommen Ueber dos Schicksal der anderen Seeleute und des Kapitäns, die sich in den bei den anderen Booten befanden, ist nichts bekannt. Zn LlGA.-Gewässern beschossen Deutscher Frachter von englischem Kriegsschiff angegriffen. Der deutsche Frachtdampser „Arauca» <4354 Tonnent entkam vor einem britischen Kriegsschiff in einen neutralen Hasen. Die deutsche Besatzung teilte mit. daß das britische Kriegsschiff innerhalb der Dreimeilenzone der nordamerikanischen Hoheitsgewässer einen Schuß vor den Bug der „Arauca» gefeuert habe Der Kapitän des Schiffes. Fried- rich Stengler, erklärte, er sei nach Fori Everglades gefahren, nachdem der britische Kreuzer „Orion» einen Warnungsschuß vor den Bug seines Schiffes gefeuert und ihn aufgesorderi habe, auf die offene See zu fahren. Kapitän z. S. Sans Launsdorff s Das Oberkommanvo der Kriegsmarine teilt mit: Der Kommandant des Panzerschiffes .Admiral Grai Spee». Kavi- tän z. § Hans Lanasdorif. wollte den Untergang kei nes Schisses nicht überleben Getreu althergebrachter lleber- liekeruna und im Sinne der Erziehung des Offizierskorps dem er käst drei Jahrzehnte anoebört hatte kaßte er Viesen En,- sckluß Nachdem er seine ibm anvcrirame Besatzung in Si- cherbeii gebracht bat. sob er keine ihm aestellie Ausgabe als gelöst an und folgte seinem Schiss Der Kavi'än z. S Langs dorfs bat aanz als Kämvker und Held die Erwarmnaen er füllt die sein Führer, das deutsche Volk und seine Marino auf ihn setzten. Rettung englischer Flieger Die Ritterlichkeit der deutschen Soldaten erneut bewiese» Am 19. Dezember geriet ein deutsches Aufklärungsflug zeug mit einem großen englischen Flugboot in einen Luft« kamps, in dessen Verlauf das englische Flugboot in Brand ge schossen wurde und in Flammen aus die See herunterstürzie. Darauf sandte der deutsche Flieger 808-Rufe, um die eng lischen Kameraden, die sich sehr tapfer geschlagen hatten, zu retten, und erreichte, daß drei Rettungsboote zur Suche nach dem englischen Flugboot aüsliesen Damit ist die ritterliche Kampscsweise de»t- scher Soldaten wieder einmal unter Beweis gestellt. Ist der Gegner kampfunfähig gemacht, dann wird dafür gesorgt, daß ihm jede Hilfe zuteil wird Aehnlich wurde auch wäh rend des großen Lustkampses über Helgoland verfahren, wo noch während des Gefechts deutsche Flugsicherungsschifse und Flugzeuge unterwegs waren, um abgeschosscne englische Flug zeugbesatzungen in Borkum an Land zu bringen. Wie die Tommys in den Vach sielen Der ehemalige britische Minister aus der Kriegs« clique der Chamberlains und Churchills, Duff Cooper, betätigt sich immer noch als politischer „Oommis vo^sgeur» in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Er ist immerhin eine „gewichtige» Per sönlichkeit unter den viele Kriegsagenten, mit denen die USA. immer noch überschwemmt werden. Zwar finden die zahlreichen Hetztiraden dieser Agenten wenig Gegenliebe im amerikanischen Volke, aber immerhin, die Hetze ist eine Tatsache, von der ein Körnchen hier und dort un'er Umständen doch auf fruchtbaren Boden fällt. Das wäre weniger für uns als für den Amerikaner unangenehm, die in ihrer Mehrheit wohl gegen eine Einbeziehung der Vereinigten Staaten in den gegen wärtigen Krieg eingestellt sind. Der Hetzapostel Duff Cooper hat sich nun in Heldenpose gesetzt und erklärt, was immerhin aufschluß reich ist. England werde den Krieg gegen die Sowjet union erklären, falls Rußland die Kontrolle Skandi naviens erlangen sollte. Dusf Cooper ha' weiter bitter die erfolglosen britischen Versuche, Rußland in die Ein- kreisungsfroni gegen Deutschland einzureihen, vermerkt. In Moskau wird nun Herr Duff Cooper kaum ernster genommen werden als er es verdient, wenn er auch, der schon durch viele rednerische Exzesse während seiner Amerikalournee ausgefallen ist, jetzt das allerschwerste Geschütz aussährt. Was er über Skandinavien sagte, dürfte dort — vor allem wenn seine Ausführungen von London aus inspiriert sein soll'en — mit gemischten Gefühlen ausgenommen werden, zumal eine „stärkere» Verhandlitngssührung Englands in Moskau nur eine schnellere Auslieferung derjenigen Positionen bedeutet hätte, die man sich in London zu steigenden Preisen abkausen lassen wollte. London und seine Agenten sind groß in den Wor ten, die tm krassen Widerspruch zu den Taten stehen. Worte und Praxis sind in London verschiedene Dinge, wie wir es doch beispielsweise bei den englischen Bei- standsverpflichtungen für Polen gesehen haben. Daß die Engländer den Finnen praktisch wirkliche Hilfe leisten werden, das glaub: kaum jemand» in Finnland, ge schweige denn in der Welt. Worte und Praxis sind eben nicht eins in London, auch wenn man den Mund dort immer mehr voll nimm« und das Blaue über die eng lische Kriegführung vom Himmel herunterschwindelt. Deutschlands Antwort ist, daß Schlag auf Schlag aus England niederfällt, nicht nach der Methode Auge um Auge, sondern viele Schläge für einen. Mögen sie in London die Worte für sich gepachtet haben. Die Praxis ist unser! Wir überwinden den eng lischen Vernichtungswilleu durch unseren Sieg und sichern damit nach unserem Siege den Frieden für die Völker Europas. veamatMe Einzelheiten vom Kamps unserer Säger 01X8..., Ä). Oktober, (p.ir.) 7 Uhr abends, Telephon: „Die Jagdstaffeln in X. haben kn fast zweistündigem Luftkampf von 44 schweren englischen Bombern 34 abgeschoffen". 10 Minuten später fahren wir eilig durch die Nacht. Wie ist so etwas nur möglich? Das ist ja einfach toll. Da hat der gute Tommy ja gleich bei seinem ersten Mafsenangrifs furchtbar eins auf die Nase bekommen. 12 Uhr nachts. „Wo finde ich den Kommodore?» frage ich den U. v. D. in der Hauptwache des Fliegerhorstes. „Er wird sicher noch mit seinen Offizieren im Kasino sitzen." Also hin. Ich melde mich bei ihm und darf sofort nach Herzens lust fragen. Dann erfahre ich Folgendes: „Wie üblich, war ein Teil der Jäger unterwegs über See und flog Sperre. Es war schönstes Sonnenwetter und deshalb auch ausgezeichnete Sicht. Eine Staffel war gegen 13.52 Uhr mit dem Auftrag gestartet, nach Westen zu fliegen. Da kam plötzlich durch FT. die Meldung, daß irgend etwas mit dem Tommy im Gange sei. Die betreffende Staffel dreht sofort um, und auf dem Rückflug zu den deutschen Nordsecinseln kam bereits die weitere Meldung durch, daß die Engländer mit einem Massenaufgebot von modernsten Kampfflugzeugen an- grisfen. Durch FT. gab ich meiner Staffel um 14.20 Uhr den Angriffsbefehl, und dann gings hin. Das war einfach toll. Es war ein Mordsgebumse in der Luft, ich habe so etwas noch nicht erlebt. Ueberall. wohin man sah, fiel der Tommy herunter. Ueberall wurden die Tommys von den deutschen Jägern gejagt Ich selbst flog sofort einen englischen Bom ber an und bekam gleich drei Treffer in meine Maschine. Einer ging haarscharf am Kops vorbei. Ich bekam den Eng- länder gui ins Visier, schoß, was aus dem Laus hcraus- ging, und mußte dann abdrehen. Als ich aus der Kurve zuruckkam und den nächsten Angriff fliegen wollte, fiel der englische Bomber wie ein Stein nach unten in den Bach Bei dem dauernden Herumkurven. Angriff-Fliegen und Jagen wc-ren wir ziemlich weit aus See hinausgekommen. Wir befanden uns bereits 30 Kilometer südwestlich von Helgoland, aber noch immer wurden die Engländer von den deutschen Jägern gejagt. Ueberall fielen die eng lischen Bomber ins' Wasser, lanae Raluluabneu hinter sich der- ziehend Wir wechselten uns bauernd Ini Angriff ab. Mit fünf Maschinen waren wir zuletzt 150 Kilometer draußen aus See hinter den Engländern her und alle paar Minuten schossen wir einen Tommy brennend herunter. Gerade hatte ich mir wieder einen aufs Korn genommen, da merkte ick, daß mein Oel die zulässige Höchsttemperatur weit überschritten halte. In der Kabine roch es bereits sehr brenzlich. Verdammt, dachte ich, jetzt hast du sicher einen Schuß in die Oelleitung bekommen. Also umdrehen und nach Hause! Schade um den einen Engländer, der nun ent- wischen konnte, ich hätte ihm zu gern noch etwas vor den Latz geknallt. Ferner hatte ich Gelegenheit, den Oberfeldwebel D r o st e zu sprechen. Er erzählte mir folgendes: „Ich war zuerst als Jagdfluglehrer aus einer Fliegerschule tätig und habe zehn Monate in Spanien gekämpft und mir das Goldene Spanien kreuz geholt. Wie mein Staffelkapitän schon sagte, hatten wir Sperre geflogen und bekamen dann durch FT. Nachricht, daß 15 schwere englische Bomber vom Wellington-Typ im An flug waren Unsere Staffel war ihnen am nächsten, und wir griffen natürlich sofort an. Das erste, was wir machten, war. daß wir die Engländer auseinandersprengten, damit wir besser Einzelangriffe machen konnten. Ich habe verschiedene Anflüge über See gemacht, allerdings erst ohne Erfolg. Dann traf ich 200 Kilometer nordwestlich auf See aus sechs zer sprengte Tommys Ich griff gleich den ersten an. und sofort ging mein guter Tommy auf 600 Meter herunter. Ich machte einen zweiten Angriff, schoß, was herausging, worauf er sich flach aufs Wasser legte und nach etwa 30 Sekunden ab- sofs. Ich konnte während meines zweiten Angriffes genau be- ohachten, daß der Heckschütze nicht mehr geschossen hat. Von der ganzen Besatzung ist niemand mehr aus der Kiste heraus- gekommen. Dann nahm ich ungefähr wieder Kurs auf die Küste, da man aus See, vor allem, wenn man lange herum kurvt zuletzt nicht mehr genau weiß, wo man sich befindet. Aber ich habe doch wieder zurückgefunden und landete eine Stunde später wohlbehalten in meinem Horst.» Ein kleines Intermezzo: Ein Feldwebel einer anderen Staffel hatte sich ausgeschossen. In seiner Wut flog er einen schweren englischen Bomber ganz dicht an, flog über 100 Kilo meter im englischen Verband mit und drohte den Engländern dauernd mit der Faust. 47 Abschüsse einer einzigen Staffel Der Führer einer anderen Staffel, Hauptmann Reineke, erzählte über den Großkampftag der Jäger folgendes: „Der gestrige Tag war für uns eine große Ueberraschung. Ich persönlich war mit meiner Staffel unterwegs. Als ich auf unserem Horst landete, um zu tanken, setzte plötzlich das Sperr feuer der Flak ein, und schon sahen wir die Tommys. Wir starteten sofort wieder und sausten hinter ihnen her. Ein Leut nant von meiner Staffel schoß allein drei Maschinen hinter einander ab. Ich selbst flog mit meiner Maschine, begleitet von der Maschine meines Adjutanten, über See, und wir trafen auch bald aus englische Kampfmaschinen. Mein Adjutant schoß fast aus dem Handgelenk heraus eine Maschine ab. Ich selbst hatte leider das Riesenpech, daß eine Fahrgestellhälfte heraus- fiel. Das war nördlich von Borkum. 50 Kilometer über See. Als ich dann zurückkam war schon große Freude aus dem Platz. Die Monteure fielen mir beinahe um den Hals. Gestern hatte meine Staffel 15 Abschüsse. Das macht zusammen mit den 32 Abschüssen, die wir in Polen hatten, 47 Abschüsse, die auf das Konto meiner Staffel aeben.» Auflehnung gegen Vie Londoner Plutokraten? Englischer Gewerkschaftler warnt den Schatzkanzler Der führende englische Gewerkschaftler Bevin warnte in einer Rede, die er in London hielt, den britischen Schatzkanzler, daß es gefährlich sei, wenn die Arbeiterschaft keine den steigen den Lebenshaltungskosten entsprechende Lohnerhöhungen er halten solle. Er könne nicht finden, daß die Kapitalisten trotz aller Einkommensteuern und Höchstpreise ähnliche Opfer brä<^?n wie» Ein englisches Blatt wendet sich gegen die Vettern wirtschaft der Plutokraten in der Regierung. Es kündigt an, es werde die Namen aller derer veröffentlichen, die heute auf Posten säßen, die sie nur durch die Vetternwirtschaft bekommen hätten und für die sie nicht vorgebildet wären. CpaN'cherawp'er mit Flugzeugen nach Finnland In diplomatischen Kressen Kopenhagens wurde erklärt, daß zwei britische Dampfer mit britischen Flugzeugen für die finnische Luftwaffe von England unterwegs seien. Anzahl und Bestimmungsort der Flugzeuge wurden nicht angegeben.