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Klar und kali und weiß Dir drei Erwartungen des Bauern vom Dezember. „Hat der Dezember viel Sternenglanz, / Beschert das ' Folgejahr reichen Erntekranz." Solche Volksreime sind ! durchaus begründet; denn es pflegt einem normalen kal- iken Winter ein normaler warmer Reifesommer zu folgen; besonders aber ist der reichlich andauernde Winterfrost evres der sichersten, weil natürlichen Mittel gegen die Schädlingsplage, die den Früchten des Feldes und Gar tens oft so verhängnisvoll wird. Kalte Winterwochen pflegen nun meist auch klar zu seän. So kommt es, daß man die augenfälligere Begleit erscheinung des Frostes — die Klarheit der Luft — als die eigentliche Ursache guten Zukunstsverlaufes anschaut. Zumal wenn nächtlich die Milchstraße am Himmel schön buchtet, erwartet man nach alter Meinung, daß dem Weißen Winter ein blütenreiches Frühjahr und ein frucht- Dendender Sommer folgen werde. Der Sache tiefer auf den Grund geht der folgende Spruch: „Dezemberkält' Pchafft dem Landmanne Geld!", und auch dieser: „Einem kalten Christmond folgt eine Ernte, die sich verlohnt". Ebenso patzt in diesen Gedankengang „Dezember weitz — iSommer heiß". Unser nordischer Boden braucht eben Hitze und Kälte. Er braucht zugleich aber Schneedecken schutz jeweils zu seiner Zeit. Alle drei Voraussetzungen Mr einen normalen, d. h. innerhalb des Jahreszeiten wechsels sinnvoll verlaufenden Dezember faßt dann auch die Bauernweisheit in dem folgenden Vers zusammen: „Ist der Dezember schneereich, frostklar und frisch, / So d«kt er fürs kommende Jahr uns den Tisch." Bei der Aufstellung solcher Wetterregeln seitens des Landmannes wird zumal die Zeit der Wintersonnen wende beachtet, da nun die Tage am kürzesten geworden sind und wieder zunehmen. Meist fällt die Wintersonnen wende auf den Thomastag, 21. Dezember, oder — wie dt diesem Jahr — auf den Folgetag. Drum sagt man: „Sankt Thomas kehrt den Tag um". Und begreiflicher weise beachtet der Landmann nun die klimatische Ent- wiÄLtng der ersten sich noch ganz unvernehmlich längen den Tage von Weihnacht bis zum Januarbeginn be sonders aufmerksam; auch hat er jetzt am meisten Zeit dazu, obwohl sein Tagewerk immer ausgiebig genug ist. Und es wird wohl auf dem mythischen Zauber der Weihnacht und der mit ihm symbolisch verbundenen Sonnwendzeit beruhen, wenn der Volksmund sagt: „Sonnenschein soll am Christtag sein, / Denn er verheißt fürwahr dem Bauern ein trefflich Jahr." Aber Hinein spielen werden hier auch jene vorerwähnten, berechtigten Beobachtungen über klares, also auch sonniges Winter- > Wetter. Bemerkenswert für den Viehzüchter ist diese ! Bauernregel der Siebenbürger Sachsen im Hinblick auf die Schweinemast: „Wat an Krästdag muocher (mager) äs, wird no (nach) dem Krästdag nimi fät (nimmer fett)!" Am 26. Dezember ist Stephanstag, da heißt es in ziem licher Uebereinstimmung zu jenem genannten Verse des ersten Weihnachtsfeiertages: „Ist der Stephanustag Windstill, sonnig und rein, / Beschert er viel Korn, Flachs und Wein." Werner Lenz. Kmt in MberWeslen «nd im General gouvernement Reichswirtschaftsminister Funk hat zusammen mit dem Gauleiter und Oberpräsidenten von Schlesien, Josef Wagner, dine mehrtägige Besichtigungsreise in das ostoberschlesische In dustriegebiet angetreten. In Begleitung des Ministers befinden Sch auch Staatssekretär Dr. Landfried und der Leiter der .Haupttreuhandstelle Ost, Dr. Winkler. Von Ostoberschlesten wird sich Reichswirtschaftsminister Funk in das E e n e r a l g o u- »ernement Polen zu Besprechungen über Wirtschafts- fragen mit dem Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank s« Krad-»« beaeben. Malehr her sowjetWen WirtMftsdeleMsn Die sowjelrussische Wirtschaftsdelegation, die im Zuge der deutsch-sowjetischen Wirtschaftsverhandlungen vor einigen Wochen unter Führung des Volkskommissars Tewoßjan und des Generals der Artillerie Sawtschenko nach Berlin ge kommen war, um mit Zweigen der deutschen Industrie Füh lung zu nehmen und ein Reihe der für die Lieferung deutscher Jndustrierzeugnisse nach Rußland in Frage kommenden Werke zu besichtigen, reist nach Erfüllung ihrer Aufgaben am Mitt wochabend nach Moskau zurück. Die Verhandlungen über jdie zukünftige Ausgestaltung des deutsch-sowjetischen Wirt schaftsverkehrs werden in den nächsten Tagen in Moskau wie der ausgenommen und zum Abschluß gebracht werden. Am Z1l. Dezember 1L9A9 Kein Ablauf von Verjährungsfristen. Zum Jahresende pfleg: der Kaufmann sein« Außen stände nachzuprüfen. Denn am31. Dezember jeden Jahres verjähren die meisten Forderungen des praktischem Lebens, du im zweiten oder vierten voraugegangenen Kalenderjahr ent standen sind, sofern die Verjährungsfrist nichl durch eine Ab- schlagszahlung des Kunden oder durch Zustellung eines Zah lungsbefehls oder einer Klage unterbrochen worden ist. In diesem Jahre tritt eine solche allgemeine Verjährung nicht ein. Die Gesetzgebung für Sie Reichsverteidigung hat auch aus diesen, Gebiet Vorschriften erlassen, die wesentliche Aenverungeu mü sich brachten. Ursprünglich haben sämtliche Verjährungsfristen am 7. September 1939 zu laufen ausgehöri. Sie wurden, wie es in der Rechlssprache heißt, gehemmt. Diese allgemeine Hemmung ist aber wieder mii Wirkung vom 3. De zember 1939 ab aufgehoben worden. Gleichzeitig wurde die ganze Frage der Verjährung in Kriegszeiten einer den Ver hältnissen besser angepatzten, verfeinerten Regelung unterzogen. Danach gilt jetzi folgender Rechtszustand: Die Verjährung l st gchemmt, d. h. die Fristen lausen nicht für und gegen 1. Wehrmachtangehörtge, 2. Personen, die. ohne Wehrmachtangehörige zu sein, wegen der Auswirkungen des Krieges zu ständigen Dienst leistungen außerhalb ihres regelmäßigen Aufenthaltsortes her angezogen sind, 3. Personen, die wegen der Auswirkungen des Krieges sich dienstlich rm Ausland aushallen oder sich als Gefangene oder Geiseln in fremder Gewalt besinden, 4 Personen, die gezwungen sind, ihren regelmäßigen Auf enthaltsort zu verlassen, und zwar infolge der behördlich an- geordneten Räumung oder Freimachung von gefährdeten Tei len des deutschen Reichsgebietes oder von Wohngebäuden, oder infolge anderer auf den Auswirkungen des Krieges beruhender, unabwendbarer Ereignisse Die Hemmung beginnt bei Nr. 1 und 2 mit der Ein berufung. bei Nr 3 und 4 mit den von bezeichneten Ereig nissen, in allen Füllen icdoch frühestens nni dem 25 August 1939 Die Hemmung endigi mii dein Wegfall der Gründe, aus Venen sie beruht Der Zeilraum, mährend dessen die Verjäh rung -mH.,-nun war, ist bet einer Berechnung von Verjährungs fristen >-,e,l mii einzurechnen. In allen anderen Fällen, in denen also keine der oben unter Nr. 1 bis 4 genannten Personen beteilig! sind, sind mit dem 3. Dezember 1939 wieder die alten Verjährungs- vorschrtsien des Bürgerlichen Gesetzbuches wirksam ge worden. Die Verjährungsfristen, die am 7 September 1939 zu lausen ausgehöri haben, laufen nunmehr wieder weiter. Dabei ist die Zeit vom 7 September bis einschließlich 2. Dezember vieses Jahres, also ein Zeitraum von 87 Tagen, für ven Ab lauf aller Verjährungsfristen außer Anrechnung zu lassen. Das Hai zur Folge, daß Vie in ven Jahren 1935 und 1937 eni- standenen Forderungen nichi — entsprechend der vier- oder zweijährigen Frist - am 31. Dezember 1939, sondern erst 87 Tage später, also mit Ablauf des 27. März 1 9 40, verjähren. Deni Geschäftsmann bleibt somit noch genug Zeit, sein« Bücher aus die alten Außenstände hin in Ruhe zu prüfen. nrnu Goring oct Weihnachtseinkäufen Unser Bild zeigt Frau Göring mit der kleinen Edda in einem Spielwarengeschäft in Berlin beim Einkauf von Weihnachtsgeschenken für die Hinterbliebenen Kinder von Gefallenen. Zur selben Zeit verbreitet die feindliche Hetz propaganda in ihren Schmierblättern und über den Rund funk die schamlose Lüge, die Gattin des Feldmarschalls befände sich „aus Sicherheitsgründen" in einer Klinik in der Schweiz, wo sie der Entbindung von einem Kinde ent gegensehe. Mau sieht, wie die feindliche Lügenpropaganda auch nicht einmal vor dem Privatleben unserer führenden Männer Haltmacht! — (Scherl-Wagenborg-M.) Bsrsichi, Gkeuelhstzsri Niederträchtige Verleumdung deutscher Seeleute durch eugkifche Zeitung Die Engländer scheinen nach alter Methode als Abwehr gegen die steigenden Erfolge der deutschen Seekriegführung wieder die Greuelpropaganda ins Feld führen zu wollen. Sie scheinen sich dabei gar nicht darüber klar zu sein, welch törichtes Spiel sic treiben, denn wer wie England sich bru talste Unmenschlichkeiten hat zuschulden kommen lassen, sollte vorsichtig sein, den Gegner mit niederträchtigen Verleumdun gen anzugreifen. Das Londoner Blatt „Daily Mail", das scheinbar seine Enttäuschung schlecht unterdrücken kann, hat sich die Ver- nichtung des britischen Hilfskreuzers „Rawalpindi" durch deutsche Seestreitkräfte ausgesucht, um daran ein geradezu widerliches Greuelmärchcn zu knüpfen Das Blatt behauptet nämlich frech, die deutschen Kriegsschiffe seien dicht an die englischen Rettungsboote Herangefahren, um diese durch die Wellen zum Kentern zu bringen. Einige Rettungsboote seien auch uMgestürzl und die Seeleute seien ins eiskalte Wasser gefallen. Da hätten daun deutsche Matrosen, die gut englisch konnten, über die Reling gerufen: es da unten kalt? Hoffentlich habt ihr eine gute Nacht!" Andere sollen ins Wasser gespuckt haben. * Daß es sich hier um eine ganz gemeine Verleumdung handelt, bedarf wohl keines Hinweises. Wir haben es selbst gar nicht notwendig, die deutsche Ritterlichkeit zu betonen. In zahllosen Zeugnissen haben Angehörige der verschiedenen Staaten die ritterliche Haltung der deutschen Kriegsmarine hervorgehoben und an Beispielen bewiesen. Selbst britische Seeleute haben die deutsche Ritterlichkeit anerkennen müssen, ganz abgesehen davon, Satz im Fall „Rawalpindi" die deut schen Schiffe einen Teil der Besatzung des britischen Hilfs kreuzers geborgen haben Im übrigen scheint die „Daily Mail" ein schlechtes Ge dächtnis zu haben. Sonst wäre sie jedenfalls vorsichtiger ge wesen. Dieselbe „Daily Mail" Hai nämlich am 5. Februar 1916 berichtet, wie es der Besatzung des deutschen Luft- schisfes L 19 erging, als sic, mit dem Wrack in der Nord see treibend, den britischen Fischdampfer „King Stephen" bat, sie zu retten. Der Fischdampfer lehnte die Rettung kurzerhand ab und überließ die Deutschen, den Kommandan ten und 16 Mann, ihrem Schicksal Dieses eine Beispiel spricht für viele andere Es spricht für die Unritterlichkeit oder besser gesagt Unmcnschlichlcit britischer Seeleute, die dennoch niemals von deutscher Seite mit gleicher Münze bezahlt wurden. Neus Mentkte der FRA. Englische Angst vor Sprengstoffanschtäger. Die irischen Nationalisten haben jetzt nach einer Meldung ver „Daily Mail" ihre Tätigkeit nach Ipswich, 70 Kilometer nordöstlich von London, verlegt. Dori ist eine wahre Epidemie des Einschlagens von Schaufensterscheiben ausgebrochen, wo bei es sich wohl vornehmlich um jüdische Geschäfte handelt. Wie der „Daily Telegraph" weiter meldet, sind alle Polizei« ämter in England erneut daraus hingewiesen, daß neue An schläge irischer Nationalisten zu befürchten sind. In einem Geschäft in der Orford-Street in London habe man wieder Behälter mit Sprengstoffen gefunden. RumäniWes GroMreuz für Dr. Ley Der Königlich rumänische Gesandte in Berlin, Cruzescu, hat dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP, und Leiter der Deutschen Arheitsfront, Dr. Robert Ley, im Auftrage seiner Majestät König Carol II. von Rumänien das „Großrreuz des Ordens des Sterns von Rumänien" als Anerkennung für die im Juli d. 2. mit großem Erjolq durchgeführte Ausstellung des Internationalen Zentralbüros „Freude und Arbeit" in Bukarest überreicht. Arbettstacmng der ErnDrungsämtsr Unter dem Vorsitz von Reichsminister Darre fand am 12. und 13. Dezember im Reichsministerium sür Ernährung und Landwirtschaft zu Berlin eine Arbeitstagung der Lan des- (Provinzial-) Ernähr nngsämter statt. Die Ta gung diente dem Austausch der in den ersten Monaten der Kriegsernährungswirtschast gemachten Erfahrungen und der Ausrichtung für die im neuen Jahr und später zu bewältigen den Aufgaben. Kurze Nachrichten Danzig. Zur Besprechung wichtiger Fragen der Polizei« organisation im neuen Reichsgau weilt gegenwärtig der Chef der Ordnungspolizei ^-Obergruppenführer General Da luege in Danzig und Gotcnhafen General Daluege be sichtigte Unterkünfte und Einrichiungen der Polizei. Deutsch-Przemysl. Rach 21 jähriger Unterbrechung wnrde in Deutsch-Przemysl wieder die erste deutsche Schule eröffnet. Die Schulräume, die mit dem Führerbild und den Fahnen des Großdeutschen Reiches geschmückt waren, konnten die Schuljungen und die Angehörigen, die zu der Eröffnungs feier erschienen, kaum fassen Bern. Die Vereinigte Schweizer Bundesversammlung hat sämtliche sieben bisherigen Mitglieder des Bundes rates bestätigt. Die von den Sozialdemokraten aufgestell ten zwei Kandidaten blieben stark in der Minderheit. Zum Bundespräsidenten für das Jahr 1940 würde mit 142 von 158 gültigen Stimmen gewählt der bisherige Vizepräsident Bundesrai Marcel Pilet, zum Vizepräsidenten Bundesrat Hermann Ob recht. Auf Minensuchc in der Nordsee. Die Halteleinen des Suchgcrütes werden eingcholt, das Gerät kommt an die Wasseroberfläche. (PK.-Schieck-Welbild-Wagenborg-M.) Fernaufklärer nach England. Ter Fernaufklärer, der zum Feindflug gegen England startet, wird mittels Hebebühne gewassert. (PK.-Tcws-Weltbild-Wagenborg-M.)