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Dezember 1939 Bemerkungen zum Tage Neue Abfuhr für Churchill Für eine Weltmacht, die angeblich die Meere be herrscht, ist es schon eine bittere Pille, wenn ihnen das stolzeste Schiff der Deutschen, die „Breme n". durch die Lappen gegangen ist, und das mit der glücklichen, jetzt vom Oberkommando der Wehrmacht gemeldeten Heimkehr in den Heimathasen nun schon zum zweitenmal. Es war eine der ersten großen Lügenparolen, die von den Engländern verkündet wurden, die in die Welt hinausposaunten, daß die „Bremen" durch britische Kriegsschiffe aufgebracht wor den ist. Leider aber war sie von all den neugierigen und begeisterten Engländern in keinem britischen Hafen auf zufinden, und Mr. Churchill hatte seine liebe Not, mit neuen Lügen und Verdrehungen die Enttäuschten zu trösten, und behauptete schließlich, daß die „Bremen" aus offener See ihre Nationalität gewechselt und unter italienischer Flagge einen italienischen Hafen angesteuert habe. Aus der Mitteilung des Oberkommandos der Wehr macht vom 12. Dezember und dem Wehrmachtbericht vom 13. Dezember geht nun hervor, daß die sichere Einbringung der „Bremen" unter dem Schutze der deutschen Wehrmacht gelungen ist, trotzdem die Engländer nichts unversucht ge lassen haben, um uns hier endlich einmal eine Schlappe zuzufügett. Wieder wurde dem „meerbeherrschenden" Albion von der „Bremen" und ihrem Kommodore ein Schnippchen geschlagen, das bei uns berechtigte stolze Freude ausgelöst hat und die ungeteilte Bewunderung des neutralen Auslandes gesunden hat. Ganz deutlich wurde hierbei noch einmal vor Augen geführt, wie es um die Herrschaft Englands auf den Welt meeren tatsächlich bestellt ist. Selbst der letzte und bitter ernst gemeinte Versuch der britischen Luftwaffe, in der Deutschen Buch noch die „Bremen" erreichen zu können, schlug seht. Die englischen Flieger mußten schon im Vor feld der deutschen Küste vor dem undurchdringlichen Ab- wehrfeuer kehrtmachen und wieder heimwärts fliegen, ohne dem britischen Seelord endlich einmal eine englische Hel dentat melden zu können. ^Oertliche Spkhtrupptätigkeit." Wenn wir im Heeresbericht lesen, daß es keine besonderen Ereignisse gegeben habe, und sich die Kampf handlungen nur auf „örtliche Spähtrupptätig- keit" beschränkten, so darf es doch niemals in uns die Vorstellung erwecken, als ob da draußen vor dem Feinde nun gar nichts los sei. Die Deutschen und die Franzosen sitzen sich nicht etwa völlig ruhig gegenüber, die Deutschen in ihren Bunkern am Westwall und die Franzosen in ihrer Maginotlinie und lassen den Herrgott einen from men Mann sein, sondern Tag für Tag nehmen deutsche Spähtrupps die Berührung mit dem Gegner auf, um Fest stellungen zu machen, die für die Sicherheit der eigenen Linien von entscheidender Bedeutung sind. Der Vernich tungswille unserer Feinde und ihr Haß gegen Deutschland ist so unerbittlich und eindeutig zum Ausdruck gekommen, daß unsere Feinde jede Gelegenheit wahrnehmen würden, um uns eine Niederlage zuzufügen. Die Tätigkeit unserer Spähtrupps und unsere Wacht im Vorfeld des Westwalles sorgen ebenso wie unsere Abwehr in der Luft dafür, daß den Feinden ein Einblick in unsere Verteidigungssront möglichst versagt bleibt, uns aber möglichst alle Vorgänge drüben entschleiert werden. Was hierbei im einzelnen zu leisten ist, geht aus dem Wehrmachtbericht vom 13. De zember mit geradezu packender Gewalt hervor. In solda tischer Kürze wird berichtet, wie ein Offizier und 10 Mann einen feindlichen Stützpunkt ausheben, dem Feind schwere Verluste zufügen und außerdem mit einem Offizier und 1« Mann als Gefangene unversehrt wieder zurücklehren. Das bedeutet das hundertprozentige Gelingen eines Stoß- truppunternehmens. Das bedeutet einen Aufwand von Geschicklichkeit, Mut und rascher Entschlußkraft, für die jedem, der nicht selbst vorm Feinde gestanden hat, einfach die Vorstellungen fehlen. Gerade dieser namenlose Ein satz, diese selbstlose soldatische Pflichterfüllung erfordert Ehrfurcht und höchste Achtung vor unseren Feldgrauen, die schweigend täglich Schwerstes auf sich nehmen, von dem die Heimat oft nicht mehr Weitz, als jenes kleine Wort des Wehrmachtberichtes „örtliche Spähtrupptätigkeit". Mittclmeerfrage immer brennender Die herausfordernden Methoden, mit denen England den neutralen Staaten das Messer an die Kehle setzt und sich über jedes Recht bedenkenlos hinwegsetzt, lassen deut lich erkennen, daß es eine Freiheit der Meere, die angeb. lich immer von England verteidigt worden ist, ohne eine Unterdrückung der englischen Gewaltpolitik nicht denkbar ist. So wird in Italien jetzt im Hinblick auf die brutale Rücksichtslosigkeit Englands die Mittelmeerfrage immer brennender, denn das Mittelmeer, das für Italien das Leben bedeute, könne in Gibraltar und Suez abgerie gelt werden, so daß die Verbindungen Italiens mit den außerhalb des Mittelmeers gelegenen Ländern und mit dem italienischen Imperium blockiert werden könnten und das italienische Volk der dauernden Gefahr einer Erdrofle- lung unterworfen wäre. Es kann niemand einer Groß macht wie Italien verübeln, daß es in dieser Situation keine gerechte Lösung der Mittelmeerfrage zu sehen ver- M „Bremen" im Heimathafen Reichsvertehesminister Dr. Dorpmüller begrüU die Besatzung Am Mittwoch um 12.18 Uhr machte das Flaggschiff des Norddeutschen Llovd der Schnelldampier ..Breme n" in seinem Heimathafen „Bremen" fest Reichsvsrkehrsminifter Dr Dorp müller ging mit Vertretern von Parier Staat und Wehr macht an Bord wo er Vein Kommodore Ahrens leine Glück wünsche zu dem glückhaften Gelingen der Heimfahrt auslprach. In dem Ballsaal der „Bremen" harten sich die Offiziere und Besatzung versammelt die durch den Ersten Offizier dem Reichs- verkeürsminister gemeldet wurden. Dr. Dorpmüller ergrtff So gleich bas Wort zu einer Ansprache an die Besatzung, in der er folgendes ausführie: „Kommodore! Meine Herren Offiziere und Ingenieure! Besatzung „Bremen"! Ick kann mir kaum einen glücklicheren - Tag denken als den heutigen, an dem es mir beschießen ist. Sie ! namens der Reichsregierung zu begrüßen und Ihnen zu danken S für die Taten, die Sie durch die Zurückiührung des stolzen Schiffes vollbracht haben Genau wie in Friedenszeiten der deutsche Seemann die Gefahren gemeistert hat. so haben Sie sich würdig in diesen Kriegszeiten den Mannschaften unserer Kriegs marine erwiesen. Ist der Krieg zu Ende bann wird einmal auch ein Buch aufgeschlagen werden können, das von Helden taten der Handelsmarine berichtet" Der Reichsverkehrsminister wandte sich dann an Kommo dore Ahrens und stellte fest, daß die'er nach seiner ersten Fahrt weitergegangen sei und sich nur noch mit dem Gedanken der Heimbringung seines Schiffes beschäftigt habe, die nunmehr auch gelungen sei. „Bei dieser Gelegenheit", so sagte der Reichsverkehrsmini ster, „wollen wir aber der Besatzungen gedenken, denen es trotz des gleichen Wollens nicht gelungen ist, ihr Vorhaben auszu- sühren. und die dann in letzter Minute ihr Schiss eher dem Untergang weihten, als es in Feindeshand fallen zu lassen. Und mit ihnen gedenken wir der Helden, die ihr Leben Hingaben für den gleichen Zweck." Ganz Deutschland, ja alle Deutschen, haben mit Span nung den AuSgnng des „Wettlaufens" der „Bremen" mit dem angeblich „alle Meere beherrschenden England" ver folgt. Die Vorherrschaft Englands aus allen Meeren ist gebro chen, das haben Sic auch bewiesen durch diese Fahrt. Und wenn der Engländer seine Ohnmacht hinter der Aeußernng versteckt, daß er in der vergangenen Nacht das Schiff aus völ- kerrrchtlichen Gründen geschont habe, so ist das uns nur ein weiterer Beweis, daß die englische Vorherrschaft zur See nicht mehr vorhanden ist.". Der Betriebsführer des Norddeutschen Lloyd, Dr. Firle, fand ehrende Worte für Besatzung und Führung. Er richtete Dankesworte an den fast vierzig Jahre im Dienste des Lloyd stehenden Kommodore Ahrens Für Gauleiter Bohle überbrachte der Beauftragte der AO. Bremen, Cordes, Glückwünsche wie auch Senator Bernhardt die Grüße der Hansestadt Bremen aussprach. — Kommodore. Ahrens dankte allen in kurzen bescheidenen Worten. „Morddüsen einsetzen, Zick-Zaü-Knrr!" Wie der U-Boot-Nngrisf auf die „Bremen" abgewehrt wurde Deutsches Flugboot trieb Engländer in die Flucht Einer der Offiziere der „Bremen" berichtete über die erfolgreiche Abwehr des englischen U-Boot-Angriffes: Es war am frühen Vormittag bei klarem, sichtigem Wetter und ruhiger See. Kommodore Ahrens selbst war auf del Kommodore AhrcnS. Der Kapitän der „Bremen", der sein Schiff siegreich hetm- brachte. <Weltbild-Waaenbora-DiU mag, und daß es daher immer die Forderung erheben wird, nach einem freien und sicheren Ausgang aus dem Mittelmeer, wie sie auch im „Giornale d'Jtalia" durch den Direktor dieses halbamtlichen Blattes aufgestellt worden ist. Gerade die Brutalität Englands, das alle seine Kriege mit Verrat, Hinterhältigkeit und Völkerrechtsbruch geführt hat, öffnet allen die Augen, die irgendwo ihre Freiheit und die Wahrung berechtigter Lebensinteressen durch den britischen Imperialismus ge- käbrdel leben. Glücklich wieder in der Heimat. Der stolze Lloyd-Dampfer „Bremen", der wohlbehalten in einen deutschen Hafen einlief. (Weltbild-Wagenborg-M^ Mücke und mit ihm die Mehrzahl der Offiziere. An Backbord und Steuerbord, aus dem Vorschiff und dem Achterdeck waren Ofsizierswachen, die die See beobachteten. Der untere und obere Ausguck waren wie stels auf Vieser Fahrt besetzt. Deutsche Flugboote geleiteten die „Bremen". Sie brau sten an Backbord und Steuerbord vorüber und klänen weit hin aus. Auf Meilen hinaus suchten sie das Wasser auf Gefahren ab, Vie ver „Bremen" vroben könnten. In der Funkkabine saß der wachhabende Offizier mit den Hörern am Ohr — höchste Wachsamkeit war aus dem ganzen Schiff. Plötzlich erkannte man auf der Brücke ein Signal, das eines der Flugboote gab „Achtung! U Bootgcfahr!" Sogleich gingen die notwendigen Befehle hinaus: Maschinen äußerste Kraft voraus. Relorddüsen einsetzen, Zick-Zack-Kurs, Alarm. Im selben Augenblick kam aus der Funkkabine die Mit teilung zur Brücke: „Flugboot funkt: Englisches U-Boot in Sicht!" Die „Bremen" hatte schon den Zick-Zack-Kurs aus genommen. Das mächtige Schifs wendete nach Steuerbord, dann wieder nach Backbord und wieder nach Steuerbord hin über. Die Alarmsirenen, die durch das Schiff schrillten, riefen alle Mann an Deck und an die Rettungsboote. Nur im Maschinenraum arbeitete die Maschinenwache so, als hätte kein Alarm stattgefunden. Mit den Gläsern suchten wir dis Stelle, wo das Periskop des englischen U-Bootes aus dem Wasser ragte. Mit höchster Geschwindigkeit stürzte sich eines der deut schen Flugboote auf den englischen Angreifer. Es verginge» einige Minuten höchster Spannung für alle an Bord. Aber ehe noch das deutsche Flugboot zu einem direkten Angriff auf das Unterseeboot übergehen konnte, tauchte das englische U-Boot bereits. Offenbar hatte der englische Kommandant schon beim Herannahcn des deutschen Flugzeuges den Befehl gegeben, sofort aus Diese zu gehen. Das Periskop des U-Bootes verschwand unter der Wasseroberfläche, und das U-Boot lies mit unbekanntem Kurs ab Der Engländer war nicht dazu gekommen, seinen wohlvorbereiteten Anlauf auf die „Bremen" durchzuführen. Er war von dem deutsche» Flugzeug tief unter Wasser gezwungen worden. Noch blieb höchste Alarmstufe an Bord bestehen. Auch das deutsche Flugeug blieb am Feind und kreiste unablässig über der Stelle, wo das Periskop des U-Bootes im Wasser verschwunden war. Schließlich kam dann von dem Flugzeug führer das Signal: Angriff nicht mehr zu befürchten! Von der Brücke der „Bremen" wurde der Befehl gegeben: Alle Mann an die Arbeitsplätze. Normalkraft voraus! Die Gefahr war vorüber. Der englische Angriff war ab geschlagen. Englands Stellung in der Nordsee endgültig dahin Die Heimkehr der „Bremen" hat es erneut bestätigt W. C. ist in höchster Verlegenheit um die Aufrechterhaltung seiner Historie von dem edelmütigen britischen U-Boot, das die „Bremen" nicht versenken wollte aus „purer Achtung vor dem Seekriegsrecht". Sogar einen ehemaligen Kriegsfchiffkommandan- ten und Admiralstabsoffizier während des Weltkrieges, Lord Strabold, hat er sich engagiert, damit dieser vor versammel ten Pressevertretern oafür zeuge, daß England diesen Krieg nur deshalb führt, „damit internationale Gesetze befolgt würden"^ — Wie es um diese Behauptung bestellt ist, hat die Welt inzwi schen zur Genüge durch die zahllosen britischen Neutralitätsver letzungen, die Verschleppung und Ausplünderung neutraler Schiffe, Postraub und dergleichen, vor allem aber durch dis Ausdehnung der Hungerblockade auf so viele neutrale Länder erfahren. Und es liegt durchaus auf dieser Linie der britische» Auffassung von Völkerrecht, wenn der edle Lord weiter plädiert, es sei nicht ungesetzlich, wenn ein Handelsschiff bewaffnet ist, und U-Boote mußten sich ihm gegenüber genau so verhalten wie bei einem unbewaffneten Schiff. So legt sich England das inter nationale Recht aus. Das ganze Theater, daß jetzt in London inszeniert wird, nm den neuen Mißerfolg zu übertünchen, ist so lächerlich und unglaubwürdig, daß niemand mehr darauf hereinsällt. Heute glaubt in der' Welt kein Mensch mehr dis Erzählungen Chur chills von britischer Humanität und Rechtlichkeit. Mit Englands Stellung als Beherrscherin der Meere ist es vorbei, nichts hat das klarer erwiesen als die Heimkehr der „Bremen". Und die wütenden Angriffe englischer Flieger widerlegen auch das Mär chen vom U-Voot. das KL den letten Happen aus.Völkerrecht-