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Wilsdruffer Tageblatt : 07.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193912078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391207
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-07
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.12.1939
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In den lebten Tagen aus. Ns? schwalben Trost für die Unter- hausmftgliever fügie er hinzu, vielleicht werde er nach Weih nachten imstande sein, hierüber mehr zu sagen. W. C. Hane dann die Stirn zu behaupten, die englische Handelsschifsahrt habe in den ersten drei Knegsmonalen nur 340 000 Tonnen ver loren Dabei mutzte Revier doch am Montag erst zugcben, datz die Zahl viel hoher liege, nämlich bei rv 740 000 Tonnen. Nachdem also laut W. C. die englischen Verluste rapid ab- nehmcn, datz man bald überhaupt nicht mehr von ihnen zu sprechen braucht, müssen natürlich die deutschen U-Bootvcrluste ins ungeheuerliche anwachsen. Herr Churchill weist zwar nicht genau, wieviel U-Boote durch seine so überaus aktive Marine zerstört worden seien, aber frech, wie er ist, ruft er: „Sicher lich fünf!". Genau weitz er es also nicht, aber er mutz ja irgendeinen Erfolg melden können. Datz,her Erste Lüqenlord. wie schon bisher, die schweren Ver luste der englischen Kriegsmarine erneut verkleinerte und eine ganze Reihe groher Brocken glatt verschwieg, nimmt uns nicht wunder. Er hielt es wieder nur für nötig, den Untergang der „Courageous", der „Royal Oak" , zweier Zerstörer und eines U-Bootes von insgesamt etwa 50 000 Tonnen zuzugeben. Da Churchill bekanntlich in seiner Rede nicht beabsichtigte, über alle Schäden zu berichten, wollen wir hiermit seine An gaben vervollständigen, indem wir die schwersten der übrigen Verluste der britischen Kriegsmarine kurz und sachlich auszählen: Torpediert wurden die „Repulse", die „Belsast , ein schwe rer Kreuzer der London-Klasse. Durch deutsche Fliegerbomben wurden vernichtet bzw. schwer getroffen die „Ark Royal", die „Hood", die „Southampton", die „Edingburgh", die „Mohawk" und die ,,2ron Duke". W. C. kam dann auf die ..völkerrechtswidrige" Blockade der deutschen Ausfuhr zu svrechen. Er behauptete, die Schiffs verluste. welche die Neutralen erlitten hätten, hätten England genötigt, Vergeltungsmatznahmen zu ergreifen. Woher sich Großbritannien allerdings das Recht nimmt, für die neutralen Länder Rache zu üben, wurde schamhaft verschwiegen. Mit un erhörtem Zynismus erklärte dann der Erste Lügenlorü, durch diese Exportblockade würden „den Neutralen keine besonderen Unannehmlichkeiten verursacht werden. Sie dürften eben einfach keine deutschen Waren auf ihren Schissen befördern lassen." Und damit die Neutralen von dieser Arbeit ganz befreit würden, möchten sie doch ihre Dampfer für die Dauer des Krie ges den Engländern leihen. Dies dürste ein neues Geständnis der enormen Verluste der britischen Handelsmarine sein. Mit ganz besonderem Interesse wird die deutsche Oeffent- lichkeil davon Kenntnis nehmen, daß bereits 1000 englische Han delsdampfer bewaffnet wurden, und datz Herr Churchill sogar 8000 Schiffe bewaffnen will. Im Landkrieg behandelt man be waffnete Zivilisten als Heckenschützen. Im Seekrieg gelten keine anderen Grundsätze: Bewaffnete Handelsschiffe sind Piraten- schiffe! Obwohl jedermann weitz, wie sehr sich Churchills Flotte in alle Winkel verkrochen hat, verflieg sich der Erste Lord der Admiralität zu der ungeheuerlichen Behauptung, dieser Krieg sei ein merkwürdiger Krieg sür Deutschlands Flotte, die überall zurückgetrieben wird." Kurz danach bekam W. C. vor seiner eigenen Courage Angst und bemerkte bekümmert, der Preis für die Kontrolle der See durch Erotzbritannien sei oft „sehr teuer". Er warne ausdrücklich: Man müsse mit weiteren schweren Verlusten rechnen. lluddarauf kann er sich verlassen..- ..Eine Schande iike die ganze britische Regierung!" Sturm im Unterhaus bei der Aussprache «der die Unter- stützung von Soldateusamiliea Im englischen Unterhaus kam es zu einem Zwischenfall, oer die brutale Fratze der britischen Plutokratie schonungslos enthüllt. Wieder einmal wurde die Frage der Unterstützungen für die Familien eingezogener Soldaten an geschnitten. Ein Abgeordneter, der sich dabei kür die hungern den Frauen und Kinder einsetzte, für die die Herren Chamber lain, Churchill und Konsorten nur schöne Phrasen, aber keine tatkräftige Hilfe übrig haben, wurde von der bigotten engli schen „Volks"-Vertretung gezwungen das „h o h e" H a u s zu verlassen, weil seine Anklagen dessen „Ansehen" verletzten. Auf die Erklärung des Pensionsministcrs, datz „seines Wissens" keine Schwierigkeiten mehr bestünden, diese Unter stützungen zu beziehen, warf der Abgeordnete Dobhie ein: „Glaubt die Regierung nicht, datz es ein eigenartiges Licht aus ihre eigene Organisation wirst und datz cs eine Schande sür die ganze Regierung ist, daß stets diese gleiche Antwort gege ben wird, daß es trotzdem immer noch Frauen in England gibt, deren Männer seit August im Wehrdienst stehen, und die noch nicht einmal die erste Zahlung erhalten haben." Diese Feststellungen des Abgeordneten hatten lebhafte Ein wendungen auf den Regierungsbänken zur Folge, während die andere Seite den Abgeordneten mit Zwischenrufen unterstützte, die Regierung müsse hierauf antworten. Unter ständigen Zwischenrufen und Ordnungsrufen fuhr Dobbie fort: ,^,ch fordere eine Antwort. Ich habe in meinem Wahlkreis eine Frau mit acht oder neun Kindern, die noch nicht einen Penny von der Regierung erhalten Hai. Mit Ordnungsrufen können Sie hungrigen Frauen und Kin dern nicht kommen. In dieser Woche habe ich in meinem Wahl kreis Frauen in Pfandleihen gehen sehen, um Dinge zu ver pfänden, damit sie für ihre Kinder etwas zu essen kaufen kön nen. Ich schere mich den Teufel um Ordnungsrufe, denn ich spreche für hungrige Frauen und Kinser!" Als der Sprecher hieraus den Abgeordneten ersuchte, sich wegen seiner Bemerkungen zu entschuldigen, erwiderte Dobbie: „Ich bin niemandem im Parlament oder im Lande zu einer Entschuldigung verpflichtet, wenn ich im Ramen hungriger Frauen und Kinder spreche." Daraufhin ersuchte der Sprecher Dobbie, das Parlament zn verlassen, was Dobbie auch tat, nachdem er erklärt hatte: „Im Namen dieser hungrigen Menschen verlasse ich das Parlament, denn die Sache dieser Menschen steht mir höher als das Ansehen des Parlaments." Frankreich darf für England auch Schulden zahlen Frankreich darf nicht nur kämpfen für England, sondern soll jetzt auch Englands Schulden bezahlen und das abglei- tendc Pfund stützen. Das ist die Folge der „Zusammenarbeit" — sprich Hörigkeit —, in die sich Frankreichs Negierung bege ben hat. „Financial Dews" macht darüber im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Beratungen des englischen Schatzkanzlcrs und des französischen Finanzministers in Paris aufschlußrei che Angaben. Das Ziel der finanziellen Zusammenarbeit sei einmal „Gleichschaltung der finanziellen Operationen im Aus land". Auch Frankreich soll, so besagt diese Floskel, seine aus ländischen Wertpapiere verkaufen oder wenigstens als Deckung sür britisch-französische Anleihen benutzen. Ein gemeinsanier Finanzagent — wie im Weltkrieg der Jude Morgentau — soll in jedem ausländischen Finanzzentrum sür beide Länder aus- trcten. Weiter werde man zu einer „Verständigung über die gleichmäßige Verteilung der finanziellen Bürden" kommen müssen. Die Besserung der finanziellen Lage Frankreichs, so erklärt das Blatt der Londoner City, versetze es in die Lage, England zu entlasten, also die bereits gezahlten Blutgelder an die ehemalige Tschechoslowakei und das gewesene Polen sowie die etwa noch zu vergebenden Anleihen mit zu übernehmen. Söchstdefizit in der englischen Staatskasse Wie die Londoner „Financial News" in großer Aufma chung melset, haben die englischen Staatsausgaben seit Kriegsausbruch in der vergangenen Woche einen Höhepunkt erreicht. Diese Woche habe das Höchstdesizit seit dem Welt krieg gebracht, nämlich ein Minus von nicht weniger als rd. 64 Millionen Psuno. Damit wachse das lausenoe Defizit des Finanzjahres aus rund 524 Millionen Pfund an. was gegen- über dem Defizit des vergangenen Jahres eine Zunahme um rund 284 Millionen bedeute. Krach im britischen Lügenministerium Die „Erfolge" des britischen Lügenministcriums haben zu einer Krise im persönlichen Aufbau geführt. Durch Stel- lenumbeketzungen glaubt man. das Versagen der englischen Propaganda ausglcichen zu könncn, statt ehrlich und offen dem sür England so mißlichen Krieasverlauf die Schuld zu geben. Wie die Londoner Presse meldet, sind fünf leitende Be amte des „Insormations"-M:nisteriums zurückgetre ten, Einmal Pros, Evans, der die „Intell!gen;"-Abteilung leitete. Evans, der Professor für Englisch und Literatur an der Londoner Universität war. begründet feinen Rücktritt da mit. daß seine Arbeit billiger und erfolgreicher von einer an deren Abteilung geleistet werden könnte. Aus der Abteilung sür Literatur und Kunst ist Sir N. A. Croßman ausgeschie- den. um wieder zum „New Stotesman" zurückzukehren. Eben falls wegen Arbeitsmangels trat kürzlich A. D. Peters zurück, der in der literarischen Abteilung tätig war. Der literarische Kritiker Mudgeridge hat seinen Posten aufgcgebcn, nm in die Armee einzutreten. Schließlich ist noch Darling aus der Em pire-Abteilung ausgeschieden, um schnellstens nach Australien zurückzukehren. Shaw klagt an In einer polemischen Auseinandersetzung über soziale Fra gen entwirft Bernard Shaw in einer Zuschrift au die „Uorkshire Post" folgendes Bild von- den sozialen Verhältnis sen in England: „Der Boden Englands besteht vorwiegend aus den sterblichen Ueberresten englischer Männer und Frauen, die überarbeitet und unterernährt sind von der Zeit an, wo sie als kleine Kinder zuerst in der Lage waren, zu arbeiten bis zu ihrem Tod im Arbeitshaus, Die schwere Schuld des Landes gegenüber diesen Leuten kann niemals wieder zurückgezahlt werden. Aber einem können wir wenigstens Einhalt gebieten, nämlich dem, daß immer wieder behauptet wird, daß unsere Arbeiter alles ihrem Lande zu verdanken haben. Man müßte sagen, daß England alles diesen Arbeitern verdankt. England bedeutet das englische Volk und nicht der Rasen, auf den man gebt." Frankreichs wahrer Kriegsziel Das deutsche Nationalbewußtsein ist „Feind Nr. 1" Bei einer Betrachtung des finnisch russischen Zusammen stoßes unterstreicht die ..Evogue" mit großem Eifer, daß Frank reich zu allererst aus die Vernichtung ves Deutschen Reiches bedacht sein müsse. Vor altem anderen, so lagt daS Blatt, müsse man den „P a n g e r m a n i S m u s" lalfo das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Deutswens zerfchla- gen. Das Deutschtum bleibe sür die Alliierten der „Feind Nr. 1". Ohne seine Ausrottung hätten die Weltmächte weder Ehre noch Lebensmöglichkeiten. Mit dieser Enthüllung der französischen Kriegsziele hat das Pariser Blatt die Merlosigkeit und Phantastik der derzeitigen französischen Außenpolitik mit der dem Blatt stets eigenen Nie dertracht wieder einmal gründlich klargemgcht. Alle heuchlerischen Phrasen werden nunmehr fallen gelassen. Das wahre Kriegsziel Frankreichs beißt wieder: Tie Vernich- tung Dcnrschlanvs! Wir wissen, was das bcscuret. Versail les! Schwarze Schmach am Rhein! Ruhrbesetzung! Frankreich vergißt aber dabei, daß ihm heute ein anderes Deutschland gegcnübcrstcht. ein Deutschland, das Frankreich zu bindern weiß, feine haßerfüllten Absichten zu verwirklichen. Das französische Valk aber wird die Kosten der provokatorischen Wahnsinnspolitil seiner Regierung bezahlen müssen. Deutsches Sewachungsfahrzeug gesunken Für Deutschlands Scegeltung gefallen Am 4. Dezember ist ein kleineres Bewachungsfahrzeug der Kriegsmarine nach einer Detonation im Großen Belt gesunken. Die Detonation, bei der das Fahrzeug gesunken ist, ist in der Nähe der Stelle erfolgt, wo vor einigen Tagen das Vorposten boot „301" aus eine Mine gelausen war. In den letzten Tagen hat im Belt und Sund stürmisches Wetter geherrscht, und es sind eine Anzahl Minen losgerissen worden und ins Treiben gekommen. Es wurden Sucharbeiten eingeleitet und hierbei mehrere fremde Minen abgeschossen. Die hierbei eingesetzten Fahrzeuge versehen ihren verant- wortungsvoüen und schweren Dienst gerade auch im Interesse der neutralen Schissahrt in diesen Gewässern. Aus Meres Seimai. (Nachdruck der Lokalbericht, auch aurzugswetle, verboten.) Wilsdruff, am 7. Dezember Spruch des Tages Kein Gefühl ist von unserem Wesen so unzertrennlich wie das der Freiheit. Denn wie wir ohne Ketten geboren sind, so wünschen wir auch ohne Zwang zu leben. Friedrich der Große. IuSiläen und Gedenktage 8. Dezember: i722: Elisabeth Charlotte (Liselotte von der Pfalz), Herzogin von Orleans, in St. Cloud gestorben. — 1815: Der Maler Adolf von Menzel in Breslau geboren. — 1826: Der Ingenieur Fried rich Siemens in Menzendorf bei Lübeck geboren. — 1832: Der Dichter Björnstierne Björnson in Kwikne geboren. — 1914: Deutsch-britische Seeschlacht bei den Falklandinseln; Tod des Admirals Maximilian Graf v. Spee, des Siegers von Coronel Sonne und Mond: 8. Dezember: S.-A. 7.56, S.-U. 15.47; M.-A. 4.48. M.-U. 14.27 „Wir haben nichts mehr — aber wir vertrauen auf das Reich!" lieber die weiten Ebenen des ehemals polnischen Raumes pfeift der Sturm. Auf schlechtesten Straßen fuhrt uns der Wagen von Stadt zu Stadt, vorbei an den Ruinen Volks deutscher Siedlungen, von denen vielfach nur noch die rauch geschwärzten Kamine und die Randmauern stehen. Sie sind das Zeugnis polnischer Zerstörungswut, sie sind auch die Stätten grausamer Mißhandlungen und furchtbarer Verbrechen. Die Kreisamtsleiter der NSV., die schon wenige Tage nach dem Einzug der Truppen in die Gebiete der Volksdeut schen Siedlungen kamen, um sich der Volksdeutschen anzuneh- men, berichten uns aus ihrem Arbeitsgebiet. Es ist im wesent lichen stets das Gleiche. Eine entsetzliche Not der Volksdeut schen, deren Besitz in Flammen aufgegangen ist, deren Angehö rige erschlagen oder vermißt sind, wag den Erfahrungen ent sprechend meist das gleiche Schicksal bedeutet. Es ist selbst verständlich. daß wir angesichts der Kälte, die in stundenkan- Die Ruffel! besetzen die Mel Sogland Erbitterte Kämpfe Nach einem Bericht der Moskauer „Prawda" wurde di« Insel Hogland im Finmschcii Meerbusen eingenommen. Hogland war von den Finnen vor dem Eintreffen der sowje tischen Kriegsflotte geräumt worden. Die Insel sei nach Be schießung durch Einheiten der sowjetischen Kriegsmarine im Sturm genommen worden. ^ weiteren russischen Frontberichte legen davon Zeug nis ab, daß insbesondere aus der Karelischen Landenge in den letzten Tagen sehr erbitten gekämpft wurde. Bei der Einnahme des Grenzstädtchens Terioki z. B. hätten schwere Kämpfe stattgefunden. Alle Berichterstatter unterstreichen weiter, datz die von de« Finnen überall angelegten Minen und Höllen maschinen dem Vormarsch der Roten Armee als schwie rigstes Hindernis tm Wege stehen. Finnische Nickelstadt brennt Großer Verlust für die englischen Kapitalisten. Wie schwedische Zeitungen zu melden wissen, steht die< eben erst erbaute Bergwerkstadl der finnischen Tochtergesell schaft des britischen Weltnickeltrusts, Kolosjoki im Petfamo- gebiet, in Brand. Der englisch-kanadische Nickeltrust hatte die wertvollen Nickelvorkommen seinerzeit von der finnischen Regierung gepachtet und große Kapitalien in die Gruben- anlagen gesteckt. <, Englands Inkenffe an Finnland beruhte auch zu einem sehr großen Teil an jenen Nickelgruben, die das bisher ein zige erschlossene Nickelvorkommen Europas sind. Also, wie üblich. Verknüpfung von politischen und rein kapitalistische« Gründen, die England veranlaßten, sich hinter Finnland z« stecken. Die Rechnung muß Finnland jetzt begleichen. Selfinli saft geräumt Dichte Wolken und Schneewetter behinderten auch am Mittz woch die Lufttätigkeit über Finnland. Bei Petsamo und am Nordteil des Ladoga-Secs hat sich der Druck der Russen gegen die finnischen Stellungen verstärkt. Tanks, Panzeraulos, Flug zeuge und starke Infanteriekräfte wurden bei den Angriffen eingesetzt. An einigen Punkten sind die Russen bis 30 Meilen in das finnische Gebiet eingedrungen. Unterdessen wird die Freimachung Helsinkis fortgesetzt. Obwohl die Stadt jetzt nur noch eine geringe Bevölkerung aufweist, ist sie Sitz der Regierung geblieben. Die meisten Kabinettsmitgliever le ben in den Vororten. Die Ministerien, die in der Nähe des Hafens gelegen waren, mußten verlegt werden. Der Bau bom bensicherer Unterstände wird bald fertiggestellt sein. (Schwedische Vermittlung abgelehnt Moskau: Es gibt keine Interessen der finnischen Regierung Ryti zu vertreten. Die Sowjetregieruna Hai auf eine Mitteilung der schwedischen Regierung erklärt, daß sie die finnische Regierung Ryti, die Schweden mit der Wahrnehmung ihrer Interessen in der Sowjetunion beauftragt habe, nicht anerkenne, und daß unter diesen Umständen die Frage einer Wahrung der finni schen Interessen nicht gestellt werden könne. Etwas reichlich spat kommt im übrigen eine Erklärung des früheren finnischen Außenministers Erl ko bei seiner Ankunft als finnischer Gesandter in Stockholm, Finnland sei nach wie vor zu Verhandlungen bereit, wenn diese aus der Grundlage der Gleichberechtigung wieder ausgenommen werden könnten. Zinnland-Klüchtlinge in Schweden Nus Finnland sind zwei Schiffe mit rund 500 Flüchte lingen in Stockholm angekommen. Darunter befanden sich 50 Schweizer, 30 Engländer, ferner Holländer, Ungarn und etwa 100 Amerikaner. Weiter ist fast die gesamte nor wegische Kolonie von Helsinki, etwa 50 Personen, in dem schwedischen Hasen Borrtälle angekommen. „England Hai nichis zu gewinnen" Entschlossene Haltung Japans in der Blockadefrage Wie der Sprecher des japanischen Außenamts mitteilt^ hat Tokio trotz erneuten Protestes gegen die Verschärfung der englischen Blockade noch leine befriedigende Antwort aus London eryolten. Man habe lediglich unverbindliche Zusagen hinsichtlich der Behandlung deutscher Güter auf japanischen Schiffen gemacht. Der Sprecher wies darauf hin, datz England und Frank reich wichtige Interessen im Orient hätten und datz England sich sehr um einen Ausgleich mit Japau bemühe. Falls Japan aber durch die verschärfte Blockade geschädigt werde, so hätte England seinerseits nichts zu gewinnen, aber alles zu ver lieren. Der Sprecher gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die entschlossene Haltung Japans England und Frankreich zur Berücksichtigung der japanischen Interessen zwingen werde« ger Fahrt auf uns einwirkte, zunächst nach der Versorgung mit Kleidungsstücken fragten. Vieles ist getan worden, aber wer nur das rettete, was er auf dem Leibe trug und sich in Wäldern und Dickichten verbergen mußte, hat auch diese Kleidungsstücke zerschleißen müssen. Noch ist der polnische Winter nicht eingezogen, obgleich Flüsse und Seen schon von einer dünnen Eisdecke überzogen sind. Nur wer die Verhältnisse unserer Volksdeutschen kennen gelernt hat, weiß, was es bedeutet, in unzureichender Kleidung dem harten Winter ausgelicfert zu sein. Die Partei Hilst, so weit sie dazu in der Lage ist. Bei einem Bedarf von Hundert- tausenden jedoch ist ein Appell an die Opferbereitschaft des ganzen Volkes notwendig. Alle Bezugsscheinsorgen treten ge genüber der Not zurück, die unsere Volksdeutschen im Osten be troffen hat. In jedem Haushalt wird ein Kleidungsstück noch erübrigt werden können. Auch Sachen die einer Ausbesserung bedürfen oder die nur teilweise vonvendbar sind, werden in den Nähstuben der NS.-Frauenschaft in fieberhafter Arbeit ge ändert. Wir waren bei Volksdeutschen, die in ungeheizten Räumen harten mußten, weil die zersprengten Brücken einstweilen noch nicht überall durch neue Brücken ersetzt werden konnten und die Kohlenzufuhr damit immer noch fehlt. Warme Kleidung ist jetzt bas dringendste Gebot. „Wir haben nichts mehr, aber wir vertrauen auf das Reich" sagten sie. Es muß daher ein Opfer von unseren Volksgenossen gefordert werden. Ihr deutschen Frauen versetzt euch in die Lage jener, die den Terror pol nischer Insurgenten verspürten und ihr werdet opfern. W. Reher. Ein Wort an die Hausfrauen! Es macht sich wieder einmal notwendig, daran zu erinnern, daß die Hausfrauen bei ihren Einkäufen Rücksicht nehmen auf die arbeitstätigen Frauen, na mentlich in der Wahl der Stunde des Einlaufens. Laßt dis letzte Stunde vor Geschäftsschkuß diesen arbcitstätigen Frauen zum Einkauf frei. Es darf nicht sein, daß sie nach 8—lOstün- diger Arbeitszeit den Tagesrest noch in Geschäften verstehen müssen und lange zu warten haben, weil die Hausfrauen ihrs Einkäufe bis zuletzt aufgeschoben haben. Es ist nur eine Frage der Einrichtung und es geht.
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