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lSsOkslsn Lonnlsg Opkspsonnisg MmsserTageblatt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt dar „WUSdrusser Tageblatt' erschein! werkiagS IS Uhr Bezugspreis monau 2 RM Irei Saus, bei Posibestellung l.oU RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer W Rps Alle Poktanstolten. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen Wieder Z-i, Be- . , , .^ ... —. stellungen entgegen Im s?alle Hobler Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Betriebsstorun. zen besteht lein Anspruch — aus Lieierung der Zet- tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter SLriliKScke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Anzeigenpreise laut ouslieaender Preisliste Nr 8. — Ziffer-Gebühr: 2V Rps — Dorgeschrib» bene Erfchetnungsiage und Plahwünsche werden nach Möglichkeit berückstchtigt — Anzeigen-Annahme durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 ^mn*Anzetgm'"üb» men nur keine Gewähr _ Bet Konkurs UN» Zwangsvergleich erlischt feder Anspruch auf Nachlaß Nr. 286 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 7. Dezember 1939 Bemerkungen zum Tage Englands wahres Kriegsziel Wir haben keinen Augenblick angenommen, daß die degenerierte englische Herrenkaste unter der vorgeschützten „Vernichtung des Hitlerismus" etwas anderes versteht als die Versklavung und Vernichtung des deutschen Volkes. Deutlicher konnte jetzt dieses wahreenglische Kriegsziel nicht enthüllt werden, wenn in einem von den Londoner Kriegsverbrechern inspirierten Artikel in einer Antwerpener Zeitung der Katze die Schelle um gehängt worden ist, nämlich, daß die britische Propa gandaformel „Vernichtung des Hitlerismus" heute nicht die geringste Gültigkeit mehr habe. Jetzt liegt es jedem einzelnen Deutschen klar vor Augen, was die britischen Finanzjuden und Kapitalisten jedem einzelnen von uns zugedacht haben. Den betreffenden Artikel hat ein ge wisser Augur geschrieben. Das ist der Deckname für den Ostjuden Poljakoff, der schon im Weltkrieg einer der wich tigsten Mitarbeiter Lord Northcliffes war und der seit dem von dem deutschfeindlichen Klüngel im Londoner Autzenamt die Jahre hindurch als Vorkämpfer gegen jede Verständigung mit Deutschland benutzt worden ist. Dieser Ostjude ist die politische rechte Hand von Sir Robert Vansittart, dem eigentlichen diplomatischen Leiter der britischen Kriegspolitik. Wir haben also die amt liche Meinung derbritischen Regierung vor uns und sind nunmehr völlig im Bilde. Selbstverständlich werden wir der kriegsverbrecherischen britischen Ober schicht die Antwort darauf nicht schuldig bleiben. Unsere Antwort Die Londoner Kriegsschuldigen führen gegen Deutsch land ihren grausamen Hungerkrieg, der allerdings bei der günstigen politischen und strategischen Lage Großdeutsch lands keinen Erfolg haben kann. Aber allein die Absicht, das Deutschland Adolf Hitlers zu vernichten, genügt, daß wir Deutschen diesen uns aufgezwungenen Krieg mit der größten Härte und Erbitterung führen, weil allein ein totaler Sieg Deutschlands die europäische Sendung des Großdeutschen Reiches erfüllen kann: Be freiung Europas von der englischen Vorherrschaft, Wiederherstellung der Solidarität des europäischen Konti nents und Schaffung einer friedlichen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft der großen und der kleinen Völker unseres Festlandes. Die deutsche Kriegsmarine führt daher den Handelskrieg gegen England als harte Abwehr des Hungerkriegcs, der gegen deutsche Frauen und Kinder von Churchill geführt wird, auf allen Meeren, und nicht nur mit Unterseebooten. Wir können die große Bestürzung in London verstehen, als die Nach richt eintraf, daß ein deutsches Kriegsschiff im Süd- atlantik den englischen Dampfer „Doric Star" versenkt hat. Dieses Schiff war mit seinen über 10 000 Brutto registertonnen ein fetter Happen. Der schnellaufende Großfrachter war mit Kühleinrichtungen versehen, die der Beförderung von Butter und Fleisch auS Australien und Neuseeland um das Kap der Guten Hoffnung nach Eng land dienten. Der britische Ernährungsminister ist also um eine besonders wichtige Transportgelegenheit ärmer geworden. Er muß sich vermehrte Sorgen um die Fett rationen machen. Neuorientierung i« Ostasien. Der Abschluß des deutsch-russischen Paktes und der Krieg in Europa haben ihre Rückwirkungen auch auf Ost asien ausgeübt. Es ist dort gewissermaßen ein Konti nentalblock Rußland-Japan gegen England und seinen angelsächsischen Vetter USA. im Entstehen be griffen. In den maßgebenden Kreisen Japans hat man nämlich erkannt, daß die ganze „Neuordnung Ostastens" auf Sand gebaut bleibt ohne Zusammenarbeit mit der größten asiatischen Festlandsmacht. Man wählt lieber eine Verständigung mit Rußland, als die von edelstem japani schem Blut geweihte Erde Chinas den Westmächten aus zuliefern. Die Konferenz von Tschita bedeutet so mit einen historischen Wendepunkt. Man wird sich in Tschita nicht nur über die Grenzziehung, über Fischerei fragen oder die Oelkouzessionen auf Sachalin unterhalten, sondern auch über China und alle anderen ostasiatischen Fragen. Die Gegnerschaft und Intrigen Großbritanicns und der USA. gegen die Neuordnung Ostasiens haben dazu geführt, daß Japan nicht mehr von „Uncle Sams" Geldmacht und Größe gebannt ist. Japan ist eine natür liche Festung. Zu endlos weit ist die Wasserwüste für eine angreisende Flotte. Gefahren bestehen für Japan haupt sächlich in der Rohmaterialfrage. Warum sollte es also nicht möglich sein, Sowjetrußlands Rohstoffreichtum der japanischen Wirtschaft zugänglich zu machen? Molotows Andeutungen haben in Japan ein starkes Echo hervor gerufen. Es sei nur noch darauf verwiesen, daß in Japans Presse bereits festgestellt wurde, daß ein zwei- oder gar viergleisiger Schienenstrang von Mandschukuo durch Sibi rien über Moskau nach Berlin sich zu der Hauptschlagader eines Kontinentalblocks entwickeln würde, die von ähn licher Bedeutung werden könnte wie der Suez-Kanal für das britische Empire. Hier kann sich eine entscheidende Wende der Weltpolitik ankündiaen. Wer am Opferjonntag wirklich opfert, der mag bedenken, daß auch sein Opfer ein Schlag gegen den Feind ist! WLNWUMÄ des ganzen deutschen Volles Der Führer bei Generaiseldmarschall von Möllensen Der Führer und Oberste Befehlshaber sprach aus Mackensens Erbhof Brüssow in der Uckermark dem Generalseldmarschall von Mackensen persönlich seine Glückwünsche zum 90. Geburtstage aus. Der Führer machte sich dabei gleichzeitig zum Sprecher der ganzen deutschen Nation und gab den Gefühlen Aus druck, die sie heute gegenüber dem Manne bewegen, der durch seine Taten und Haltung in Krieg und Frieden bestes deutsches Soldatentum verkörpert und auch heute mit heißem Herzen am Schicksalskampf des deutschen Volkes Anteil nimmt. Generalseldmarschall von Mackensen dankte dem Führer in bewegten Worten insbesondere dafür, daß er in dieser Zeit selbst gekommen sei, und brachte zum Aus druck, daß es sein heißester Wunsch an seinem Ehrentage sei, den Sieg des deutschen Volkes unter seinem Führer noch miterleben zu können. Der Führer, der gegen Mittag auf dem Erbhof Brüssow bei Prenzlau (Uckermark) eingetrofsen war, ver brachte einige Zeit im engsten Familienkreise des Jubilars. Der kleine uckermärkische Ort Brüssow feierte am Mitt woch den 90. Geburtstag des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Das Herrenhaus der Domäne Brüssow, die der Führer dem ruhmreichen Heerführer im Jahre 1935 bei der 20. Wiederkehr des Tages seiner Ernennung zum General seldmarschall zum Geschenk machte, war an der Front tannen umkränzt. Das Hakenkreuzbanner wehte vor dem First. Bei Tagesanbruch bezog ein Doppelposten vor dem Gutshause die Ehrenwache. Bald darauf trat der Feldmar schall auf die große Freitreppe. Er trug den weißverschnürten Uniformrock der 2. Leibhusaren Danzig-Langfuhr mit dem fellgeschmückten Tschako der Tolcnkopshusaren. In strammer Haltung, die durch nichts das hohe After des Marschalls erkennen läßt, nahm Mackensen die Meldung der Wache ent gegen und unterhielt sich mit den Soldaten, von denen einige mit Stolz das E. K. von 1939 trugen. Nachdem die An gehörigen und Angestellten der Domäne ihre Glückwünsche ausgesprochen hatten, begann der Generalseldmarschall seinen Ehrentag mit einer Hansandacht. Der Führer bet Genermseli>marjchüll von Mackensen. Größte Freude über das Erscheinen des Führers Durch nichts konnte der 90jährige Generalseldmarschall jedoch mehr geehr: werden als durch die persönliche Gratulation des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht. Dieser unerwartete Besuch auf dem Erbhof Brüssow löste bei der Bevölkerung der Stadt Brüssow die größte Ueberraschung und berechtigte Freude aus, die in immerwährenden begeisterten Kundgebungen zum Aus druck kam. Die Glocken des Städtchens läuteten gerade die Mittags zeit ein. als die Wagen des Führers und seiner Begleitung auf dem Gutshofe einfuhren Das ganze Städtchen schien aus den Beinen zu sein, und die Anfahrtstraßen des Führers waren dicht umsäumt von den begeisterten Bewohnern, die dem Führer durch ihre Heilrufe ihre ganze Liebe und Ver ehrung darbrachtcn. Als der Führer am Herrenhause vorfuhr, erschien Gene ralfeldmarschall von Mackensen im Portal und hieß seinen Gast auf das herzlichste willkommen. Der Führer schüttelte dem Generalseldmarschall die Hände und sprach ihm seine und des deutschen Volkes herzlichste Glückwünsche aus. Er verweilte dann noch einige Zeit bei dem Jubilar und verlieb gegen 13 Uhr den Erbhof Brüssow. Bei seiner Ab fahrt wurden ihm wiederum große Ovationen seitens der Bevölkerung zuteil. Nach der Abfahrt des Führers erschienen die Abordnun gen des Traditionsverbandes ehemaliger Leibhusaren, der Ver einigung Oberkommando Mackensen, des ehemaligen In fanterieregiments Generalseldmarschall von Mackensen Nr. 129 und der NS.-Reichskriegerführung, die dem Generalfeldmar schall ebenfalls ihre herzlichsten Glückwünsche überbrachten. Glückwunsch Görings Telegramm des Reichsaußenministers Generalseldmarschall Ministerpräsident Hermann Göring hat in seinem eigenen Namen sowie als Oberbefehlshaber der Luftwaffe dem Generalseldmarschall von Mackensen zu besten 90. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche übermittelt. Auch der Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop hat des verdienten Heerführers aus dem Weltkriege mit einem Glückwunschtelegramm gedacht. Die Gratulation der Wehrmacht Die Besuche der Wehrmachtabordnungen eröff nete um 11 Uhr der Stellvertretende Kommandierende Gene ral und Wehrlreisbefehlshaber II, Generalleutnant Feige, der vom Chef des Generalstabes, Generalmajor von Zülow, begleitet war. Gleich daraus meldeten sich verschiedene Trup penabordnungen beim Generalseldmarschall. Es sprachen ihre Glückwünsche aus Oberst Wiener, der Kommandeur des Kavallerieregiments Nr. 5, Major von Groeling als Kommandeur des I. Infanterieregiments 94 und Major der Reserve von Eisenhart-Rothe als Kommandeur der Kavallerieersatzabteilung 5. Die Glückwünsche des Oberbefehls habers der Kriegsmarine, des Großadmirals Dr. e. h. Raeder, überbrachte Konteradmiral Reiner. Geschenk -es Heeres: ein Apfelschimmel Um 11.30 Uhr traf der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene raloberst von Brauchitsch, ein, oer die Glückwünsche des Heeres überbrachte. Besondere Freude löste beim Gene ralfeldmarschall das Geschenk des Heeres, ein Apfel schimmel, aus. Von Mackensen, der als passionierter Reiter noch heute beinahe täglich ausrenet, musterte mit sachverstän digem Auge das rassige Pserd und ließ es sich in verschiedenen Gangarten vorreiten. Natten würdigt die Verdienste Mackensen; Der 90. Geburtstag des Generalfeldmarschalls von Macken sen wird von der römischen Presse stark beachtet. Sie unter streicht in ihren bebilderten Berichten den Gratulationsbesuch des Führers und würdigt sodann die großen Verdienste des Jubilars während des Weltkrieges, sowie seine glänzende mili tärische Laufbahn. Ganz Deutschland, so schreibt der Berliner Vertreter des „Giornale d'Jtalia", feiert den 90. Geburtstag des Generalfeldmarschalls von Mackensen, der an den Schlach ten bei Tannenberg und an den Masurischen Seen teilnahm, die Schlacht bei Lodz gewann und Lemberg sowie späterhin Serbien und Rumänien eroberte. Churchill gesteht Unterschlagungen ein Im englischen Unterbaus sprach Winston Churchill am Mittwoch solaenoen klassischen Satz: „Ick beabsichtige nicht, über alle Schäden zu berichten, es sei venu, vaß sie in weiten Kreisen bekannt werden oder daß ich annehmen muß. daß der Feind davon Kenntnis erhalten Hal." Mit anderen Worten: Solange es irgend geht, verschweigt der Erste Lüqenlord die schweren Verluste die seine Flotte erleidet. Für dieses Eingeständnis ist die Welt von ganzem Herzen dank bar Es zeig! was man von den märchenhaften Ziffern zu hal ten hat die W C von Zeit zn Zeil im Uuterhnns vom Smpcl läßt, wie er das am Mittwoch wieder getan Hal. Die Rede des sehr ehrenwerien Marineministers glich einem vollenveien Eiertanz. Sie war aelvickt von Widersprüchen. Während er einmal davon sprach, die ständigen deutschen Anarisse seinen eine „Lebensbedrohung" für Groß britannien. behauptete er gleich daraus, der englische Schiffs verkehr habe trotzdem aufrecbierbaften werden können. Ja noch mehr, von Monat zu Monat seien dre Verluste an Handels schiffen zurückaenangen Im Oktober seien ne nur noch halb so groß gewesen wie im Sevlember und im November um ein weiteres Drittel kleiner Und dabei hat es doch gerade in den letzten Wochen überall vor der englischen Küste gekracht, und die Zeitungen in allen Hauptstädten der Wcft konnten noch nie so viele Schjsfsunlcrgänge und Verluste der britischen Marine registrieren' Am meisten tobte sich dann Churchill — trotzdem nach sei ner Meinung die englische Handelsmarine ja gar nicht ernst lich bedroht ist, über die vielen Minenervlokionen